Der Glaube, der Gott gefällt (Hebr 11,6)

DER GLAUBE, DER GOTT GEFÄLLT

Hebräer 11, 1 – 7
Leitvers 11, 6

„Aber ohne Glauben ist’s unmöglich, Gott zu gefallen; denn wer zu Gott kommen will, de muß glauben, dass e ist, und dass er denen, die ihn suchen, ihren Lohn gibt.“

Wir danken Gott, dass wir am Anfang dieses Neuen Jahres Gottes geistliche Zurüstung bekommen durften. Durch Esra 7 durften wir eine Entscheidung treffen, zur Bibel zurückzukehren. Durch Römer 1, 16 durften wir unseren Glauben erneuern, uns nicht des Evangeliums zu schämen, sondern als fleißige Bibellehrer gebraucht zu werden. Durch Galater 5 durften wir das Leben im Geist lernen und durch Lukas 18 unser beharrliches Gebet erneuern.

Heute nun geht es um den Glauben, der Gott gefällt. Während wir in dieser Welt leben, fühlen wir uns oft einsam und hilflos. Manchmal vergleichen wir das Glaubensleben mit dem Leben in der Welt und fragen uns, welchen Lohn wir haben würden. Lohnt es sich wirklich, mit Gott zu wandeln? Heute lernen wir einige Glaubenshelden kennen, die durch den Glauben mit Gott gewandelt sind und Gottes Lohn empfangen haben. Möge Gott jedem von Euch helfen, durch den Glauben zu leben und Gott zu gefallen.

I. Wesen und Kraft des Glaubens (1-3)

Sehen wir uns Vers 1 an: „Es ist aber der Glaube eine feste Zuversicht auf das, was man hofft, und ein Nichtzweifeln an dem, was man nicht sieht.“ Das Objekt des Glaubens ist Gott. Aber Gott ist unsichtbar. Darum bedeutet der Glaube, nicht an Gott zu zweifeln, obwohl wir ihn jetzt nicht sehen können. Glaube bedeutet eine feste Zuversicht auf Gott zu haben, den wir in der Zukunft treffen werden und den wir jetzt durch den Glauben erfahren können. Dies ist das Wesen des Glaubens. Wir wandeln im Glauben und nicht im Schauen.

Die Menschen in der Welt leben immer in Ungewissheit und Furcht. Eine zeitlang leben sie mit ihrem Selbstvertrauen, so als ob sie alles beherrschen würden, aber dann fallen sie wieder in die gleiche Hoffnungslosigkeit zurück. Aber der Glaube schließt eine herrliche Hoffnung mit ein. Durch den Glauben an unseren liebenden Gott, der seinen einzigen Sohn nicht verschont, sondern ihn für uns alle dahingegeben hat, haben wir die Gnade der Sündenvergebung und eine feste Zuversicht auf das herrliche Reich Gottes. Diese herrliche Hoffnung gibt uns Kraft, alle Arten von Schwierigkeiten und Leiden zu überwinden. Sie treibt uns an, für das Heil der jungen Menschen in dieser Generation zu beten. In dieser Welt, die keine Hoffnung zu haben scheint, in der alles nur dem Tode entgegenläuft, ist es am wichtigsten, dass wir allezeit ein klares Zeugnis der herrlichen Hoffnung ablegen, zu der wir berufen sind.

Wegen dieser Hoffnung haben wir auch in dieser Welt Hoffnung. Durch die ESBK im letzten Jahr durften wir Gottes Hoffnung aufnehmen, nämlich dass Gott unser Volk und unseren Kontinent geistlich neu erweckt. Wir glauben, dass Gott unser Zweierbibelstudium gebraucht, Deutschland wieder zu einer Hirtennation für die Weltmission und Europa zu einem missionaresendenden Kontinent zu verändern.

Der Indonesienmissionar Nommensen war auch ein Mann des Glaubens. Als er zum ersten Mal in das Toba-Tal kam, gab es dort viele schreckliche heidnische Praktiken. Aber durch den Glauben konnte er schon sehen, dass überall im Tal einst Kirchenglocken läuten würden. Mit diesem Glauben und dieser Hoffnung überwand er alle Schwierigkeiten, Feindschaft und sogar Mordanschläge. Gott segnete seinen Glauben und seine Hoffnung und bei seinem Tode hatte die von ihm gegründete Gemeinde mehr Mitglieder als seine Heimatgemeinde in Deutschland.

M. Dr. Samuel Lee war ein Mann des Glaubens. Obwohl er im damals bitterarmen Korea lebte, hatte er Glauben an das Wort Gottes und an den allmächtigen Gott. So konnte er den Fatalismus der Studenten in Korea herausfordern und ihnen helfen, an Gott zu glauben und mit der Weltmissionsvision zu leben. Als sie durch den Glauben der Weltmission dienten, wurde Korea verändert und ist heute das Land, welches die zweitmeisten Missionare für die Weltmission aussendet.

M. Dr. Peter Chang hatte Glauben an Markus 11, 22 und die Hoffnung die Universität Bonn zu pionieren und Deutschland zu einer königlichen Priesterschaft und einer Hirtennation für die Weltmission zu verändern. Mit dieser Hoffnung entschied er sich das Wort Gottes von ganzem Herzen zu predigen und den jungen Studenten zu dienen. Obwohl er unterwegs so viel Verleumdung, Rückschläge und Verfolgung erleiden musste, konnte er immer mit der Hoffnung Gottes weiterziehen, weil er an den allmächtigen Gott glaubte. Schließlich segnete Gott seinen Glauben und stellte uns als ein geistliches Hauptquartier für die Europa- und Weltmission auf.

Lesen wir Vers 2: „Durch diesen Glauben haben die Vorfahren Gottes Zeugnis empfangen.“ Glaube ist unsichtbar. Aber die Vorfahren, die durch den Glauben gelebt haben, haben alle das Zeugnis Gottes empfangen. Sie wurden nicht von Gott enttäuscht. Vielmehr hat Gott seine Verheißung an ihnen erfüllt und ihr Glaube ist bis heute ein großartiges und leuchtendes Vorbild für uns. Hebräer Kapitel 11 berichtet von vielen solchen Glaubenshelden aus dem Alten Testament. Aber sie sind nicht allein, auch im Neuen Testament begegnen uns viele Glaubenshelden wie Stephanus, Paulus oder Petrus. Und es gibt auch viele Glaubenshelfen in UBF Bonn, die ebenfalls das Zeugnis Gottes empfangen haben, wie z. B. M. Sarah Chang, M. Stephanus Park, H. Joachim Dietzel oder H. Jochen Schweitzer. Wenn wir durch den Glauben leben, dann kann jeder von uns eine Geschichte des Glaubens schreiben und das Zeugnis Gottes persönlich empfangen.

Lesen wir Vers 3 gemeinsam: „Durch den Glauben erkennen wir, dass die Welt durch Gottes Wort geschaffen ist, sodass alles, was man sieht, aus nichts geworden ist.“ Die Grundlage für den Glauben ist der Schöpfungsglaube, nämlich der Glaube an die Allmacht Gottes. Unser Gott ist der allmächtige Gott, der alle Dinge durch sein Wort aus Nichts ins Dasein gerufen hat. Er schuf den gesamten Kosmos. Weil unser Gott allmächtig ist, gibt es keine Unmöglichkeit.

Darüberhinaus gibt uns der Schöpfungsglaube die absolute Daseinsbedeutung des Lebens. Gott hat jeden einzelnen Menschen gewollt und ihn zu seinem besten Ziel geschaffen. Er hat mich und dich geschaffen. Darum dürfen wir wissen, dass wir Kinder Gottes sind und unser Leben in ihm eine absolute Daseinsbedeutung hat. Wir dürfen daran glauben, dass Gott auch jeden einzelnen Hoffnungsträger für seine Ehre geschaffen hat, nämlich um durch sein Leben sein herrliches Ziel zu erfüllen.

Mit unserem Verstand können wir es nicht fassen, aber durch den Glauben erkennen wir, dass die Welt durch Gottes Wort geschaffen ist. Durch den Glauben erkennen wir, dass Gott auch jetzt mit uns ist. Durch den Glauben erkennen wir, dass denen, die Gott lieben, alle Dinge zum Besten dienen. Glaube lässt uns nicht nur hoffen, sondern auch in allen Dingen erkennen.

II. Glaube, der Gott gefällt (4-7)

1. Durch den Glauben kommen wir zu Gott (4)

Vers 4 berichtet über den Glauben von Abel. Lesen wir Vers 4: „Durch den Glauben hat Abel Gott ein besseres Opfer dargebracht als Kain; deshalb wurde ihm bezeugt, dass er gerecht sei, da Gott selbst es über seinen Gaben bezeugte; und durch den Glauben redet er noch, obwohl er gestorben ist.“ Kain und Abel waren die beiden Söhne von Adam und Eva. Nach dem Sündenfall mussten die Menschen das Paradies verlassen und fortan im Schweiße ihres Angesichts hart arbeiten, um zu überleben. Es gab eigentlich keine Hoffnung, jemals ins Paradies zurückkehren zu können. Aber durch den Glauben kam Abel mit einer Opfergabe zu Gott. In der Tat haben beide Brüder, Kain und Abel, jeweils ein Opfer zu Gott gebracht. Aber Gott nahm nur Abels Opfer an. Vers 4 sagt, dass Abels Opfer „besser“ war. Dies bezieht sich nicht auf den materiellen Wert des Opfers. Gott sah vielmehr das Herz von Abel und nahm sein Opfer gnädig an. Psalm 51,19 sagt über die rechte Herzenshaltung: „Die Opfer, die Gott gefallen, sind ein geängsteter Geist, ein geängstetes, zerschlagenes Herz wirst du, Gott, nicht verachten.“ Die Bibel sagt uns nichts darüber, ob Abel ein besserer Sohn als Kain war. Abel war auch ein gewöhnlicher Sünder. Aber Abel kam mit einem zerschlagenen Herzen als ein Sünder zu Gott und bat demütig um Gottes Gnade. Im Gegensatz dazu war Kain voller Selbstgerechtigkeit und reagierte sehr rebellisch, als Gott ihn zur Buße führen wollte. Gott nimmt die an, die mit einem bußfertigen Herzen zu ihm kommen.

Abel wurde von seinem Bruder aus Neid ermordet. Aber dennoch redet er noch immer. Wie redet Abel heute zu uns? Abels Glaube sagt uns, dass wir durch den Glauben zu Gott kommen können. Abers Glaube sagt uns, dass sich dafür jede Hingabe lohnt, sogar wenn wir deswegen sterben müssten. Es ist viel besser, als ein Gerechter etwas zu früh zu sterben, als ein langes, aber gottloses Leben auf der Erde zu führen. Abels Glaube lehrt uns, dass Gott sich freut, wenn wir durch den Glauben und mit einem bußfertigen Herzen zu ihm kommen.

2. Durch den Glauben wandeln wir mit Gott (5)

Sehen wir uns Vers 5 an: „Durch den Glauben wurde Henoch entrückt, damit er den Tod nicht sehe, und wurde nicht mehr gefunden, weil Gott ihn entrückt hatte; denn vor seiner Entrückung ist ihm bezeugt worden, dass er Gott gefallen habe.“ Die Genesis sagt uns nicht viel über Henoch, außer, dass er mit Gott wandelte und dass er von Gott entrückt wurde. Henoch war ein Prophet, der den heiligen Gott predigte und das Gericht Gottes über alle Menschen. Weil er mit Gott wandelte, musste er viel wegen der gottlosen Menschen gelitten haben. Vielleicht war jeder Tag für ihn, als ob er sterben würde, bis er es nicht mehr ertragen konnte. Aber er wandelte treu mit Gott. Gott ließ ihn nicht die Schmerzen des Todes schmecken, sondern entrückte ihn in sein himmlisches Reich.

„Henoch wandelte mit Gott.“ Mit Gott wandeln heißt, in der Gegenwart Gottes leben. Es heißt jeden Tag Gemeinschaft mit Gott zu haben. Mit Gott zu wandeln heißt, dass wir unser Leben nicht gemäß unseren eigenen Gedanken und Vorstellungen führen, sondern dass wir in einer lebendigen Beziehung mit Gott stehen, und dass tun, was Gott sich von uns wünscht. Jesus sagte: „Ich bin der Weinstock, ihr seid die Reben. Wer in mir bleibt und ich in ihm, der bringt viel Frucht, denn ohne mich könnt ihr nichts tun.“ (Joh 15,5) Jesus möchte, dass wir in ihm bleiben und mit ihm wandeln, dann wird er unser Leben segnen und furchtbar machen.

Wir können mit Gott wandeln, indem wir jeden Tag durch das Frühgebet zu Gott kommen, auf Gottes Stimme hören und den Gebetsaltar von ganzem Herzen aufbauen. Wir können mit Gott wandeln, indem wir eine Entscheidung für das regelmäßige Bibelstudium treffen. Wir können mit Gott wandeln, indem wir einem Wort Gottes in diesem Jahr konkret gehorchen. H. Jochen wandelt mit Gott, indem er jeden Tag seine Mittagspause für das Einladungswerk am Campus opfert und das Wort Gottes an die Studenten weitergibt. M. Stephanus wandelt mit Gott, indem er mit M. Peter seit über 25 Jahren treu zusammenarbeitet und so die Umgebung für das Werk Gottes vorbereitet. Möge Gott uns helfen, wie Henoch mit Gott zu wandeln und Gott zu erfreuen.

3. Glaube, der Gottes Belohnung sucht (7)

Betrachten wir Vers 7: „Durch den Glauben hat Noah Gott geehrt und die Arche gebaut zur Rettung seines Hauses, als er ein göttliches Wort empfing über das, was man noch nicht sah; durch den Glauben sprach er der Welt das Urteil und hat ererbt die Gerechtigkeit, die durch den Glauben kommt.“ Noahs Zeit war eine Zeit, in der die Menschen das Wort Gottes nicht mehr ernst nahmen. Jesus beschrieb die Menschen als gleichgültig: „Sie aßen, sie tranken, sie heirateten und ließen sich heiraten, bis an den Tag, an dem Noah in die Arche hineinging …. bis die Sintflut kam und raffte sie alle dahin.“ Aber Noah war anders. Noah lebte nicht gemäß dem Strom der Welt und so fand er Gefallen vor dem Herrn. Als Gott ihm sein Gericht und den Weg der Errettung offenbarte, nämlich die Sintflut und die Arche, die er bauen sollte, da gehorchte er diesem Wort Gottes absolut.

Noah war ein Ackermann, der fleißig arbeiten musste. Außerdem war er ein Prediger der Gerechtigkeit. Aber als er Gottes Befehl hörte, da gehorchte er dem Wort Gottes 100%. Eine Arche zu bauen war wirklich ein gewaltiges Unternehmen, weil sie etwa so lang wie ein Fußballfeld war. Es musste viele Jahre lang gedauert haben, bis er dieses Werk fertigstellen konnte. Aber Noah glaubte an das Wort Gottes und gehorchte absolut. Er erzog auch seine Kinder gut im Glauben und gewann sie als Mitarbeiter. Als Noah gehorchte, empfing er die Gerechtigkeit, die aus dem Glauben kommt.

Gott rettete ihn und seine Familie zur Zeit der Sintflut und begann mit ihm eine neue Geschichte der Menschheit. Wie schwer musste es für ihn gewesen sein, all das Gelächter der Ungläubigen über seine riesige Arche, die Entmutigungen, die Zweifel im Herzen zu überwinden und die Arche der Rettung bis zum Ende zu bauen. Wenn wir eine Zeitlang keine Anzeichen einer Frucht sehen, geben wir sehr schnell auf. Aber Noah gab nicht auf, obwohl es nur seine eigene Familie war, die gerettet wurde.

Der Vers 6 sagt: „Aber ohne Glauben ist es unmöglich Gott zu gefallen; denn wer zu Gott kommen will, der muss glauben, dass er ist und dass er denen, die ihn suchen, ihren Lohn gibt.“ Um Gott zu gefallen, ist der Glaube absolut notwendig. Der Glaube, dass Gott ist und dass er uns seinen Lohn gibt, bekräftigt und stärkt uns, dass wir zu Glaubenshelden für diese Generation wachsen können.

Durch den Glauben zu leben ist nie einfach, sondern immer eine kostspielige Angelegenheit. Durch den Glauben zu leben erfordert unser ganzes Leben und ganze Hingabe. Um durch den Glauben zu leben, kamen unsere Missionare nach Deutschland, verzichteten auf ein angenehmes, abgesichertes oder reiches Leben und führten die Lebensgemeinschaft mit den Hoffnungsträgern. Sie bekamen so viele Missverständnisse und Verleumdungen, aber sie glaubten, dass Gott ihren Glaubenskampf segnet und sie gebraucht, um Jünger Jesu aufzustellen und Deutschland zur königlichen Priesternation zu verändern.

Unsere Missionare der neuen Generation kämpfen, um durch den Glauben zu leben. Es ist für sie nicht einfach, viele Versuchungen der Welt zu überwinden. Sie bekommen auch viele Missverständnisse von ihren Freunden. Aber indem sie klar auf der Seite Gottes stehen, können sie ein Zeugnis gegenüber ihren Kommilitonen ablegen und zum Segen für sie werden.

Die meisten Menschen in Europa denken, dass es am wichtigsten wäre, viel Geld zu verdienen und das Leben irgendwie zu genießen. Aber den Glauben halten sie für nicht so wichtig. Viele Menschen leben frei und ungebunden und sehen äußerlich beneidenswert aus, aber sie können Gott nicht gefallen. Gottes Hoffnung ist, dass Europa geistlich erneuert wird und wieder als ein christliches Abendland und missionaresendender Kontinent von Gott gebraucht werden darf.

In der heutigen Lektion haben wir gelernt, dass wir durch den Glauben Gott gefallen können. Wir haben viele Glaubenshelden kennengelernt, die in der schwierigen Lage durch den Glauben gelebt und Gottes Anerkennung bekommen haben. Lasst uns durch den Glauben den sündigen Druck der Welt überwinden und in diesem Jahr das Werk Gottes herausfordern, dass unsere Gruppe mit 120 Hoffnungsträgern der Campusmission dienen kann. Lasst uns durch den Glauben für die geistliche Wiedererweckung in Deutschland und Europa beten, dass Deutschland als Hirtennation und Europa als Missionare-sendender Kontinent gebraucht wird. Möge Gott uns helfen, allein durch dem Glauben zu leben und Gottes herrlichen ewigen Lohn zu empfangen.

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