Seid Zeugen des auferstandenen Christus (Joh 20,17)

SEID ZEUGEN DES AUFERSTANDENEN CHRISTUS

Johannes 20,1-31

Leitvers 20,17

„Spricht Jesus zu ihr: Rühre mich nicht an! denn ich bin noch nicht aufgefahren zum Vater. Geh aber hin zu meinen Brüdern und sage ihnen: Ich fahre auf zu meinem Vater und zu eurem Vater, zu meinem Gott und zu eurem Gott.“

Der Verfasser Johannes sagt, dass der stellvertretende Kreuzestod Jesu, durch den Gott sein langersehntes Heilswerk vollbracht hat, die geschichtliche Tatsache ist. Jesu Tod am Kreuz sah wie eine sehr tragische Begebenheit aus, aber es ist die Geschichte des Sieges über die Macht des Satans und die Erfüllung der Verheißung Gottes in jedem einzelnen Teil. Jesu letzte Worte „Es ist vollbracht“ waren der Siegesruf und ein Ruf zum neuen Leben der Auferstehung.

Im heutigen Text stellt uns der Verfasser Johannes verschiedene Zeugen der Auferstehung Jesu vor: Zuerst das leere Grab, zweitens die Begegnung des auferstandenen Jesus mit Maria, die aus Trauer endlos weinte, drittens Jesu Erscheinung bei seinen Jüngern, die wegen des Unglaubens in die tiefe Furcht geraten waren. Der auferstandene Jesus erschien sogar einem Zweifler, Thomas, und diente ihm, bis dieser glaubte und sein Glaubenszeugnis ablegte: „Mein Herr und mein Gott!“ Der auferstandene Jesus stellte sie alle als Zeugen der Auferstehung auf und bevollmächtigte sie mit dem Weltmissionsauftrag. Gott gebrauche jeden von Euch als Zeugen der Auferstehung Jesu für diese postmoderne Generation, überall wo ihr hingeht.

I. Das leere Grab (1-10)

Sehen wir uns Vers 1 an: „Am ersten Tag der Woche kommt Maria von Magdala früh, als es noch finster war, zum Grab und sieht, dass der Stein vom Grab weg war.“ Es war der Sonntagmorgen nach dem Sabbat. Es war der erste Morgen der herrlichen Auferstehung Jesu und der Beginn einer hoffnungsvollen neuen Ära. Maria von Magdala kam früh zum Grab, als es noch finster war. Maria wusste, dass die religiösen Oberen wegen der Gerüchte über die Auferstehung Jesu dem römischen Statthalter Pilatus extra gebeten hatten, das Grab Jesu mit vielen Soldaten streng bewachen zu lassen (Mt 27,62-66). Aber Maria ließ sich nicht von diesen oder jenen Hindernissen abhalten, sondern war entschlossen, zum Grab Jesu zu gehen. Sie war die erste, die zum Grab Jesu kam. Warum? Für sie war Jesus alles. Hohelied 8,6b.7 sagen: „Denn Liebe ist stark wie der Tod … so dass auch viele Wasser die Liebe nicht auslöschen und Ströme sie nicht ertränken können.“ Solch treue Frauen wurden zu den ersten Zeugen der Auferstehung Jesu.

Was für eine Frau war Maria von Magdala gewesen? Maria war von sieben bösen Geistern besessen gewesen. Sie lebte in Besessenheit gemäß dem Verlangen ihrer Begierde. Die Folge war, dass sie zu einer hässlichen Person wurde, die jedermann vermeiden wollte. Aber Jesus sah sie anders. Er umarmte sie mit dem jammernden Hirtenherzen, befreite sie von den bösen Geistern und schenkte ihr ein neues Leben und eine neue Zukunft. So begegnete sie Jesus. Seit dieser Begegnung mit Jesus begleitete sie ihn über seinen Kreuzestod hinaus. Obwohl Jesus von der Welt so grausam missverstanden, verfolgt, verachtet und schließlich getötet wurde, kam sie zum Grab Jesu. Sie wollte ihrem getöteten guten Hirten ihre Dankbarkeit für seine Liebe und Gnade ausdrücken. Als sie aber zum Grab Jesu kam, sah sie, dass der Stein vom Grab weg war.

Sehen wir uns Vers 2 an: „Da läuft sie und kommt zu Simon Petrus und zu dem andern Jünger, den Jesus liebhatte, und spricht zu ihnen: Sie haben den Herrn weggenommen aus dem Grab, und wir wissen nicht, wo sie ihn hingelegt haben.“ Sie war so schockiert, dass sie nicht einmal in das Grab hineinsah, sondern sofort davonlief. Sie schlussfolgerte sofort, dass Grabräuber das Grab Jesu geschändet hatten. Sie war zu sehr von der Macht des Todes überwältigt.

Sobald Petrus und Johannes hörten, dass Jesu Leichnam weggenommen worden sein könnte, liefen sie zum Grab. Sehen wir uns die Verse 3 und 4 an: „Da ging Petrus und der andere Jünger hinaus, und sie kamen zum Grab. Es liefen aber die zwei miteinander, und der andere Jünger lief voraus, schneller als Petrus, und kam zuerst zum Grab.“ Dieses Mal hatte Petrus das Rennen verloren, doch Johannes war zu rücksichtsvoll, so dass er nur hineinschaute, anstatt hineinzugehen. Petrus ging aber, als er ankam, einfach hinein und sah die Leinentücher dort liegen. Sehen wir uns die Verse 7 und 8 an: „aber das Schweißtuch, das Jesus um das Haupt gebunden war, nicht bei den Leinentüchern liegen, sondern daneben, zusammengewickelt an einem besonderen Ort. Da ging auch der andere Jünger hinein, der zuerst zum Grab gekommen war, und sah und glaubte.“ In Vers 8 betont der Verfasser, Johannes, dass er das leere Grab Jesu sah und feststellte, dass der Leichnam Jesu nicht mehr im Grab war und etwas Übernatürliches geschehen war. Aber sein Glaube war nicht vollkommen. Über die Tatsache der Auferstehung Jesu waren die geistlichen Augen der Jünger noch verschlossen. Die Verse 9 und 10 sagen: „Denn sie verstanden die Schrift noch nicht, dass er von den Toten auferstehen müsste. Da gingen die Jünger wieder heim.“ Ihr Anliegen war, dass sie sich nicht an die Schrift erinnerten, sondern von ihrer Vernunft gefangen in der irdischen Welt lebten. Aber das herrliche Licht der Auferstehung Jesu erleuchtete ihre Herzen durch das leere Grab. Das leere Grab gibt uns Einsicht, dass der Tod der Menschen nicht das Ende ist, sondern dass wir alle, die daran glauben, mit Jesus auferstehen und an seiner Herrlichkeit teilhaben werden. Das leere Grab ist für uns die froheste Botschaft, dass Jesus die Macht des Todes besiegt hat, von den Toten auferstanden ist, und uns einen neuen lebendigen Weg zum ewigen Leben geöffnet hat.

II. Jesus erschien Maria von Magdala (11-18)

Sehen wir uns Vers 11 an: „Maria aber stand draußen vor dem Grab und weinte. Als sie nun weinte, schaute sie in das Grab.“ Maria konnte nicht wie die Jünger einfach verwundert weggehen, sondern blieb draußen vor dem Grab und weinte. Als sie sich beugte, um in das Grab zu schauen, wurde sie von zwei Engeln in weißen Gewändern sehr überrascht, die zu den Häupten und Füßen Jesu saßen (12). Die Engel fragten sie: „Frau, was weinst du?“ Maria antwortete: „Sie haben meinen Herrn weggenommen, und ich weiß nicht, wo sie ihn hingelegt haben.“ Dann drehte sie sich um und sah Jesus dort stehen. Aber sie erkannte nicht, dass es Jesus war, weil sie zu viel weinte. Marias Trauer lag äußerlich betrachtet daran, dass Jesu Leichnam verschwunden war. Die Wurzel ihrer Trauer war aber die Macht des Todes. Eine Mitarbeiterin in Moskau weinte endlos, als einige Mitarbeiter am Grabe ihres Mannes, der Anfang dieses Jahres verstorben war, den Gottesdienst feierten. Sie war so traurig, weil die Macht des Todes alle Mühe, und alle Bedeutung und Wert des Daseins eines Menschen schließlich unbedeutend, ungültig und vergeblich macht.

Wie half Jesus Maria, die in Traurigkeit endlos weinte? Er fragte sie: „Frau, was weinst du? Wen suchst du?“ Hier meinte Jesus damit: „Dein Herr, Jesus, ist auferstanden. Darum hast du keinen Grund zu weinen. Er steht nun vor dir. Sei fröhlich!“ Maria dachte, dass es der Gärtner sei, und sagte: „Herr, hast du ihn weggetragen, so sage mir, wo du ihn hingelegt hast; dann will ich ihn holen.“ (15) Jesus rief sie noch einmal: „Maria!“ Es war die liebevolle Stimme ihres guten Hirten. Es war eine Stimme des Trostes von oben, Marias Tränen der Trauer abzuwischen. Da wandte sie sich zu ihm um und rief in Hebräisch aus: „Rabbuni!“, was Meister bedeutet (16). Marias Trauer verschwand, und die Freude des Reiches Gottes quoll wieder von ihrem Herzen. Diese Begebenheit sagt uns, dass die Begegnung mit dem auferstandenen Jesus das Problem der Trauer löst. Die Begegnung mit dem auferstandenen Jesus kann uns den wahren Trost geben.

Maria war so glücklich, dass sie Jesus vor lauter Freude umarmen wollte. Was sagte Jesus zu ihr? Sehen wir uns Vers 17 an: „Spricht Jesus zu ihr: Rühre mich nicht an! denn ich bin noch nicht aufgefahren zum Vater. Geh aber hin zu meinen Brüdern und sage ihnen: Ich fahre auf zu meinem Vater und zu eurem Vater, zu meinem Gott und zu eurem Gott.“ Der auferstandene Jesus wusste, dass Maria eine klare Mission brauchte. Er gab Maria eine Mission, dass sie eine Zeugin seiner Auferstehung sein sollte. Sie musste ihre Trauer überwinden und zu den Jüngern gehen und ankündigen, dass Jesus auferstanden ist und zu dem Vater im Himmel zurückkehrte. Sehen wir uns Vers 18 an: Maria von Magdala ging zu den Jüngern und bezeugte voller Freude die Auferstehung Jesu: „Seht! Meine lieben Brüder! Ich habe den Herrn gesehen, Jesus ist von den Toten auferstanden!“ Als sie ihre Mission wiederhergestellt bekam, war sie nicht mehr eine traurige Frau, sondern eine Frau der frohen Botschaft. So wurde auch M. Hannah Shin in Tschechien zu einer Frau der frohen Botschaft für die Europamission trotz des Heimgangs ihres Mannes.

III. Jesus erschien seinen Jüngern (19-23)

Was taten die Jünger, als der auferstandene Christus sie besuchte? Sehen wir uns Vers 19 an: „Am Abend aber dieses ersten Tages der Woche, als die Jünger versammelt und die Türen verschlossen waren aus Furcht vor den Juden, kam Jesus und trat mitten unter sie und spricht zu ihnen: Friede sei mit euch!“ Aus Angst versammelten sie sich nur heimlich, hinter verschlossenen Türen. Aber ihr Zusammensein verminderte ihre Ängste nicht, sondern der Alptraum, dass sie wie Jesus am Kreuz aufgehängt würden, verfolgte sie. Weil sie keinen Auferstehungsglauben hatten, waren sie von der Situation so fest gefangen und geistlich am Ende. Die ursprüngliche Eigenschaft der Männer ist die Tapferkeit. Petrus war mutig gewesen, zu sagen: „Herr, warum kann ich dir diesmal nicht folgen? Ich will mein Leben für dich lassen.“ (13,37) Nun war er auch voller Furcht genauso wie die anderen Jünger.

Wir wissen, dass die Furcht ist kein psychisches Phänomen sondern der Geist ist, den Satan in uns pflanzt (2.Tim 1,7). Weil die Furcht die Macht des Satans ist, wird jeder Mensch hilflos und nutzlos, wenn er einmal von dem Horn der Furcht durchbohrt ist. Viele junge Menschen leiden in dieser Zeit wegen der Furcht vor ihrer unsicheren Zukunft an Depressionen. Wegen der Furcht beging ein Nationaltorhüter Selbstmord. Die Furcht ist in unserer westlichen Gesellschaft die am weitesten verbreitete Sündenkrankheit, so dass die Landeskliniken und Praxen der Psychiater überfüllt sind. Viele Psychiater versuchen, ihnen durch Medikamente oder durch menschliche Ratschläge zu helfen, so dass sie von ihnen abhängig leben. So sinkt ihr Leben auf das niedrigste Niveau ab und wird nutzlos vor Gott.

Sehen wir uns Vers 20 an: „Und als er das gesagt hatte, zeigte er ihnen die Hände und seine Seite. Da wurden die Jünger froh, dass sie den Herrn sahen.“ Was geschah, als die Jünger dem auferstandenen Christus begegneten? Es geschah ein Wunder. Als die Jünger die Stimme des auferstandenen Christus hörten, verschwand die Macht des Todes aus ihren Herzen und der Friede Gottes und Freude überflutete ihre Herzen. Es war die Stunde, in der die geistliche Realität der vollkommenen Erlösung und des ewigen Lebens in ihre Herzen eindrangen. Es war die Stunde, in der die strahlende Herrlichkeit Gottes und Ströme lebendigen Wassers von ihren Leben zu fließen begannen. Hier lernen wir, dass die himmlische Freude und der wahre Friede nicht von verbesserten Bedingungen, sondern aus der Begegnung mit dem auferstandenen Christus kommt.

Sehen wir uns Vers 21 an: „Da sprach Jesus abermals zu ihnen: Friede sei mit euch! Wie mich der Vater gesandt hat, so sende ich euch.“ Nun bevollmächtigte der auferstandene Christus seine Jünger und sandte sie als Missionare in die Welt. Die Jünger bekamen von Jesus die Vollmacht und den Weltmissionsauftrag. Aber wie konnten sie solch einen großen Auftrag erfüllen? Sehen wir uns Vers 22 an: „Und als er das gesagt hatte, blies er sie an und spricht zu ihnen: Nehmt hin den heiligen Geist!“ Jesus gab ihnen den Heiligen Geist. Der heilige Geist veränderte sie zu den mutigen Arbeitern des Evangeliums. Das wahre Problem der Jünger waren nicht die jüdischen Machthaber oder die gereizte feindselige Umgebung, sondern die Furcht vor dem Tod in ihren inneren Herzen. Als der Heilige Geist in ihnen wirkte, konnten sie von der Furcht befreit werden und bekamen Mut, hinauszugehen, und Gottes Auftrag mit Siegeszuversicht zu erfüllen. Der Heilige Geist ist die Quelle der Kraft. Möge der Heilige Geist Bruder Fadi von aller seiner inneren Furcht und Wunden heilen, die er sich in Deutschland zugezogen hat, und ihn zum mutigen Zeugen Jesu verändern, der an seiner Heimatuniversität im Nahen Osten die Wahrheit des Evangeliums bezeugt.

Sehen wir uns Vers 23 an: „Welchen ihr die Sünden erlasst, denen sind sie erlassen; und welchen ihr sie behaltet, denen sind sie behalten.“ Jesus gab seinen Jüngern die Mission, allen Menschen die frohe Botschaft der Vergebung der Sünden zu verkündigen. Die Vergebung der Sünden ist eine der größten Segnungen Gottes und das Wesen des Neuen Bundes. Weil die Sünde das Gift des Teufels ist, das die Menschen zum Tode und zur ewigen Verdammnis führt, muss das Evangelium mit höchster Priorität unter allen Völkern gepredigt werden (Mk 13,10). Für diese Aufgabe stellte Jesus seine Jünger als Apostel auf, um durch sie allen Menschen das Evangelium zu verkündigen. Für diese Aufgabe beruft der auferstandene Jesus jeden von uns. Die Vergebung der Sünden geschieht durch den Heilige Geist bei vielen Menschen, wenn wir ihnen die frohe Botschaft verkündigen. Wenn wir nichts tun, wird auch nichts geschehen. Wenn wir durch den Auferstehungsglauben die geistliche Erneuerung in Europa herausfordern, wird der auferstanden Christus mächtig wirken, durch unser Frühgebet und Zweierbibelstudium und unser Jüngererziehungswerk.

IV. Jesus erschien Thomas (24-31)

Sehen wir uns die Verse 24 und 25 an: „Thomas aber, der Zwilling genannt wird, einer der Zwölf, war nicht bei ihnen, als Jesus kam. Da sagten die anderen Jünger zu ihm: Wir haben den Herrn gesehen. Er aber sprach zu ihnen: Wenn ich nicht in seinen Händen die Nägelmale sehe und meinen Finger in die Nägelmale lege und meine Hand in seine Seite lege, kann ich’s nicht glauben.“ Zweifel ist die mächtigste Waffe des Teufels. Die anderen Jünger sagten zu ihm, dass sie den auferstandenen Christus gesehen hatten. Thomas hätte sich davon überzeugen lassen können, weil alle anderen 10 Jünger das Gleiche sagten und alle 10 dabei auch überzeugt waren. Ihre Veränderung und ihre Zeugnisse waren schon klare Beweise, dass Jesus von den Toten auferstanden ist. Aber er sagte: „Nein, wenn ich nicht in seinen Händen die Nägelmale sehe und meinen Finger in die Nägelmale lege und meine Hand in seine Seite lege, kann ich’s nicht glauben.“ Thomas war ein Mann des Zweifels und des Stolzes, der gerne selber sehen und vergewissern wollte.

Wie half Jesus Thomas? Jesus hatte ein brennendes Hirtenherz für Thomas. Sehen wir uns Vers 26 an: „Und nach acht Tagen waren seine Jünger abermals drinnen versammelt, und Thomas war bei ihnen. Kommt Jesus, als die Türen verschlossen waren, und tritt mitten unter sie und spricht: Friede sei mit euch!“ Obwohl sich Thomas entschieden hatte, zu zweifeln, nahm Jesus Thomas auf, wie er war. Er hätte ihn zurechtweisen können: „Warum zweifelst du immer? Warum hörst du nicht die Zeugnisse meiner Zeugen?“ Aber der herrlich auferstandene Christus trug alle Zweifel und Unglauben von Thomas und umarmte ihn, der vom Horn des Zweifels durchbohrt worden war. Er demütigte sich selbst und zeigte ihm seine Wundenmale. Sehen wir uns Vers 27 an: „Danach spricht er zu Thomas: Reiche deinen Finger her und sieh meine Hände und reiche deine Hand her und lege sie in meine Seite, und sei nicht ungläubig, sondern gläubig.“ Jesus ermutigte ihn, nicht ungläubig, sondern gläubig zu sein. Thomas tat Buße und vollzog den Herrschaftswechsel in seinem Leben, indem er Jesu Königsherrschaft für sein Leben persönlich annahm. Jesus wurde Thomas Herr und Gott. Seitdem wurde Thomas von einem Menschen der Zweifel zu einem Mann des Auf­er­stehungs­glaubens. Das ist der Höhepunkt des Johannesevangeliums, dass ein typischer Zweifler, Thomas, Jesus als den Souverän der Geschichte und den Schöpfergott bekannte. Er bekannte, dass Jesus alle Ehre und Herrlichkeit gehört. Er ging später nach Indien und verkündigte dort das Evangelium und starb als Märtyrer. Thomas wurde zu einem Segen für alle Zweifler aller Generationen, die ihre Hände in die Wundenmale Jesu legen und sie fühlen wollten. Es ist leicht für uns, die jungen Menschen wie Thomas zu verurteilen und zu verwerfen. Wir sollen wie unser Herr Zweifler annehmen und mehr umarmen und sie durch das Bibelstudium zu dem auferstandenen Jesus führen (Röm 14,1).

Sehen wir uns Vers 29 an: „Spricht Jesus zu ihm: Weil du mich gesehen hast, Thomas, darum glaubst du. Selig sind, die nicht sehen und doch glauben.“ Jesus ermahnte Thomas: „Selig sind, die nicht sehen und doch glauben.“ Thomas glaubte nicht aufgrund der Zeugnisse, sondern aufgrund dessen, was er gesehen hatte. Jesus sagte, dass die, die durch die Zeugnisse der Zeugen glauben, die seligsten Menschen sind. Hebräer 11,1 sagt, dass der Glaube ein Nichtzweifeln an dem ist, was man nicht sieht. John Calvin definierte als Glauben, dass man seine Augen schließt und aufmerksam auf das Wort Gottes hört. Römer 1,17 sagt, dass wir aus dem Glauben in Glauben in die tiefe Welt des Glaubens kommen.

Lesen wir die Verse 30 und 31: „Noch viele andere Zeichen tat Jesus vor seinen Jüngern, die nicht geschrieben sind in diesem Buch. Diese aber sind geschrieben, damit ihr glaubt, dass Jesus der Christus ist, der Sohn Gottes, und damit ihr durch den Glauben das Leben habt in seinem Namen.“ Wir danken dem Herrn, dass wir durch das Bibelstudium aus dem Johannesevangelium Jesus als unseren persönlichen Heiland begegnen und bekennen durften, dass Jesus unser Herr und unser Gott ist, der uns das ewige Leben gibt.

Im heutigen Text haben wir gelernt, wie wichtig die Begegnung mit dem auferstandenen Jesus ist. Die Begegnung mit dem auferstandenen Jesus veränderte das Leben vieler Auferstehungszeugen in großartiger Weise, obwohl ihre praktische Situation gleich blieb. Sie lebten geistlich gesagt nicht in dieser irdischen Welt, sondern mit dem neuen Leben der Auferstehung. So schrieben sie großartige Geschichte des Glaubens in der Apostelgeschichte. Wir haben auch kennengelernt, was der selige Glaube ist. Der selige Glaube ist der Glaube, der nicht sieht und doch glaubt. Gott möge jeden von euch solchen seligen Glauben schenken und jeden von euch in diesem Wintersemester als Zeuge der Auferstehung Jesu kostbar gebrauchen.

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