Erneuere die erste Liebe (Offb 2,4.5a)

ERNEUERE DIE ERSTE LIEBE

Offenbarung 2, 1 – 11
Leitvers 2, 4.5a

„Aber ich habe gegen dich, daß du die erste Liebe verlässt. So denke nun daran, wovon du abgefallen bist, und tue Buße und tue die ersten Werke!“

Heute wollen wir den Jahresabschlussgottesdienst feiern, indem wir unsere Dankanliegen und Bußanliegen dieses zuendegehenden Jahres zu dem Herrn bringen. Wenn wir auf das diesjährige Wirken Gottes zurückblicken, können wir nicht umhin, ihm zu danken und seinen Namen zu loben. Immanuel Jesus nahm unser 1000faches gemeinsames Gebet als unsere fünf Brote und zwei Fische an und ließ uns durch die Europäische Sommerbibelkonferenz 2009 in Eringerfeld Gottes Hoffnung für Deutschland und Europa sehen.

Andererseits haben wir in diesem Jahr auch verschiedene Anfechtungen des Satans erfahren, durch die unsere Liebe erkaltete. Heute möchten wir durch das Wort aus Offenbarung 2 Gottes ermahnende Stimme zur Buße persönlich hören und mit klarer Buße dieses vergehende Jahr abschließen. Gott helfe jedem von Euch, die erste Liebe zu erneuern und mit dem neuen Geist das Neujahr 2010 vorzubereiten.

I. Der Brief an die Gemeinde in Ephesus (1-7)

Sehen wir uns Vers 1 an: „Dem Engel der Gemeinde in Ephesus schreibe: Das sagt, der da hält die sieben Sterne in seiner Rechten, der da wandelt mitten unter den sieben goldenen Leuchtern.“ Hier repräsentieren die sieben Sterne und die sieben goldenen Leuchter sieben Gemeinden in Kleinasien. Sie repräsentieren gleichzeitig alle Gemeinden Gottes. Jesus spricht nun zu der Gemeinde in Ephesus. Ephesus war berühmt für den Tempel der Diana, eines der sieben Weltwunder, und war auch ein Handelszentrum. Hier geschahen viele teuflische Dinge, wie Kaiseranbetung und Zauberei. Die Stadt war eine Festung des Satans. Paulus diente dort durch die Tyrannus-Bibelschule drei Jahre lang in aller Demut hingebungsvoll dem Werk Gottes und baute eine Gemeinde auf, die voller Liebe war (vgl. Apg 19,1; 20,31). Nun waren vierzig Jahre inmitten der Verfolgung vergangen. Die Gemeinde in Ephesus war wie UBF Deutschland kurz davor oder dabei, ihr 40jähriges Jubiläum zu feiern. Wie sah der Herr die Gemeinde?

Sehen wir uns die Verse 2 und 3 an: „Ich kenne deine Werke und deine Mühsal und deine Geduld und weiß, dass du die Bösen nicht ertragen kannst; und du hast die geprüft, die sagen, sie seien Apostel und sind’s nicht, und hast sie als Lügner befunden und hast Geduld und hast um meines Namens willen die Last getragen und bist nicht müde geworden.“ Welche gute Seite von der Epheser Gemeinde können wir hier sehen? Stichworte sind hier: Werke, Mühsal, Geduld, Kampf gegen falsche Apostel, Geduld, Belastbarkeit, Unermüdlichkeit usw. Sie hätten sicherlich eine gute Note verdient, was die Qualität und die Leistung einer Gemeinde betrifft. Die hier verwendeten Worte im Griechischen sprechen von Handlungen, Leistung, sich abmühen, von Aktivitäten und von Programmen. An Hingaben mangelte es sicher nicht. Aber die geistliche Stimmung der Gemeinde war nicht so fröhlich wie früher. Die Leiter, die auf Paulus folgten, waren alle fleißig, aber irgendwie war ihre Arbeit sehr mühselig. Sie stellten einen Dienstplan für das ganze Jahr auf, und jeder arbeitete nach diesem Dienstplan mit Pflichtgefühl. Bei der gemeinsamen Arbeit stritten sie manchmal über die Verhältnismäßigkeit der Belastung.

Sehen wir uns Vers 4 an. Worin bestand das Problem aus der Sicht des Herrn? Lesen wir Vers 4: „Aber ich habe gegen dich, dass du die erste Liebe verlässt.“ Wenn jemand gegen mich ist, ist es ja nicht so schlimm. Aber wenn der Herr gegen mich ist, ist es ja sehr ernsthaft. Der Herr sagt: „Aber ich habe gegen dich, dass du die erste Liebe verlässt.“ Das griechische Wort für verlassen ist aphiemi, was so viel wie „Scheidung“ bedeutet. Daher muss dieser Tadel als ein sehr strenger Tadel betrachtet werden. Die Lage war so ernst, als würden sie sich in einem Scheidungsprozess befinden. Nach 40 oder 50 Jahren Treue waren sie dabei, sich von der Liebesbeziehung zu dem Herrn zu scheiden. Wie kann man sich so etwas vorstellen? Im neuen Jahr 2010 wollen wir unser 30jähriges Jubiläum des Missionswerkes in Bonn feiern. Weil dieses Missionswerk durch die Werke, Hingabe und Kämpfe des Glaubens von so vielen Missionaren geschahen, die mit der ersten Liebe zu dem Herrn lebten, ist es wirklich eine schöne, historische Sache.

Aber wo bleibt die erste, glühende Liebe der Missionare zu unserem Herrn? Wir könnten sagen: „Ach, das Gerede von der ersten Liebe ist doch etwas für die frisch aufgestellten jungen Mitarbeiter.“ Aber die erste Liebe ist und bleibt auch für uns alle, allezeit ein sehr wichtiges und ernsthaftes Thema.

Lasst uns einmal unsere Augen schließen und unsere erste Liebe in frische Erinnerung rufen. M. Stephanus ließ seine Mutter, die alleinstehend ist, in Korea und kam nach Deutschland, um das Evangelium Jesu unter den Studenten in Deutschland zu predigen. Er richtete in den vergangenen 30 Jahren das Glaubenserbe der Zusammenarbeit für die europäische Campusmission auf. M. Samuel Peter überwand Missverständnisse und Verfolgung und erschloss die Mainzer Universität, indem er eine einflussreiche Hausgemeinde mit M. Hanna bildete und die Hausgemeinde von M. Hudson als Mitkämpfer des Evangeliums aufstellte. M. Prayer entschied sich, die erste internationale Hausgemeinde mit H. Ehrfurcht zu gründen und ihre Hausgemeinde wie die von Priska und Aquila für die Campusmission in Europa hinzugeben. M. Priska gab sich so viel hin, mit einem Mann des Glaubens wie D.L. Moody eine Hausgemeinde zu gründen und für die Campusmission in Europa zusammenzuarbeiten. H. Peter begann unmittelbar nach dem Studienbeginn gemäß der Führung Gottes die Lebensgemeinschaft, um als Menschenfischer gebraucht zu werden und als Vollzeithirte dem Werk Gottes zu dienen. H. Joachim Dietzel überwand die listige Verführung des Satans und entschied sich als ein auserwähltes Werkzeug für die Weltmission gebraucht zu werden, wie Paulus. H. Heidi entschied sich, mit dem Volk Gottes zusammen zu leiden, statt den kurzfristigen Genuss der Sünde zu haben und zog nach Bonn um und dient den Weltmissionsmitarbeitern hingebungsvoll. M. Petrus gründete die erste Hausgemeinde der zweiten Generation in Europa und arbeitete mehr für die Weltmission, statt für sein Medizinstudium. M. Pauline und Peter Lee verleugneten ihren menschlichen Traum und entschied sich aus Amerika nach Deutschland zu kommen. Die Zeit würde mir zu kurz, wenn ich über alle Geschichten der ersten Liebe der Mitarbeiter zu dem Herrn erzählen würde.

Was ist nun daraus geworden? Viele Mitarbeiter kämpfen immer noch mit der ersten Liebe vor Gott treu, indem sie sich mit Priorität dem Bibelstudium und Gebetsleben widmen und die Hoffnungsträger hingebungsvoll weiden. Einige Missionsfamilien verloren allerdings ihre erste Liebe und beschäftigen sich mit ihren eigenen Angelegenheiten und ihrem Unglauben. Einige wurden durch solche wiederum verführt, sich mit ihnen zu vergleichen. Einige der neuen Generation und Hoffnungsträger gerieten trotz der wiederholten Ermahnungen ohne Einsicht in die Sünde der Begierde, so dass die Leiter und die ganze Gemeinde sich quälen mussten und die Liebe erkaltete. Bei der Renovierungsarbeit gab es hin und wieder einige unnötige Auseinandersetzungen, weswegen verschiedene Beziehungsprobleme zwischen den Mitarbeitern verursacht wurden. Anstatt sich gegenseitig zu lieben und ein heiliges Gefäß des Gebetes zu bilden, bleiben sie kalt, distanziert und arbeiten mit Pflichtgefühl zusammen. Aber in dem Herrn ist es niemals zu spät.

Lesen wir Vers 5a zusammen: „So denke nun daran, wovon du abgefallen bist und tue Buße und tue die ersten Werke! Wenn aber nicht, werde ich über dich kommen und deinen Leuchter wegstoßen von seiner Stätte – wenn du nicht Buße tust.“ Dies ist eine sehr klare Aufforderung zur Buße! Zuerst müssen wir daran denken, wovon wir abgefallen sind. Auf englisch heißt es: „ … Remember from what high state you have fallen and repent!“ „High state“ – also „Hohe Position“ – bezieht sich auf die hohe Erfahrung (d.h. ein hohes Erlebnis) mit der ersten Liebe. Im Laufe der Zeit erkaltet die Liebe, wenn wir nicht geistlich kämpfen. Hier müssen wir vor Gott zugeben, dass dieser geistliche Abfall eine Realität geworden ist. Was nun? Wir werden hier aufgefordert, Buße zu tun und die ersten Werke zu erneuern.

Erstens, wir sollen Buße tun und die erste Liebe zu dem Herrn erneuern! Warum sollen wir unseren Herrn beständig lieben? Er ist unser Schöpfergott und unser himmlischer Vater. Ohne ihn wäre unsere Existenz ohne Bedeutung und ohne Ziel. Unser Herr, der sein eigenes Leben für unser Heil am Kreuz hingab, ist der Erretter aller, die an ihn glauben. Immer wenn wir daran denken, welches Opfer, welche Liebe unser Herr uns am Kreuz erwiesen hat, können wir ihn auch lieben und unsere Liebe zu ihm immer wieder erneuern. Früher war ein gut funktionierendes Kaminfeuer in einer kalten Wohnung sehr wichtig. Um das Haus warmzuhalten musste man beständig Kaminholz nachlegen und das Feuer am Brennen halten. So ist es auch mit unserer Liebesbeziehung zum Herrn. Die Liebe muss ständig gepflegt und ausgeübt und erneuert werden, sonst erkaltet die Liebe zu dem Herrn. Bei wem die Liebe zu dem Herrn erkaltet, der wird von seiner Stätte weggestoßen werden. Unsere Begeisterung und unsere Liebe zu dem Herrn soll jedes Jahr noch stärker werden. Wie ist das möglich? Durch das Bibelstudium mit Begeisterung! Durch das beständige Gebetsleben mit dem Herrn!

Zweitens, wir sollen Buße tun und unsere erste Liebe zu den Nächsten erneuern! Markus 12,31 sagt: „Du sollst deinen Nächsten lieben wie dich selbst.“ Ach, wie sehr tut es uns Leid, jedes Mal wenn wir vom Krieg zwischen Israel und dem Gazastreifen in Palästina hören. Aber dies offenbart, wie sehr jeder Mensch oder jedes Volk im Grunde nur sich selbst liebt. Die Bibel lehrt uns klar, unseren Nächsten wie uns selbst zu lieben. Wir führen in dieser Welt ein Glaubensleben mit der Liebe Christi. Gemäß der biblischen Nächstenliebe sollen wir unser sündiges Ego verleugnen und ausbalanciert die Nächsten lieben wie uns selbst.

Gott und die Nächsten lieben ist der Weg zu beständiger Frucht und ewigem Glück in unserem Leben. Dazu sind wir als königliche Priesterschaft berufen. Gemäß Genesis 1,28 müssen wir fruchtbar sein und uns vermehren: 30-fach, 60-fach und 100-fach. Zurzeit beten wir für die Verdoppelung des Werkes. Die Verdoppelung des Werkes Gottes ist ein natürlicher Vorgang wie ein Zelle in gewisser Zeit verdoppelt wird. Diese Gebetsorientierung ließ uns vor allem über Gottes Hirtenherz nachdenken, das alle Menschen erretten möchte. Es ist ein Ausdruck der göttlichen Liebe, durch die wir der allgemeinen Tendenz der schrumpfenden Kraft der Christen in Europa begegnen und ihr den Kampf ansagen. Sollen wir einigen Mitarbeitern, die uns schrumpfen lassen, die Schuld zuweisen, indem wir sagen, dass sie Gott nicht lieben? Gemäß dem Leitwort sollen wir nicht zuerst beten, dass sich die anderen verändern. Nein, wir sollen beten, dass wir selbst uns verändern und den Geist der brennenden Liebe anziehen.

Der Herr erbarme sich unser und helfe uns, unsere erste brennende Liebe wieder herzustellen und ihn und die Nächsten wie uns selbst zu lieben. Dass unsere Gemeinde wieder ein Haus der Liebe wird, wo sich die Schafe und Gäste wohl fühlen und mit dem reichen Wort Gottes versorgt werden.

Unser Herr gibt nun eine Warnung und eine Verheißung zugleich. Seine Warnung lautet in Vers 5b: „Wenn aber nicht, werde ich über dich kommen und deinen Leuchter wegstoßen von seiner Stätte – wenn du nicht Buße tust.“ Heute ist die Epheser Gemeinde eine Touristenattraktion wegen ihrer Ruinen. Seine Verheißung lautet in Vers 7: „Wer Ohren hat, der höre, was der Geist den Gemeinden sagt! Wer überwindet, dem will ich zu essen geben von dem Baum des Lebens, der im Paradies Gottes ist.“ Das Leben in der Gemeinde ist für uns eine Zwischenstation auf unserer Pilgerreise. Aber eine Gemeinde kann niemals vollkommen sein. Wir sollen trotzdem mit den Früchten der Buße alle Anfechtungen des Satans im Glaubensleben überwinden. Den Überwindern will unser Herr zu essen geben von dem Baum des Lebens, der im Paradies Gottes ist. Mit dieser lebendigen Hoffnung haben wir auch mehr Grund, unsere erste Liebe am Brennen zu halten.

II. Briefe an die Gemeinden in Smyrna und Pergamon (8-17)

Sehen wir uns Vers 8 an: „Und dem Engel der Gemeinde in Smyrna schreibe: Das sagt der Erste und der Letzte, der tot war und ist lebendig geworden.“ Mit der Gemeinde in Philadelphia zusammen war diese Gemeinde die einzige unter sieben, die der Herr nicht tadelte. Warum war diese Gemeinde so vorbildlich? Smyrna lag nördlich von Ephesus und war eine Hafenstadt. Diese Stadt genoss den besonderen Schutz des römischen Imperiums, weil die Stadt Treue gegenüber Rom geschworen hatte und vor dem römischen Kaiser kniete. Demgemäß mussten die Christen in Smyrna wegen ihrer Weigerung, vor der Kaiserstatue zu knien, viel leiden. Wir können uns gut vorstellen, dass die Epheser Gemeinde als Institution an sich eine relativ sichere Stellung in der Gesellschaft hatte, während die Gemeinde in Smyrna als gesellschaftliche Minderheit viel zu erleiden hatte. Ihnen erschien der Herr als der Erste und der Letzte, der tot war und nun lebendig geworden ist. Er tröstete sie, dass er ihre Bedrängnis und Armut kannte und die Lästerung von den namentlichen Juden, die aber in Wirklichkeit die Synagogen des Satans sind. Diesen bedrängten und leidenden Christen gab der Herr zweierlei ermutigende Worte:

Erstens; „Du bist reich!“ Was heißt hier, du bist reich, wo sie doch in Armut und Bedrängnis lebten? Vor einigen Monaten gestand ein bekannter Unternehmer seine Steuerhinterziehung. Er war reich, aber arm wegen seiner Geldgier. Abraham lebte bescheiden in Zelten, aber er war reich, weil er immer bereit war, gastfreundlich zu sein. Ohne es zu wissen, empfing er dadurch drei Engel Gottes. H. Elke ist reich, weil sie immer bereit ist, der Weltmission zuerst zu dienen.

Zweitens: Sei getreu bis an den Tod, so will ich dir die Krone des Lebens geben.“ In Vers 10 ermutigt der Herr die Gemeinde in Smyrna. Lesen wir Vers 10 gemeinsam: „Fürchte dich nicht vor dem, was du leiden wirst! Siehe, der Teufel wird einige von euch ins Gefängnis werfen, damit ihr versucht werdet, und ihr werdet in Bedrängnis sein zehn Tage. Sei getreu bis an den Tod, so will ich dir die Krone des Lebens geben.“ Hier verkündet der Herr, dass das Leiden zunehmen wird, dass einige sogar ins Gefängnis geworfen werden müssen. Aber er verrät, dass dieses Bedrängnis zehn Tage dauern wird. Dies besagt, dass unser Leiden für Christus bald sein Ende haben wird. Daher sollen wir getreu bis an den Tod sein, so werden wir die Krone des Lebens erlangen. Die Krone, die die Welt gibt, verliert mit der Zeit ihren Wert. Auch eine Krone in der Sportwelt muss immer wieder verteidigt werden. Aber die Krone des Lebens ist denen, die treu bis an den Tod sind, für die Ewigkeit bestimmt.

Was bedeutet „Sei getreu bis an den Tod“ konkret für uns?

Erstens: Es bedeutet, auch in kleinen Dingen treu zu sein und unser Bestes zu geben. Im Gleichnis von den anvertrauten Zentnern (Mt 25,14 30) lobte der Herr die zwei Knechte, die ihre Zentner verdoppelt hatten: „Recht so, du tüchtiger und treuer Knecht, du bist über wenigem treu gewesen, ich will dich über viel setzen.“ Wenn der Knecht, der nur einen Zentner bekommen hatte, gearbeitet und einen weiteren Zentner gebracht hätte, würde er denselben Lohn vom Herrn empfangen. Um gute und treue Knechte zu sein, sollen wir auch in wenigem treu sein.

Zweitens: Es bedeutet, bis zum Ende treu zu sein. Nur eine Zeitlang treu zu sein, hat keine Bedeutung. Sogar Judas Iskariot war eine Zeitlang treu. Aber er wurde untreu und betrog Jesus.

Drittens: Es bedeutet, auch in schwierigen Zeiten treu zu sein. Polykarp war ein Bischof in Smyrna, der 155 n.Chr. verhaftet wurde, weil er sich weigerte, den Römischen Kaiser als Gott anzubeten. Deswegen sollte er im Amphitheater von Smyrna verbrannt werden. Der Magistrat drängte Polykarp: „Hab Respekt vor deinem Alter. Sag Christus ab und wir werden dich freilassen.“ Aber Polykarp antwortete: „86 Jahre lang war ich sein Diener, und er ist mir treu gewesen. Wie kann ich meinen König verleugnen, der mich gerettet hat?“ Während er verbrannt wurde, lobte er Gott mit Lobpreisliedern. Treue bedeutet nichts, wenn die Treue nicht bis ans Ende hält. Wenn wir unseren Lauf des Glaubens begonnen haben, sollen wir ihn zu Ende bringen. Doch ab und zu dachte ich, dass ich nun im Hintergrund im Werk Gottes mitmachen sollte, ohne andere zu stören und auch um selbst nicht gestört zu werden. Lasst uns nur noch 10 Tage bis an den Tod getreu sein und die ewige Krone des Lebens bekommen, anstatt wegen Ungeduld durch Ungehorsam in den zweiten Tod zu gehen. Gott helfe uns, unseren Lauf des Glaubens zu vollenden und so die Krone des Lebens zu empfangen.

Sehen wir uns Vers 12 an: „Und dem Engel der Gemeinde in Pergamon schreibe: Das sagt, der da hat das scharfe, zweischneidige Schwert:“ Dieses Wort deutet an, mit welcher Schärfe der Herr zu dieser Gemeinde sprechen will. Gott gab ihnen Anerkennung, weil die Gläubigen in Pergamon in der Hochburg des Satans an ihrem Glauben festhielten und auch die schwersten Tage der Verfolgung überstanden. Aber gemäß Vers 14 hatte die Gemeinde in Pergamon insofern ein ernsthaftes Problem, als diese sich an die Lehre Bileams und der Nikolaiten hielten. Der Prophet namens Bileam im 4. Mose 22 fühlte sich geschmeichelt, als die hochrangigen Boten von Balak (des Königs von Moab) mit Geschenken zu ihm kamen und ihn überredeten, die Israeliten zu verfluchen. Als dieser einflussreiche Prophet die Seite wechselte, entstand eine große Welle der Sünde. Die Israeliten fingen an, vom Götzenopfer zu essen und Hurerei zu treiben. Der religiöse Mischmasch ist heutzutage zu einer Mode geworden. Wir sollen uns heute wie damals klar gegen den Mischmasch der Religionen wehren, wie Apostel Petrus klar bezeugte (Apg 4,12): „Und in keinem andern ist das Heil, auch ist kein andrer Name unter dem Himmel den Menschen gegeben, durch den wir sollen selig werden.“ Ansonsten passiert, was Vers 16 voraussagt: „Tue Buße; wenn aber nicht, so werde ich bald über dich kommen und gegen sie streiten mit dem Schwert meines Mundes.“

Vers 17b ist wieder die Verheißung an die Überwinder über den endgültigen Sieg: „Wer überwindet, dem will ich geben von dem verborgenen Manna und will ihm geben einen weißen Stein; und auf dem Stein ist ein neuer Name geschrieben, den niemand kennt als der, der ihn empfängt.“

Heute haben wir gelernt, was vor Gott wirklich zählt: Die erste Liebe erneuern! Ohne die Grundlage der Liebe sind alle Aktivitäten nur noch Last und Schweißarbeit. Lasst uns uns täglich dem Bibelstudium widmen und die Lampe des Gebetes am Brennen halten, nicht weil wir es tun müssen, sondern aus der ersten Liebe zu dem Herrn und aus Liebe zu den verlorengehenden Hoffnungsträgern dieser Zeit. Gott helfe jedem von Euch, mit klarer Buße die erste Liebe zu dem Herrn zu erneuern und bis an Tod treu zu sein. Gott segne unsere Vorbereitung für das Neujahr 2010 mit einem klaren Jahresleitwort.

share

Schreibe einen Kommentar