Nehemias Kampf gegen die Säkularisierung (Nehemia 13,14)

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NEHEMIAS KAMPF GEGEN DIE SÄKULARISIERUNG

Nehemia 13,1 – 31
Leitvers 13,14

„Gedenke, mein Gott, um dessentwillen an mich und lösche nicht aus, was ich in Treue am Hause meines Gottes und für den Dienst in ihm getan habe!“

Ein frohes, gesegnetes, siegreiches und fruchtbringendes neues Jahr 2015! Dank sei Gott, dass wir mit Buße das alte Jahr abschließen durften und mit neuer Kraft in das neue Jahr starten dürfen. In der vergangenen Sonderlektion haben wir die Bußbewegung des Volkes Gottes kennengelernt, die aufgrund des intensiven Bibelstudiums stattfand. Heute geht es um Nehemias letzten Kampf gegen die Säkularisierung des Volkes Gottes. Was genau bedeutet Säkularisierung? Dieses Wort ist von dem lateinischen Wort „saeculum“ abgeleitet, welches mit „Welt“ zu übersetzen ist. Säkularisierung bezeichnet den schleichenden Prozess der Verweltlichung des Volkes Gottes oder der Gemeinde Gottes. Die Gemeinde Gottes verliert so Gottes Mission. Gott helfe uns, durch diese Lektion vor allen Dingen Nehemias Gebet für sein entschlossenes und konsequentes Handeln kennenzulernen und selbst zu praktizieren.

1. Die Beseitigung der Missstände im Tempel (1-14)

Sehen wir uns Vers 1 an: „Und in dieser Zeit las man aus dem Buch des Mose vor den Ohren des Volks und fand darin geschrieben, dass die Ammoniter und Moabiter niemals in die Gemeinde Gottes kommen dürfen.“ Die Stadtmauer Jerusalems war gebaut. Auch die Bußbewegung hatte stattgefunden. Die Israeliten wollten aber gerne noch weiter das Wort Gottes studieren. Durch das intensive Bibelstudium erkannten sie nun, dass sie sich mit den Ammonitern und Moabitern nicht mischen sollten. Die Ammoniter und Moabiter waren die Feinde des Volkes Gottes. Statt während der Wüstenwanderschaft den Israeliten Durchzug zu gewähren, stifteten sie den Propheten Bileam an, das Volk Gottes zu verfluchen. Gott jedoch wandte diesen Fluch in Segen. Die Haltung dieser Feinde Gottes hatte sich jedoch nicht geändert und nun attackierten diese Völker die Israeliten von innen heraus. Diese Leute mussten aus dem Volk Gottes entfernt werden. Wir müssen jedoch wissen, dass Gott nicht diejenigen entfernt, die Buße getan haben. Ruth war auch eine Moabiterin. Doch sie wollte viel lieber im Volk Gottes sein, statt in ihrer Heimat ein bequemes Leben zu führen. Gott reihte diese demütige gottzentrierte Frau in den Stammbaum Jesu ein.

Wer sind die Feinde Gottes unter uns? Jesus sagte in Johannes 15,14: „Ihr seid meine Freunde, wenn ihr tut, was ich euch gebiete.“ Im Umkehrschluss zu diesen Worten sind diejenigen die Feinde Gottes, die Jesu Worte nicht persönlich annehmen und ihnen nicht gehorchen, sondern in ihrer sündigen Lebensweise unbedingt weiter leben wollen. Sie leugnen praktisch das Kreuz Christi. Weil die Gemeinde Vorteile bringt, schwimmen sie eine Zeit mit. Wenn wir jedoch konsequent unser Glaubensleben führen und uns hingeben, dann werden diese Menschen immer wieder herausgefordert, Buße zu tun. Gott sondert sie zu seiner Zeit aus der Gemeinde aus.

Die Text berichtet in Vers 6 darüber, dass Nehemia zu dieser Säuberung nicht anwesend war. Als er jedoch zurückkam, erkannte er, dass die Israeliten vergessen hatten, einen weiteren Ammoniter, Tobija, zu entfernen. Dieser wohnte sogar in einer großen Kammer im Vorhof des Tempels. Wenn wir einige Seiten im Buch Nehemia zurück blättern, so lernen wir, dass Tobija sogar den Mauerbau aktiv gehindert hatte und Nehemia das Leben nehmen wollte. Nun war dieser Feind sogar im Tempel. Wie konnte dies geschehen? Der Grund hierfür war der Hohepriester Eljaschib, der ein Verwandter des Tobija geworden war, und ihn nicht als einen Feind Gottes ansah, sondern als Familienmitglied. Vielleicht handelte er auch aus politischen Gründen, die Feinde Gottes in das Volk Gottes mit aufzunehmen, um Frieden zu schließen und auch ihren politischen Einfluss zu nutzen. Eljaschib trat so sein Amt als Hohepriester, geistlicher Leiter und Hirte mit Füßen. Er hatte keine geistliche Einsicht. Er belastete damit den Tempeldienst sehr.

Wie reagierte Nehemia? Verse 8 und 9 sagen: „Und es verdross mich sehr und ich warf allen Hausrat des Tobija hinaus vor die Kammer und befahl, dass sie die Kammer reinigten. Und ich brachte wieder hinein, was zum Hause Gottes gehörte, Speisopfer und Weihrauch.“. Alle Habseligkeiten des Tobija flogen in einem hohen Bogen vor die Tür, angefangen von seiner Unterhose über seinen Kühlschrank bis hin zum Fernseher. Tobija erhielt eine unmittelbare Kündigung, die sofort konsequent vollstreckt wurde. Dann wurde die Kammer gereinigt und wieder ihrem ursprünglichen Zweck zugeteilt.

Was war die Folge davon gewesen, dass er im Tempel gewesen war? Tobija wohnte in der Kammer, in der die Speisopfer, Weihrauch, Geräte zum Opfern, der Zehnte und das Gehalt für Leviten, Sänger, Torhüter und Priester gelagert wurden. Wir wissen nicht, ob diese Kammer bevor Tobija kam, leer stand oder nachdem Tobija kam, nicht mehr genutzt werden konnte. Auf jeden Fall waren die Anteile der Leviten nicht mehr eingegangen. Die weltzentrierte und pragmatische Denkweise von Eljaschib hatte sich auf das Volk übertragen. Die Leviten und Sänger waren fortgegangen, um sich selbst den Lebensunterhalt auf ihren Äckern zu verdienen. Eljaschib hatte nichts dagegen unternommen, sondern dies billigend in Kauf genommen, dass nicht mehr so viel oder auch gar nicht geopfert wurde. Auch die Leviten waren keine geistlichen Leiter, sondern Mietlinge, die ihren Dienst beendeten, als sie kein Geld mehr dafür bekamen oder die Situation schwierig wurde, statt mit der absoluten Haltung vor Gott zu stehen und auf Gott zu vertrauen. Diese Situation war sehr dramatisch. Die Folge war, dass der Opferdienst im Hause Gottes gebremst wurde oder zum Erliegen kam. Wenn aber der Priesterdienst stoppt, dann hatte das Volk Gottes seine Daseinsbedeutung verloren. Sie waren gleich den Heiden geworden. Nehemia schalt die Ratsherren für ihre Verantwortungslosigkeit in Vers 11: „Warum wird das Haus Gottes vernachlässigt?“

Nehemias konsequente Handlungsweise erinnert an Jesus, der auch in den Tempel kam und dort die Tische der Geldwechsler umstieß, sie zusammen mit den Händlern der Opfertiere aus dem Tempel stieß und rief: „Es steht geschrieben: »Mein Haus soll ein Bethaus heißen«; ihr aber macht eine Räuberhöhle daraus.“ (Mt 21,13) Statt dass die Juden den Heiden halfen, zu Gott zu kommen, was ihre priesterliche Aufgabe war, waren sie nur an deren Geld interessiert.

Die Kirche in Deutschland und Europa hat die Mission, Mittler zwischen Gott und den Menschen zu sein. Wir müssen jedoch mit ansehen, wie diese Kirche säkular geworden ist. Heidnische Theorien strömen in sie ein, wie der Humanismus, die Homosexualität oder der Genderismus. Gottesdienstbesucher wollen nicht herausgefordert werden. Deshalb wird häufig eine Botschaft ohne Inhalt gepredigt. Vor allen Dingen haben viele Geistliche aufgegeben, das Kreuz zu predigen. Wenn in manchen Gemeinden ein Pfarrer es doch tut, wird er versetzt oder entlassen. Die Kirche kann nicht mehr als Gottes Stimme in dieser Welt fungieren, die frohe Botschaft zu predigen. Es gibt mittlerweile so viele Menschen in Deutschland die nicht wissen, was Weihnachten überhaupt geschehen ist. Es ist dramatisch, wie auf diese Weise Deutschland und Europa Stück um Stück entchristianisiert werden. Alle falschen Lehren, ihre Tobijasse, müssen hinausgeworfen werden und Gottes Wort in den Mittelpunkt gesetzt werden.

Gemäß dem Neuen Testament ist der neue Tempel auch der Tempel unseres Leibes. 1.Korinther 3,16 sagt dazu: „Wisst ihr nicht, dass ihr Gottes Tempel seid und der Geist Gottes in euch wohnt?“ Wir sollen auf unseren Leib aufpassen, dass kein Tobija einzieht. Wir dürfen nicht die Kammern unseres Herzens an die Feinde Gottes vermieten. Wenn wir im Kompromiss mit dem Zeitgeist nach unserer Begierde, Bequemlichkeit, weltlicher Lust oder irdischen Hoffnung leben, dann sollen wir diese Lebensweise herauswerfen. Wenn wir humanistische und relativistische Gedanken haben, dann sollen wir Buße tun und uns reinigen.

Wir üben den Priesterdienst vor Gott aus. 1.Petrus 2,9 sagt dazu: „Ihr aber seid das auserwählte Geschlecht, die königliche Priesterschaft, das heilige Volk, das Volk des Eigentums, dass ihr verkündigen sollt die Wohltaten dessen, der euch berufen hat von der Finsternis zu seinem wunderbaren Licht.“ Als Priester sind wir Mittler, zwischen Gott und den Menschen eingesetzt, ganz besonders für die Studenten in unserer Generation. Unser Dienst ist es, dass wir uns für die Studenten hingeben, dass sie Jesus kennenlernen, seine Errettung annehmen und zu den geistlichen Leitern unserer Generation aufgestellt werden. Wir haben das große Privileg durch das Einladen, Bibelstudium und Jüngererziehung mit unseren fünf Broten und zwei Fischen Gottes Schafherde zu weiden. Weil Tobijasse in unserem Herzen sind, stockt jedoch dieser Priesterdienst. Durch den einfachen Glaubensgehorsam einem Wort Gottes gegenüber und der ehrlichen Buße mit einem Wort Gottes, werden unsere Herzen gereinigt und zu Beginn dieses Jahres unsere Hingabe für die Schafherde Gottes reaktiviert.

Mit welcher Kraft handelte Nehemia? Wieso wurde er nicht selbst säkular und arrangierte sich mit den Begebenheiten, sondern konnte so glasklar das Volk Gottes reinigen? Nehemia führte ein Gebetsleben. Lesen wir Vers 14: „Gedenke, mein Gott, um dessentwillen an mich und lösche nicht aus, was ich in Treue am Hause meines Gottes und für den Dienst in ihm getan habe.“ Nehemia hätte enttäuscht sein können. So hart hatte er für den Wiederaufbau der Mauer Jerusalems unter Lebensgefahr gekämpft. So säkular waren die Israeliten nun geworden. Aber stattdessen betete Nehemia, dass Gott ihm alles lohnen möge und dass Gott seine Hingabe annehmen würde. In diesem Gebet erkennen wir sein zerbrochenes Hirtenherz für sein Volk und schließlich für alle Völker, dass er wollte, dass sein Volk alle Weltzentriertheit überwindet, als das Volk Gottes unter allen Völkern gebraucht werden würde und sein Privileg, das Königreich von Priestern zu sein, ausüben würde. Wir erkennen hier das hohe Niveau von Nehemias Gebet. In der tiefen Gemeinschaft mit Gott war er ein selbstloser Mann Gottes geworden, der sich völlig hingab und seinem Volk die nachhaltige geistliche Orientierung schenken konnte.

Nehemia erinnert uns wieder stark an Jesus. Obwohl Jesus Gottes Sohn war, war er selbst ein Beter. Beispielsweise sagt Markus 1,35: „Und am Morgen, noch vor Tage, stand er auf und ging hinaus. Und er ging an eine einsame Stätte und betete dort.“ Besonders dann, wenn Jesus viel zu tun hatte, d.h. wenn das Werk Gottes im vollen Gange war, betete er. Dies war Jesu Kraftquelle für die Mission.

Mutter Teresa hätte ganz schnell ihre Mission, den Ärmsten der Armen zu helfen, an den Nagel hängen können. Sie sah keine Frucht durch ihre Mission, weil sie häufig nur noch den Kranken helfen konnte, in Würde in Christus zu sterben. Sie erhielt auch keine Anerkennung von Menschen, sondern ihr Werk wurde sogar verfolgt. Aber sie führte ein tiefgehendes Gebetsleben. Im Gebet gab sie ihr Priesteramt nicht auf. Sie verstand das Herz Gottes. Deshalb wird sie auch als Heilige und als Engel der Armen bezeichnet.

2. Die Heiligung des Sabbats (15-22)

Sehen wir uns den Vers 15 an: „Zur selben Zeit sah ich in Juda, dass man am Sabbat die Kelter trat und Getreide herbeibrachte und auf Esel lud und auch Wein, Trauben, Feigen und allerlei Last nach Jerusalem brachte am Sabbattag. Und ich verwarnte sie an dem Tage, als sie die Nahrung verkauften.“ Die Juden brachen den Sabbat. Sie hatten eigentlich drei Kapitel zuvor versprochen, gerade keine Geschäfte am Sabbat zu treiben. Die Verse 2.Mose 20,8-10 sprechen klar über das Sabbatgebot als eines der Zehn Gebote: „Gedenke des Sabbattages, dass du ihn heiligest. Sechs Tage sollst du arbeiten und alle deine Werke tun. Aber am siebenten Tage ist der Sabbat des Herr, deines Gottes. Da sollst du keine Arbeit tun, auch nicht dein Sohn, deine Tochter, dein Knecht, deine Magd, dein Vieh, auch nicht dein Fremdling, der in deiner Stadt lebt.“ Der Sabbat ist eines der Merkmale des Volkes Gottes. Hesekiel 20,12 sagt: „Ich gab ihnen auch meine Sabbate zum Zeichen zwischen mir und ihnen, damit sie erkannten, dass ich der Herr bin, der sie heiligt.“ An der Weise, wie wir den Sabbat halten, zeigt sich unsere innere Haltung zu Gott. Am Sabbat kamen zahlreiche Kaufleute nach Jerusalem und boten ihre Waren feil. Die Juden ließen sich von dem Geruch verleiten. Statt den Sabbat Gott zu geben und ihn als einen Tag der Anbetung zu sehen, nutzen sie diesen Tag für einen Einkaufsbummel.

In der heutigen Zeit denken viele Menschen, dass der Sonntag einfach nur der letzte Tag der Woche sein würde. So gibt es viele Studenten, die Freitag frei machen, Samstag sich erholen und dann plötzlich am Sonntag merken, dass sie ihre Übungszettel noch nicht bearbeitet haben. Auch gibt es viele Schüler, die unbedingt auf den letzten Drücker am Sonntagabend ihre Hausaufgaben machen müssen, weil sie bis dahin nicht fleißig gewesen waren. Arbeitnehmer wollen sich am Sonntag erholen und etwas freie Zeit genießen, so dass entweder am Sonntag das Bett oder die Familie in den Mittelpunkt gerückt wird.

Es ist leichter gesagt, als getan, tatsächlich den Sabbat zu heiligen und diesen Tag Gott zu weihen. Schon allein, wenn wir zum Gottesdienst kommen, denken manche Menschen, dass dies Zeitverschwendung sein würde. Wenn wir dann auch noch eine tiefgehende Stellungnahme mit persönlicher Buße schreiben wollen, widerstrebt das wirklich unserem sündigen Ego, welches seine Sünde lieber behalten will. Wir lassen dann den Wortskampf gerne sein und schreiben nur eine oberflächliche Stellungnahme. Wir hängen Dingen wie der Spaßsucht hinterher, weshalb uns Disziplin fehlt und wir letztendlich sagen: „Keine Kraft mehr, keine Zeit“.

Nehemia handelte konsequent, indem er die Sünde, d.h. den Sabbatbruch in der Wurzel abschnitt, sodass selbst kein verführerischer Geruch über die Stadtmauer mehr kommen konnte. Vers 21 sagt: „Da verwarnte ich sie und sprach zu ihnen: Warum bleibt ihr über Nacht vor der Mauer? Werdet ihr das noch einmal tun, so werde ich Hand an euch legen. Von der Zeit an kamen sie am Sabbat nicht mehr.“

Auch hier finden wir Nehemias Gebet für die Einwohner von Jerusalem. Vers 22b sagt: „Mein Gott, gedenke auch um dessentwillen an mich und sei mir gnädig nach deiner großen Barmherzigkeit.“ Nehemia wollte unbedingt, dass sein Volk dem Gebot Gottes Folge leisten würde und kämpfte für sie, dass sie den Sabbat heiligen konnten. Aus dem Hirtenherzen wollte er vor Gott, dass sie den Segen empfangen würden.

Gott verspricht denjenigen, die den Sonntag für Gott reservieren seinen reichen Segen. Jesaja 56,2 sagt: „Wohl dem Menschen, der dies tut, und dem Menschenkind, das daran festhält, das den Sabbat hält und nicht entheiligt und seine Hand hütet, nichts Arges zu tun!“ Wenn wir Jeremia 17,19-27 lesen, dann erkennen wir, dass Gott seinem Volk versprach, dass Könige, die auf dem Thron Davids sitzen mit Ross und Wagen durch die Tore Jerusalems immerdar gehen würden, wenn sie den Sabbat halten würden. Sprich, das Volk würde so in Reichtum und Größe gesegnet sein. Wenn sie jedoch den Sabbat nicht halten, würde Feuer in den Toren angezündet werden und die Stadt unbewohnt werden. Sprich, sogar der Fluch liegt darin, den Sabbat nicht zu halten. So ist es auch in unserer Zeit. Diejenigen, die mit der absoluten Haltung am Sonntag ihr Herz auf Gott zentrieren und den Sonntag mit ihrem Herzen heiligen, werden Gottes reichen Segen erfahren.

Konrad Adenauer war der erste Bundeskanzler der Bundesrepublik Deutschland. Für sein junges Land hatte er viele Dinge zu tun. Seine Aufgabe war keine einfache, weil die Beziehung aufgrund des Krieges zu der restlichen Welt damals sehr belastet war. Trotzdem ging er treu jeden Sonntag zum Sonntagsgottesdienst in Rhöndorf bei Bad Honnef. Er hat dort sogar ein kleines Schildchen auf seinem Platz: „Bundeskanzler“. Konrad Adenauer musste bittere Niederlagen in seinem Leben erfahren. Er wurde dreimal entmachtet. Aus seiner Beziehung zu Gott und seiner Treue zum Sonntags¬gottesdienst schöpfte er die Kraft, für Deutschland zu kämpfen und schon damals von Europa zu träumen. Träumt auch ihr, weil ihr den Sonntag heiligt von der geistlichen Wiedererweckung von Deutschland und Europa?

3. Auflösung der Mischehen (23-29)

Der dritte Aspekt des Säkularismus waren die Mischehen der Israeliten. Gott hatte die Israeliten immer davor gewarnt, ungläubige Partner von heidnischen Völkern zu heiraten. Aber die Israeliten hatten es trotzdem getan. Verse 23 und 24 sagen: „Zu dieser Zeit sah ich auch Juden, die sich Frauen genommen hatten aus Aschdod, Ammon und Moab. Und die Hälfte der Kinder sprach aschdodisch oder in der Sprache eines der Völker, aber jüdisch konnten sie nicht sprechen.“ Die Kinder konnten noch nicht einmal die Sprache des Volkes Gottes, jüdisch, sprechen. Dies bedeutet, dass die Männer, die diese Frauen geheiratet hatten, eigentlich nicht an ihnen interessiert waren. Sie heiraten aufgrund von äußerer Schönheit und Begierde. Nehemia wurde vom heiligen Zorn erfüllt und packte die Väter dieser Söhne bei den Haaren und beschwor sie: „Ihr sollt eure Töchter nicht ihren Söhnen geben noch ihre Töchter für eure Söhne oder euch selbst nehmen.“ Einer von den Enkeln des Hohenpriesters war sogar der Schwiegersohn Sanballats, des Feindes Gottes, geworden und vergiftete mit seiner heidnischen Frau ebenfalls den Tempel. Nehemia jagte ihn fort.

Die Bibel lehrt klar in 2.Korinther 6,14a „Zieht nicht am fremden Joch mit den Ungläubigen.“ Gott warnt uns, einen Haushalt mit den Ungläubigen zu gründen. Die Folgen davon sind, dass es immer Streit gibt und wir sogar in der Mission, die uns aufgetan ist, gehindert werden. Nehemia ermahnte die Israeliten ernsthaft: „Hat nicht Salomo, der König von Israel, gerade damit gesündigt? Und es war doch unter vielen Völkern kein König ihm gleich, und er war seinem Gott lieb und Gott setzte ihn zum König über ganz Israel. Dennoch verleiteten ihn die ausländischen Frauen zur Sünde.“ Salomo hatte viele ausländische Frauen. Doch diese Frauen zogen ihn immer mehr zu sich. Schließlich verleiteten sie Salomo dazu, die heidnischen Götzen anzubeten. Er zerstörte damit sein Land.

Wir sollen eine Glaubensfamilie durch den Glauben gründen. Unter uns gibt es viele, die eine Glaubensfamilie allein durch den Glauben gegründet haben. Sie können bezeugen, wie glücklich und gesegnet sie sind und wie sie dadurch für die Mission Gottes zusammenarbeiten können und Gott reiche Früchte schenkt. Junge ledige Männer und Frauen unter uns sollen deshalb, statt mit romantischen Gedanken ihre Augen auf diesen oder jene zu werfen, sich vor Gott vorbereiten, durch den Glauben nach der Führung Gottes allein eine gesegnete Hausgemeinde zu gründen.

Martin Luther war ein junger Mann, der unbedingt nach Gottes Führung heiraten wollte. Sein Problem war sogar lange Zeit gewesen, ob er überhaupt heiraten sollte. Er wollte sein Leben ganz Gott weihen. Er traf neun Nonnen, die aus dem Kloster Nimbschen in der Nähe von Leipzig entflohen waren. Unter ihnen warf er zunächst die Augen auf Ave von Schönfeld. Doch die Führung Gottes war anders. Diese heiratete Basilius Axt, einen Mediziner, der eine weltliche Karriere verfolgte. Gott bewahrte Martin Luther, so eine falsche weltliche Frau zu heiraten. Katharina von Bora hatte einen eigenen Kopf, der einem Knecht Gottes Kopfschmerzen machen konnte. Schließlich heiratete jedoch Martin Luther diese durch den Glauben. Katharina ist es unter anderem zu verdanken, dass Martin Luther solchen Einfluss ausüben konnte. Die Luthers hatten kontinuierliche Geldprobleme. Katharina jedoch beherbergte und bewirtete die Studenten Luthers, die seine Reden unentwegt aufschrieben, in die Welt trugen und verkauften. Katharina war es, die Martin ermutigte, als dieser in die Krise seines Missionslebens geriet. An Luthers Seite zu stehen, war für sie nicht einfach, da Luther ein kompromissloses Leben führte. Aber Gott hatte dafür gesorgt, dass er diese Frau ihm zur Seite stellte, sodass diese Hausgemeinde so kostbar gebraucht wurde.

Heute haben wir Nehemias Entschlossenheit und konsequentes Vorgehen kennengelernt, mit der er den Israeliten half, ihren Glauben in ihrem praktischen Alltag zu leben und als das Volk Gottes, als Königreich von Priestern, gebraucht zu werden. Vor allen Dingen haben wir sein Gebetsleben kennengelernt, mit dem er mit dem zerbrochenen Hirtenherzen für sein Volk betete. Möge Gott uns helfen, mit dem Geist von Nehemia auch gegen den Säkularismus in unserer Zeit zu kämpfen, seine Stimme in dieser Welt zu sein und durch das Glaubensgebet 10000 Bibellehrer und fünf Millionen Gebetsmitarbeiter aufzustellen. Möge Gott unser Europa erneuern und geistlich wiedererwecken.

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