Jesu Kreuzestod (Matthäus 27,46)

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JESU KREUZIGUNG

Matthäus 27,31-66
Leitvers 27,46

„Und um die neunte Stunde schrie Jesus laut: Eli, Eli, lama asabtani? Das heißt: Mein Gott, mein Gott, warum hast du mich verlassen?“

Heute wollen wir nochmal über die Kreuzigung Jesu nachdenken. Aus den vier Evangelien wissen wir, dass Jesus am Kreuz einige bedeutsame Worte sprach. Der Verfasser Matthäus hebt in seinem Evangelium den Schrei Jesu hervor, in dem Jesus von seiner Verlassenheit von Gott spricht. Was bedeutet es, von jemandem verlassen zu sein? Es bedeutet, dass man von anderen im Stich gelassen wurde, dass man abgelehnt, aufgegeben und verstoßen wurde. Menschen schneiden ihre Beziehung zu anderen ab, wenn sie verletzt worden sind oder wenn sie sehen, wie andere verabscheuungswürdige Taten begangen haben. Sie verweigern ihnen ihre Liebe und sind nicht mehr bereit zu vergeben. Menschen sind soziale Wesen. In der Regel tut man alles, um von anderen nicht verlassen zu werden. Erfolg und Glück eines Menschen sind unweigerlich damit verbunden, in wieweit man Beziehungen mit anderen Menschen hat. Menschen streben danach Beziehungen mit anderen zu haben, besonders zu außergewöhnlichen Menschen und zu Menschen aus gehobenen Gesellschaftsschichten. Es gibt für einen Menschen nichts Schlimmeres, als dass seine Beziehungen zu anderen Menschen abgeschnitten werden, dass er verlassen ist, abgelehnt wird und vereinsamt. Die Furcht, verlassen zu werden, steckt in jedem Menschen und hat viele Gesichter. Der heutige Abschnitt lehrt uns, dass Jesus verlassen wurde, damit wir nicht verlassen sind. Gott helfe uns, Jesu vergebende Liebe anzunehmen und in der Liebesbeziehung mit Gott ein seliges Leben in wahrer Sicherheit zu führen.

1. Jesus am Kreuz (31-44)

Jesus wurde zur Kreuzigung abgeführt. Der Weg ging durch die engen Straßen Jerusalems hinaus aus der Stadt nach Golgatha. Der Verurteilte musste sein Kreuz selber auf seinen Schultern tragen. Aber Jesus war durch die vorangegangene Tortour zu erschöpft gewesen, sodass er mehrfach zusammenbrach. Er war die ganze Nacht vor dem Hohen Rat verhört worden. Sie hatten ihn verspottet, angespuckt und geschlagen. Am nächsten Morgen, verprügelt und von einer schlaflosen Nacht erschöpft, wurde er zum Prätorium, zu Pontius Pilatus, dem Statthalter Judäas, gebracht. Pilatus wusste genau, dass sie Jesus nur aus Neid zu ihm gebracht hatten und ihn töten wollten. Also versuchte er ihn freizulassen. Aber die Menge schrie und brüllte ununterbrochen: „Kreuzige ihn, kreuzige ihn!“, worauf hin Pilatus die Kreuzigung anordnete. Zuvor wurde Jesus noch gegeißelt, mit einer Peitsche aus Lederriemen, deren Enden mit kleinen Metallsplittern versehen waren. Jeder Peitschenhieb verursachte schwere Hautverletzungen an Schultern, Rücken und Beinen. Danach wurde er losgebunden und in sein eigenes Blut fallen gelassen. Die Soldaten warfen einen Purpurmantel um seine Schultern, gaben ihm einen Stock in die Hand und drückten eine Dornenkrone auf sein Haupt. Sie nahmen ihm den Stock wieder weg und schlugen ihn damit auf den Kopf. Bevor sie ihn abführten, wurde der Mantel, der an seinem Rücken klebte, wieder abgerissen, sodass die Wunden wieder zu bluten anfingen.

Betrachten wir Vers 32. Jesus hatte keine Kraft mehr, das Kreuz zu tragen. Deshalb zwangen die Soldaten einen Mann, der am Wege stand, Jesu Kreuz zu tragen. Es war Simon aus Kyrene. Obwohl er gezwungen wurde, Jesu Kreuz zu tragen, kam er durch diese Begebenheit zum seligen Glauben an Jesus. Seine beiden Söhne, Alexander und Rufus, wurden später zu Leitern der ersten Gemeinde und gute Mitarbeiter für Paulus (Römer 16,13). Das Kreuz Jesu und vor allem die Teilnahme am Leiden Jesu rettete Simon und veränderte ihn zu einem Segen für seine Familie und viele andere.

Der Weg nach Golgatha war beendet. Um die Schmerzen etwas zu lindern, gab man Jesus Wein mit Galle zu trinken. Aber lesen wir die Verse 33 und 34: „Und als sie an die Stätte kamen mit Namen Golgatha, das heißt: Schädelstätte, gaben sie ihm Wein zu trinken mit Galle vermischt; und als er’s schmeckte, wollte er nicht trinken.“ Jesus lehnte es ab, betäubt zu werden, weil er entschlossen war, die Schmerzen voll und ganz zu tragen. Er hatte sich entschieden, Gottes Willen zu folgen und diesen Weg konsequent bis zum Ende zu gehen. Betrachten wir Vers 35a: „Als sie ihn aber gekreuzigt hatten, …“ Matthäus erwähnt die Kreuzigung nur in einem Nebensatz. Er sagt nichts über die Hammerschläge, die Schmerzen, das spritzende Blut und die Schreie. Dabei musste Jesus unerträgliche Schmerzen erlitten haben. Als man Eisennägel durch seine Handgelenke und Füße schlug, mussten feurige Schmerzen durch seinen ganzen Leib hindurch gegangen sein. Am Kreuz hängend, musste er kämpfen, Luft zu holen, indem er sich immer wieder auf die Nägel stützen musste, mit denen seine Füße am Kreuz befestigt waren. Es waren Stunden grenzenloser Schmerzen und Krämpfe. Warum musste Jesus so schmählich, schmerzhaft und grausam an ein Kreuz genagelt werden? In Jesaja 53,5.6 finden wir die Antwort: „Aber er ist um unsrer Missetat willen verwundet und um unsrer Sünde willen zerschlagen. Die Strafe liegt auf ihm, auf dass wir Frieden hätten, und durch seine Wunden sind wir geheilt. Wir gingen alle in die Irre wie Schafe, ein jeder sah auf seinen Weg. Aber der Herr warf unser aller Sünde auf ihn.“

Einige denken, dass zu sündigen ganz amüsant sei und keine großartigen Konsequenzen nach sich ziehen würde. Sie machen sich etwas vor und sagen, dass die Zeit alle Wunden heilt oder dass Sünde automatisch vergessen und vergeben wird und man sich ja einfach entschuldigen und es beim nächsten Mal besser machen kann. Aber wenn wir auf Jesu Kreuz schauen sehen wir, wie schrecklich Sünde ist und wie folgenschwer die Konsequenzen sind. Sünde ist etwas Absolutes. Sie macht unser Leben schamvoll und zerstört unsere Seele, und ihr Lohn ist der Tod und die ewige Verdammnis. Sünde kann nur durch Blutvergießen wieder gut gemacht und getilgt werden. Hebräer 9,22b sagt: „Ohne Blutvergießen geschieht keine Vergebung.“ In alttestamentlicher Zeit opferten die Israeliten unzählige Lämmer, um Gott um Vergebung ihrer Sünden zu bitten. Am Passa wurden in einer Woche ca. 250.000 Lämmer geopfert. Doch dieser Preis war zu niedrig. Menschen konnten durch diese Opfer niemals wirklich von ihren Sünden erlöst werden. Darum wurden immer wieder neu Tiere geopfert, – Tag für Tag und Jahr für Jahr. Doch Jesus, das unbefleckte Lamm Gottes, hat mit seinem vollkommenen Opfer für unsere Sünden ein für allemal bezahlt. Indem er am Kreuz litt und starb, hat er uns eine ewige Erlösung erworben (Hebräer 9,12), eine Erlösung von Sünde und Tod, sodass wir nun Gott ohne Furcht unser Leben lang in Heiligkeit und Gerechtigkeit dienen können (Lukas 1,74.75).

Lesen wir nochmal Vers 35: „Als sie ihn aber gekreuzigt hatten, verteilten sie seine Kleider und warfen das Los darum.“ Die Soldaten dachten nicht an Jesus, sondern an seine Kleidung und daran, wer was bekommen sollte? Wir schütteln oft den Kopf und denken uns: „Wie kann man nur so kalt, grausam und unmenschlich sein?“ Aber wir sollten uns selbst prüfen. Wie oft denken wir im Alltag nur an unseren kleinen persönlichen Vorteil statt an Jesu Kreuz. Wie oft sind wir mit uns selbst beschäftigt und nutzen Gott nur für unseren Erfolg aus, anstatt, dass wir uns selbst verleugnen und zu unserem Nachteil und unter persönlichem Verlust anderen das Evangelium vom Kreuz predigen? Ein junger Missionar verzichtete auf seine Karriere als Diplomat und auf seine Pläne nach Südamerika zu ziehen, obwohl er alle Voraussetzungen dafür hatte. Stattdessen dachte er an die Gnade des Kreuzes Jesu und entschied sich, viel lieber für die Studentenmission in Deutschland zusammenzuarbeiten und durch das Gebet und Bibelstudium den Bonner Studenten zu helfen, Jesu rettende Liebe persönlich anzunehmen.

Sehen wir uns Vers 37 an: „Und oben über sein Haupt setzten sie eine Aufschrift mit der Ursache seines Todes: Dies ist Jesus, der Juden König.“ An jedes Kreuz wurde ein Schild mit dem Namen und der Schuld des Hingerichteten geheftet. Die Aufschrift „Dies ist Jesus, der Juden König“ zeigt, wer Jesus ist. Er ist der Juden König, d. h., der verheißene Messias. Er ist unser Retter, der uns die wahre Freiheit von der Macht der Sünde und von der ewigen Verdammnis schenkt. Durch sein Blut hat er uns teuer erkauft und uns das ewige Leben gegeben. Gott helfe uns, Jesu Gnade und seine Herrschaft von Herzen anzunehmen und unser Leben von ihm führen, regieren und gebrauchen zu lassen.

Wie reagierten die Menschen, die damals dabei waren? Sagten sie: „Danke, Herr Jesus!“? Lesen wir die Verse 39 und 40: „Die aber vorübergingen, lästerten ihn und schüttelten ihre Köpfe und sprachen: Der du den Tempel abbrichst und baust ihn auf in drei Tagen, hilf dir selber, wenn du Gottes Sohn bist und steig herab vom Kreuz!“ Statt Worte des Mitgefühls und der Danksagung bekam Jesus nur Spott zu hören. Diejenigen, die vorübergingen, die Hohenpriester, Schriftgelehrten und Ältesten und auch die Räuber, die mit ihm gekreuzigt wurden, verhöhnten Jesus. Dieser Spott war die Versuchung des Satans. Mit aller Macht versuchte Satan, Jesus vom Weg des Kreuzes abzubringen. Er flüsterte zu Jesus: „Wenn Gott dich wirklich liebt, warum musst du so viel leiden? Du willst die Menschen retten, indem du am Kreuz stirbst? – Steig herab vom Kreuz. Dann werden alle an dich glauben.“ Jesus hatte die Macht gehabt, vom Kreuz herunterzukommen, weil er Gottes Sohn war. Aber er blieb am Kreuz, weil er wusste, dass sein Tod am Kreuz der einzige Weg der Errettung für die sündigen Menschen ist. Jesus wusste, dass die Menschen allein durch sein Opfer am Kreuz zum Frieden mit Gott finden können.

Um uns diese Tür zu Gott zu öffnen, stieg Jesus nicht vom Kreuz, sondern blieb bis zum Tod dort hängen.

2. Jesus starb und wurde begraben (45-66)

Jesus hatte die unerträglichen physischen Schmerzen der Geißelung und der Kreuzigung und des grausamen Spottes der Menschen erduldet ohne auch nur ein Wort zu sagen. Aber nun schrie er mit lauter Stimme. Lesen wir Vers 46: „Und um die neunte Stunde schrie Jesus laut: Eli, Eli, lama asabtani? Das heißt: Mein Gott, mein Gott, warum hast du mich verlassen?“ Jesus ist der Sohn Gottes. Er und Gott sind eins. Jesus ist Gott selbst. Die Beziehung zwischen Gott, dem Vater, und Jesus war eine vollkommene und untrennbare Liebesbeziehung. Von Gott verlassen zu werden, war für Jesus viel schmerzhafter als aller physischer Schmerz, und viel schlimmer und verletzender als der Spott und die Gleichgültigkeit der Menschen. Von den Menschen verlassen zu werden, konnte Jesus ertragen, aber von Gott verlassen zu werden, konnte er nicht mehr ertragen. Darum schrie er: „Mein Gott, mein Gott, warum hast du mich verlassen?“

Dieser Schrei war ein Zitat aus dem Psalm 22. Dort geht es um die Leiden des Messias. Am Kreuz musste Jesus an diesen Psalm gedacht und immer wieder innerlich gebetet haben. Dort heißt es: „Ich bin ausgeschüttet wie Wasser, alle meine Knochen haben sich voneinander gelöst; mein Herz ist in meinem Leibe wie zerschmolzenes Wachs. Meine Kräfte sind vertrocknet wie eine Scherbe, und meine Zunge klebt mir am Gaumen, und du legst mich in des Todes Staub.“ Weiter heißt es: „Es werden gedenken und sich zum Herrn bekehren aller Welt Enden und vor ihm anbeten alle Geschlechter der Heiden. Denn des Herrn ist das Reich, und er herrscht unter den Heiden. Ihn allein werden anbeten alle, die in der Erde schlafen; vor ihm werden die Knie beugen alle, die zum Staube hinabfuhren und ihr Leben nicht konnten erhalten. Er wird Nachkommen haben, die ihm dienen; vom Herrn wird man verkündigen Kind und Kindeskind. Sie werden kommen und seine Gerechtigkeit predigen dem Volk, das geboren wird. Denn er hat’s getan.“

Jesus lobte Gott, der am Wirken war und sein Erlösungswerk vorantrieb. Er liebte Gott und er wusste, wie sehr Gott ihn liebt. Er liebte die Menschen und er wusste, wie sehr auch Gott die Menschen liebt. Von Gott verlassen zu werden, war für Jesus unvorstellbar. Aber noch schlimmer für ihn war der Gedanke, dass Gott die Menschen für immer verlassen würde. Darum war er bereit, für uns diesen unendlichen Schmerz, die absolute Einsamkeit, die Trennung von Gott zu erdulden. Als die dreistündige Finsternis über das Land kam, kam auch die Finsternis über Jesus. In jenen drei finsteren Stunden traf Jesus der ganze Zorn Gottes. Er wurde verdammt und ging in die Tiefe der Finsternis. Gott, der Vater, der heilig ist, konnte diesen mit den Sünden der Welt beladenen Jesus nicht in seiner Gegenwart dulden. Es war für Jesus der größte Schmerz, von Gott, seinem liebenden Vater, getrennt zu sein und an diesem schrecklichen Ort sein zu müssen. Wegen unserer Sünde mussten eigentlich wir von Gott für immer und ewig verlassen und an den Ort der ewigen Pein und Qual verbannt werden. Gott aber legte alle Sündenlast der Menschen auf Jesus, damit wir nicht verdammt, sondern von aller Schuld und Strafe frei würden. Wegen Jesu Sühneopfer dürfen wir nun jederzeit mit unseren Sünden zu Jesus kommen, sie auf ihn werfen und davon frei werden. Wir dürfen in die Gegenwart Gottes kommen und mit ihm in alle Ewigkeit leben, – selbst dann, wenn wir einmal sterben werden. Dies ist Gottes absolute und vollkommene Liebe zu uns Sündern.

Wie nun können wir uns dieser Liebe gewiss sein? Betrachten wir Vers 51: „Und siehe, der Vorhang im Tempel zerriss in zwei Stücke von oben an bis unten aus.“ Der Vorhang im Tempel trennte das Heilige vom Allerheiligsten. Das Allerheiligste war der innerste Raum im Tempel und repräsentierte die Gegenwart Gottes. Niemand durfte in das Allerheiligste, mit Ausnahme des Hohepriesters, der einmal pro Jahr hineinging, um etwas Blut von einem Stier und einem Bock gegen den Gnadenthron zu sprengen und das Räucheropfer darzubringen, nachdem er sich zuvor selbst gereinigt hatte (3.Mose 16,2-10). Nun aber war dieser schwere Vorhang durch Gottes Hand zerrissen worden. Anders gesagt hat Gott Jesu Tod für unsere Sünden angenommen. Der Zugang zu Gott ist durch Jesus freigeworden. Jeder, der Jesu Gnade annimmt, darf nun ins Allerheiligste, d. h. in die Gegenwart Gottes kommen und bei ihm sein. Nicht einmal im Jahr oder einmal am Tag, sondern allezeit dürfen wir als Gottes Kinder in der persönlichen Beziehung mit ihm leben.

Apostel Paulus war sich dieser absoluten Liebe Gottes gewiss und schrieb in Römer 8,38.39: „Denn ich bin gewiss, dass weder Tod noch Leben, weder Engel noch Mächte noch Gewalten, weder Gegenwärtiges noch Zukünftiges, weder Hohes noch Tiefes noch eine andere Kreatur uns scheiden kann von der Liebe Gottes, die in Christus Jesus ist, unserm Herrn.“ Weil Jesus von Gott verlassen wurde, dürfen wir nun zu Gott kommen und dürfen Gott „Abba, lieber Vater!“ nennen (Römer 8,15). Wir dürfen die Zuversicht haben, dass uns nun nichts mehr von Gott und seiner Liebe trennen kann. Mit dieser Zuversicht dürfen wir allezeit fröhlich und dankbar sein. Mit dieser Zuversicht halten die verfolgten Christen an ihrem Glauben fest und gehen den schmalen Weg der Nachfolge Jesu, der zum Leben führt. Mit dieser Zuversicht gründete Gott am letzten Sonntag die erste Hausgemeinde in der Türkei, damit diese dort als ein hell scheinendes Licht wirkt und vielen in der Finsternis lebenden türkischen Studenten den Weg zum wahren und ewigen Leben weist. Mit dieser Zuversicht auf die absolute Liebe Gottes dürfen auch wir an dem Leiden Jesu teilnehmen und unser Leben für die Verkündigung der frohen Botschaft, für die Rettung der anderen und für die geistliche Erweckung von Europa von ganzem Herzen hingeben.

Betrachten wir die Verse 54-61. Das Kreuz Jesu hat die Macht, Menschen zu retten und zu verändern. Die Soldaten waren Heiden. Sie waren herzlos, grausam und egoistisch. Aber unter dem Kreuz kamen sie zum Glauben und bezeugten: „Jesus ist Gottes Sohn.“ Josef von Arimathäa war ein Jünger Jesu. Er hatte aber Angst davor, wegen seines Glaubens missverstanden und angefeindet zu werden. Darum hatte er sich bemüht, nicht aufzufallen. Jetzt aber ging er zu Pilatus und bat ihn um den Leichnam Jesu und bekannte offen, dass er ein Jünger Jesu war. Jesu Kreuz befreite ihn von aller Furcht und veränderte ihn zu einem tapferen Mann des Glaubens.

Jesu Kreuz rettet und verändert auch heute noch Menschen. Jesu Kreuz wirkte in einem jungen Mann, der nur an sein Vergnügen dachte und sogar die Gemeinde Gottes verfolgte. Jesu Kreuz führte ihn zur Buße und zum neuen Leben in Christus. Er ist nun entschieden, sich von Gott als sein auserwähltes Werkzeug gebrauchen zu lassen, um die Wahrheit der Bibel unter den jungen Menschen zu verkündigen und die Übriggebliebenen zum wahren und ewigen Leben in Jesus zu führen. Durch das Kreuz Jesu und die Macht seines Blutes hat jeder Mensch Hoffnung, gerettet, verändert und sogar von Gott gebraucht zu werden.

Sehen wir uns noch die Verse 62-66 an. Auch nach dem Tod Jesu gaben die Hohenpriester und Pharisäer keine Ruhe. Sie baten Pilatus, das Grab bewachen zu lassen, damit keiner Jesu Leichnam stehlen und dann behaupten könne, er sei auferstanden. Sie waren so verbissen, Jesus zu töten, ihn im Grab festzuhalten und verwesen zu lassen. Aber in der Tat gebrauchte Gott ihre böse Absicht, um die Wahrheit und Historizität von Jesu Tod und Auferstehung zu beweisen. Einige behaupten, dass Jesus sich von der Kreuzigung wieder erholt hätte. Andere sagen, dass er gar nicht von den Toten auferstanden sei. Aber Tatsache ist, dass die Feinde Jesu selber den Stein vor dem Grab versiegelten und dass römische Soldaten das Grab bewachten und dadurch Jesu Tod und Grablegung sozusagen von den Feinden Jesu selbst als Wahrheit besiegelt wurden. Das nach drei Tagen geöffnete leere Grab, sowie Hunderte von Augenzeugen, die dem auferstandenen Jesus hernach begegneten und die völlig veränderten Jünger sind wiederum der Beweis, dass Jesus wahrhaftig von den Toten auferstand. Jesu Tod und Auferstehung sind somit weder eine Erfindung noch ein Wunschdenken der Jünger, sondern tatsächliche, historische Ereignisse.

Heute haben wir gelernt, dass Jesus an unserer Stelle litt und am Kreuz starb. Jesus wurde von Gott verlassen, damit wir wir nicht länger von Gott verlassen sind, sondern zu ihm kommen und mit ihm leben dürfen. Gott hat uns das neue und ewige Leben gegeben, damit wir seine absolute Liebe und unverdiente Gnade an unserem Leben anderen bezeugen und sie dazu einladen, sich mit Gott versöhnen zu lassen. Jesu Kreuz hat Macht, Menschen zu retten und zu verändern. Möge Gott in diesem Wintersemester jeden von uns als Zeugen seiner Gnade und Liebe am Kreuz kostbar am Campus gebrauchen.

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