Das neue Paradies und Jesu Wiederkunft
Offenbarung 22,1-21
Leitvers 22,20
„Es spricht, der dies bezeugt: Ja, ich komme bald. – Amen, ja, komm, Herr Jesus!“
Wir danken dem Herrn, dass wir in den vergangenen Monaten das Buch Offenbarung Kapitel für Kapitel detailliert studieren durften. Die Offenbarung des Johannes wurde um das Jahr 100 n.Chr. geschrieben und ist an die ersten Christen in Kleinasien gerichtet, die unter der harten Verfolgung durch die römischen Institutionen lebten. Johannes selbst befand sich zu diesem Zeitpunkt auf der Gefängnisinsel Patmos. Jesus ermahnte und ermutigte die leidenden Christen, als treue Überwinder zu leben und das herrliche Reich Gottes zu ererben. Offenbarung 2,10 sagt: „Sei getreu bis an den Tod, so will ich dir die Krone des Lebens geben.“ Wir durften kennenlernen, dass Christen keine Feiglinge sind, sondern mutige Überwinder, die trotz aller Widerstände und Verfolgung Jesus nachfolgen und die am Ende das neue Jerusalem ererben, wo sie mit Jesus zusammen ewig herrschen werden.
In der heutigen Lektion geht es um das wiederhergestellte Paradies, wo wir das lebendige Wasser vollkommen umsonst trinken und wo wir von den Bäumen des Lebens lecker essen werden, die alle Monate ihre lebengebende Frucht tragen. Wir lernen auch, dass Jesus bald wiederkommt und sein herrliches himmlisches Reich aufrichtet. Mit dieser Zuversicht dürfen wir schon jetzt als Überwinder leben und wir dürfen die Studenten und jungen Menschen zum Reich Gottes einladen: „Komm!“ „Komm zum lebendigen Wasser!“ „Komm zum Baum des Lebens!“ Lasst uns als geistliche Überwinder die Zweierbibelstudium-Teams mit den Hoffnungsträgern bilden und sie zu dem neuen Leben im himmlischen Jerusalem führen.
1. Der Strom des lebendigen Wassers
(1-5)
Sehen wir uns Vers 1 an: „Und er zeigte mir einen Strom lebendigen Wassers, klar wie Kristall, der ausgeht von dem Thron Gottes und des Lammes.“ Der Engel zeigte Johannes das neue Jerusalem, welches herrlich und schön ist und die beste Umgebung für das Glück des Menschen darstellt. In der Tat ist es wie das wiederhergestellte Paradies Gottes. Im Paradiesgarten Eden gab es ebenfalls einen mächtigen Strom, der sich von dort in vier Hauptarme teilte. Das lebendige Wasser ist das Elixier des Lebens. Eine Frau aus Samarien war immer durstig, egal wie sehr sie in der Welt nach Liebe suchte. Wegen der Sündenmacht und dem Schamgefühl war sie einsam, niedergedrückt und eine Selbstmordkandidatin. Niemand konnte mit ihr sprechen, ohne eine verletzende Rektion zu erfahren. Aber als sie Jesus traf und von dem lebendigen Wasser Gottes trank, wurde ihre Seele überfließend glücklich, so dass sie voller Freude ihre ganze Stadt zu Jesus einlud. (Joh 4) Diese Erfahrung des lebendigen Wassers war ein Vorgeschmack auf das Reich Gottes, nämlich auf den Strom des lebendigen Wasers, der im Paradies Gottes fließt und von dem Thron Gottes ausgeht. Durch diesen Strom werden alle Menschen vollkommen satt und zufrieden und der Segen Gottes wird von dort in die ganze Welt weiterfließen.
In dem Ort, wo ich aufgewachsen bin, gab es im Wald eine Quelle, aus der der Mattenbach gespeist wurde. Wenn wir dort wanderten, sind wir als Kinder immer schnell vorausgelaufen, um als erste aus dieser Quelle das herrliche frische Wasser zu trinken. Genauso gibt Gott den müden, enttäuschten, desillusionierten und traurigen Seelen der Menschen das lebendige Wasser, das uns vollkommen erquickt und lebendig macht, so dass wir ohne müde zu werden, Gott immer fröhlich dienen können.
Lesen wir den Vers 2: „Mitten auf dem Platz und auf beiden Seiten des Stromes Bäume des Lebens, die tragen zwölfmal Früchte, jeden Monat bringen sie ihre Frucht und die Blätter der Bäume dienen zur Heilung der Völker.“ Nun nimmt uns Johannes mit auf einen Spaziergang entlang des Stroms des Lebens, so wie wir gerne am Ufer des Rheins spazieren gehen. Wie sieht es dort aus? Wir finden auf beiden Seiten des Flusses eine Reihe von Bäumen des Lebens. Diese sind insofern besonders, als sie aus dem Garten Eden stammen. Doch während es in Eden nur einen einzigen Baum des Lebens gab, sind es im neuen Paradies offenbar Bäume in großer Anzahl. Sie bieten nicht nur Schatten und eine schöne Kulisse für viele Fotos mit unseren Hoffnungsträgern. Diese Bäume bringen 12-mal im Jahr Früchte, also jeden Monat neue Früchte. Mit diesen reichlichen Früchten können die Menschen zahlreiche Segnungen empfangen, insbesondere das ewige Leben.
Gemäß Vers 2b dienen die Blätter dieser Bäume auch zur Heilung der Völker. Sind denn die Völker krank? Alle Völker haben eine Geschichte, die auch viele schmerzhafte Momente enthält. In der Geschichte Koreas z.B. war die japanische Besatzung und Unterdrückung solch eine Periode, die bis heute viele Wunden hinterlassen hat. In Deutschland sehen wir, dass viele Menschen sich nicht mit der eigenen Geschichte identifizieren können oder wollen, weil die Gräuel des 3. Reiches so viele Wunden hinterlassen haben. Aber im Reich Gottes werden die Wunden geheilt, die die Geschichte, oft auch die eigene Familiengeschichte hinterlassen haben. Im Reich Gottes können Koreaner und Japaner, Deutsche und Polen, Russen und Ukrainer, Israelis und Palästinenser in Frieden zusammenleben, nämlich als ein großes Volk Gottes.
Lesen wir die Verse 3 und 4: „Und es wird nichts Verfluchtes mehr sein. Und der Thron Gottes und des Lammes wird in der Stadt sein, und seine Knechte werden ihm dienen und sein Angesicht sehen und sein Name wird an ihren Stirnen sein.“ Für Gottes Leute ist es das selige und gesegnete Leben, wo sie dem Lamm dienen und täglich sein Angesicht sehen dürfen. Im Alten Bund hatte der Hohenpriester ein Schild auf seiner Stirn „Heilig dem Herrn“. Nun haben alle Knechte Gottes diese klare Kennzeichnung. Das Tier in Offenbarung 13 hatte versucht, die Menschen an sich zu binden, indem sie seine Zahl auf ihre Stirn schreiben sollten. Doch die Überwinder werden vielmehr den Namen Jesu auf ihrer Stirn tragen und damit klar als Knechte Jesu identifiziert werden. Welche Identität habt ihr? Ist der Name Jesu auf deiner Stirn geschrieben? Früher trugen wir schreckliche Namen wie „Gerasener“ oder „Samariterin“ oder „Ego-Anbeter“. Aber in Jesus haben wir die neue Identität als königliche Priesterschaft und heiliges Volk oder als „geistlicher General“. Mit dieser neuen Identität dürfen wir Jesus in alle Ewigkeit dienen.
Lesen wir Vers 5: „Und es wird keine Nacht mehr sein, und sie bedürfen keiner Leuchte und nicht des Lichts der Sonne; denn Gott der Herr wird sie erleuchten, und sie werden regieren von Ewigkeit zu Ewigkeit.“ Im neuen Jerusalem gibt es weder Sonne noch Mond noch Tageszeiten. Diese sind nicht mehr notwendig, weil Gott selbst die Stadt erleuchtet. Die Sonne ist eigentlich eine Quelle der Lebensfreude. Als meine Tochter von der Missionsreise nach Griechenland zurückkam, sagte sie, wie schön es war, dass dort immer die Sonne geschienen hat. Besonders in der dunklen Jahreszeit freuen wir uns über jeden Sonnenstrahl, nicht wahr? Wenn die Sonne scheint, fühlen wir uns glücklich, aber sobald es nebelig oder regnerisch ist, fühlen wir uns kraftlos und bedrückt. Und nun soll es im neuen Jerusalem keine Sonne mehr geben? Dies ist so, weil das Licht Gottes noch viel schöner, herrlichen und erquickender ist als das Licht der vergänglichen Sonne, die ständig kommt und geht. Schon in Johannes 1,4 lesen wir: „In ihm war das Leben und das Leben war das Licht der Menschen.“ Wenn Gottes Leben uns jetzt schon so erfüllt, um wieviel mehr wird das ewige und unvergängliche Licht Gottes im neuen Jerusalem uns sehr glücklich und fröhlich machen! Kennt ist das Lied „Jesus die Sonne“? Das Licht Jesu treibt alle Dunkelheit und Traurigkeit von uns aus und wir werden mit Jesus zusammen von Ewigkeit zu Ewigkeit regieren.
Dieses herrliche neue Paradies ist keine Utopie, sondern wir erfahren es schon jetzt in Jesus. Gottes Licht erleuchtet unser Leben, so dass die Christen sogar in den Katakomben immer fröhlich sein konnten. Das lebendige Wasser, das all unser Verlangen stillt, haben wir in der persönlichen Begegnung mit Jesus und in der Veränderung zum neuen Leben empfangen. Final werden all diese Segnungen erst im Reich Gottes vollständig und vollkommen sein. Weil wir diese Segnungen erfahren haben, dürfen wir schon jetzt allezeit fröhlich, beständig betend und in allen Dingen dankbar sein. Wir dürfen voller Zuversicht dem neuen Jerusalem entgegengehen.
Ich kenne einen jungen Mann, der immer glücklich aussieht, obwohl er die verschiedenen Verfolgungen erfuhr und Verluste erlitten hat. Was ist sein Geheimnis? Weil er Jesus am meisten liebt, erfährt er schon jetzt das Paradies, so dass er immer fröhlich sein und dem Jüngererziehungswerk hingebungsvoll dienen darf.
Dietrich Bonhoeffer wurde von den Nazis inhaftiert und ins KZ gebracht. Als man ihn zur Exekution abholte, sagte er zu seinem Mitgefangenen: „Dies ist das Ende; für mich der Beginn des Lebens.“ Er konnte dies sagen, weil er das Reich Gottes in seinem Herzen hatte.
Früher versuchte ich durch Erfolg in der Welt und meine Leistung menschliche Anerkennung zu bekommen. Ich dachte, dass ich so glücklich würde. Aber Gott hat mich gelehrt, dass dieses Glück nicht durch die äußerliche Bedingung, auch nicht durch Anerkennung oder Liebe der Menschen kommt, sondern aus der persönlichen Liebesbeziehung zu Jesus. Als ich Jesus aufgenommen habe, erfuhr ich das lebendige Wasser in meiner Seele und die herrliche himmlische Hoffnung. Da durfte ich auch anfangen, meine Kommilitonen zum Reich Gottes einzuladen. Nun darf ich mit Zuversicht sehen, dass die toten Gebeine der jungen Menschen lebendig werden, und dass sie sogar als Hirtennation für die M-Mission gebraucht werden.
2. Jesus kommt bald (6-21)
In dem letzten Abschnitt der Offenbarung geht es darum, dass Jesus mehrmals ganz klar bestätigt: „Siehe, ich komme bald!“ Lesen wir den Vers 7 gemeinsam: „Siehe, ich komme bald. Selig ist, der die Worte der Weissagung in diesem Buch bewahrt.“ Jesus kommt bald! Dies ist die zentrale Verheißung der Bibel, die noch nicht erfüllt worden ist. Gott hat viele Verheißungen gegeben und erfüllt, wie z.B. das Kommen Jesu, sein Tod am Kreuz oder seine Auferstehung. Nun leben wir in der Endzeit und warten auf die finale Erfüllung der Verheißung, nämlich dass Jesus als Herr und Richter wiederkommt, so wie er es selbst in allen Evangelien gesagt hat.
Gottes Wort im Buch Offenbarung, so wie in der ganzen Bibel, ist gewiss und wahrhaftig. Es ist nicht die Erfindung der Menschen. Die Menschen machen sich viele Gedanken, wie die Zukunft aussehen könnte. Einige träumen davon, den Mars zu besiedeln, andere befürchten einen Big-Brother-Überwachungsstaat und wieder andere sorgen sich vor der Klima-Katastrophe. Sie wissen aber nicht, was das Ziel der Geschichte ist. Die Offenbarung ist anders. Jesus selbst hat sie offenbart, um seinen Knechten zu zeigen, was geschehen soll. Wer diese Worte der Weissagung annimmt und bewahrt, der ist selig, weil er weiß, was Gottes Ratschluss ist und wohin die Geschichte geht.
In unserer Generation wird Gottes Wort in der Bibel oft relativiert, was man dann „moderne Theologie“ nennt. Aber es ist eine unbiblische und gefährliche Theologie. Alle diese Theologen werden sich sehr verwundern und schämen, wenn Jesus wiederkommt. Die Verse 18 und 19 sind noch einmal eine ernsthafte Warnung an alle, die versuchen, Gottes Wort zu verändern, indem sie etwas gemäß ihrer Meinung hinzufügen oder weglassen. Sie werden ein hartes Urteil erfahren.
Johannes nahm die Worte der Offenbarung einfach an, wie sie waren, auch wenn er nicht alles verstand. Lesen wir Vers 8: „Und ich, Johannes, bin es, der dies gehört und gesehen hat. Und als ich’s gehört und gesehen hatte, fiel ich nieder um anzubeten, zu den Füßen des Engels, der mir dies gezeigt hatte.“ Johannes war wegen der hohen Offenbarungen, die er empfangen hatte, überwältigt, so dass er den Engel anbeten wollte. Aber dieser hinderte ihn und sagte, dass er alleine Gott anbeten darf. Während das Buch Daniel damit endet, dass der Prophet Daniel die Offenbarungen für eine ferne Zeit versiegeln sollte, wird die Offenbarung des Johannes nicht versiegelt, weil sie schon sehr bald erfüllt wird (10).
Sehen wir uns Vers 12 an: „Siehe, ich komme bald, und mein Lohn mit mir, einem jeden zu geben, wie seine Werke sind.“ Jesus kommt als der Richter. Er wird die treuen Gläubigen, die inmitten der Verfolgungen und Anfechtungen ausgeharrt haben, reichlich belohnen. Aber die Ungläubigen und Feigen wird er bestrafen im Pfuhl, der mit Feuer und Schwefel brennt. Vers 13 sagt: „Ich bin das A und das O, der Erste und der Letzte, der Anfang und das Ende.“ Jesus ist der Erste und der Letzte. Er ist nicht nur der Schöpfer und Ausgangspunkt allen Lebens, sondern auch der Vollender und das letzte Ziel der Schöpfung. Es kommt nicht darauf an, ob Menschen uns kritisieren oder verurteilen. Jesus kommt wieder und am Ende ist es entscheidend, wie er uns beurteilt, weil er das letzte Wort spricht.
Lesen wir die Verse 14 und 15: „Selig sind, die ihre Kleider waschen, dass sie teilhaben an dem Baum des Lebens und zu den Toren hineingehen in die Stadt. Draußen sind die Hunde und die Zauberer und die Unzüchtigen und die Mörder und die Götzendiener und alle, die die Lüge lieben und tun.“ Wer Buße getan und seine Kleider in dem Blut des Lammes gewaschen hat, der wird vom Baum des Lebens essen und in die heilige Stadt Jerusalem hineingehen. Aber alle Hunde, Zauberer, Mörder, Götzendiener und Lügner müssen draußen bleiben und im feurigen Pfuhl ewig bestraft werden. Darum dürfen wir immer mit Buße und Glauben zu Jesus kommen. Das Blut Jesu hat die Kraft, uns ganz reinzuwaschen, so dass wir in die heilige Stadt eintreten können.
Lesen wir Vers 17 gemeinsam: „Und der Geist und die Braut sprechen: Komm! Und wer es hört, der spreche: Komm! Und wen dürstet, der komme; und wer da will, der nehme das Wasser des Lebens umsonst.“ Hier ist der Geist Jesus und die Braut ist die Gemeinde. Die Aufgabe der Gemeinde in der Endzeit ist es, die Einladung Jesu auszusprechen: „Komm!“
Jesus begann sein messianisches Werk mit der Einladung an seine Jünger mit den Worten: „Kommt und seht!“ (Joh 1,39) Er sagte auch zu dem Zöllner Levi: „Folge mir!“ Alle, die diese Einladung annahmen, wurden errettet und verändert und bezeugten Jesus als ihren Christus. Am Ende der Bibel lädt Jesus noch einmal alle Menschen ein: „Komm!“ Wer zu Jesus kommt, sich selbst als einen durstigen und verlorenen Sünder anerkennt, der empfängt von Jesus das lebendige Wasser, welches seine Seele vollkommen erquickt und selig macht und uns den Weg zum ewigen Leben öffnet.
„Komm, Lukas, trinke von dem lebendigen Wasser!“ „Komm, Mustafa, iss von dem Baum des Lebens umsonst!“ Jesus möchte nicht, dass irgendjemand verloren werde, sondern dass alle zur Erkenntnis der Wahrheit kommen. Jesus lädt alle Menschen zu sich ein, das lebendige Wasser völlig umsonst zu empfangen.
Lesen wir den Leitvers 20 gemeinsam: „Es spricht, der dies bezeugt: Ja, ich komme bald. – Amen, ja, komm, Herr Jesus!“ Zum dritten Mal bezeugt Jesus die Tatsache, dass er bald wiederkommen wird. Dies zeigt, wie wichtig und zuverlässig diese Ankündigung ist. Auch wenn wir nicht den genauen Termin kennen, ist die Tatsache bei Gott unveränderbar beschlossen. Johannes antwortete mit dem sehnsüchtigen Gebet, dass Jesus bald wiederkommen möge. Seine Hoffnung bestand alleine darin, dass Jesus bald wiederkommt.
Weil Jesus sicher wiederkommt, dürfen wir jetzt schon in der freudigen Erwartung seiner Wiederkunft leben. Die ersten Christen zur Zeit von Johannes erfuhren Verfolgung, Ausgrenzung, Gefängnis, sogar Märtyrertod, wenn sie sich der Anbetung der römischen Götter und des Kaisers verweigerten. Aber sie waren nicht traurig, sondern voller Vorfreude auf das Kommen ihres Herrn und Heiland Jesus Christus, der alle Tränen von ihren Augen abwischen würde. Sie grüßten sich untereinander voller Freude mit „Maranatha“ – „Der Herr kommt bald“.
Mit diesem Maranatha-Glauben überwanden sie die Gottlosigkeit der Umgebung und verkündeten das Evangelium zu allen, die sie trafen. Obwohl die Römer in vielen Verfolgungswellen versuchte, die Christen auszulöschen, breitete sich der Glaube unaufhaltsam im ganzen Reich aus, so dass das Römische Reich zwei Jahrhunderte später zu einem christlichen Reich verändert war.
Wir fragen uns, wie Marie Durant 38 Jahre in einem finsteren Gefängnis verbringen und sogar ihre Mitgefangenen ermutigen konnte, nicht aufzugeben, sondern als Überwinder zu leben. Es war, weil ihre Hoffnung auf das Kommen Jesu gerichtet war, mit dem sie im himmlischen Jerusalem leben würde. Die ersten Christen in den Katakomben hatten kein Sonnenlicht. Aber die Bilder, die sie hinterlassen haben, sind so voller Licht und Leben, weil sie mit Maranatha-Glauben schon im herrlichen Reich Gottes lebten. Märtyrer wie Dietrich Bonhoeffer oder Paul Schneider lebten nicht im Blick auf die grimmigen Gesichter der Nazi-Schergen, sondern mit Maranatha-Glauben, indem sie auf das herrliche Reich Gottes schauten.
Wie konnten unsere Missionare ihre geliebte Heimat aufgeben, um dem Weltmissionswerk zu dienen? Es ist, weil sie ihre Hoffnung nicht auf diese Welt oder verbesserte Bedingungen gesetzt haben, sondern auf die Wiederkunft Jesu. Weil sie das Reich Gottes im Herzen hatten, konnten sie Jesu Weltmissionsbefehl gehorchen und ihr Leben einsetzen, dem Werk der Jüngererziehung in über 90 Ländern zu dienen. Weil unsere Hirten das Reich Gottes im Herzen hatten, konnten sie fröhlich auf ihren weltlichen Vorteil, auf Anerkennung und Bequemlichkeit verzichtet, vielmehr hingebungsvoll dem Werk Gottes dienen und Zweierbibelstudium-Teams bilden. Weil unsere nächste Generation das Reich Gottes im Herzen haben, haben sie ihre Priorität auf das tiefgehende Bibelstudium gesetzt. Statt zur Party zu gehen, bereiten sie mit großer Freude die gute Umgebung für den Gottesdienst vor und laden ihre Hoffnungsträger und Freunde dazu ein. Sie bereiten sich vor, als globale geistliche Leiter für diese Generation, sogar bis in die M-Welt, nach Kolumbien oder Kambodscha gebraucht zu werden, bis Jesus wiederkommt.
Weil wir das Reich Gottes in unserem Herzen haben, dürfen wir die Einladung Jesu an die Studenten und jungen Menschen weitergeben. „Komm!“ „Nimm das lebendige Wasser umsonst!“ Jesus wünscht sich, dass die jungen Menschen am Campus das lebendige Wasser umsonst empfangen und ihre Hoffnung ganz auf die Wiederkunft des Herrn Jesus setzen. Nur Jesus kann ihre durstigen Seelen wahrhaft zufriedenstellen. Lasst uns als die Braut Christi, die Einladung Jesu von ganzem Herzen weitergeben! Jesus kommt bald! Lasst uns für die Wiederkunft unseres Herrn Jesus Christus bereit sein und die jungen Studenten ebenfalls zum neuen Jerusalem einladen.
In der heutigen Lektion haben wir gelernt, welches herrliche Paradies Jesus für uns vorbereitet hat. Wir freuen uns schon auf den Strom des lebendigen Wassers und das Licht Jesu, das so viel schöner und herrlicher als die Sonne ist. Wir haben gelernt, dass Jesu Wiederkunft absolut gewiss ist und dass wir uns jetzt darauf vorbereiten dürfen. Wir, die Christen, sind Überwinder, die mit der lebendigen Hoffnung auf die Wiederkunft Jesu leben. Lasst uns Jesu Einladung „Komm“ an unsere Freunde und Kommilitonen weitergeben, damit auch sie zu diesem neuen Jerusalem kommen und an den Segnungen Gottes teilhaben dürfen.