Das Gleichnis von den bösen Weingärtnern (Matthäus 21,33)

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DAS GLEICHNIS VON DEN BÖSEN WEINGÄRTNERN

Matthäus 21,33 – 46
Leitvers 21,33

„Hört ein anderes Gleichnis: Es war ein Hausherr, der pflanzte einen Weinberg und zog einen Zaun darum und grub eine Kelter darin und baute einen Turm und verpachtete ihn an Weingärtner und ging außer Landes.“

Durch das Gleichnis von den ungleichen Söhnen haben wir gelernt, dass wir heilige Furcht vor Gott haben sollen. Gott wünscht sich von uns die rechtschaffenen Früchte der Buße, indem wir mit unseren Sünden zu Jesus kommen, an ihn glauben und seinem Wort von Herzen gehorchen. Heute hören wir von Jesus ein weiteres Gleichnis. Durch Gleichnisse wollte Jesus den Menschen helfen, ihre geistlichen Augen zu öffnen. In diesem Sinne ist das Matthäusevangelium das Evangelium der Gleichnisse. Der heutige Abschnitt handelt vom Gleichnis von den bösen Weingärtnern. Es offenbart das grundlegende Problem des Volkes Israel und das grundlegende Problem aller Menschen. Lasst uns durch dieses Gleichnis über die absolute Liebe Gottes nachdenken und darüber, welche Beziehung sich Gott von uns zu ihm wünscht.

1. Gottes langmütige Liebe für die bösen Weingärtner (33-41)

Sehen wir uns den Vers 33a an: „Hört ein anderes Gleichnis: Es war ein Hausherr, der pflanzte einen Weinberg und zog einen Zaun darum und grub eine Kelter darin und baute einen Turm…“ Wer war dieser Hausherr? Dieser Hausherr war einfach gesagt, ein sehr fleißiger Mensch. Er pflanzte zuerst einen Weinberg, dann machte er einen langen Zaun rundherum. Schließlich grub er eine Kelter und baute noch einen Turm. Man sagt, dass Eigentümer Eigentümer sind. Das bedeutet, dass sie normalerweise andere für sich arbeiten lassen. Aber dieser Hausherr war anders. Er nahm die Sache selbst in die Hand und zeichnete sich durch sehr viel Fleiß und Mühe aus. Um einen Weinberg herzurichten, pflanzte er, umzäunte er, grub er und baute er. Seine eigenständige Arbeit offenbart, dass er mit ganzem Herzen hinter diesem Projekt stand. Es sollte nicht nur einer von vielen, sondern der beste Weinberg werden. In Jesaja 5,1.2 heißt es: „Wohlan, ich will meinem lieben Freunde singen, ein Lied von meinem Freund und seinem Weinberg. Mein Freund hatte einen Weinberg auf einer fetten Höhe. Und er grub ihn um und entsteinte ihn und pflanzte darin edle Reben. Er baute auch einen Turm darin und grub eine Kelter und wartete darauf, dass er gute Trauben brächte; aber er brachte schlechte.“ Diese Verse erinnern uns an Gott, den Schöpfer, der einen Garten in Eden gegen Osten hin pflanzte, mit allen Arten von Bäumen, verlockend anzusehen und von allen gut zu essen (1.Mose 2,8.9).

Was tat nun der Hausherr, nachdem er den Weinberg gepflanzt hatte? Betrachten wir Vers 33b: „… und verpachtete ihn an Weingärtner und ging außer Landes.“ Dies zeigt, dass der Hausherr den Weinberg nicht für sich selbst, d. h. für sein Geschäft, seinen persönlichen Vorteil oder sein eigenes Wohlergehen geschaffen hatte. Nein, sondern er hat ihn einzig und allein für die Weingärtner und für ihr Wohl geschaffen. Schließlich verpachtete er ihn an einige Weingärtner. Das Wort „verpachten“ klingt für uns nicht besonders verlockend. Wenn wir dieses Wort hören, denken wir sofort an den Eigentümer, der durch sein verpachtetes Eigentum irgendwie viel Gewinn machen will. Wir denken an die Pacht, die dem Eigentümer Jahr für Jahr pünktlich gezahlt werden muss. Wer nicht zahlt, dem wird gekündigt und der Eigentümer verpachtet sein Eigentum an andere. Aber dieser Hausherr war auch in dieser Hinsicht anders. Sehen wir uns nochmals den Vers 33b an: „… und verpachtete ihn an Weingärtner und ging außer Landes.“ Dieser Hausherr blieb nicht bei seinem Weinberg, um die Weingärtner täglich zu überwachen, ob sie auch ja alle fleißig arbeiten würden. Er blieb noch nicht einmal in dem Land, wo sein Weinberg war, sondern er ging weit weg, nämlich außer Landes. Dieser Hausherr gab den Weingärtnern völlig freie Hand. Sie waren wirklich ganz frei, ihre Arbeit im Weinberg selbstständig und nach ihren Plänen, zeitlich und praktisch, durchzuführen.

Weiterhin können wir hier erkennen, was der Herzenswunsch des Eigentümers war. Betrachten wir den Vers 34: „Als nun die Zeit der Früchte herbeikam, sandte er seine Knechte zu den Weingärtnern, damit sie seine Früchte holten.“ Der Hausherr sandte seine Diener nicht plötzlich, zu einer unerwarteten Zeit, sondern er sandte sie zu einer angemessenen Zeit, nämlich zur Zeit der Früchte, d. h. zur Erntezeit. Er sandte sie auch nicht, um alle Früchte einzuholen, sondern nur einige (Markus 12,2; Lukas 20,10). In diesem Gleichnis sind die Weingärtner die Pächter. Als Pächter sollten sie durch die Abgabe einiger Früchte anerkennen, dass der Hausherr der Eigentümer des Weinbergs war und dass sie ihm für die Bereitstellung des Weinbergs ihre Dankbarkeit zeigen sollten. Das war alles, was sich der Eigentümer des Weinbergs gewünscht hatte. Auf diese Weise konnte die Beziehung zwischen dem Hausherrn und den Pächtern gepflegt werden und sie ein gutes Verhältnis miteinander haben. In solch einer Beziehung war der Eigentümer des Weinbergs willens, dass die Weingärtner weiterhin allen Segen genießen und frei und glücklich leben konnten.

Wie aber reagierten die Weingärtner? Betrachten wir Vers 35: „Da nahmen die Weingärtner seine Knechte: den einen schlugen sie, den zweiten töteten sie, den dritten steinigten sie.“ Was für eine böse Überraschung war das? Die Knechte hatten nichts getan, womit sie solches verdient gehabt hätten. Die Pächter erwiesen sich als überaus gewalttätig. Tatsächlich waren sie so privilegierte Leute gewesen, denen der Hausherr seinen besten Weinberg anvertraut hatte. Warum reagierten sie dann so? Möglicherweise waren sie sehr überrascht, als sie die Knechte sahen, weil sie nicht fleißig gewesen waren und nun nichts geben konnten. Als der Hausherr erfuhr, wie man mit seinen Knechten umgegangen war, konnte er sich das überhaupt nicht vorstellen. Er traute seinen Ohren nicht und wollte es nicht wahrhaben. Also sandte er weitere Knechte zu ihnen, und zwar mehr als beim ersten Mal. Er musste sich gewünscht haben, dass die Weingärtner sich an seine Liebe ihnen gegenüber erinnern und sie ihre Gesinnung und Haltung ändern würden. Aber zu seinem großen Entsetzen behandelten sie die zweite Gruppe von Knechten auf genau die gleiche Weise. Die Situation war niederschmetternd. Es schien so, als ob der Hausherr nun zu anderen Maßnahmen greifen würde.

Doch was tat er? Betrachten wir Vers 37: „Zuletzt aber sandte er seinen Sohn zu ihnen und sagte sich: Sie werden sich vor meinem Sohn scheuen.“ Dies zeigt, dass der Hausherr den Weingärtnern bis zum Ende vertraute. Seinen eigenen Sohn zu solch gewalttätigen und bösen Leuten zu senden, schien äußerst riskant zu sein. Indem er jedoch solch ein gefährliches Vorhaben tun wollte, hoffte er, dass sie sein ihnen geschenktes Vertrauen erkennen und ihn wieder respektieren würden. Er sagte: „Sie werden sich vor meinem Sohn scheuen.“ Durch die Sendung seines eigenen Sohnes tat der Hausherr wirklich alles, was er tun konnte. Er hatte den einzigen, sehnsüchtigen Wunsch, dass die Beziehung zwischen ihm und den Weingärtnern in Bezug auf Vertrauen und gegenseitigem Respekt wiederhergestellt würde. Seine Liebe zu ihnen war wirklich überwältigend. Wie 1.Korinther 13,7 sagt, glaubt und hofft die Liebe alles. Der Hausherr hatte solche langmütige und geduldige Liebe, die bis zum Ende geht.

Wir reagierten die Weingärtner auf diese grenzenlose Liebe? Betrachten wir die Verse 38 und 39: „Als aber die Weingärtner den Sohn sahen, sprachen sie zueinander: Das ist der Erbe; kommt, lasst uns ihn töten und sein Erbgut an uns bringen!“ Und sie nahmen ihn und stießen ihn zum Weinberg hinaus und töteten ihn.“ Der Versuch des Hausherrn, durch die Sendung seines Sohnes, die Herzen der Weingärtner zu erreichen, scheiterte völlig. Wir sehen hier auch, warum die Weingärtner so gewalttätig und brutal waren: Ihr Ziel war es, sich den Weinberg anzueignen. Sie wollten selbst die Eigentümer sein. Sie waren nicht damit zufrieden, nur Pächter zu sein. Sie wollten das Erbrecht haben, indem sie den Sohn des Eigentümers, also den Erben, töteten. Aber sie befanden sich in einem großen Irrtum. Sie waren wirklich betrogene Leute.

Hier können wir über das grundlegende Problem der Weingärtner nachdenken. Der Hausherr hatte sie mit seinem großen Segen beschenkt. Aber die Weingärtner hatten vergessen, wer sie waren und wie sehr sie gesegnet waren. Sie waren privilegiert, Weingärtner zu sein und sich um diesen besonderen Weinberg kümmern zu dürfen. Aber sie waren sich dessen nicht bewusst. Sie waren überhaupt nicht dankbar. Als die Zeit voranschritt, fühlten sie sich nur mehr belastet, sobald sie an den Eigentümer dachten. Sie wollten den Eigentümer nicht als denjenigen anerkennen, der den Weinberg für sie gepflanzt und an sie verpachtet hatte. Sie suchten irgendwie einen Weg, um davon frei zu werden. Dann degenerierte ihre Gedankenwelt und sie stellten Überlegungen an, wie sie Eigentümer des Weinbergs werden könnten. Aus diesem Motiv heraus töteten sie schließlich den Sohn des Hausherrn. Dies beschreibt haargenau auf gleiche Weise, wie der erste Mensch in die Sünde gefallen ist. Adam und Eva vergaßen, wer sie waren und wie sehr sie gesegnet waren. Sie vergaßen alles und dankten Gott nicht von Herzen für seinen Segen und seine Fürsorge. Wegen dieser verdorbenen Gesinnung konnten sie schließlich vom Teufel leicht versucht werden. Der log sie an und sprach zu ihnen, dass Gott ein Tyrann sei und dass sie selbst wie Gott würden, wenn sie sein Gebot übertreten würden.

Gott wünscht sich von seinen Leuten, dass sie ihn als Gott anerkennen. Gott sagte in Hosea 6,6: „Denn ich habe Lust an der Liebe und nicht am Opfer, an der Erkenntnis Gottes und nicht am Brandopfer.“ In Kapitel 13,4-6 heißt es weiter: „Ich aber bin der Herr, dein Gott, von Ägyptenland her, und du solltest keinen andern Gott kennen als mich und keinen Heiland als allein mich. Ich nahm mich ja deiner an in der Wüste, im dürren Lande. Aber als sie geweidet wurden, dass sie satt wurden und genug hatten, erhob sich ihr Herz; darum vergessen sie mich.“ Auch in Jesaja 1,2.3 spricht Gott: „Höret, ihr Himmel, und Erde, nimm zu Ohren, denn der Herr redet! Ich habe Kinder großgezogen und hochgebracht, und sie sind von mir abgefallen! Ein Ochse kennt seinen Herrn und ein Esel die Krippe seines Herrn; aber Israel kennt’s nicht, und mein Volk versteht’s nicht.“

Gott nicht als Gott anzuerkennen und alle Dinge als selbstverständlich hinzunehmen ist das grundlegende Problem aller Menschen. Wir betrachten es z. B. als selbstverständlich, dass wir ein Musikinstrument erlernen, dass wir zur Schule gehen oder studieren können. Aber durch den Missionsbericht von Missionarin Kyeong Sook Park haben wir gehört, dass dies ganz und gar nicht selbstverständlich ist. Viele Kinder haben den Wunsch, ein Instrument zu erlernen, aber sie können es nicht, weil es keine Instrumente gibt oder sie diese nicht bezahlen können. Es gibt viele Kinder auf der Welt, die sich wünschen, auf die Schule zu gehen, aber sie können es nicht, weil sie den Eltern, die Bauern sind, helfen und täglich auf den Feldern hart arbeiten müssen.

Wir sagen auch oft, dass wir zu beschäftigt seien und keine Zeit hätten, um in der Bibel zu lesen, stille Zeit zu haben und unsere Beziehung zu Gott zu pflegen. Aber wir müssen wissen, dass uns dies dahin führt, dass in uns eine Gesinnung wächst, die uns denken lässt, dass wir unser eigener Herr sind. In extremen Fällen bringt sie einen Menschen sogar dahin, dass er von sich denkt, dass er das Zentrum des Universums ist. Viele Menschen denken in der Tat, dass ihr Leben ihnen selbst gehört. Für sie ist ihr Wohlstand, ihre Position und alle Dinge, die sie an Gütern haben, ihr persönliches Eigentum, das sie unter keinen Umständen verlieren wollen. Für sie sind auch alle diese Dinge viel wichtiger als ihre Beziehungen zu anderen Menschen. Für sie ist es undenkbar, eine Beziehung zu Gott zu haben, von dem doch alle Dinge herkommen. Auch die Hohenpriester und Pharisäer behaupteten, dass die religiösen Einrichtungen und Gegenstände und der Tempel ihnen gehörte. Aufgrund dieser Denkweise jedoch wurde ihre Gesinnung letzten Endes so verdorben, dass sie sogar zu dem Punkt kamen, wo sie Jesus töten wollten.

Im Gegensatz zu ihnen sind diejenigen, die Gott als ihren Schöpfer und als den Eigentümer aller Dinge anerkennen, wirklich großartige Leute. Als Hiob hörte, dass all sein Vieh und sogar alle seine Kinder umgekommen waren, stand er auf, zerriss seine Kleidung und scherte sich das Haupt. Dann fiel er zu Boden, betete an und sprach: „Ich bin nackt von meiner Mutter Leibe gekommen, nackt werde ich wieder dahinfahren. Der Herr hat’s gegeben, der Herr hat’s genommen; der Name des Herrn sei gelobt!“ Hiob war einer von denjenigen, die Gott als den Herrn und Eigentümer aller Dinge und allen Lebens anerkannten. Wir können auch über Josef nachdenken. Er gab Gott nicht nur in Zeiten des Erfolges, sondern auch in Zeiten des Leidens Ehre und Anerkennung. Als er von seinen Brüdern als Sklave nach Ägypten verkauft und wegen einer falschen Anklage ins Gefängnis geworfen worden war, klagte er nicht gegen Gott, sondern erkannte ihn als seinen Herrn an und vertraute weiterhin Gottes Verheißung und souveräner Führung. Seine Beziehung zu Gott ging wegen alledem nicht zu Bruch. Als er der Landesvater von Ägypten wurde und er die Macht über das ganze Land in seinen Händen hatte, erhob er sich nicht über Gott hinaus, sondern wusste, dass ihm all dies von Gott gegeben und er nur der Verwalter dieses Segens geworden war. Folglich nutzte er seine Macht und Position dazu, um während einer Dürreperiode das Leben vieler Menschen zu retten. Er nutzte sie auch dazu, um seine Brüder zur Buße zu führen und damit den Grundstein für die Aufstellung der zwölf Patriarchen Israels zu legen. Josefs Beziehung zu Gott war nicht von der jeweiligen Situation abhängig.

Wir müssen anerkennen, dass Gott der Schöpfer und der Eigentümer aller Dinge, einschließlich unseres Lebens ist. Unser Intellekt, unsere Gesundheit, unsere Begabungen, die Güter, die uns anvertraut sind, all das kommt von Gott. Mein ganzes Leben kommt allein von Gott. Es ist sehr wichtig, auf welche Weise man sich selbst betrachtet. Sobald wir anfangen und behaupten, dass irgendetwas uns selbst gehören würde, ist unsere Beziehung zu Gott dem Schöpfer in Gefahr und ebenso auch unsere Beziehung zu unserem Nächsten. Dann verschwindet die Dankbarkeit aus unseren Herzen und unsere Gesinnung wird krumm. Wenn wir ehrlich über uns selbst nachdenken, stellen wir fest, dass wir uns selbst gar nicht gehören können. Gott ist derjenige, der uns geschaffen hat und der uns durch seinen Sohn Jesus teuer erkauft hat (1.Korinther 6,19.20). Wir sind seiner und das auf doppelte Weise. Wir sind Gottes Geschöpfe und wir sind das, was wir durch seine Gnade geworden sind. Wenn wir dies anerkennen, können wir die rechte Lebensbeziehung zu Gott haben. Apostel Paulus schrieb: „Aber durch Gottes Gnade bin ich, was ich bin.“ Statt uns selbst zu rühmen, sollte jeder Christ tief in seinem Herzen dieses Zeugnis haben.

Was sollte nun mit denjenigen geschehen, die den Sohn des Hausherrn getötet hatten? Würden sie das Erbe bekommen? Sehen wir uns die Verse 40 und 41 an: „Wenn nun der Herr des Weinbergs kommen wird, was wird er mit diesen Weingärtnern tun? Sie antworteten ihm: Er wird den Bösen ein böses Ende bereiten und seinen Weinberg andern Weingärtnern verpachten, die ihm die Früchte zur rechten Zeit geben.“ Sie wussten, dass die Weingärtner böse Leute waren, denen ein böses Ende bevorstand. Ihre Antwort zeigt, dass dies eine selbstverständliche Wahrheit ist. Sehen wir uns Vers 41b an: „…und seinen Weinberg andern Weingärtnern verpachten, die ihm die Früchte zur rechten Zeit geben.“ Dies offenbart, dass die Liebe des Eigentümers ohne Ende ist und solange andauert, bis sie ihr Ziel erreicht hat. Als die Juden den Segen Gottes, Weingärtner zu sein, nicht tragen konnten, ging dieser Segen auf heidnische Völker über. Wenn diese den Segen Gottes auch nicht gut tragen, dann wird Gott sich wieder andere suchen. In diesem Sinne sollen wir nicht denken, dass nur die Juden böse Weingärtner waren. Die Geschichte Gottes verläuft stets auf diese Weise, dass der Segen Gottes auf diejenigen fällt, die ihn dankbar und willig annehmen.

2. Jesus, der verworfene Eckstein (42-46)

Betrachten wir Vers 42: „Jesus sprach zu ihnen: Habt ihr nie gelesen in der Schrift (Psalm 118,22-23): »Der Stein, den die Bauleute verworfen haben, der ist zum Eckstein geworden. Vom Herrn ist das geschehen und ist ein Wunder vor unsern Augen«?“ Hier lehrt Jesus die religiösen Leiter durch die Worte der Schrift, dass man ihn verwerfen und wie den Sohn in dem Gleichnis töten würde, dass aber der verworfene Stein zum Eckstein werden wird. Der Eckstein ist der Grundstein, auf dem ein ganzes Gebäude errichtet wird. Wie kann der verworfene Stein zum Eckstein werden? Menschlich gesehen war dies unmöglich. Es konnte nur durch den Herrn geschehen. Jesus wurde ans Kreuz genagelt, als er dem Willen Gottes gehorchte. Gott aber weckte ihn von den Toten auf. Durch Jesu Tod am Kreuz und seine Auferstehung von den Toten wurde das Reich Gottes wiederhergestellt. Dies war wirklich ein Wunder Gottes.

Sehen wir uns Vers 43 an: „Darum sage ich euch: Das Reich Gottes wird von euch genommen und einem Volk gegeben werden, das seine Früchte bringt.“ Hier sehen wir Gottes Herzenswunsch für sein Volk. Er wollte ihnen das Reich Gottes wirklich geben. Das Reich Gottes ist nicht zu verpachten, sondern es wird eines Tages gegeben werden. Als sie es jedoch ablehnten, eine Beziehung zu Gott zu haben, verloren sie alles, auch das Reich Gottes. Es wird nun den Völkern gegeben werden, die Früchte hervorbringen werden. Wer sind diejenigen, die Früchte hervorbringen? Es sind diejenigen, die eine Beziehung zu Gott haben, die ihm vertrauen und die ihn respektieren, kurz gesagt, die seine Liebe angenommen haben und sie dadurch erwidern, indem sie fleißig im Weinberg arbeiten. Wenn man in der rechten Beziehung mit Gott steht, dann gibt Gott seinen Leuten alles, was sie benötigen. Der Heilige Geist, den Gott gibt, bringt die Früchte des Lebens in ihnen hervor. Wie in Galater 5,22.23a geschrieben steht: „Die Frucht aber des Geistes ist Liebe und Freude, Friede, Geduld, Freundlichkeit, Güte, Treue, Sanftmut, Keuschheit.“ Und am Ende gibt Gott ihnen das Reich Gottes. Gott will, dass seine Leute im Reich Gottes glückliche Leute sind, die voller Dankbarkeit sind und ihm den gebührenden Respekt erweisen.

Betrachten wir den Vers 44: „Und wer auf diesen Stein fällt, der wird zerschellen; auf wen aber er fällt, den wird er zermalmen.“ Dies ist das Schicksal all derjenigen, die eine Beziehung zu Gott durch seinen Sohn Jesus ablehnen. Keine Beziehung zu Gott zu haben kommt der Selbstzerstörung gleich. Sehen wir uns die Verse 45 und 46 an: „Und als die Hohenpriester und Pharisäer seine Gleichnisse hörten, erkannten sie, dass er von ihnen redete. Und sie trachteten danach, ihn zu ergreifen; aber sie fürchteten sich vor dem Volk, denn es hielt ihn für einen Propheten.“ Die geistliche Einsicht der Pharisäer und Schriftgelehrten war jenseits aller menschlichen Vorstellungskraft. Lasst uns wie Jesus verworfene, aber lebendige Ecksteine sein, die Gottes Willen tun und auf die Gott seine Gemeinde weiter baut.

Heute haben wir gelernt, dass Gott sich von uns wünscht, gute Früchte des Lebens für ihn hervorzubringen. Wer sind die Menschen, die Früchte für Gott hervorbringen? Es sind diejenigen, die aufgrund der langmütigen und geduldigen Liebe Gottes Buße tun und Gottes Eigentumsrecht über ihr Leben aufnehmen und Jesus gehorchen. Es sind diejenigen, die auf der Grundlage der Gnade und Barmherzigkeit Jesu eine Beziehung zu Gott haben. Gute Früchte für das Reich Gottes hervorzubringen ist keine Sache unseres guten Willens, unserer eigenen Anstrengung oder Bemühung, sondern hängt allein von der Gnade Gottes ab (Römer 9,16). Gott helfe uns, sein Eigentumsrecht über alle Dinge und über unser Leben anzuerkennen und in der rechten Beziehung zu Gott zu leben. Lasst uns für seine Gnade und seinen Segen von ganzem Herzen danken, fleißig in seinem Weinberg arbeiten und Gott die ihm zustehenden Früchte bringen. Gott segne alle unsere Vorbereitungen auf die Frühlingsbibelkonferenz und gebrauche diese, um 10.000 Bibellehrer und fünf Millionen Gebetsmitarbeiter unter den jungen Menschen aufzustellen.

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