Denen ihr Glaube zugerechnet wird
Römer 4,1-25
Leitvers 4,5
„Dem aber, der nicht mit Werken umgeht, glaubt aber an den, der die Gottlosen gerecht macht, dem wird sein Glaube gerechnet zur Gerechtigkeit.“
Dank sei dem HERRN, dass wir durch die vergangenen vier Lektionen des Römerbriefs Gottes wunderbare Gnade erkennen durften. In den Kapiteln 1 bis 3 offenbarte Paulus die Verlorenheit aller Menschen: „Da ist keiner, der gerecht ist, auch nicht einer.“ (3,10) Doch mitten in dieser Ausweglosigkeit erscheint Gottes rettende Antwort: „…und werden ohne Verdienst gerecht aus seiner Gnade durch die Erlösung, die durch Christus Jesus geschehen ist.“ Die Gerechtigkeit, die vor Gott gilt, wird allein durch den Glauben an Jesus Christus ohne Zutun des Gesetzes geschenkt. Jeder, was für ein Sünder er auch sein mag, kann diese Gerechtigkeit empfangen.
Doch viele Menschen, geprägt vom Leistungsdenken, haben Schwierigkeiten, diese frohe Botschaft einfach anzunehmen. Sie meinen: „Gott muss doch gute Werke oder wenigstens das Bemühen der Menschen belohnen.“ Wer so denkt, der kennt noch nicht das Wesen des Glaubens. Im heutigen Text zeigt Paulus den Glauben Abrahams, durch den er allein gerechtfertigt und zum Segen für viele Völker wurde. Die äußeren Umstände sprachen gegen die Verheißung Gottes. Dennoch glaubte Abraham dem Herrn. Er wurde stark im Glauben und zweifelte nicht an Gottes Verheißung. Abrahams Glaube war ein Auferstehungsglaube. Gott helfe jedem von uns, in den Fußtapfen dieses Glaubens zu gehen, seine Gerechtigkeit im Glauben anzunehmen und als Segen für unsere Generation gebraucht zu werden.
I. Die Rechtfertigung von Abraham durch den Glauben (1-12)
Sehen wir uns die Verse 1 bis 3 an: „Was sagen wir denn von Abraham, unserm leiblichen Stammvater? Was hat er erlangt? Das sagen wir: Ist Abraham durch Werke gerecht, so kann er sich wohl rühmen, aber nicht vor Gott. Denn was sagt die Schrift? »Abraham hat Gott geglaubt, und das ist ihm zur Gerechtigkeit gerechnet worden.«“ Die jüdischen Christen in Rom sahen Abraham als Vorbild der Gerechtigkeit aufgrund seiner Werke. Paulus aber stellt klar, dass Abraham durch Werke zwar bei den Menschen Ruhm und Ansehen hätte gewinnen können, nicht aber bei Gott. Sogar durch viele gute Werke würde Abraham immer noch des Ruhmes ermangeln, den er bei Gott haben sollte, und nur den Tod und die Verdammnis verdienen (3,23). Paulus belegt aber durch die Schrift: „Abraham hat Gott geglaubt und das ist ihm zur Gerechtigkeit gerechnet worden.“ (1. Mose 15,6)
Diese Worte sprach Gott zu Abraham, als dieser in einer tiefen Glaubenskrise war. Obwohl er mutig seinen Neffen Lot aus der Gefangenschaft errettet hatte (1.Mose 14,14-16), geriet er in Angst davor, dass seine Feinde sich jederzeit an ihm rächen könnten. Abraham hatte auch ein Verlustgefühl. Denn trotz seiner kostspieligen Rettungsaktion blieb Lot nicht bei Abraham, sondern weiter in der sündigen Stadt Sodom (1.Mose 19,1). All seine Mühe für Lot schien vergeblich zu sein. Er fragte sich, ob die vergangenen zehn Jahre seines Glaubenslebens etwa bedeutungslos gewesen wären. Denn er hatte Heimat und Besitz verlassen und als Fremdling in Zelten gelebt. Doch der von Gott verheißene Sohn ließ weiter auf sich warten. Wenn Abraham an sein fortgeschrittenes Alter dachte und die vielen Falten im Gesicht seiner Frau Sara sah, wurde er fatalistisch und begann zu murren: „Herr, mein Gott, was willst du mir geben? Ich gehe dahin ohne Kinder.“ (1.Mose 15,2) Er entschied sich, seinen Knecht Eliëser von Damaskus zu adoptieren. Vom Glaubenshelden war Abraham zu einem Gottlosen geworden.
In dieser Zeit aber erneuerte Gott Abrahams Verheißung: Abraham sollte einen leiblichen Sohn haben und zahlreiche Nachkommen wie die Sterne (1.Mose 15,4.5). In diesem Moment glaubte Abraham dem Herrn (1.Mose 15,6a). Als Sünder hatte er vor Gott nichts vorzuweisen. Trotzdem glaubte er daran, dass der gnädige Gott ihm alle seine Sünden vergab. Obwohl seine menschliche Lage hoffnungslos war, glaubte er an Gottes Verheißungswort über seine Vorstellungskraft hinaus. Gott rechnete Abraham seinen Glauben zur Gerechtigkeit. Diese Tatsache gilt nicht nur für Abraham.
Lesen wir die Verse 4 und 5: „Dem aber, der mit Werken umgeht, wird der Lohn nicht aus Gnade zugerechnet, sondern aus Pflicht. Dem aber, der nicht mit Werken umgeht, glaubt aber an den, der die Gottlosen gerecht macht, dem wird sein Glaube gerechnet zur Gerechtigkeit.“ Als ein Gottloser glaubte Abraham an den Gott, der vergibt. Wegen unserer Sünden haben wir nur die ewige Verdammnis verdient. Aber Gott ist gnädig. Er ließ seinen Sohn Jesus Christus um unserer Sünden willen am Kreuz sterben. Wie Abraham dürfen wir unsere Sünden anerkennen und an diese Gnade Gottes glauben. Dann vergibt er uns unsere Sünden und macht uns gerecht.
Auch David bezeugte diese Wahrheit. In den Versen 6 bis 8 zitiert Paulus Psalm 32, Davids Bußpsalm. Lesen wir die Verse 6 bis 8: „Wie ja auch David den Menschen selig preist, dem Gott zurechnet die Gerechtigkeit ohne Zutun der Werke: »Selig sind die, denen die Ungerechtigkeiten vergeben und denen die Sünden bedeckt sind! Selig ist der Mann, dem der Herr die Sünde nicht zurechnet!«“ David hatte schwer gesündigt. Erst ließ er sich von der Begierde überwältigen, dann beging er Ehebruch mit der Frau eines seiner treuesten Soldaten, den er schließlich tötete. Der weitere Teil von Davids Bußpsalm lautet: „Denn als ich es wollte verschweigen, verschmachteten meine Gebeine durch mein tägliches Klagen. Denn deine Hand lag Tag und Nacht schwer auf mir, dass mein Saft vertrocknete, wie es im Sommer dürre wird. Darum bekannte ich dir meine Sünde, und meine Schuld verhehlte ich nicht. Ich sprach: Ich will dem Herrn meine Übertretungen bekennen. Da vergabst du mir die Schuld meiner Sünde.“ Erst als David seine Sünde bekannte, rechnete Gott ihm die Gerechtigkeit zu. Gott nahm die Sünde Davids weg. Da wurde er zu einem seligen und gerechten Menschen, nicht wegen seiner Werke, sondern allein durch die Gnade Gottes. Ein seliger Mensch ist nicht, wer viele Werke tut, sondern wer Vergebung von Gott empfangen hat. Abraham und David teilten diesen Glauben. Beide wussten, dass sie Gottlose waren, und beide glaubten an Gott, der die Gottlosen gerecht macht.
Für die Juden, die daran gewöhnt waren, auf ihre Beschneidung zu vertrauen, war es undenkbar, dass diese Seligpreisung Davids, nämlich die Rechtfertigung durch den Glauben, auch für die Unbeschnittenen gelten sollte. Daher stellte sich hier die Frage: „Diese Seligpreisung nun, gilt sie den Beschnittenen oder auch den Unbeschnittenen?“ (9a) Wie antwortete Paulus darauf? Sehen wir uns die Verse 10 und 11 an: „Wie ist er ihm denn zugerechnet worden? Als er beschnitten oder als er unbeschnitten war? Ohne Zweifel: nicht als er beschnitten, sondern als er unbeschnitten war. Das Zeichen der Beschneidung aber empfing er als Siegel der Gerechtigkeit des Glaubens, den er hatte, als er noch nicht beschnitten war. So sollte er ein Vater werden aller, die glauben, ohne beschnitten zu sein, damit auch ihnen der Glaube gerechnet werde zur Gerechtigkeit.“ Die Rechtfertigung von Abraham durch den Glauben geschah vor der Beschneidung. Die Beschneidung war nicht Voraussetzung, sondern Zeichen seiner bereits empfangenen Gerechtigkeit. So wurde Abraham ein Vater aller, die glauben, der Beschnittenen und Unbeschnittenen.
Sehen wir uns Vers 12 an: „…und ebenso ein Vater der Beschnittenen, wenn sie nicht nur beschnitten sind, sondern auch gehen in den Fußtapfen des Glaubens, den unser Vater Abraham hatte, als er noch nicht beschnitten war.“ Wer in den Fußtapfen von Abrahams Glauben geht, wird die Gerechtigkeit Gottes erlangen und zu einem wahren Kind Abrahams werden. Andererseits können diejenigen, die keinen Glauben haben, auch wenn sie beschnitten oder getauft sind, die Vergebung und Erlösung nicht erfahren. Manche Menschen fühlen sich ihrer Rettung sicher, weil sie getauft sind oder einer Kirche angehören. Aber wir werden nur durch Gottes Gnade gerettet, die durch den Glauben wirksam ist. Darum brauchen wir nicht mit dem Leistungsdenken an äußerlichen Werken festhalten, sondern dürfen unbedingt an die Erlösungsgnade von Herzen glauben, die in Jesus Christus geschehen ist, und durch den Glauben leben.
Wie Abraham glaubte auch die blutflüssige Frau (Markus 5,25-34). Zwölf Jahre war sie krank und galt als unrein. Kein Arzt konnte helfen. Doch sie hörte von Jesus, drängte sich durch die Menge und berührte im Glauben sein Gewand, nicht weil sie etwas vorzuweisen hatte, sondern weil sie glaubte, dass allein Gottes Gnade sie retten könne. Jesus lobte sie und nahm ihren Glauben an: „Meine Tochter, dein Glaube hat dich gesund gemacht.“ (Markus 5,25-34) Ihr wurde ihr Glaube zur Gerechtigkeit gerechnet. So wie diese Frau nicht durch Werke, sondern durch Glauben Heilung empfing, so werden auch wir vor Gott gerecht gesprochen, allein durch Vertrauen auf seine Gnade.
Auch der Zöllner im Tempel ist ein gutes Beispiel für einen Gottlosen, dessen Glaube zur Gerechtigkeit gerechnet wurde (Lukas 18,9-14). Während der Pharisäer stolz auf sich zeigte, stand der Zöllner weit hinten, wollte die Augen nicht aufheben und sprach: „Gott, sei mir Sünder gnädig!“ Jesus sagte: „Dieser ging gerechtfertigt hinab in sein Haus, nicht jener.“ Der Zöllner hatte nichts vorzuweisen, aber er glaubte an den Gott, der die Gottlosen gerecht macht.
Ich kenne einen Medizinstudenten, der früher unter der Sünde des Eigenwillens und der Rebellion war. Er wollte nicht mit seinen christlichen Eltern zusammenarbeiten, sondern sich lieber der Welt gleichstellen. Doch durch Hebräer 5,8.9 tat er Buße für seinen Ungehorsam. Er nahm Gottes absolute Liebe auf, die sich im Gehorsam Jesu bis zum Tod am Kreuz erweist. Nicht aufgrund eigener Leistungen oder zahlreicher Gemeindeaktivitäten, sondern allein durch den Glauben an Gott, der die Gottlosen gerecht macht, durfte er ein neues Leben unter der Herrschaft Jesu beginnen. Nun setzt er sich hingebungsvoll für das Errettungswerk der nächsten Generation ein. Gemäß Johannes 10,11 darf er als Campushirte und Bibellehrer seinen Kommilitonen und 120 Medizinstudenten dienen und kostbar gebraucht werden. Als Gerechter zu leben bedeutet, nicht mit Werken umzugehen, sondern an den zu glauben, der die Gottlosen gerecht macht. Diesem Glauben wird Gerechtigkeit zugerechnet.
Wie groß ist die Gnade Gottes, dass er uns ohne Zutun der Werke gerecht macht und unsere Sünden vergibt! Unser Herr Jesus hat sein kostbares und heiliges Blut am Kreuz vergossen, um uns, gottlose Sünder, zu rechtfertigen. Nicht unsere eigenen Bemühungen, sondern allein das Sühneopfer Jesu Christi hat uns von aller Sünde erlöst. Ohne Verdienst darf unser Glaube an Gottes vergebende Liebe uns zur Gerechtigkeit gerechnet werden.
II. Abrahams Auferstehungslaube (13-25)
Nachdem Paulus gezeigt hat, dass Abraham nicht durch Werke oder durch das Gesetz gerecht wurde, sondern allein durch den Glauben, betont er nun, dass auch die Verheißung Gottes nicht durch das Gesetz kam, sondern ebenfalls durch den Glauben. Sehen wir uns Vers 13 an: „Denn die Verheißung, dass er der Erbe der Welt sein solle, ist Abraham oder seinen Nachkommen nicht zuteil geworden durchs Gesetz, sondern durch die Gerechtigkeit des Glaubens.“ Gottes Verheißung, Abraham zum Erben der Welt zu machen, geschah nicht durch Gesetzestreue, sondern durch den Glauben.
Sehen wir uns die Verse 14 und 15 an: „Denn wenn die vom Gesetz Erben sind, dann ist der Glaube nichts, und die Verheißung ist dahin. Denn das Gesetz richtet nur Zorn an; wo aber das Gesetz nicht ist, da ist auch keine Übertretung.“ Paulus begründet, warum das Gesetz nicht das Erbe bringen kann. Wenn man die Verheißung nur durch das Gesetz empfangen könnte, könnte niemand sie empfangen, weil niemand das Gesetz vollkommen einhalten kann. Wer durch die guten Werke des Gesetzes zum Erben der Welt werden will, erfährt nur den Zorn Gottes für die Übertretungen, weil das Gesetz nur Zorn anrichtet. Deshalb schreibt Paulus in Vers 16: „Deshalb muss die Gerechtigkeit durch den Glauben kommen, damit sie aus Gnaden sei und die Verheißung festbleibe für alle Nachkommen, nicht allein für die, die unter dem Gesetz sind, sondern auch für die, die wie Abraham aus dem Glauben leben. Der ist unser aller Vater.“ Gottes Wille ist, dass alle Menschen durch den Glauben gerecht werden und Anteil an seiner Verheißung erhalten. Jeder Mensch wird durch den Glauben gerecht und empfängt die großartige Verheißung Gottes an Abraham auch persönlich: ein Segen für die Welt zu sein.
In den Versen 17 bis 19 beschreibt Paulus das Wesen des Glaubens Abrahams: „…wie geschrieben steht: »Ich habe dich gesetzt zum Vater vieler Völker« – vor Gott, dem er geglaubt hat, der die Toten lebendig macht und ruft das, was nicht ist, dass es sei. Er hat geglaubt auf Hoffnung, wo nichts zu hoffen war, dass er der Vater vieler Völker werde, wie zu ihm gesagt ist: »So zahlreich sollen deine Nachkommen sein.« Und er wurde nicht schwach im Glauben, als er auf seinen eigenen Leib sah, der schon erstorben war, weil er fast hundertjährig war, und auf den erstorbenen Leib der Sara.“ Abrahams Glaube war ein Auferstehungsglaube, ein Glaube, der auf Hoffnung vertraute, wo nichts zu hoffen war. Er sah seinen eigenen Leib, fast hundertjährig, und Saras Unfruchtbarkeit. In dieser menschlich hoffnungslosen Lage glaubte Abraham an Gottes Verheißung, dass er ein Vater vieler Völker werden sollte. Er glaubte an Gott, der das Unmögliche möglich macht.
Lesen wir die Verse 20 und 21: „Denn er zweifelte nicht an der Verheißung Gottes durch Unglauben, sondern wurde stark im Glauben und gab Gott die Ehre und wusste aufs Allergewisseste: Was Gott verheißt, das kann er auch tun.“ Abrahams Glaube war keine einmalige Tat. Er überwand alle Zweifel gegenüber der Verheißung Gottes. Er wurde stark im Glauben und gab Gott die Ehre durch sein unerschütterliches Vertrauen. Abrahams Auferstehungsglaube wuchs in ihm, als er auf Gottes Verheißungswort hörte und ihm gehorchte. In seinem Herzen entstand eine unerschütterliche Gewissheit, dass Gott seine Verheißung zu seiner Zeit sicher erfüllen wird. Seine Gewissheit wuchs sogar so weit, dass er bereit war, seinen Sohn Isaak zu opfern. Hebräer 11,19 lautet: „Er dachte: Gott kann auch von den Toten erwecken; deshalb bekam er ihn auch als Gleichnis dafür wieder.“ Die Verheißung Gottes in ihm und sein Auferstehungsglaube veränderten Abrahams Denken, seine Lebenseinstellung und sein praktisches Leben. So lebte Abraham, obwohl er alt war und kein einziges Kind hatte, wie ein Mann, der bereits zahlreiche Nachkommen hat wie die Sterne am Himmel.
Das Wesen des Glaubens von Abraham ist sein Auferstehungsglaube, der glaubt, dass Gott die Toten lebendig macht. In der Anfangszeit unseres Missionswerkes musste ein Knecht Gottes den Sonntagsgottesdienst ganz allein halten, wenn die zwei Missionarinnen am Wochenende Dienst hatten. Vor ihm standen nur einige Blumentöpfchen. Dennoch predigte er Gottes Wort mit voller Vision, als ob 5000 Studenten seine Botschaft zuhören würden: „Die Zeit ist erfüllt und das Reich Gottes ist herbeigekommen. Tut Buße und glaubt an das Evangelium!“ In den vergangenen 45 Jahren wurde er im Auferstehungsglauben immer stärker, sodass er unter vielen Studenten, Missionaren und nächsten Generationen entschlossene Jünger Jesu und gott- und missionszentrierte Hausgemeinden aufstellte. Nun lebt er aus dem Auferstehungsglauben auch für die Erfüllung der M-Mission.
Wir, die Kinder Abrahams, dürfen mit dem Auferstehungsglauben leben und Gott unter allen Umständen die Ehre geben. Die geistliche Realität in unserer Zeit sieht hoffnungslos und dunkel aus. Am Campus erfahren wir den vorherrschenden Zeitgeist des Atheismus. Viele Studenten sind sehr stark vom gottlosen Humanismus beeinflusst. Trotzdem dürfen wir im Glauben stark sein und Gott als Gott ehren. Wir glauben auf Hoffnung, wo nichts zu hoffen ist, dass bis zum Jahr 2041 100.000 Missionare in alle Länder der Erde ausgesandt werden. Durch den Auferstehungsglauben wissen wir aufs Allergewisseste, dass wir 10.000 Zweierbibelstudium-Teams und 120 Stützpunkte für die Weltmission aufbauen können. Was Gott verheißt, das kann er auch tun.
Sehen wir die Verse 22 bis 25 an: „Darum ist es ihm auch »zur Gerechtigkeit gerechnet worden«. Dass es ihm zugerechnet worden ist, ist aber nicht allein um seinetwillen geschrieben, sondern auch um unsertwillen, denen es zugerechnet werden soll, wenn wir glauben an den, der unsern Herrn Jesus auferweckt hat von den Toten, welcher ist um unsrer Sünden willen dahingegeben und um unsrer Rechtfertigung willen auferweckt.“ Wir glauben an denselben Gott wie Abraham, den Gott, der die Toten lebendig macht. Durch unseren Glauben, dass Jesus Christus für unsere Sünden starb und Gott ihn um unserer Rechtfertigung willen auferweckt hat, rechnet er auch uns unseren Glauben zur Gerechtigkeit. Gott, der Jesus von den Toten auferweckt hat, hat auch uns, die wir geistlich tot waren, lebendig gemacht. Gott will auch unser Land geistlich wieder erwecken und es zum Königreich von Priestern für die ganze Welt verändern.
Corrie ten Boom war eine niederländische Christin, die während des Nationalsozialismus ihr Leben immer wieder aufs Spiel setzte, um verfolgte Juden zu retten. Als sie verraten wurde, kam sie mit ihrer Schwester in ein Konzentrationslager, ein Ort der Finsternis, Grausamkeit und Hoffnungslosigkeit. Doch mitten in diesem Elend glaubte sie an den lebendigen, allmächtigen Gott. Sie sagte: „Kein Abgrund ist so tief, dass Gottes Liebe nicht tiefer reicht.“ Obwohl sie selbst körperlich und seelisch litt, diente sie dort den Gebrochenen mit dem Evangelium. In einer Welt ohne sichtbare Hoffnung glaubte sie an die unsichtbare Kraft Christi, so wie Abraham Gott vertraute, der die Toten lebendig macht. Nach dem Krieg nahm sie keine Rache. Sie vergab einem früheren KZ-Wärter. Statt Bitterkeit wuchs ihr Herz für die Welt. Bis ins hohe Alter reiste sie in über 60 Länder, um von der rettenden Gnade Jesu zu erzählen. Sie wurde zu einem lebendigen Zeugnis für Glauben, der glaubt, wo nichts zu hoffen ist.
Hudson Taylor war ein Missionar in China. Er erlebte unzählige Rückschläge wie Krankheit, Verlust seiner Kinder und harte Widerstände gegen seine Missionsarbeit. Menschlich gesehen gab es kaum Hoffnung, dass seine Mission jemals Früchte tragen würde. Doch wie Abraham vertraute Taylor fest auf Gottes Verheißung. Er glaubte auf Hoffnung, wo nichts zu hoffen war, dass Gott die Tür für die China-Inlandmission öffnen und das Leben der Chinesen verändern kann. Sein unerschütterlicher Glaube an Gottes Allmacht machte ihn zum Wegbereiter für die Ausbreitung des Evangeliums in China und mobilisierte Generationen von Christen, mit dem Auferstehungsglauben Gott die Ehre zu geben.
Es war menschlich hoffnungslos, dass ein verantwortungsloser Gottloser wie ich gemäß Gottes Verheißung als Menschenfischer wie Apostel Petrus gebraucht werden könnte (Lukas 5,10b). Aber ein Knecht Gottes glaubte an Gottes Verheißung für mein Leben, obwohl nichts zu hoffen war. Als ich um des Namens Jesu willen Bedrängnisse erfuhr, war ich ungewiss, ob Gott seine Verheißung an mir immer noch und wirklich erfüllen würde. Aber in diesem Moment der Verzweiflung durfte ich durch Gottes Worte aus Römer 8,28 und Markus 11,22 im Glauben stark werden. Nun darf ich aufs Allergewisseste wissen, dass Gott gemäß seiner Verheißung mich als Menschenfischer für das Errettungswerk der nächsten Generation und Studenten einflussreich gebrauchen wird. Ich darf aufs Allergewisseste wissen, dass meine Freunde trotz des Zeitgeistes des Materialismus und der Evolutionstheorie wie Abraham gerechtfertigt werden und zu einem überaus großen Heer Gottes verändert werden, die Gott die Ehre geben.
Ein Programmierer kam in seiner Studienzeit zum Glauben an Jesus und nahm die Verheißung Gottes an, als Menschenfischer für die Campusmission gebraucht zu werden (Lukas 5,10b). Doch als er verschiedene unerwartete Anfechtungen erfuhr, zweifelte er nicht an Gottes Verheißung für sein Leben. Er wurde nicht schwach, sondern stark im Glauben, und lebt nun als Hirte für die Studenten der Mathematik und Naturwissenschaft. Gott wird seinen Auferstehungsglauben reichlich segnen, dass viele Menschenfischer unter den jungen Menschen dieser Generation aufgestellt werden.
Preis sei dem HERRN, der Jesus Christus um unserer Rechtfertigung willen auferweckt hat! Wer an ihn glaubt, wird nicht nur gerecht, sondern überwindet durch den Auferstehungsglauben alle Hoffnungslosigkeit und gibt Gott die Ehre wie Abraham. Gott möge jedem von uns helfen, wie Abraham an den Gott zu glauben, der die Toten lebendig macht. Lasst uns treu in den Fußtapfen des Glaubens von Abraham gehen und als Segen für die Campusmission in unserer Generation kostbar gebraucht werden.
Lesen wir den Leitvers 4,5: „Dem aber, der nicht mit Werken umgeht, glaubt aber an den, der die Gottlosen gerecht macht, dem wird sein Glaube gerechnet zur Gerechtigkeit.“