Christus ist mein Leben
Philipperbrief 1,1-30
Leitvers 1,21
„Denn Christus ist mein Leben und Sterben ist mein Gewinn.“
Wir danken dem Herrn für das Studium der Apostelgeschichte am Anfang dieses neuen Jahres, durch dass wir in 7 Lektionen Gottes Ratschluss für die Weltmission und seine hohe Berufung und Hoffnung für uns aufnehmen durften. Jesu möchte uns als seine Zeugen in Bonn, in Deutschland, in Europa und bis an das Ende der Erde gebrauchen. Wir durften aufnehmen, mit Siegeszuversicht alle Ketten für die Ehre Gottes zu tragen und durch unser Zweierbibelstudium mit den Hoffnungsträgern das 29. Kapitel der Apostelgeschichte weiterzuschreiben.
Das Buch Apostelgeschichte endet in Rom, wo Paulus zwei Jahre lang im Gefängnis saß. Von heute an möchten wir den Philipperbrief studieren, den Paulus gerade aus diesem Gefängnis heraus schrieb. Er bezeugte darin, wie er inmitten der Gefangenschaft mit Auferstehungsglauben lebte. Paulus versuchte nicht, sein Leben zu bewahren oder seine Bedingungen zu verbessern, sondern er lebte in Christus und wollte durch sein Leben alleine Jesus verherrlichen. Paulus lebte nicht als Gefangener von den Bedingungen abhängig, sondern führte durch seinen Glauben ein einflussreiches Leben voller Freude, voller Energie und voller Zuversicht, so dass sein Zeugnis sogar bis hinein in den Palast des Kaisers bekannt wurde. Lasst uns Paulus Lebensphilosophie und seinen Auferstehungsglauben lernen, so das wir alle Bedingungen überwinden und mit dem klaren Lebensziel leben, dass Christus durch unser Leben oder Tod verherrlicht wird.
1. Paulus’ Gefangenschaft zur Förderung des Evangeliums (1-18)
Sehen wir uns Vers 1 an: „Paulus und Timotheus, Knechte Christi Jesu, an alle Heiligen in Christus Jesus in Philippi samt den Bischöfen und Diakonen.“ Der Philipperbrief wurde von Apostel Paulus zusammen mit Timotheus etwa um das Jahr 62 n. Chr. verfasst. Zu diesem Zeitpunkt befand sich Paulus im Gefängnis in Rom und wartete auf seinen Prozess vor dem Römischen Kaiser. Doch obwohl er sich im Gefängnis befand, suchte Paulus kein Mitleid, sondern ermutigte die Christen in Philippi mit Gnade und Frieden von Gott sich sogar im Leiden zu freuen.
Lesen wir die Verse 3 und 4: „Ich danke meinem Gott, sooft ich euer gedenke – was ich allezeit tue in allen meinen Gebeten für euch alle und ich tue das Gebet mit Freunden“. Paulus dachte nicht an sich selbst, sondern er betete allezeit für seine Hoffnungsträger. Paulus hatte die Stadt Philippi in Mazedonien am Beginn der zweiten Missionsreise pioniert. Dort war zuerst Lydia und dann ein Gefängnisaufseher zum Glauben gekommen. Paulus erfuhr dort Schläge und Gefängnis, aber auch wie die neuen Gläubigen am Leiden Jesu aktiv teilnahmen. Jetzt, etwa 10 Jahre später, war er immer noch für ihren Glauben und ihre Gemeinschaft am Evangelium sehr dankbar. Tatsächlich hatten sie ihn die ganze Zeit über auf seinen Missionsreisen unterstützt, sowohl finanziell, als auch, indem sie Mitarbeiter zu ihm sandten, wie Epaphroditus, den Paulus als Mitarbeiter und Mitstreiter bezeichnet. Paulus blieb im Gefängnis nicht hilflos. Er betete allezeit und schrieb zahlreiche Briefe. Wir dürfen auch jede Lage nutzen, dem Werk Gottes zu dienen, durch Gebet, durch Online-Mission, durch unser Einladungswerk, durch einen Anruf oder eine Email an die Hoffnungsträger.
Es war das wunderbare Werk Gottes in den Christen in Philippi und Paulus hatte Zuversicht, dass Gott selbst dieses Werk weiterführen und vollenden würde, so dass sie schließlich das Reich Gottes ererben durften. Lesen wir Vers 6: „Und ich bin darin guter Zuversicht, dass der in euch angefangen hat das gute Werk, der wird’s auch vollenden bis an den Tag Christi Jesu.“ Die Errettung ist nicht das Werk der Menschen, sondern das Werk Gottes. Jesus rief am Kreuz aus: „Es ist vollbracht!“ Weil Jesus das Heilswerk vollbracht hat, dürfen wir die Zuversicht haben, dass er sein Werk in uns, in unseren Kindern und in unseren Hoffnungsträgern sicher vollendet. Er vollendet sein angefangenes Werk in Ht. Olaf. Er wird auch sein Werk, das er in Mostafa angefangen hat, vollenden!
Sehen wir uns die Verse 7 und 8 an: „Wie es denn recht und billig ist, dass ich so von euch allen denke, weil ich euch in meinem Herzen habe, die ihr alle mit mir an der Gnade teilhabt in meiner Gefangenschaft und wenn ich das Evangelium verteidige und bekräftige. Denn Gott ist mein Zeuge, wie mich nach euch allen verlangt von Herzensgrund in Christus Jesus.“ Hier sehen wir die tiefe Liebesbeziehung zwischen Paulus und seinen Hoffnungsträgern in Philippi. Obwohl sie weit entfernt wohnten und es damals weder Telefon noch Internet gab, verband sie eine tiefe Liebe, die sich in Paulus beharrlichem Gebet und Sorge für sie ausdrückte.
Wir leben heutzutage in einer Welt der Beziehungslosigkeit. Obwohl wir viele moderne Kommunikationsmittel besitzen, sind die Beziehungen der Menschen oberflächlicher geworden. Viele Kinder reden nicht mit den Eltern und umgekehrt. Wir erfahren, dass sogar Beziehungen einfach mit einem SMS beendet werden. Computer machen viele Dinge einfacher, aber sie machen uns einsamer, weil wir die menschliche Beziehung verlieren. Paulus hatte eine tiefe Liebesbeziehung zu den Philippern. Er betete für sie, dass ihre Liebe immer noch reicher würde. Lesen wir Vers 9: „Und ich bete darum, dass eure Liebe immer noch reicher werde an Erkenntnis und aller Erfahrung.“ Unser Glaubensleben ist keine statische Angelegenheit, sondern ist ein beständiges Wachstum in der Lsieiebe zu Jesus. Indem wir durch das Bibelstudium seine Liebe zu uns tiefer erkennen und erfahren, dürfe wir wahre Liebe haben. Verse 10 und 11 sagen: „… sodass ihr prüfen könnt, was das Beste sei, damit ihr lauter und unanstößig seid für den Tag Christi, erfüllt mit Frucht der Gerechtigkeit durch Jesus Christus zur Ehre und zum Lobe Gottes.“ Paulus wünschte, dass sie für den Tag der Wiederkunft Jesu lauter und unanstößig sein könnten, und dass sie reichliche Frucht der Gerechtigkeit bringen würden.
Hier sehen wir Paulus‘ Herz und seinen geistlichen Kampf für seine Hoffnungsträger. Er hatte tiefe Liebe für sie und war nie zufrieden, sondern betete und half ihnen weiter zum geistlichen Wachstum. Er suchte nicht eine oberflächliche, schöne Gemeinschaft mit ihnen, sondern wollte sie geistlich stärken und erbauen, bis sie selbst eine gute Frucht in Christus Jesus sein konnten. Jesus wünscht sich auch für uns, dass wir weiter wachsen, so dass wir dem Werk der Weltmission dienen und viele gute Früchte zur Ehre und zum Lobe Gottes bringen können. Die christliche Gemeinde ist keine Wohlfühlgemeinschaft, sondern eine Wort-Gemeinschaft des tiefen Bibelstudiums, wo wir erbaut und mobilisiert werden, so dass wir mit Freude und Zuversicht am Leiden Jesu teilnehmen und Jesu Weltmissionsbefehl bis an die Enden der Erde erfüllen. Wir durften durch GLEF diese Wort-Gemeinschaft bilden und sehen, dass Gott die nächste Generation geistlich mobilisiert hat, so dass sie nun als Bibellehrer und globale geistliche Leiter gebraucht werden dürfen. Wir dürfen uns durch Masterkurse und die bevorstehende FBK weiter mit dem Wort Gottes zurüsten, so dass wir viele gute Früchte für die Ehre Gottes bringen dürfen.
Dann berichtet Paulus darüber, wie er seine aktuelle Gefangenschaft betrachtete. Lesen wir die Verse 12 bis 14: „Ich lasse euch aber wissen, liebe Brüder: Wie es um mich steht, das ist nur mehr zur Förderung des Evangeliums geraten. Denn dass ich meine Fesseln für Christus trage, das ist im ganzen Prätorium und bei allen andern offenbar geworden, und die meisten Brüder in dem Herrn haben durch meine Gefangenschaft Zuversicht gewonnen und sind umso kühner geworden, das Wort zu reden ohne Scheu.“ Wie wir in der Apostelgeschichte studiert haben, war Paulus mindestens 4 Jahre in Gefangenschaft, zuerst in Cäsarea, dann auf einem Schiff und später in Rom. Aber er dachte nicht, dass es eine nutzlose Zeit wäre oder ihn irgendwie hindern würde. Er bezeugte vielmehr, dass seine Gefangenschaft zur Förderung des Evangeliums geraten war (12). Paulus konnte nur wenigen Menschen dienen. Die treuesten waren die römischen Soldaten, die ihn zu bewachen hatten. Sie waren grobe, brutale und vergnügungssüchtige Menschen. Aber er diente ihnen durch das Bibelstudium, bis ihre Herzen bewegt wurden und das Evangelium im ganzen Prätorium bekannt wurde. Überall wurde von Paulus gesprochen, dass er seine Fesseln für Christus trägt. Als Paulus fröhlich am Leiden Jesu teilnahm, erfuhren so viele Menschen davon. Außerdem wurden die Brüder innerhalb der Gemeinde durch seine Gefangenschaft ermutigt, sich nicht zu verstecken, sondern das Wort Gottes umso kühner und ohne Scheu zu verkündigen. Sie gingen fleißig zum Campus und zu den Wohnheimen und luden viele Hoffnungsträger zum Bibelstudium ein.
Es gab einige Neider, die gegen Paulus kritisch eingestellt waren und die nun fleißig arbeiteten, indem sie meinten, ihm damit Schaden zu können. Aber er betrachtete es gar nicht als eine Konkurrenz, sondern freute sich vielmehr, dass auch durch sie Christus verkündigt wurde. Er dankte Gott, dass überall kleine Paulusse aufstanden und nun das Evangelium predigten. Es ist bemerkenswert, dass Paulus kein einziges negatives Wort über seine Gefangenschaft verlor, sondern sie positiv betrachtete und als einen Teil von Gottes souveränem Heilswillen aufgenommen hatte.
Viele Menschen schauen auf ihre Bedingungen und denken, dass sie wegen ihrem Studium, wegen ihrer Arbeit, wegen der Kinder oder wegen dem Wetter nichts tun könnten. Aber Paulus beschwerte sich nicht über seien Lage, auch nicht über die anderen Menschen oder über das römische Rechtssystem. Er schlussfolgerte, dass alles nurmehr zur Förderung des Evangeliums geraten war.
Hier lernen wir, dass Paulus nicht von den Bedingungen abhängig war. Obwohl er ein Gefangener war, überwand er seine Lage, predigte das Wort Gottes und verherrlichte Jesus. Die christliche Gemeinde ist besonders in der Zeit der Verfolgung stark, nicht in den guten Bedingungen. Gott hat uns auch durch verschiedene Leiden trainiert. Nun steht unsere nächste Generation in den Startlöchern, das Evangelium durch das Bilden der Zweierbibelstudium-Teams zu verkündigen. Lasst uns unsere Lage überwinden und das Campusgebet an jeder Fakultät treu zu Gott bringen. Lasst uns das Frühgebet am Morgen zu Gott bringen, indem wir auf den süßen Schlaf verzichten, und so für die geistliche Erweckung in Deutschland, in Europa und bis in die M-Welt gebraucht werden.
2. Christus verherrlichen durch Leben oder durch Tod (19-30)
Lesen wir die Verse 18b und 19: „Aber ich werde mich auch weiterhin freuen, denn ich weiß, dass mir dies zum Heil ausgehen wird durch euer Gebet und durch den Beistand des Geistes Jesu Christi“. Hier drückt Paulus seine persönliche Zuversicht über seine Zukunft aus. Dabei wird klar, dass sein Fokus nicht darauf liegt, ob er nun freigelassen wird oder seine Bedingungen verbessert werden. Sein Fokus war es vielmehr, dass Christus durch sein ganzes Leben verherrlicht wird. Lesen wir die Verse 20 und 21: „… wie ich sehnlich warte und hoffe, dass ich in keinem Stück zuschanden werde, sondern dass frei und offen, wie allezeit so auch jetzt, Christus verherrlicht werde an meinem Leibe, es sei durch Leben oder durch Tod. Denn Christus ist mein Leben und Sterben ist mein Gewinn.“ Egal welches Urteil er bekommen würde, wollte er in erster Linie Christus verherrlichen. Wenn er freigelassen wird, will er fleißig arbeiten und mehr Frucht schaffen. Wenn er sterben soll, betete er dafür, als ein Märtyrer für Jesus ein klares Glaubenszeugnis zu hinterlassen.
Die meisten Menschen setzen ihr Lebensziel auf die Dinge der Welt, wie z.B. ein erfolgreiches Studium, auf Geld, auf Erfolg oder auf eine Partnerschaft. Aber am Ende des Lebens müssen sie erkennen, dass alle diese Dinge keinen Bestand und Bedeutung haben, weil sie nichts mitnehmen können. Leider gibt es auch unter den Christen solche, die zwar Jesu Gnade aufgenommen haben, die aber nicht konsequent mit Gottes Mission leben. Sie wollen durch Jesus ihre Bedingungen verbessern oder ein erfolgreiches Leben führen, aber auf keinen Fall etwas verlieren.
Aber Paulus hatte ein ganz anderes Lebensziel. Er sagte in Vers 21: „Denn Christus ist mein Leben und Sterben ist mein Gewinn.“ Er wollte in allen Dingen alleine Christus verherrlichen und ihm Ehre geben. Für Paulus war alleine Christus das eine Lebensziel, für das er lebte und wofür er auch sterben wollte. Die weltlichen Menschen denken, dass der Tod einfach das Ende sei. Aber für Paulus war der Tod der Eingang zum Reich Gottes, wo er ewig mit Jesus zusammen leben würde. Darum ist das Sterben für die Christen ein großer Gewinn.
Wir kennen das Glaubensbeispiel von Jim Elliot, der sich entschied, den als gefährlich geltenden Woarani-Indianern im Urwald von Äquator das Evangelium zu verkündigen. Auf einer seiner Besuche wurde er mit vier seiner Freunde von den Indianern getötet. Aber er war kein Verlierer. Er bezeugte seine Lebensphilosophie: „Der ist kein Narr, der gibt, was er nicht behalten kann, um zu gewinnen, was er nicht verlieren kann.“ Weil seine Hoffnung das Reich Gottes war, konnte er sein Leben fröhlich hingeben. Gott gebraucht seinen Einsatz, um die Woarani zu einem christlichen Stamm zu verändern.
Der Knecht Gottes, M. Peter, hat sein Leben mit dem Lebensziel geführt, Christus unter den Studenten in Deutschland zu verkündigen und sie als Jünger Jesu aufzustellen. Um dem Jüngererziehungswerk in Deutschland und Europa zu dienen, trug er nicht nur viele Leiden, sondern musste auch die Anfechtung und Verfolgung und das Verlassen von langjährigen Mitarbeitern erfahren. Aber er war nicht nachtragend und versuchte nicht, sich zu verteidigen. Er zog sich auch nicht zurück. Stattdessen durfte er mit Philipper 1,21 sein Lebensziel erneuern: „Denn Christus ist mein Leben und Sterben ist mein Gewinn.“ Er durfte mit der Vision Gottes weiterziehen, die nächste Generation durch das tiefgehende Bibelstudium als global geistliche Leiter aufzustellen und dazu die 120 Stützpunkte für die M-Mission zu errichten.
Dietrich Bonhoeffer war ein angesehener Theologe. Er hatte die Möglichkeit am Anfang des 2. Weltkriegs in Amerika zu bleiben. Aber er entschied sich, nicht an sich selbst zu denken, sondern an Christus zu denken und an die Christen in Deutschland, die ihn brauchten. So kehrte er zurück und diente dem Jüngererziehungswerk unter den schwierigen Umständen indem er ein Predigerseminar im Untergrund führte und viele entschlossene Jünger Jesu aufstellte. Schließlich wurde er von den Nazis im KZ umgebracht. Sein Todestag war gerade vor 80 Jahren. Seine letzten Worte bezeugen aber, dass er nicht niedergeschlagen war, sondern es als den Anfang des Lebens betrachtete.
Im letzten Jahr hat H. Peter Josef das Interntraining mit großer Freude bekommen und Gottes Werk gedient. In diesem Semester hat er einen Studienplatz in Mainz bekommen. Das ist nicht einfach, weil er für die Zugfahrt mindestens zwei Stunden braucht. Aber er beklagte sich nicht, sondern ist voller Freude, dass er durch das tägliche Pendeln am Leiden Jesu etwas teilnehmen darf. So darf er Christus als sein Leben bezeugen und als eine große Errettung für die Zahnmedizinstudenten gebraucht werden.
Ich danke dem Herrn, dass er H. Sarah das geistliche Lebensziel geschenkt hat. Durch 1.Petrus 4,13 durfte sie eine Entscheidung treffen, nicht nach dem Vergnügen in der Welt zu leben, sondern mit Freude am Leiden Jesu teilzunehmen. So darf sie auch während ihrem FSJ ihre Leben mit Freude als eine Waffe der Gerechtigkeit für Christus führen.
Ich danke dem Herrn, dass er mich, der ich ein kaltherziger und verletzender Egoist war, von dem falschen Lebensziel errettet hat. Als ich Jugendlicher war, hat jemand einen Zeitungsartikel über mich geschrieben, dass ich mein Leben für die Briefmarken einsetzen würde. Das war etwas übertrieben, aber zeigt, dass ich nur für meinen Erfolg, mein Glück und meinen Ruhm lebte. Doch Jesus gab sein Leben für mich, einen schrecklichen Sünder völlig hin. Jesus hat alle Leiden und Schmerzen wegen meiner Sünde getragen. So hat er mir die Heilung und das neue Leben geschenkt. Da durfte ich ihn als mein Lebensziel aufnehmen und festhalten. Durch den Glauben an Jesus, brauche ich nicht mehr an mich selbst oder die menschliche Anerkennung zu denken, sondern darf als ein Hirte und Bibellehrer für die Studenten leben. Ich darf Christus durch Leben verherrlichen, es sei in Bonn, in Deutschland, in Europa und sogar in der M-Welt.
Betrachten wir die Verse 22 bis 26. Paulus hatte das Dilemma, dass er nicht genau wusste, mit welchem Gebetsanliegen er beten sollte, für seine Freilassung oder für den Märtyrertod. Der Märtyrertod wäre für ihn „besser“, weil er dann nicht mehr länger in der Welt leiden brauchte und sofort bei Christus sein könnte. Das Weiterleben war aber notwendiger, um seinen Hoffnungsträgern zu dienen und noch mehr Frucht zu schaffen. Er gewann Zuversicht, für die Freilassung zu beten, indem er daran dachte, dass es Gottes Aufgabe war, den jungen Gläubigen zu dienen und sie zu stärken.
Paulus beendet das Kapitel mit seinem Gebet für die Christen in Philippi, dass sie des Evangeliums würdig leben. Was waren seine Gebetsanliegen?
1.) Für die Zusammenarbeit, dass sie in einem Geist einmütig für das Evangelium kämpfen.
Gottes Werk ist das Werk der Zusammenarbeit. Gott wirkt nicht durch Solo-Christen, sondern wo 2 oder 3 ein einmütiges Gefäß des Gebets bilden.
2.) Ihre Furcht überwinden und nicht von Widersachern erschrecken lassen
Die Furcht ist die Waffe des Satans, die uns hilflos macht. Furcht ist das Gegenteil von Glauben. Gott hat uns nicht gegeben den Geist der Furcht, sondern der Kraft und der Liebe und der Besonnenheit. Als Esra durch den Glauben die Furcht überwand, konnte er mit der Liebe Jesu seine Freunde zur Lebensgemeinschaft einladen und auch kühn die Hoffnungsträger ansprechen.
3.) Am Leiden Jesu teilnehmen.
Lesen wir die Verse 29 und 30: „Denn euch ist es gegeben um Christi willen, nicht allein an ihn zu glauben, sondern auch um seinetwillen zu leiden, habt ihr doch denselben Kampf, den ihr an mir gesehen habt und nun von mir hört.“ Die Philipper erfuhren auch Verfolgung und Ablehnung. Paulus bemitleidete sie nicht, sondern ermutigte sie, dass Leiden für Christus ein Privileg der Gläubigen ist. Leiden ist ein Privileg, weil wir dadurch Jesus tiefer kennenlernen dürfen. Sie dürfen in der Einheit zusammen leiden und so an dem Glaubenskampf von dem Apostel Paulus teilnehmen.
Dank sei dem Herrn, dass er uns die Lebensphilosophie von Paulus gelehrt hat: „Christus ist mein Leben und Sterben ist mein Gewinn.“ Paulus versuchte nicht, seine menschlichen Bedingungen zu verbessern, sondern betete dafür, sogar im Leiden alleine Christus zu verherrlichen. Ein Leben für unser Ego ist ein verfluchtes Leben. Aber ein Leben das Jesus verherrlicht ist das wahrhaft gesegnete Leben, sogar in einem finsteren Gefängnis. Lasst uns in diesem Sommersemester Christus durch unser Leben verherrlichen, indem wir am übrigen Leiden Jesu für das Bilden der ZBS-Teams, für die tiefgehende Bibelforschung, für die Online-Mission und für den Bau der Stützpunkte für die M-Mission teilnehmen. Lasst uns unabhängig von den Bedingungen Christus als unser Leben und Sterben als unseren Gewinn bezeugen.