Der Sündenfall und Gottes erlösende Liebe (1.Mose 3,15)

DER SÜNDENFALL UND GOTTES ERLÖSENDE LIEBE

1. Mose 3,1-24

Leitvers 3,15

„Und ich will Feindschaft setzen zwischen dir und der Frau und zwischen deinem Nachkommen und ihrem Nachkommen; der soll dir den Kopf zertreten und du wirst ihn in die Ferse stechen.“

Wir danken Gott, dass wir unser Studium des ersten Buches der Bibel, der Genesis, wieder aufnehmen und die Grundlagen unseres Glaubenslebens weiter legen dürfen. In Kapitel 2 der Genesis haben wir gelernt, dass unser Gott der Gott der Liebe ist, der im Garten Eden die beste Umgebung für das Glück des Menschen vorbereitet hatte. Wir durften erkennen, dass das Gebot Gottes gerade der beste Segen Gottes für den Menschen war, weil er dadurch die Schöpfungsordnung in seinem Herzen aufrichten und in der richtigen Beziehung zu Gott leben konnte. Aber als der Mensch das Gebot Gottes brach und damit gegen Gott sündigte, verlor er das Glück des Paradieses. Seitdem sehnen sich die Menschen nach dem Paradies. Viele Menschen versuchen sich ihr eigenes kleines Paradies zu schaffen, wo sie glücklich sein wollen. Aber es funktioniert nicht, weil diese Welt eine in Sünde gefallene Welt ist. Das wahre Paradies kommt allein von Gott und ist allein bei Gott. Wir können dieses Paradies finden, wenn wir wissen, wie der Mensch in die Sünde geraten ist und welchen Weg Gott zurück in das Paradies geöffnet hat. In Kapitel 3 der Genesis wollen wir den Grund für den Sündenfall und dessen Folgen kennen lernen. Dabei wollen wir die unveränderliche, suchende und erlösende Liebe Gottes zu den versündigten Menschen kennen lernen. In dieser unwandelbaren Liebe Gottes können wir den Weg zurück zu Gott und zurück zum Paradies finden. Das dritte Kapitel der Genesis ist sehr wichtig, weil in Deutschland und Europa anstatt der Schöpfungswahrheit viele falsche, atheistische Lehren verkündigt werden. Da es kaum Bibelstudium gibt, sind gerade die jungen Menschen vom gottlosen Humanismus überwältigt. Lasst uns darum durch den heutigen Text die Quelle dieser falschen Lehren kennen lernen und wie wir sie abwehren können.

I. Die Versuchung und der Sündenfall (1-6)

Betrachten wir Vers 1a: „Aber die Schlange war listiger als alle Tiere auf dem Felde, die Gott der Herr gemacht hatte, und sprach zu der Frau….“ Vor dem Sündenfall war die Schlange ein sehr schönes und kluges Tier, das sich in hohen Bögen eindrucksvoll dahin schlängelte. Offenbar konnten Mensch und Tier im Paradies miteinander kommunizieren wie unter gleichen. Darum war es gar nichts besonderes, dass die Frau von einer Schlange angesprochen wurde. Es war vielmehr sehr spannend für die Frau, ein interessantes Thema mit dem klügsten aller Feldtiere zu besprechen. Doch die Schlange war ein Instrument des Satans, durch die er die Frau und durch sie auch ihren Mann versuchen wollte. Der Satan benutzt immer das, was besonders schön und interessant erscheint, um die Menschen über seine wahren Absichten zu täuschen. Darum kam er zur Frau in der Gestalt der schönen, klugen Schlange.

Wer ist der Satan? In der Bibel wird er auch als der Teufel bezeichnet. Gemäß der Bibel war er ursprünglich ein Engel des Lichts von hohem Rang im Himmel. Aber als er sein wollte wie Gott, wurde er sein Gegner. Darum hasst er Gott und seine Schöpfung, besonders uns Menschen als deren Krone. Er ist der Ursprung alles Bösen und Unglücks der Menschen. Weil Satan unsichtbar und listig ist, halten die meisten Menschen ihn nicht für existent sondern für eine Erfindung. Aber die Bibel lehrt uns vom ersten bis zum letzten Buch die Existenz des Teufels. Jesus nannte ihn einen Mörder und Lügner von Anfang an (Joh 8,44). Darum ist der Satan unser übernatürlicher Feind, gegen den wir geistlich kämpfen müssen. Lasst uns heute genau die listigen Schlichen des Satans studieren, damit wir seinen Versuchungen widerstehen können.

1. Der Satan pflanzt den Menschen Zweifel an der Liebe Gottes ein.

In Vers 1b fragte der Satan: „Ja, sollte Gott gesagt haben: Ihr sollt nicht essen von allen Bäumen im Garten?“ Die Infragestellung ist der erste Schritt des Satans, mit dem er die Menschen fangen will. Der Satan verdrehte hier das Segenswort Gottes in eine Gott in ein schlechtes Licht stellende Frage. Sein Ziel dabei ist, den Menschen an der absoluten Liebe Gottes zweifeln zu lassen. In Wahrheit hatte Gott gesagt: „Du darfst essen von allen Bäumen im Garten.“ (2,16) Gott hatte den Menschen das ganze Paradies gegeben und ihnen lediglich geboten, von dem Baum in der Mitte nicht zu essen (2,17). Damit konnte der Mensch Gott die Treue halten und seine Liebe erwidern. Doch der Satan lenkte den Blick der Frau nur auf das Verbot. Auf diese Weise vernebelte er ihre Sicht für die unendliche Liebe Gottes in seinem Segen.

Wie antwortete die Frau darauf? Betrachten wir die Verse 2 und 3: „Da sprach die Frau zu der Schlange: Wir essen von den Früchten der Bäume im Garten; aber von den Früchten des Baumes mitten im Garten hat Gott gesagt: Esset nicht davon, rühret sie auch nicht an, dass ihr nicht sterbet!“ Eigentlich hätte die Frau Grund gehabt zu sagen: „Dank sei Gott dürfen wir von allen Bäumen im Garten essen, außer nur von einem.” Aber statt dessen sagte sie: „Wir essen von den Früchten der Bäume im Garten, aber…” Einerseits zeigt ihre sachliche Feststellung, dass sie den Segen Gottes schon als etwas Selbstverständliches betrachtete. Andererseits weist ihre sofortige Einschränkung bzw. Verschärfung darauf hin, dass es in ihrem Herzen für den großen und überfließenden Segen Gottes keine Dankbarkeit mehr gab. Wir halten es auch oft für selbstverständlich, dass wir Familie, Freunde und Bibellehrer, Schule, Uni oder Arbeitsplatz, eine Wohnung, ein Auto und genug zu essen haben. Manche halten mit der Zeit sogar die Vergebungsgnade Gottes für etwas Selbstverständliches. Als die Frau Gott nicht mehr für seine Liebe dankte, wuchs Unzufriedenheit in ihrem Herzen. Sie war sich der Liebe Gottes nicht mehr sicher. Sie zweifelte daran. Daraufhin log der Satan und leugnete die Liebe Gottes völlig.

Betrachten wir die Verse 4 und 5: „Da sprach die Schlange zur Frau: Ihr werdet keineswegs des Todes sterben, sondern Gott weiß: an dem Tage, da ihr davon esst, werden eure Augen aufgetan, und ihr werdet sein wie Gott und wissen, was gut und böse ist.“ Der Satan behauptete, Gott würde sich davor fürchten, dass die Menschen wie Gott werden könnten. Gott wäre ein eifersüchtiger Gott und der Mensch ein ausgenutztes Opfer. Aber Gottes Gebot war eine ernstliche Warnung vor dem zwangsläufigem Sterben, wenn sie es missachteten. Dadurch zeigte Gott, wie sehr er den Menschen liebt und wie hoch er unsere freie Entscheidung für ihn achtet. Aber der Satan benutzte gerade dieses Gebot, um die absolute Liebe Gottes zu den Menschen zu verneinen. Das Gebot Gottes, das den Menschen kostbare Lebensorientierung und Freiheit schenkte, wurde in ihren Augen wie eine eiserne Kette, die sie fesselte. Der herrliche Garten Eden schien nur noch wie ein Gefängnis mit unsichtbaren Gittern zu sein. Da begann die Frau gegen Gott zu rebellieren. Als sie gegen Gott rebellisch wurde, begann der Satan das Herz der Frau zu beherrschen.

Satan versucht auch heute noch, uns mit Lügen aller Art Zweifel an der absoluten Liebe Gottes einzupflanzen. Die Wahrheit ist aber, dass Gott die Liebe ist. Seine Liebe zu uns ist absolut. Wenn er uns etwas zum Glück nicht gibt oder uns etwas nicht zulässt, dann tut er es aus seiner Liebe zu uns. Was würde Gott Adam vorenthalten, den er zu seinem Bilde geschaffen, zur Krone der Schöpfung erhoben und ihm sogar den vollkommenen Garten Eden gegeben hatte? Wie könnte Gott uns etwas vorenthalten, der sogar seinen einzigen Sohn Jesus Christus nicht verschont hat, sondern hat ihn für uns am Kreuz völlig dahingegeben, um uns als seine Kinder wiederherzustellen? Darum dürfen wir nicht zulassen, dass der Satan Zweifel an der absoluten Liebe Gottes in unsere Herzen sät und der Zweifel in uns wächst, bis das böse Ziel des Satans erreicht ist, uns von Gott zu trennen oder uns von Gott getrennt zu halten. Wie können wir uns der lügnerischen Versuchung des Satans widersetzen? Wir müssen uns bewusst an die Liebe Gottes und seinen Segen erinnern und dafür bewusst Gott danken. Wir können Gott aktiv unsere Dankbarkeit zeigen, indem wir seinem Segenswort gehorchen. Dankbarkeit für die Liebe Gottes ist ein Schutzschild des Glaubens. Gott nicht zu danken ist das Tor zur Finsternis und zur Herrschaft des Teufels.

2. Der Satan pflanzt den Menschen Zweifel an der Absolutheit des Wortes Gottes ein.

Gott sagte in Kapitel 2,17: „… denn an dem Tage, da du von ihm isst, musst du des Todes sterben.“ Aber der Satan relativierte Gottes Wort, indem er sein eigenes Wort darüber setzte. Mit seinem eigenen Wort verneinte er Gottes Wort und behauptete das glatte Gegenteil: „Ihr werdet keineswegs des Todes sterben.“ (4) Durch diese Lüge säte der Satan Zweifel an der absoluten Gültigkeit des Wortes Gottes in die Frau ein.

Wie reagierte die Frau darauf? Schauen wir zurück auf die Verse 2 und 3. Sie hatte keine absolute Haltung vor dem Wort Gottes. Sie hatte Adams Bibel nicht gut studiert und auswendig gelernt. Darum zitierte sie Gottes Wort nicht richtig, sondern fügte obendrein noch eine eigene Verschärfung hinzu: „Rühret sie auch nicht an!” Nachdem sie die Absolutheit des Wortes Gottes in Frage gestellt hatte, besaß sie kein Schutzschild mehr gegen die zerstörerischen Infiltrationen des Satans. Sie merkte nicht, dass sie die Gedanken des Satans übernahm. Sie hielt sie schließlich für die Wahrheit, von der sie überzeugt war.

Auch heute versucht der Satan die Menschen dadurch, dass er ihre Gedanken und Worte über Gottes Wort setzt. Viele Menschen denken, dass Gottes Wort in der Bibel eine Auslegungssache sei. Wir lernen auch von Kind auf, dass wir grundsätzlich alles kritisch hinterfragen sollen. Jesus, der Sohn Gottes, aber sagt: „Himmel und Erde werden vergehen, aber meine Worte werden nicht vergehen.“ (Mt 24,35). Dies bedeutet: Gottes Wort ist absolut und bis in die Ewigkeit hinein gültig. Gegenüber dem Wort Gottes gibt es weder einen Kompromiss noch eine Alternative. Gleich ob die Menschen es verstehen oder nicht: das Bibelwort ist von Gott und wahr. Darum ist Gottes Wort absolut. Unser begrenztes Wissen und unsere spekulativen Gedanken können niemals der Prüfstein für das Wort Gottes sein, sondern Gottes Wort ist der Richter unserer Gedanken und Gottes Maßstab beim jüngsten Gericht. Wir sollen Gottes Wort mit Ehrfurcht studieren und damit die lügnerische Versuchung des Satans zurückweisen können. Jedes Mal, wenn Jesus vom Satan versucht wurde, wies Jesus ihn mit einem klaren „Es steht geschrieben…” ab: „Es steht geschrieben: »Der Mensch lebt nicht vom Brot allein, sondern von einem jeden Wort, das aus dem Munde Gottes geht«.” Wenn nun gar der Sohn Gottes zum Wort Gottes greift, um Satan abzuwehren und Gottes Wort zu gehorchen, wie viel mehr sollen wir schwache Sünder dies tun, anstatt Satans Gedanken in uns zuzulassen!

3. Der Satan pflanzt Hochmut in die Herzen der Menschen ein.

Betrachten wir Vers 5: „Sondern Gott weiß: an dem Tage, da ihr davon esst, werden eure Augen aufgetan, und ihr werdet sein wie Gott und wissen, was gut und böse ist.“ Der Satan log Eva in die Tasche, dass sie wie Gott werden könnte, wenn sie nur die verbotene Frucht äße. Es würde sich lohnen, nicht nur alles Gute, sondern auch alles Böse zu kennen, weil solch eine Kenntnis klug, ja allwissend und somit unabhängig von Gott machen würde.

„Wie Gott werden!“ klingt sehr verlockend, nicht wahr? „Dein Leben gehört dir! Du darfst tun, was immer du willst! Lass Gott nicht Herr über dich sein! Ein Leben ohne Gott und Gehorsam gegenüber seinem Wort ist viel besser!” Welche Anziehungskraft hat dieser hochmütige Gedanke des Satans noch immer auf uns! Aber der Satan gibt hiermit die Lehre eines falschen Evangeliums und einer betrügerischen Verheißung aus. Ein Geschöpf kann niemals wie Gott werden, genauso wie eine Uhr nicht zu einem Uhrmacher werden kann. Gott ist Gott, und Geschöpf ist Geschöpf. Verlässt der Mensch seine Position, so wartet nur der Tod auf ihn. Hochmut ist satanisch und tödlich. Gott widersteht den Hochmütigen, aber den Demütigen gibt er Gnade. Darum sagt Sprüche 16,18: „Hochmut kommt vor dem Fall.“

Eva sah auf das Objekt der Versuchung des Satans. Wie verlockend es war: die Frucht glänzte, war leicht zu essen und vor allem, sie gab Weisheit zu wissen, was Gut und Schlecht war. Als sie sich so damit beschäftigte, gewann es Macht über sie. Es kam ein immer größeres Verlangen danach in ihr auf bis sie dem erlag. Sie relativierte die Warnung vor den Folgen, gehorchte ihrem Gefühl und aß. Sie versuchte sich zu beruhigen, indem sie auch ihrem Manne davon gab, der tatenlos zugesehen hatte, und auch er aß. Nun waren sie beide Gefangene ihres Todfeindes geworden.

II. Die Folgen des Sündenfalls und die erlösende Liebe Gottes (7-24)

1. Die unmittelbaren Folgen (7-13)

Vers 7a sagt: „Da wurden ihnen die Augen aufgetan.“ Was bedeutet es, dass ihre Augen aufgetan wurden? Sie bekamen andere Augen. Bis dahin hatten sie alles wie Gott gesehen. Aber durch die Sünde veränderte sich ihr Bewusstsein. Nun hatten sie ein gottloses Selbstbewusstsein und dadurch eine geänderte Sichtweise aller Dinge. Vorher hatten sie Gottes absoluten Maßstab, nun hing ihr Maßstab von ihren individuellen Meinungen und augenblicklichen Gefühlen ab. Ihre neue Lebensphilosophie lautete: „Ich bin ich, und Gott ist Gott.“ Die heutigen Menschen denken, dass solch eine Denkweise normal sei. Gemäß der Bibel ist diese Sichtweise aber eine unmittelbare Folge der Sünde. Sehen wir uns die weiteren Folgen an.

Als Erstes konnten sie sich selbst nicht mehr annehmen, wie sie waren.

Lesen wir Vers 7: „Da wurden ihnen beiden die Augen aufgetan, und sie wurden gewahr, dass sie nackt waren, und flochten Feigenblätter zusammen und machten sich Schurze.“ Gottes Urteil über den Menschen war „sehr gut“ (1,31). Aber als der Mensch sich selbst nun ohne Gott betrachtete, konnte er nur noch seine eigene Mangelhaftigkeit und Schwachheit feststellen. Auf einmal schämte er sich. Beide versuchten nun, ihre Scham durch Feigenblätterschurze zu bedecken. Seitdem versuchen die Menschen wegen der Sündenscham ihr wahres Ich zu verbergen. Es begann der ständige Konflikt der Menschen, einerseits sich selbst am meisten zu lieben und andererseits sich selbst zu verachten. Die Ursache für diese Tragödie ist das gottlose Selbstbewusstsein, dass der Mensch sich nicht vor seinem Schöpfer sieht.

Als Zweites verloren sie ihre harmonische Beziehung zu Gott.

Lesen wir die Verse 8 bis 10: „Und sie hörten Gott den Herrn, wir er im Garten ging als der Tag kühl geworden war. Und Adam versteckte sich mit seiner Frau vor dem Angesicht Gottes des Herrn unter den Bäumen im Garten. Und Gott der Herr rief Adam und sprach zu ihm: Wo bist du? Und er sprach: Ich hörte dich im Garten und fürchtete mich; denn ich bin nackt, darum versteckte ich mich.“ Im Garten Eden hatte es eine vollkommene Liebes- und Vertrauensbeziehung zwischen Gott und Mensch gegeben. Nun aber war diese harmonische, enge Beziehung zerbrochen. Die Menschen konnten in Gott nicht mehr ihren Schöpfer und liebevollen Vater und sich selbst nicht mehr als seine geliebten Kinder sehen. Statt dessen hielten sie Gott für einen Feind und versteckten sich voller Furcht vor ihm unter den Bäumen. Die Trennung von Gott verursachte Ängste, Kälte und Grausamkeit, wie sie die heutige Gesellschaft kennzeichnen.

Als Drittes verloren sie ihre Liebesbeziehung zueinander.

Sehen wir uns die Verse 11 und 12 an. Als Gott Adam nach der Sünde fragte, gab er alle Schuld seiner Frau. Früher waren sie ein Fleisch, das heißt, ein Herz und eine Seele gewesen. Aber durch die Sünde wurde ihre wunderschöne Liebesbeziehung zerstört. Adam konnte Eva nicht mehr als einen Teil von sich selbst betrachten und machte sie für sein Unglück verantwortlich. Es war ihnen unmöglich, sich gegenseitig zu vergeben und des anderen Schwachheiten zu tragen. Das Beziehungsproblem ist auch heute sehr ernsthaft. Unzählige Ehen werden geschieden; aber Schuld ist immer der andere. Wie tragisch die Folgen der Sünde sind.

2. Der Fluch Gottes

Von nun an musste der Mensch unter dem Fluch leben. Aber bevor Gott den Menschen verfluchte, gab er ihm die Verheißung der ewigen Erlösung und des Sieges über den Satan. Lesen wir den Vers 15: „Und ich will Feindschaft setzen zwischen dir und der Frau und zwischen deinem Nachkommen und ihrem Nachkommen. Der soll dir den Kopf zertreten und du wirst ihn in die Ferse stechen.“ Die Menschen hatten ihren Todfeind angenommen. Gott aber sagte dem Satan den Kampf an, indem er Feindschaft zwischen Mensch und Satan setzte. Darum sollen wir keinen Freundschaftsvertrag mit Satan haben, sondern den Kampf gegen Satan führen. Allerdings haben die Menschen im Kampf gegen den Satan auf Dauer keine Chance, weil er viel klüger und mächtiger ist als sie. Aber Gott verhieß einen Erretter als Nachkomme der Frau zu senden, der den Satan besiegen würde. Dieser Erretter ist Jesus Christus. Als Jesus am Kreuz starb, wurde er vom Satan in die Ferse gestochen. Aber durch seinen Tod und seine Auferstehung zertrat Jesus den Kopf des Satans, indem er uns von den Sünden und der Todesmacht erlöste und so die Macht des Satans zerbrach. Jesus, unser Retter, schenkt uns den endgültigen Sieg über unseren Feind, wenn der Satan beim Jüngsten Gericht für immer ausgeschaltet wird.

Betrachten wir Gottes Fluch über die Frau in Vers 16. Ursprünglich war das fruchtbare Leben der Segen Gottes für den Menschen. Aber nun wurde das Kindergebären für die Frau etwas sehr Schmerzhaftes. Die Ordnung der Liebe in der Familie und die Freude, miteinander in Gottes Werk zu arbeiten, wurde ersetzt durch eine willkürliche Herrschaft des Mannes über seine Frau. Nur in Jesus wird diese verfluchte Stellung der Frau wieder aufgehoben und ihre eigentliche Stellung als Mitarbeiterin wiederhergestellt.

Betrachten wir die Verse 17 und 18: „Und zum Manne sprach er: Weil du gehorcht hast der Stimme deiner Frau und gegessen von dem Baum, von dem ich dir gebot und sprach: Du sollst nicht davon essen -, verflucht sei der Acker um deinetwillen! Mit Mühsal sollst du dich von ihm nähren dein Leben lang. Dornen und Disteln soll er dir tragen, und du sollst das Kraut auf dem Felde essen.“ Von nun an befanden sich der Boden und die ganze Schöpfung unter dem Fluch. Der Segen der fruchtbaren Arbeit für die Mission Gottes wurde nun durch die mühselige Arbeit für das tägliche Überleben ersetzt. Obwohl Adam fleißig arbeiten würde, würden Dornen und Disteln ihm das Leben schwer machen. Schließlich sagte Gott in Vers 19: „Im Schweiße deines Angesichts sollst du dein Brot essen, bis du wieder zu Erde werdest, davon du genommen bist. Denn du bist Erde und sollst zu Erde werden.“ Letztendlich würde der Fluch des Todes alle seine Arbeit sinnlos machen. Das ist ein Todesurteil. „Du bist Erde“ bedeutet hier den geistlichen Tod, während „du sollst zu Erde werden“ den fleischlichen Tod bedeutet. Der Tod ist keine Naturerscheinung, sondern die Strafe Gottes für die Sünde.

Betrachten wir die Verse 22 bis 24. Gott vertrieb die versündigten Menschen aus dem Paradies. Die Menschen verloren das Paradies und das ewige Leben. Wir erkennen hierdurch klar, dass die Sünde etwas Absolutes ist. Viele Menschen von heute sind der Meinung, dass man Gottes Wort der heutigen Zeit gemäß interpretieren sollte. Man glaubt heute nicht mehr an das Himmelreich und die Hölle. Gleichgeschlechtliche Beziehungen betrachtet man nicht mehr als Sünde. Die Sünde der Gedanken nimmt man nicht ernst. Doch gleich, ob die Menschen daran glauben oder nicht: die Sünder werden von Gott gerecht gerichtet (Hebr 9,27) und zur Hölle verdammt werden (Offb 21,8). Sünde ist absolut und wird von Gott bestraft werden.

3. Die unveränderliche Liebe Gottes

Gott hätte die Menschen sofort töten können. Aber das tat er nicht. Gott liebte sie unveränderlich und wartete geduldig bis zum Abend in der Hoffnung, dass sie von sich aus mit ihrem Schuldproblem zu ihm kommen würden. Doch die versündigten Menschen kamen nicht zu Gott. Darum besuchte Gott selbst Adam und rief ihn liebevoll: „Adam, Adam, wo bist du?“ Durch diesen Ruf sollte sich Adam an die Liebe Gottes erinnern. Gott wollte ihm Gelegenheit zur Umkehr von der Flucht, zum neuen Glauben an seine unwandelbare Liebe, zur Wiederversöhnung geben. Unser Gott ist ein suchender Gott. Er sucht die Sünder und ruft sie mit zerbrochenem Herzen. „Wo bist du?“ ist Gottes unveränderliche, suchende Liebe und sein Ruf zum Glauben, zur Buße und zur Umkehr des Herzens.

Doch Adam hatte Sterbensangst. Seine Antwort zeigt seine völlig Unbußfertigkeit. Eigentlich sollte er bekümmert darüber sein, gegen Gottes Liebe gesündigt und ihn traurig gemacht zu haben. Aber anstatt die Vergebung Gottes zu suchen, schob er alle seine Sünde auf seine Frau. Letztlich gab er sogar Gott die Schuld, weil er die Frau zu ihm geführt hatte. Aber Gott liebte diesen in die Sünde gefallenen, unbußfertigen Adam und gab ihm in Vers 15 das Evangelium der Erlösung und damit die Verheißung der Errettung für alle Menschen. Dass Gott seinen Heilsplan den Menschen unmittelbar nach ihrem Sündenfall verheißen hat, darin können wir seine unwandelbare Liebe zu uns sehen. Diese Liebe können wir egoistische Menschen nicht verstehen. Gottes Liebe ist einseitig und geht über die Grenze unserer Vernunft hinaus. Wie Gott verheißen hatte, sandte er seinen einzigen Sohn Jesus als Erlöser in die Welt, obwohl die Welt voll von Sünde war. Aber gerade weil die Welt voll von Sünde war, sandte Gott Jesus als das Lamm Gottes und ließ ihn unsere Sünden tragen und am Kreuz sterben. Jesus aber stand am dritten Tage von den Toten auf und zertrat den Kopf der alten Schlange, des Satans, und öffnete uns den Weg zurück zum Paradies. Mit seinem Kopf führte der Satan die Menschen in den Zweifel an der Liebe und dem Worte Gottes und durch die Sünde in den völligen Abbruch der Liebesbeziehung. Aber Jesus zertrat den Kopf des Satans, indem er durch sein Kreuz und seine Auferstehung ein Zeichen der unwandelbaren, erlösenden Liebe Gottes setzte, in der Gott unveränderlich auf unserer Seite ist. Wer die unveränderliche Liebe Gottes durch den Glauben an Jesus annimmt, dem ist der Weg zurück zum Paradies geöffnet.

Im heutigen Text haben wir gesehen, dass der Satan sehr listig ist, die Menschen zu verführen und sie von der absoluten Liebe Gottes zu trennen. Wir haben aber auch kennen gelernt, dass Gottes suchende und erlösende Liebe zu den in Sünde gefallenen Menschen unveränderlich ist. Er sandte Jesus in die Welt, der den Kopf des Satans zertreten hat und uns den Weg zurück zum Himmelreich Gottes geöffnet hat. Möge Gott uns helfen, an die absolute Liebe Gottes zu glauben und alle listigen Attacken des Satans mit dem absoluten Wort Gottes zurückzuweisen.

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