Die Schöpfung (1.Mose1,1)
DIE SCHÖPFUNG
1. Mose 1,1-25
Leitvers 1,1
„Am Anfang schuf Gott Himmel und Erde.“
Wir danken Gott, dass er unsere diesjährige Herbstbibelkonferenz durch sein lebendiges Wort reichlich gesegnet hat. Vor allem danken wir Gott, dass er unsere Neue Generation, unsere jungen Hirten und Hoffnungsträger als vollmächtige Prediger, Stellungnahmevortragende und Gottesdienstleiter aufgestellt und Gott uns dadurch geholfen hat, seine Berufungsstimme persönlich zu hören. Wir danken Gott, dass wir uns neu dafür entscheiden durften, in unserer postmodernen Zeit, als Bibellehrer, Hirten und geistliche Leiter heranzuwachsen. Möge Gott uns die absolute Haltung gegenüber dem Wort Gottes wie Samuel schenken und jeden von uns inmitten unserer relativistischen und humanistischen Umgebung als ein Segen für viele junge Menschen gebrauchen. Wir danken Gott, dass wir von heute an, die Genesis studieren dürfen. Möge Gott uns durch dieses Bibelstudium helfen, dem souveränen und allmächtigen Gott ganz persönlich zu begegnen und die feste Grundlage für unser Glaubens- und Hirtensleben zu legen.
Die Genesis ist das erste von 66 Büchern der Bibel und wurde in den Jahren 1406 – 1466 v. Chr. als das erste der fünf Bücher Mose verfasst. Die Genesis bildet die Grundlage der ganzen Bibel. Würde man die Genesis aus der Bibel entfernen, wäre es unmöglich, die übrigen Bücher zu verstehen. Ohne die Genesis wäre die Bibel gleich einem Gebäude ohne Fundament oder einer Brücke ohne Stützpfeiler. Das Wort „Genesis“ kommt aus dem Griechischen und bedeutet „Am Anfang“. In der Tat berichtet die Genesis von vielen Anfängen: von der Entstehung des Universums, von dem Beginn der Zeit und der Geschichte, vom Anfang der Sonnen- und Planetensysteme, von der Entstehung des Lebens, dem Anfang der Zivilisation, dem Anfang der Sprache, der Kultur, der Rassen und von der ersten Heirat; aber auch vom Beginn der Sünde und des Todes und vom Anfang der Heilsgeschichte Gottes wird uns in der Genesis berichtet.
Wir leben in einer scheinbar chaotischen Welt, in der es keine absolute Wertanschauung und keine absolute Wahrheit mehr zu geben scheint. Alle Dinge erscheinen relativ zu sein, auch das Leben selbst. Viele Menschen sind verzweifelt und quälen sich unter inneren Ängsten, Sinnlosigkeit und Zukunftssorgen. Woher kommt das? Die Genesis lehrt uns, dass Gott der Schöpfer ist. Sie lehrt uns, wozu Gott die Welt, die Menschen und alle anderen Dinge geschaffen hat. Durch die Genesis können wir unser Leben und die Welt vom Standpunkt Gottes aus betrachten und somit klare Antworten auf die grundlegenden Fragen unseres Lebens bekommen: Woher komme ich? Wohin gehe ich? Warum lebe ich? Was ist die Bedeutung und das Ziel meines Lebens? Gott helfe uns, durch das Genesisbibelstudium unser Leben auf die Wahrheit Gottes zu stellen und dadurch ein glückliches, ein siegreiches und fruchtbares Leben für die Ehre Gottes zu führen.
1. Gott ist der ewige und souveräne Herrscher (1)
Das erste Kapitel der Genesis handelt von der Schöpfung der Welt. In einem gewaltigen und majestätischen Szenario wird uns offenbart, wie der ewige, der souveräne und allmächtige Gott Himmel und Erde und alles Leben in sechs Tagen erschaffen hat. Betrachten wir Vers 1: „Am Anfang schuf Gott Himmel und Erde.“
„Am Anfang…“ Diese Worte zeigen uns, dass es, wie es in einigen Religionen angenommen wird, keinen ewigen Kreislauf aller Dinge gibt, sondern dass es einen Anfang aller Dinge gegeben hat. Dabei ist Gott der Initiator aller Dinge und aller Anfänge. Er hat die Zeit und den Raum, die Naturgesetze und alle Materie ins Dasein gerufen. Mit dem Schöpfungsakt Gottes beginnt auch die Geschichte der Welt und die Geschichte der Menschen. „Wer…“, so könnte nun jemand fragen, „wer hat dann Gott erschaffen, der schon vor der Erschaffung aller Dinge existierte?“ Diese Frage zu stellen ist gar nicht zulässig, weil Gott gar kein Geschöpf ist, welches hätte erschaffen werden können. Jesus sagte in Joh 4,24: „Gott ist Geist, und die ihn anbeten, die müssen ihm im Geist und in der Wahrheit anbeten.“ In 2. Mose 3,14 stellt sich Gott Mose mit den Worten vor: „Ich werde sein, der ich sein werde.“ Anders ausgedrückt bedeutet dies, dass Gott der Unveränderliche ist. Gott ist der ewige Gott, der in sich selbst existent ist und der von Ewigkeit zu Ewigkeit lebendig ist. In Off 1,8 sagt Gott von sich selbst: „Ich bin das A und das O spricht Gott der Herr, der da ist und der da war und der da kommt, der Allmächtige.“ Während Gott selbst ohne Anfang und ohne Ende ist, hat doch die Geschichte der Welt einen Anfang und wie wir aus dem Buch der Offenbarung wissen, auch ein Ende. Wir, die wir als Geschöpfe Gottes in dieser zeitlich und räumlich begrenzten Welt leben, sollen über die sichtbare Welt hinaus auf diesen ewigen Gott schauen, der in seinem Wollen und Vollbringen souverän über die ganze Welt herrscht.
Wenn wir ohne solchen Glauben an den ewigen und souveränen Gott auf die Welt schauen und in die Zukunft sehen, werden wir schnell von Ängsten und Sorgen überwältigt und verlieren jegliche geistliche Einsicht. Aber unser Gott, der am Anfang Himmel und Erde schuf, herrscht über die Geschichte der Welt. Es sind nicht die Umstände oder die Menschen, die unser Leben bestimmen, sondern es ist Gott selbst, der unser Leben nach seinem besten und souveränen Willen führt. Dieser Glaube an den ewigen und souveränen Gott schenkt uns Frieden und Dankbarkeit und gibt uns darüber hinaus auch die Kraft, unseren Nächsten zu lieben.
Wir kennen die Geschichte von Josef im AT. Josef hatte einen großen Traum, ein Herrscher zu werden. Aber sein Leben verlief ganz anders als er es sich vorgestellt hatte. Von seinen neidischen Brüdern wurde er als ein Sklave nach Ägypten verkauft und landete dort schließlich in einem Gefängnis. Menschlich gesehen wäre es verständlich gewesen, wenn Josef im Selbstmitleid versunken wäre und Rachepläne gegenüber seinen Brüdern geschmiedet hätte. Aber Josef überwand alle seine schicksalhaften Gedanken. Er zweifelte nicht an der Liebe Gottes und baute sein Leben nicht auf die Lüge Satans. Stattdessen überwand er alle widrigen menschlichen Bedingungen und lebte vor Gott. Als er später seine Brüder wiedertraf, konnte er ihnen alle ihre Missetaten bedingungslos vergeben. Gott erhöhte diesen Josef zu seiner Zeit und gebrauchte ihn zu einer großen Errettung in seiner Heilsgeschichte. Josef konnte solch ein siegreiches Leben führen, weil er glaubte, dass nicht die ungerechten Menschen oder der Zufall sein Leben bestimmten, sondern Gott allein. Wenn wir wie Josef an den ewigen und souveränen Gott glauben, können wir sowohl unsere schicksalhaften Gedanken als auch alle Ängste in unserem Leben überwinden und ein siegreiches Leben führen. Der ewige Gott wird sein gutes Vorhaben mit jedem, der sein Leben bewusst unter seine souveräne Herrschaft stellt, gewiss zu Ende bringen und seine Herrlichkeit offenbaren!
2. Gott, der Schöpfer
In Vers 1 stoßen wir auf das Wort „schaffen“. Im Hebräischen steht hier das Wort „bara“. „Bara“ bedeutet etwas anderes als nur „machen“ oder „bilden“. „Bara“ bedeutet die „Schöpfung aus dem Nichts“ Tatsächlich wird dieses Wort „bara“ in der ganzen Bibel nicht ein einziges Mal zur Beschreibung menschlicher Tätigkeiten gebraucht. Aber in Kapitel 1 kommt dieses Wort gleich dreimal vor, nämlich in Vers 1, als Gott Zeit, Raum und Materie schuf, in Vers 21, als Gott die Tiere schuf und schließlich in Vers 27, als Gott den Menschen schuf.
Grundlegend kann man die Menschheit in zwei große Gruppen einteilen, nämlich in diejenigen, die an Gott, den Schöpfer glauben und in diejenigen, die ihn ablehnen. Wenn man aber Gott, den Schöpfer ablehnt, muss man sich die Frage stellen, woher dann alle Dinge kommen? Auf diese Frage kann ein Atheist keine Antwort geben. Ohne Gott wird darüber hinaus der ganze Lauf der Geschichte der Welt dem Zufall überlassen und damit sinnlos. In einer Welt des Zufalls gibt es keine Zielperspektive. Tatsächlich aber zeigt uns ein Blick in den Bereich der Lebewesen genau das Gegenteil. Überall sieht man in den einzelnen Lebewesen hochgradige, zielorientierte Konzepte. Der Pottwal beispielsweise ist ein Säugetier, das 3 km tief tauchen kann, ohne an der Taucherkrankheit zu sterben. Der Buntspecht schlägt mit solch kräftigen Hieben gegen einen Baumstamm, dass er eigentlich schon nach wenigen Schlägen eine Gehirnerschütterung bekommen und bewusstlos zu Boden fallen müsste. Wenn man den Bau und die Funktionsweise unserer Organe, wie z. B. von unserem Ohr oder unserem Auge betrachtet, wenn man sich mit den äußerst komplexen und hocheffektiven und noch immer nicht ganz verstandenen Strukturen und Funktionsweisen des Photosyntheseapparates, der in jedem noch so kleinen Grashalm vorkommt, beschäftigt, dann kommt man eigentlich aus dem Staunen über die Größe von Gottes Schöpfung nicht mehr heraus. Wenn man sich den genetischen Code ansieht, die Verschlüsselung all jener genialen Konstruktionspläne der Lebewesen mit Hilfe einer abstrakten chemischen Sprache, dann kann man eigentlich Gott als den Schöpfer nicht mehr leugnen. Und dennoch tun die meisten Menschen das. Wenn man die Menschen fragt, wie sie die Welt verstehen, wie denn alles so geworden ist, dann antworten die meisten, dass alles von allein gekommen ist. Sie sagen, dass alles zufällig entstanden sei.
Die Atheisten behaupten, dass die Welt nicht durch einen Schöpfungsakt Gottes, sondern durch einen Urknall, eine Mega-Explosion, vor Milliarden von Jahren ins Leben geschleudert worden ist. Sie glauben auch, dass sich der Mensch aus einem affenartigen Wesen und dieses wiederum über unzählige andere Zwischenformen aus einer einzigen Zelle und diese sich wiederum aus einem Protein und dieses sich wiederum aus anorganischem Material von allein entwickelt und organisiert haben soll. Um diese Evolutionshypothese zu untermauern, leugnen sie das biblische Schöpfungswerk Gottes in sechs Tagen und nehmen für diese Entwicklung einfach Abermillionen und sogar Milliarden von Jahren an. Angenommen es hätte tatsächlich solch eine langsame allmähliche Höherentwicklung von einer zur anderen Art gegeben, müsste es dann nicht unzählige Übergangs- oder Zwischenformen geben? Tatsache ist jedoch, dass man trotz aller Anstrengungen bis heute weder unter den gegenwärtigen noch unter den Millionen von Fossilien, die man gefunden und ausgewertet hat, nicht eine einzige solche Zwischenform gefunden hat.
Louis Pasteur, ein berühmter französischer Mikrobiologe, der Ende des 19. Jahrhunderts lebte, erkannte ein wichtiges biologisches Naturgesetz, nämlich das Leben immer nur aus Leben entstehen kann. Niemals wurde dieses Gesetz bisher wiederlegt. Aber die Anhänger der Evolutionshypothese behaupten steif, dass sich Materie selbst organisiert habe, dass Materie selbst Information hervorgebracht und von selbst Leben habe entstehen lassen. Jeder Informatiker weiß, dass Information immer einen geistigen und niemals einen materiellen Ursprung hat. Jeder Mensch weiß, dass weder eine Stecknadel, ein Anzug, ein Auto oder gar der Kölner Dom nicht von alleine entstanden sind. Alles braucht einen Ideengeber und einen Hersteller.
Als man in den 90er Jahren die große Sternenmauer, das ist eine unvorstellbare, extrem große Ansammlung von Sternen, im Universum ausfindig gemacht hatte, brach die Urknallhypothese, nach der eigentlich eine Gleichverteilung der Materie zu erwarten wäre, wie ein Kartenhaus in sich zusammen. Die Anhänger des Urknalls wissen selbst, dass die Entstehung der Galaxien nicht aus der vorhandenen Masse des Universums erklärt werden kann. Um nicht in Konflikt mit den bekannten Naturgesetzen zu geraten, machten sie einfach die Annahme einer zehnmal größeren vorhandenen Dunkelmasse, die sogenannte „dunkle Materie“. Diese Masse ist nie beobachtet worden, sie ist nie gesehen und nie gemessen worden. Sie ist eine reine Annahme und keinerlei Messwerte haben ihre Annahme jemals plausibel gemacht. Anders gesagt ist die „dunkle Materie“ nichts anderes als eine wacklige Krücke, um irgendwie an der gottlosen Urknallhypothese festhalten zu können. Obwohl naturwissenschaftlich nicht mehr begründbar, sind sowohl der Urknall als auch die Evolution dennoch immer noch sehr populär. Woran liegt das? Es liegt daran, dass starke geistliche Strömungen, wie z. B. die Aufklärung das Feld für eine atheistische Weltdeutung vorreitet hatten. Das Buch von Charles Darwin von der Entstehung der Arten beispielsweise war schon am ersten Erscheinungstag vollständig vergriffen. Was zeigt dies? Es zeigt, dass die Menschen den starken Wunsch hatten, die Welt ohne Gott erklären zu wollen. Weil die Menschen ohne Gott leben wollen, weil sie die Finsternis mehr als das Licht lieben, ist ihnen die Urknall- und die Evolutionshypothese eine willkommene Lehre.
Der Mensch aber, der daran glaubt, zufällig in die Welt geboren zu sein, der sein Leben nach dem Zufallsprinzip führt und demnach auch rein zufällig wieder von dieser Erde verschwinden wird, hat keine rechte Daseinsbedeutung. Es gibt keinen wahren Sinn in seinem Leben, sondern er lebt nur dafür, um eine kurze Zeit zu überleben. Ein Leben, das auf der Evolutionshypothese basiert, hat auch keine absolute Würde. Gemäß dieser Theorie überleben nur die Stärkeren und die an ihre Umwelt am besten Angepassten. Das Gesetz des Stärkeren wird durch die Evolutionstheorie gerechtfertigt. Adolf Hitlers „Blut- und Bodentheorie“ fußte auf Darwins gottloser Evolutionstheorie. Indem er die arische Rasse für die bessere und stärkere hielt, rechtfertigte er durch diese Theorie die Ausrottung von Millionen von in seinen Augen minderwertigen Juden. Aber nicht nur das. Jedes Jahr bringen sich in Deutschland rund 10.000 Menschen selbst um. Jeden Tag werden 900 ungeborene Kinder im Mutterleib getötet. Dieses Blut schreit zu Gott. Jeder dritte in Deutschland leidet unter Depressionen. Es könnte viele Ursachen dafür geben. Die Hauptursache dafür jedoch ist die Sinnlosigkeit bzw. Hoffnungslosigkeit der Menschen. Dies alles sind die Folgen davon, dass sich die Menschen von der Wahrheit Gottes abgewandt und ihr Leben auf die Lüge Satans aufgebaut haben.
Sehen wir uns aber noch mal den Vers 1 an: „Am Anfang schuf Gott Himmel und Erde.“ Alles, was gemacht worden ist, hat eine Daseinsbedeutung. Die Uhr an der Wand, beispielsweise, ist mit dem Ziel gemacht worden, dass sie uns die Zeit anzeigt. Wie viel mehr haben dann wir Menschen, die wir von Gott geschaffen worden sind, eine absolute Daseinsbedeutung. Die Wahrheit, dass Gott der Schöpfer aller Dinge und unseres Lebens ist, bringt in unser Leben und in unsere Gesellschaft das Licht des Lebens!“
3. Gott ist ein Gott der Ordnung
Sehen wir uns die Verse 2 an! Nachdem Gott Himmel und Erde geschaffen hatte, wird der damalige Zustand der Welt mit den Worten wüst, leer und finster beschrieben (2). Es war noch kein Leben und keine Dynamik in der Schöpfung. Aber der Geist Gottes schwebte bereits auf dem Wasser und wartete nur auf den Befehl Gottes. Und dann sprach Gott: „Es werde Licht! Und es ward Licht!“ (3) Am ersten Tag schuf Gott das Licht. Wegen dieses Lichtes war es möglich geworden, weiteres zu schaffen. Ohne Licht gibt es keinen Wechsel von Tag und Nacht. Mit der Schöpfung des Lichtes begann die erste Uhr zu ticken und es ward aus Abend und Morgen der erste Tag. Und dann am zweiten Tag machte Gott eine Feste, unseren Himmel, und machte damit Raum für spätere Schöpfungen (6-7). Am dritten Tag sammelte Gott das Wasser an besondere Orte, so dass das Land sichtbar wurde und die Meere entstanden. Anschließend schuf Gott auf dem Land verschiedene Gräser, Kräuter und Bäume (9-13). Am vierten Tag schuf Gott Sonne, Mond und Sterne. Die Scheidung zwischen Tag und Nacht, Monate, Jahre und Jahreszeiten wurde deutlich (14-19). Am fünften Tag schuf Gott zahlreiche Fische und Vögel, er segnete sie und ließ sie fruchtbar werden und sich mehren (20-23). Am sechsten Tag schuf Gott lebendiges Getier, Vieh, Gewürm und Tiere des Feldes, ein jedes nach seiner Art. Und am Ende desselben Tages schuf Gott auch den Menschen als Mann und Frau, als Krone seiner Schöpfung.
Gott ist ein Gott der Ordnung. In eine wüste, leere und finstere Welt brachte Gott Ordnung und gestaltete nach und nach in logischer Abfolge eine unbegreiflich schöne, ja wunderschöne Welt. Wenn all solche Dinge durch Zufall entstehen würden, dann hätte das einen Grund, dass wir das Chaos unseres Lebens, das immer wieder sichtbar wird, noch eine lange Zeit vor uns herumschieben. Wir leben ja gar nicht mehr in der heilen Schöpfung. Wir leben in einer gefallenen Schöpfung als zerrissene Menschen mit wilden Sinnen, die wir selbst nicht zähmen können, mit finsteren Gedanken und einem Geist, der uns nicht zum Licht, sondern oft in die Tiefe führt. Wie haben einen Leib, der uns viele Rätsel aufgibt und den man kaum steuern kann. Gott hat am Anfang das Licht von der Finsternis geschieden. Er hat im Wunder der Schöpfung die bösen Mächte gebannt. Aber der Mensch hat sich im Sündenfall diesen bösen Mächten wieder geöffnet. Durch das paktieren mit dem Teufel sind die zerstörerischen Mächte wieder in das Leben der Menschen hineingekommen und sie sind zu Besessenen und Sklaven der Sünde geworden. Die Sünde zerstört das Leben der Menschen und veranstaltet ein Chaos, aus dem niemand durch eigene Willenskraft und auch niemand durch Zufall wieder herauskommen kann. Keine Ehekrise, keine Fehlentwicklung und keine Schwierigkeit unseres Lebens meistert sich von allein. Aber Gott kann unser Leben wieder heil machen. Gott kann unser Leben neu machen und Licht und Ordnung hineinbringen. Im Innern des gefallenen Menschen ist es wie damals am Anfang der Schöpfung wüst, leer und finster. Aber wenn wir das Licht Jesu durch den Glauben an sein Wort in unser Leben aufnehmen, dann geschieht in unserem Herzen eine Neuschöpfung, dann setzt in unserem chaotischen Leben ein Heilungsprozess ein, ein Prozess, der alle Finsternis vertreibt und der das verlorene Bild Gottes in uns wiederherstellt. In der Neuschöpfung durch den Glauben an Jesus Christus wiederholt sich das, was Gott am Anfang in der ersten Schöpfung getan hat. Darum sagt 2. Kor 5,17: „Ist jemand in Christus, so ist er eine neue Kreatur.“
4. Gott ist ein persönlicher Gott
Im Text kommt der Ausdruck „Gott sprach“ wiederholt vor (3,6,9,11,14,20,22,24). Worte stellen durch die geformte Stimme den Willen und die Gedanken eines Menschen dar. Unser Gott aber ist auch eine sprechende Person, die denkt, die plant, die spricht, ausführt, würdigt, liebt und sich freut. Wenn wir sein Schöpfungswerk genauer betrachten, erkennen wir, dass unser Gott ein genialer Konstrukteur, Architekt, Künstler und Mathematiker zugleich ist. Als er die Pflanzen und die Tiere schuf, schuf er sie immer nach ihrer Art (11,12,21,24,25): Insgesamt Gibt es schätzungsweise eine halbe Million verschiedene Pflanzenarten und ca. 2 Millionen Tierarten. Wenn wir die Pflanzen und Tiere genau betrachten, staunen wir über die Weisheit und Macht Gottes.
In dem Buch „Wenn Tiere reden könnten“, von Prof. Werner Gitt kommt ein Vogel, genauer gesagt ein Goldregenpfeifer, zur Sprache. Er sagt: „Darf ich mich vorstellen? Ich bin etwa so groß wie eine Taube, und fliegen kann ich auch. Ich bin in Alaska geboren. Meine Geschwister und ich hatten kaum fliegen gelernt, da verließen und schon unsere Eltern. Sie flogen nach Hawaii voraus. Und wir? Wir fraßen uns dick und fett. In kurzer Zeit nahm ich um 70g zu, d.h., um mehr als die Hälfte meines Körpergewichts. Nun möchten Sie bestimmt erfahren, warum ich so viel fresse. Ganz einfach: mein Schöpfer hat mich so programmiert. Ich brauche dieses zusätzliche Körpergewicht als notwendigen Treibstoff für die Flugreise von Alaska bis nach Hawaii. Das sind nahezu 4.500 km. Meine Altersgenossen und ich fliegen 88 Stunden – also drei Tage und vier Nächte lang – ununterbrochen über das offene Meer. Unterwegs gibt es keine Insel, kein Eiland, nichts, um eine Rast einlegen zu können. Die Wissenschaftler zerbrechen sich immer noch den Kopf darüber, wie wir unseren Flugkurs bestimmen und korrigieren können, denn nicht selten werden wir auf unseren Flügen von Stürmen abgetrieben. Eine winzige Abweichung vom vorprogrammierten Kurs aber würde genügen, und wir würden alle rettungslos zugrunde gehen. Gott, der Herr, jedoch baute uns einen Autopiloten ein, der den Navigationsinstrumenten der modernen Flugzeuge der Menschen ähnlich ist. Solche sind mit Computern gekoppelt, die ständig die Flugposition messen und sie mit dem einprogrammierten Kurs vergleichen. Unser Navigationssystem hat der Schöpfer auf die Koordinaten der Hawaii-Inseln einprogrammiert. Nun frage ich Sie: Woher wusste ich, dass ich mir genau 70g Fett anfressen musste, um nach Hawaii zu kommen. Und wer sagte mir, dass ich nach Hawaii soll, und in welche Richtung ich da fliegen soll? Glauben Sie immer noch, der Zufall hätte mich geschaffen? Ich jedenfalls nicht.“
Nachdem Gott etwas geschaffen hatte, würdigte er es und sagte: „Es ist gut!“ Unser Schöpfer ist eine Person, die redet, die liebt und die sich freut. Der christliche Glaube ist ein persönliches Vertrauen zu diesem Gott, so wie ein kleines Kind ein persönliches und absolutes Vertrauen zu seinem Vater hat. Ein Christ, der sich immer ums Essen und Trinken und um seine Zukunft grämt und voller Sorgen ist, der ist gleich wie ein Heide und hat in Wahrheit keinen Glauben an Gott. (Mt 6,26.32)
5. Gott ist allmächtig
In diesem Text kommt nicht nur der Ausdruck „Gott sprach“ wiederholt vor, sondern auch in derselben Wiederholung der Ausdruck „es geschah so“. Sobald Gott sprach, wurden alle Dinge, Himmel und Erde, wie er wollte. Wenn er etwas sagte, gab es nur den absoluten Gehorsam. Das Wort Gottes selbst war diese Allmacht. Die Menschen sind so schwach, dass sie nicht einmal anfangen können, die Größe von Gottes Macht zu begreifen. Wenn der Meeresspiegel nur um 2 m ansteigen würde, bräche eine Katastrophe über die ganze Menschheit herein. Wenn sich die Entfernung zwischen Sonne und Erde nur etwas verringern oder nur etwas vergrößern würde, so würden alle Menschen entweder in Grillwürstchen oder in Eiswürfel verwandelt werden.
In 1. Mose 17,1 offenbarte sich Gott vor Abraham als der allmächtige Gott. Dieser Gott half Abraham, der 100 Jahre alt geworden war, mit Sarah, deren Leib schon erstorben war, einen Sohn zu zeugen. Dieser Gott bahnte den Israeliten dort, wo es keinen Weg zu geben schien, einen Weg, und zwar mitten durch das Rote Meer. Dieser Gott weckte Jesus von den Toten auf, wie er es verheißen hatte. Wenn wir an den Gott der Bibel glauben, müssen wir glauben, dass unser Gott allmächtig ist. Viele Menschen von heute sagen, dass sie an Gott glauben. Aber sie glauben nicht an seine Allmacht. Darum sind sie von allerlei Sorgen überwältigt und leben ängstlich gemäß ihrer menschlichen Vernunft und Berechnung. Aber Gott ist der Allmächtige. Wenn wir in dieser Welt siegreich leben wollen, müssen wir an den allmächtigen Schöpfergott glauben. Jesaja 40,28-31 sagt: „Weißt du nicht? Hast du nicht gehört? Der Herr, der ewige Gott, der die Enden der Erde geschaffen hat, wird nicht müde noch matt, sein Verstand ist unausforschlich. Er gibt dem Müden Kraft und Stärke genug dem Unvermögenden. Männer werden müde und matt, und Jünglinge straucheln und fallen; aber die auf den Herrn harren, kriegen neue Kraft, dass sie auffahren mit Flügeln wie Adler, dass sie laufen und nicht matt werden, dass sie wandeln und nicht müde werden.“ Wir sollen vor allem daran glauben, dass Gottes Wort Macht hat. Das Wort Gottes, das am Anfang wirkte, tut auch heute, in unserer Gegenwart, sein Werk. Das Wort Gottes, das das Licht geschaffen hat, erleuchtet heute die dunklen Herzen der Menschen. Ein neues Schöpfungswerk geht in den Herzen derer auf, die das Wort Gottes aufnehmen und ihm gehorchen. 1.Petrus 1,23 sagt: „Denn ihr seid wiedergeboren nicht aus vergänglichem, sondern aus unvergänglichem Samen, nämlich aus dem lebendigen Wort Gottes, das da bleibt.“ Wenn wir das Werk Gottes erfüllen möchten, müssen wir an die Allmacht des Wortes Gottes glauben und dieses Wort weitergeben wie es ist. (2. Tim 2,9).
6. Gott schuf alle Dinge zu seiner Freude
In diesem kurzen Text wiederholt sich der Ausdruck „und Gott sah, dass es gut war“ sechsmal (4,10,12,18,21,25). Dies zeigt uns, dass Gott alle Dinge zu seiner Freude geschaffen hat. Wenn wir anerkennen, dass alle Dinge zur Ehre Gottes da sind, dann können wir die Schönheit der Welt und die Herrlichkeit Gottes erkennen. Unsere Herzen werden dann hell und von Freude erfüllt.
Durch die heutige Lektion haben wir gelernt, dass Gott der ewige und der souveräne Schöpfer ist, der durch sein allmächtiges Wort Himmel und Erde, sprich das ganze Universum geschaffen hat. Wir sind nicht ein Produkt des Zufalls, sondern von Gott nach seinem souveränen Willen und mit einem absoluten Plan geschaffen worden. Lasst uns dafür beten, dass wir unser Leben nicht länger auf die Lügen des Satans bauen und ein schicksalhaftes, von den Bedingungen abhängiges und sorgenvolles Leben führen. Lasst uns beten, dass wir durch den Glauben an Gott, den allmächtigen Schöpfer und souveränen Herrscher leben, indem wir eine Entscheidung treffen, seinem Wort von ganzem Herzen zu gehorchen und in Gott und mit Gott ein sinnerfülltes, ein glückliches und fruchtbares Leben zu seiner Ehre führen.