Die Bewohner von Jerusalem (Nehemia 11,1)

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DIE BEWOHNER VON JERUSALEM

Nehemia 11,1 – 36
Leitvers 11,1

„Und die Oberen des Volks wohnten in Jerusalem. Das übrige Volk aber warf das Los darum, wer von jeweils zehn nach Jerusalem, in die heilige Stadt, ziehen sollte, um dort zu wohnen, und die neun in den andern Städten.“

Durch die letzte Lektion haben wir gelernt, dass die Israeliten eine feste Abmachung getroffen haben, im Gesetz Gottes zu wandeln. Sie wollten nicht nur mit den Lippen Buße tun, sondern die Frucht der Buße tragen. Sie wollten Gottes Wort gehorchen. So wollten sie ihre geistliche Identität als Gottes Volk und ihre Mission für Gottes Werk erneuern. Gott hat auch uns geholfen, eine feste Abmachung zu treffen, Gottes Worten aus Esra 7,10 und Mk 6,37a zu gehorchen und konkrete Schritte des Glaubens¬gehorsams zu tun, wie Frühgebet, Einladungs- und Bibelstudiumswerk. Gott möge unsere Glaubensentscheidung für den Wiederaufbau der geistlichen Mauern Europas segnen.

Im heutigen Text geht es um die Wiederbesiedlung Jerusalems, wer in Jerusalem wohnen bzw. in diese Stadt ziehen sollte, und wie die Stadt wiederhergestellt wurde. Warum ist es so wichtig, zu wissen, wer in Jerusalem wohnte? Welche Bedeutung hatte es, damals in Jerusalem zu wohnen? Jerusalem sollte das Zentrum für die geistliche Wiederherstellung des ganzen Landes sein. Aber in Jerusalem wohnten damals zu wenige Leute. In der Stadt gab es noch viele Baustellen und auch Gefahren, von den umliegenden Feinden attackiert zu werden. Dort zu wohnen war nicht besonders attraktiv. Nehemia unternahm eine Wiederbesiedlungsstrategie, damit Jerusalem als Hauptstadt voll funktionstüchtig sein und die Wiederherstellung des ganzen Landes vorbereitet werden könnte. Die Bewohner von Jerusalem sollten die Hauptpersonen der Geschichte Gottes sein. Heute wollen wir zusammen betrachten, wer sie waren und in welcher Hinsicht sie von Gott gesegnet und als Hauptpersonen in der Geschichte Gottes gebraucht werden konnten. Dabei lernen wir auch Nehemias Vision kennen. Gott möge jedem von euch geistliche Einsicht und Vision für die Geschichte Gottes schenken, damit jeder eine klare Lebensent¬scheidung treffen darf, sein ganzes Leben an Gott zu binden und als eine Hauptperson für die Geschichte Gottes, für die geistliche Wiederherstellung Europas, gebraucht zu werden.

1. Das Verzeichnis der Einwohner Jerusalems (1-24)

Lesen wir Vers 1 gemeinsam: „Und die Oberen des Volks wohnten in Jerusalem. Das übrige Volk aber warf das Los darum, wer von jeweils zehn nach Jerusalem, in die heilige Stadt ziehen sollte, um dort zu wohnen, und die neun in den andern Städten.“ Dieser Vers berichtet uns, wer in Jerusalem einzog und dort wohnte. Die Bewohner Jerusalems bestanden aus zwei Gruppen: die Oberen, die bereits in Jerusalem wohnten und diejenigen, die durch das Los auserwählt wurden. In Vers 2 finden wir, dass es auch die Männer gab, die freiwillig in die Stadt eingezogen waren.

Welche Bedeutung hat es, dass sie in Jerusalem einzogen und dort wohnten? Es bedeutet, dass sie sich dafür entschieden haben, Gott ihr ganzes Leben zu opfern und Gottes Werk verantwortlich zusammen zu dienen. Als Nehemia sein Volk zum Wiederaufbau der Mauern in Jerusalem aufrief, antworteten sie laut, „Auf, lasst uns bauen!“, und sie nahmen das gute Werk in die Hand (Neh 2,18). Unter der Leitung von Nehemia arbeiteten sie fleißig zusammen. Die Bauarbeit verlangte viel Schweiß, Material und Kämpfe von ihnen. Aber durch ihre intensive Zusammenarbeit konnten die Jerusalemer Stadtmauern in 52 Tagen wiederaufgebaut werden. In Jerusalem zu wohnen war aber viel schwieriger als an der Bauarbeit teilzunehmen, weil es um ihr ganzes Leben ging. Für den Wiederaufbau der Mauern hingebungsvoll und fleißig zu arbeiten ist gut und wichtig. Aber noch wichtiger und segensreicher ist es, in der heiligen Stadt zu wohnen und Gott sein ganzes Leben lang zu dienen.

Nicht wenige Leute sind bereit, für eine bestimmte Zeit für Gottes Werk fleißig zu arbeiten. Aber nicht viele wollen Gott ihr ganzes Leben übergeben und Gottes Werk ihr Leben lang verantwortlich dienen. In Joh 15,5 spricht Jesus: „Ich bin der Weinstock, ihr seid die Reben. Wer in mir bleibt und ich in ihm, der bringt viel Frucht; denn ohne mich könnt ihr nichts tun.“

Gott möge jedem von euch eine klare Lebensentscheidung schenken, nicht nur für bestimmte Zeit zu arbeiten, sondern euer ganzes Leben Gott zu opfern, wie der Apostel Paulus uns ermahnt: „Ich ermahne euch nun, liebe Brüder, durch die Barmherzigkeit Gottes, dass ihr eure Leiber hingebt als ein Opfer, das lebendig, heilig und Gott wohlgefällig ist. Das sei euer vernünftiger Gottesdienst“ (Röm 12,1).

In Vers 2 finden wir die Männer, die freiwillig in die Stadt ziehen wollten. Warum wollten sie in Jerusalem einziehen, obwohl es für sie viel Arbeit, Hingabe und Gefahren bedeutete? Ihre Freiwilligkeit kam daher, dass sie Nehemias Vision für sein Volk als ihre eigene Vision angenommen hatten. Sie waren bereit, auf ihr privates Leben zu verzichten und Gottes Werk zu tun. Ihre Freiwilligkeit bezeugt ihre reine Liebe zu Gott. Durch solche Gläubige wirkt Gott mächtig und führt seine Geschichte. Sie sind die Hauptpersonen in der Geschichte Gottes.

Wie reagierte das übrige Volk auf die Bewohner Jerusalems? Sehen wir uns Vers 2 an: „Und das Volk segnete alle die Männer, die freiwillig in Jerusalem wohnen wollten.“ Es könnte sein, dass einige gedacht haben: „Gott sei Dank, dass es mich nicht erwischt hat, in diese Stadt zu ziehen und diese schwierige, schmutzige, unangenehme und gefährliche Arbeit zu tun.“ Aber keiner dachte so, sondern das ganze Volk segnete die Männer, die freiwillig in Jerusalem wohnen wollten. Herzlich ermutigten sie Gottes Knechte und seine Mitkämpfer und unterstützten sie mit ihrem Gebet und Material, obwohl sie selbst nicht dazu auserwählt waren. So durften sie die wahre Einheit als Gottes Volk bilden und von Gott gesegnet werden.
Obwohl wir nicht alle direkt daran teilnehmen, um dem Anbauwerk zu dienen, den Gottesdienst, den Jüngerschaftsabend oder die Kinderkonferenz vorzubereiten, sollen wir nicht gleichgültig sein, sondern die dafür verantwortlichen Mitarbeiter von ganzem Herzen ermutigen und sie mit unserem Gebet und praktischer Hilfe unterstützen. Wer am Werk Gottes nicht teilnimmt, der hat keinen Anteil von Gottes Vision und Gottes Segen.

Gott wird alle Mitarbeiter, die Gottes Werk freiwillig und verantwortungsbewusst dienen, mit ihren Nachkommen reichlich segnen. Wenn unser Herr Jesus in seiner Herrlichkeit kommt, wird er sie segnen, indem er sagen wird: „Kommt her, ihr Gesegneten meines Vaters, ererbt das Reich, das euch bereitet ist von Anbeginn der Welt!“ (Mt 25,34).

Gott möge uns ein segnendes Herz schenken, dass wir uns gegenseitig von ganzem Herzen ermutigen, unterstützen und mitwirken. So dürfen wir die wahre Einheit als Gottes Volk bilden und von Gott gesegnet werden, sowohl jede Hausgemeinde als auch die ganze Gemeinde Gottes.

Sehen wir uns Vers 3a an: „Dies sind die Oberen der Landschaft Juda, die in Jerusalem und in den Städten Judas wohnten…“. In Jerusalem wohnten bereits die Oberen, die zuerst aus der babylonischen Gefangenschaft nach Jerusalem zurückgekehrt waren. Wie Serubbabel, Esra und Nehemia hatten sie die klare geistliche Identität als Gottes Volk. Sie hatten auch ein klares Bewusstsein für die Wiederherstellung ihres Landes, obwohl sie damals Knechte unter der fremden Herrschaft waren. Sie wohnten in Jerusalem als Vorbild, um ihrem Volk Mut zu machen und ihnen die Hoffnung auf die Wiederherstellung ihres Landes zu geben, so wie die Apostel in der feurigen Verfolgungszeit doch in Jerusalem blieben, um die wegen der Verfolgung in verschiedene Orte verstreuten Gläubigen zu ermutigen.

Wahre Leiter sind nicht unbedingt kluge und fähige Menschen, sondern diejenigen, die vorbildlich für ihr Volk leben, auch wenn es ihren Tod bedeutet. Jesus Christus ist der wahre Leiter, der uns durch sein Leben und durch seinen Kreuzestod gezeigt hat, wie wir Gott und seine Herde lieben sollen. Lasst uns auf Jesus schauen und ihn entschlossen nachahmen, damit Gott jeden von euch als wahren Leiter für unser Land und Europa aufstellt.
In den Versen 4 bis 9 finden wir die Namen der Nachkommen von Juda und Benjamin, die in Jerusalem wohnten. Sehen wir uns Vers 4 an: „In Jerusalem wohnten einige von den Söhnen Juda und einige von den Söhnen Benjamin. Von den Söhnen Juda: Ataja, der Sohn Usijas, des Sohnes Secharjas, des Sohnes Amarjas, des Sohnes Schefatjas, des Sohnes Mahalalels, von den Söhnen Perez.“ Eigentlich gab es zwölf Stämme von Israeliten. Aber das 12. Kapitel von 1.Könige berichtet uns von einer traurigen Geschichte der Israeliten. Wegen des Götzendienstes des Volkes, besonders des Königs Salomos, war das Königreich in zwei Teile zerteilt worden. Der Anführer Jerobeam gründete Nordisrael mit zehn Stämmen Israels. Rehabeam, der Sohn Salomos, wurde König von Südisrael mit den zwei übrigen Stämmen, Juda und Benjamin. Gott wollte das ganze Volk dahingeben. Aber um Davids willen ließ Gott doch einen Stamm übrig: „Doch will ich nicht das ganze Reich losreißen; einen Stamm will ich deinem Sohn lassen um Davids willen, meines Knechtes, und um Jerusalems willen, das ich erwählt habe“ (1.Könige 11,13).

Juda und Benjamin waren von Gott auserwählte, für Gottes Reich übriggebliebene Stämme. In diesem Sinne waren sie übrigebliebener heiliger Same wie Jesaja in seinem Buch spricht: „Auch wenn nur der zehnte Teil darin bleibt, so wird es abermals verheert werden, doch wie bei einer Eiche und Linde, von denen beim Fällen noch ein Stumpf bleibt. Ein heiliger Same wird solcher Stumpf sein“ (Jesaja 6,13). Sie waren dazu auserwählt, Gottes Volk und Gottes Reich wiederherzustellen.

Wir sind übriggebliebene, von Gott auserwählte Personen unserer Zeit. Wofür hat Gott uns auserwählt? In Joh 15,16 spricht Jesus zu uns: „Nicht ihr habt mich erwählt, sondern ich habe euch erwählt und bestimmt, dass ihr hingeht und Frucht bringt und eure Frucht bleibt, damit, wenn ihr den Vater bittet in meinem Namen, er’s euch gebe.“ Wir sollen wissen, dass Jesus uns als übriggebliebene heilige Samen berufen hat, damit wir als Hirten und Bibellehrer viel Frucht des Lebens bringen.

In den Versen 10 bis 18 finden wir die Namen der Priester und Leviten und ihre Aufgaben. Als Gottes Haus sollte der Tempel das Zentrum der heiligen Stadt Jerusalem und das Zentrum des Glaubenslebens der Israeliten sein. Die Priester und Leviten waren die Verwalter des Hauses Gottes, die Gott ihr ganzes Leben weihten und im Hause Gottes ihren Dienst vollzeitig leisteten. Sie waren die geistlichen Leiter in der heiligen Stadt und Gottes Mitarbeiter für die Wiederbelebung Jerusalems und für den Wiederaufbau ihres Landes als Königreich von Priestern.

In 1.Petrus 2,9 ermutigt uns Petrus, dass alle Gläubigen königliche Priester sind: „Ihr aber seid das auserwählte Geschlecht, die königliche Priesterschaft, das heilige Volk, das Volk des Eigentums, dass ihr verkündigen sollt die Wohltaten dessen, der euch berufen hat von der Finsternis zu seinem wunderbaren Licht,“

Lasst uns dafür beten, dass Gott viele globale Leiter unter den Mitarbeitern der nächsten Generation aufstellt und sie als Hauptpersonen für die Weltmission gebraucht.

Sehen wir uns die Verse 19 bis 24 an. In diesen Versen finden wir scheinbar geringe und niedrige Aufgaben wie Torhüter, Sänger und Sklavenarbeit. Es gibt die Leute, die sich unglücklich fühlen, wenn sie solche Aufgaben bekommen. Auf diejenigen Mitarbeiter, die wichtig scheinende Aufgaben als Prediger, Leiter usw. haben, reagieren sie neidisch oder kritisch. Aber in dem Werk Gottes gibt es weder niedrige noch edle Aufgaben. Alle Aufgaben, die wir von Gott bekommen, sind wichtig und verlangen unsere Treue und reine Liebe zu Gott. Besonders sollen wir geringe Aufgaben für wichtig halten und treu erfüllen. Bei seiner Wiederkunft wird Jesus die treuen Diener Gottes segnen, die Gott aus reinem Herzen geliebt und Gottes Werk im Hintergrund mit dankendem Herzen treu gedient haben, unabhängig davon welche Stellung sie inne hatten und welche Aufgabe ihnen anvertraut war. „Recht so, du tüchtiger und treuer Knecht, du bist über wenigem treu gewesen, ich will dich über viel setzen; geh hinein zu deines Herrn Freude!“ (Mt 25,21).

2. Die Landbewohner (25-36)

Sehen wir uns die Verse 25 bis 36 an. „Und einige von den Söhnen Juda wohnten draußen in Höfen auf ihren Fluren …“ (25-36) In diesen Versen finden wir alle Ortsangaben, wo die Israeliten wohnten, wie in Josua 15 geschrieben steht. Warum schrieb Nehemia in diesem Kapitel nicht nur über die Wiederbesiedlung Jerusalems sondern auch über all die Landbewohner in den anderen Orten? Nehemia konzentrierte sich zwar auf den Wiederaufbau Jerusalems, aber in seinem Herzen brannte Gottes Vision für sein ganzes Volk, dass das ganze verheißene Land wiederhergestellt würde und dass sie als Königreich von Priestern für alle Völker aller Nationen von Gott gebraucht würden. Diese Vision Gottes kam aus seinem Glauben an Gottes Verheißung (2.Mose 19,5.6). Weil diese Vision Gottes und die Zuversicht darauf in seinem Herzen heiß brannten, konnte er alle Schwierigkeiten überwinden und unermüdlich dafür kämpfen, den Wiederaufbau der zer¬brochenen Mauern Jerusalems zu vollenden und die geistliche Identität seines Volkes wiederherzustellen. Mit dieser Vision Gottes half er auch seinem Volk, ihren Horizont zu erweitern und das ganze Land zu erobern.

Mit welcher Vision führt ihr euer Glaubensleben und mit welcher Zuversicht nehmt ihr an dem Werk Gottes teil? Brennt Gottes Vision für unser Land und für unsere nächste Generation in euren Herzen?

Es ist Gottes Vision, unsere nächste Generation als exzellente Bibellehrer und globale Leiter aufzustellen, um durch sie unser Land und Europa zurück zur Bibel zu führen. Gott möge unsere Kinderbibelkonferenz mit Gottes Vision segnen. Gott möge unser Anbauwerk für die Europa- und Moslemmission und darüber hinaus für die Mission in Asien und Afrika segnen.

Heute haben wir gelernt, welche Bedeutung die Wiederbesiedlung Jerusalems für die Geschichte Gottes hat und welche Leute dort wohnen wollten. Alle Gläubigen, die sich für den Herrn entschieden hatten, sollten in die heilige Stadt Jerusalem einziehen und dort wohnen. Wo ist dann unser Jerusalem, worin wir einziehen und dort wohnen sollen? Wo ist unser Jerusalem, wofür wir Gott unser ganzes Leben weihen und unser Leben lang verantwortlich kämpfen sollen? Unser Jerusalem ist Gottes Mission, dass Deutschland und Europa zurück zur Bibel geführt werden. Unser Jerusalem ist Gottes Mission, dem Werk der Jüngererziehung durch das Zweierbibelstudium und die Lebensgemeinschaft zu dienen und Deutschland und Europa geistlich wieder¬herzustellen, koste es, was es wolle.

Seid ihr bereit in diese heilige Stadt zu ziehen und dort zu wohnen? Seid ihr bereit, Gott euer neues Leben in Christus ganz zu opfern und Gottes Werk mit selbstloser Hingabe zu dienen? Wer noch zögert, der soll seine Liebe zu Gott prüfen und aufrichtig Buße tun.
Gott möge jedem von euch eine klare Entscheidung des Lebens schenken, Gott euer ganzes Leben zu weihen und Gottes Werk euer Leben lang zu dienen. Gott möge euch als Hauptpersonen für die geistliche Wiederherstellung Europas gebrauchen und Deutschland und Europa zurück zur Bibel führen.

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