Allein durch die Gnade Gottes

Apostelgeschichte 15,1-35
Leitvers 15,11

„Vielmehr glauben wir, durch die Gnade des Herrn Jesus selig zu werden, ebenso wie auch sie.“

Während der ersten Missionsreise des Paulus haben wir Gottes mächtiges Wirken unter den Heiden kennengelernt. Gott zeigte Apostel Petrus dreimal die Erscheinung für die Heidenmission und befahl ihm, über seinen Judaismus Buße zu tun und die Heidenmission aufzunehmen. Der Heilige Geist kam auch auf die Heiden welche sich mit Buße und Glauben zu Gott umkehrten, indem sie das Evangelium aufnahmen. Je mehr aber der Heilige Geist durch die Apostel für die Heidenmission wirkte, desto heftiger erfuhren die Evangeliums-Arbeiter den Gegenwind. Aber die Apostel wurden durch diese Bedrängnisse gestärkt und stärkten die Jünger Jesu durch die Teilnahme an den Bedrängnissen und ermutigten sie durch viele Bedrängnisse in das Reich Gottes eingehen.

Der heutige Abschnitt berichtet von der ersten Apostelversammlung in Jerusalem. Die Apostelversammlung wurde einberufen, um anhand des mächtigen Wirkens unter den Heiden darüber zu beraten, ob die heidnischen Christen für ihre Seligkeit beschnitten werden mussten. Die Worte „allein durch die Gnade“ waren auch eine zentrale Aussage der Reformation. Die wahre Seligkeit geschieht allein durch die Gnade Gottes. Diese Gnade Gottes dürfen wir allein aus dem Glauben an das Evangelium Jesu Christi empfangen. Aber die selbstgerechten gefallenen Menschen neigen dazu, immer wieder irgendetwas zur Gnade Gottes hinzufügen. Gott möge uns heute helfen die Kernbotschaft des Evangeliums anzunehmen, dass wir allein durch die Gnade Gottes errettet sind.

1. Allein durch die Gnade Gottes (1-11)

Wir können uns vorstellen, dass die Gemeinde in Antiochia nach der ersten Missionsreise von Paulus und Barnabas voller Weltmissionsvision gewesen war. Wahrscheinlich haben sie überall in ihren Häusern Karten von Galatien an die Wände gehängt und die Städte, welche Paulus und Barnabas besucht hatten, mit roten Stecknadeln markiert. Vielleicht haben sie eine Gebetsliste erstellt und sich jeden frühen Morgen getroffen, um für die neuen Bekehrten zu beten. Viele von ihnen lernten wahrscheinlich viele Namen der Hoffnungsträger auszusprechen und trafen mit der Vision Gottes eine Entscheidung, als Missionare in andere Länder des Römischen Reiches ausgesandt zu werden. Die Gemeinde in Antiochia hatte jedoch ein inneres Anliegen zu lösen, bevor sich das Evangelium bis in jede Ecke des gesamten Römischen Reich weiter ausbreitete.

Sehen wir uns Vers 1 an: „Und einige Männer kamen herab von Judäa und lehrten die Brüder: Wenn ihr euch nicht beschneiden lasst nach der Ordnung des Mose, könnt ihr nicht selig werden.“ Hier meint Beschneidung mehr als nur den chirurgischen Eingriff. Es bedeutete, dass die Heidenchristen das gesamte jüdische Gesetz als verbindlich und notwendig für ihre Errettung einhalten sollten. Diese Forderung war für die Heidenchristen eine große Überraschung, weil sie durch den Glauben an das Evangelium allein die himmlische Freude, Frieden und die wahre Freiheit erfahren haben. Als sie das Evangelium allein durch den Glauben annahmen, wirkte der Heilige Geist in ihren Herzen, dass sie die Vergebungsgnade schmecken und die herrliche Liebesbeziehung zu Gott anknüpfen und eine lebendige Hoffnung auf das Reich Gottes empfangen durften.

Sie durften allein durch den einfachen Glauben erfahren, dass sie Gottes Kinder und die Miterben Christi Jesu geworden sind. Aber einige Männer aus Jerusalem kamen und behaupteten plötzlich, dass sie nach der Ordnung Moses beschnitten werden mussten. Zweifel und Zwietracht krochen in die Herzen der Gläubigen hinein. Sie gerieten plötzlich in Unsicherheit, ob sie selig wären oder nicht. Dies führte dazu, dass Paulus und Barnabas heftig mit diesen Verfechtern des Gesetzes Mose stritten. Paulus und Barnabas stritten ernsthaft über dieses Anliegen der wahren Seligkeit. Doch diese Frage konnte nicht in Antiochia allein gelöst werden. Es musste mit den Aposteln und Ältesten in Jerusalem debattiert werden, wo das Problem endstanden ist. Darum bestimmte die Gemeinde in Antiochia, dass Paulus und Barnabas und einige andere nach Jerusalem zu den Aposteln und Ältesten hinaufziehen sollten, um dieser Frage willen.

Als Paulus und Barnaba mit dieser Streifrage nach Jerusalem ausgesandt wurden, wurden sie nicht belastet, sondern gebrauchten jede Gelegenheit dazu, davon zu erzählen, was Gott unter den Heiden getan hatte, und wie mächtig der Heilige Geist für die Heidenmission gewirkt hatte. Als sie durch Phönizien und Samarien zogen, erzählten sie von der Bekehrung der zahlreichen Heiden und machten damit allen Brüdern große Freude. Sie beschäftigten sich nicht mit dem Problem der Menschen, sondern nutzten jede Gelegenheit, um von dem wunderbaren Werk zu erzählen, das Gott getan hatte.

Sehen wir uns Vers 4 an: „Als sie nach Jerusalem kamen, würden sie empfangen von der Gemeinde und den Aposteln und den Ältesten. Und sie verkündeten, wieviel Gott durch sie getan hatte.“ Als sie nach Jerusalem kamen hieß die ganze Gemeinde sie ganz herzlich willkommen und gaben ihnen wahrscheinlich einen großen Blumenstrauß. Paulus und Barnabas verkündeten, was Gott unter den Heiden getan hatte. Sie mussten über das fruchtvolle Missionswerk unter den Heiden in Antiochia berichtet haben, wo eine große Menge von Jüngern bereit war, als Missionare in die Römische Welt ausgesandt zu werden. Sie mussten sehr wahrscheinlich über ihre erste Missionsreise berichtet haben, wie Sergius Paulus durch ein großes Wunderzeichen Gottes bekehrt worden war und dass nun die gesamte Insel Zypern ein reifes Missions- und Erntefeld geworden war. Sie mussten auch über die neuen zahlreichen Gläubigen in Pisidien, Antiochia, Ikonion, Lystra und Derbe berichtet haben.

Obwohl Paulus und Barnabas fröhlich ihren siegreichen Missionsbericht ablegten, lag noch eine Spannung in der Luft. Sie hatten bezüglich der Seligkeit das Anliegen der Beschneidung mit den gläubigen gewordenen Juden zu lösen. Solange dieses Problem nicht gelöst würde, würde es keine geistliche Einheit in der ersten Gemeinde geben. Sehen wir uns Vers 5 an: „Da traten einige von der Partei der Pharisäer auf, die gläubig geworden waren, und sprachen: Man muss sie beschneiden und ihnen gebieten, das Gesetz des Mose zu halten.“ In unserer Zeit sagen einige: „Solange du nicht in meiner Kirche getauft bist, kannst du nicht errettet werden. Wenn du nicht in Zungen redest, kannst du nicht gerettet werden! Wenn du nicht in den Schoß der einzig wahren Kirche zurückkehrst und die heilige Eucharistie empfängst, kannst du nicht gerettet werden!“

Wir können sehr gut verstehen, dass bei den Juden die Beschneidung und das Einhalten der Gebote sehr wichtig für ihre Zugehörigkeit als Gottes auserwähltes Volk war. Sollten solche Dinge absolut notwendig für die Seligkeit sein? Wie löste die Gemeinde in Jerusalem dieses Problem über den Weg der wahren Seligkeit?

Die Apostel und Ältesten versammelten sich zusammen und berieten über diese Frage. Ihre lange Diskussion wurde nicht protokolliert. Trotzdem war es notwendig, dass jeder Leiter sagte, was er zu sagen hatte, auch wenn es eine lange Zeit dauerte. Zum Schluss stand Petrus auf. Petrus hätte autoritär auftreten können, aber er tat es nicht, sondern er wartete bis alle anderen gesprochen hatten. Sehen wir uns Vers 7 an: „Als man aber lange gestritten hatte, stand Petrus auf und sprach zu ihnen: Ihr Männer, liebe Brüder, ihr wisst, dass Gott vor langer Zeit unter euch bestimmt hat, dass durch meinen Mund die Heiden das Wort des Evangeliums hörten und glaubten.“ (7) Wie wir in Apostelgeschichte Kapitel 10 studiert haben, war die Bekehrung des Kornelius von Gott sorgfältig geplant gewesen. Die Heidemission geschah gemäß dem Ratschluss. Es gab keinen Zweifel daran, dass Gott Petrus zu Kornelius geführt hatte und umgekehrt. Alle kannten diese Begebenheit der Begegnung zwischen Petrus und Kornelius und souveräne Führung Gottes für die Heidenmission. Durch diese Begebenheit hatte Gott Petrus gelehrt, die Heiden anzunehmen, so wie sie waren. Petrus fasste in Apostelgeschichte 10,34.35 zusammen, was er gelernt hatte: „Nun aber erfahre ich in Wahrheit, dass Gott die Person nicht ansieht; sondern in jedem Volk, wer ihn fürchtet und recht tut, der ist ihm angenehm.” Gott hatte die Heiden angenommen, auch wenn sie für die Juden wie unreine Tiere galten. Durch die dreimalige Erscheinung Gottes tat auch Petrus über seinen Judaismus Buße und nahm die Heiden auf, dass auch sie das Evangelium hören und selig werden dürfen. Petrus erfuhr das der heilige Geist auf Kornelius und seine Verwandten und Freunde kam. Die Gemeinde in Jerusalem hat sich bei einer Leiterversammlung entschieden die Heidenchristen als ihre Brüder aufzunehmen. Sie lobten Gott und sprachen: So hat Gott den Heiden die Umkehr gegeben, die zum Leben führt. (Apg 11,18) Trotzdem gab es noch einige aus der Partei der Pharisäer, die dachten kund behaupteten, dass die Heiden beschnitten werden müssten, um errettet zu werden. Was sagte Petrus?

Sehen wir uns die Verse 8 und 9 an: „Und Gott, der die Herzen kennt, hat es bezeugt und ihnen den Heiligen Geist gegeben wie auch uns, und er hat keinen Unterschied gemacht zwischen uns und ihnen, nachdem er ihre Herzen gereinigt hatte durch den Glauben.“ Der Kernpunkt der Petrus Botschaft war, dass Gott auch den Heiden den Heiligen Geist gegeben hatte, als sie einfach von Herzen an das Evangelium glaubten, dass sie auch die Miterben Christi sind. Die Gabe des Heiligen Geistes ist das klare Zeichen, dass Gott auch die Heiden als seine gleichberechtige Kinder, wie die gläubig gewordenen Jünger angenommen hat und sie anerkannt hat. Das jemand den Heiligen Geist empfangen hat, ist das ein klares Zeugnis Gottes, dass er ein Kind Gottes, ja sogar als ein Miterben Christi Jesu qualifiziert ist. Die Beschneidung ist keine Voraussetzung für ein seliges Leben, sondern Buße und Glauben, dass sie den Heiligen Geist empfangen dürfen. Gott verlangte von den Heiden keine Beschneidung für ihre Seligkeit.

Der zweite Kernpunkt der Perus Botschaft ist: Was vor Gott zählt, ist das bußfertige Herz und der Glaube eines Menschen. Für Gott war das Problem der Heiden nicht ihre lässige Kleidung, ihr Haarstil, ihr auffälliges Verhalten oder Unbeschnittensein, sondern ihre Herzen, ja ihre Herzensbuße. Ihre Herzen sind wegen der Gottlosigkeit, wegen der Macht der Sünde, lieblos, schmutzig und krank geworden. Die Heiden wurden besonders als unmoralisch und gesetzlos angesehen. Aber als sie das Evangelium durch den Glauben annahmen, geschah etwas Großartiges in ihren Herzen. Das Blut Jesu, ja die Macht des Glaubens reinigte ihre sündigen Herzen, dass sie von innen heraus als neue Kreatur verändert würden. Durch die Kraft des Heiligen Geistes würden sie gewaschen, gereinigt und gerecht gemacht. Ihre Seelen würden durch die Kraft des Heiligen Geistes von allen Götzen, bösen Abbildern und von der schlechten Angewohnheit befreit, dass sie die harmonische Gemeinschaft mit Jesus, auch mit den Leuten Gottes, haben dürfen und können. Sie würden Gottes Macht anziehen, Jesus als Gott im Geist und in der Wahrheit anbeten. Sie würden beginnen, Gott von ganzem Herzen, von ganzer Seele und mit all ihrer Kraft zu lieben und seinem Werk hingebungsvoll zu dienen. Dies war allein durch das Wirken des Heiligen Geistes möglich. Dieses Werk des Heiligen Geistes erfahren wir allein wenn wir aus dem Glauben an das Evangelium Christi den heiligen Geist empfangen. Wie Johannes 1,12.13 bezeugt: „Wie viele ihn aber aufnahmen, denen gab er Macht, Gottes Kinder zu werden, denen, die an seinen Namen glauben, die nicht aus dem Blut noch aus dem Willen des Fleisches noch aus dem Willen eines Mannes, sondern von Gott geboren sind.”

Sehen wir uns Vers 10 an: „Warum versucht ihr denn nun Gott dadurch, dass ihr ein Joch auf den Nacken der Jünger legt, das weder unsre Väter noch wir haben tragen können?“ Gott hatte durch viele Begebenheiten gezeigt, dass er die Heiden, wie sie waren, angenommen hat, wenn sie bußfertig zu Gott kamen und an das Evangelium glaubten. Es war Gottes Offenbarung gegenüber den Heiden. Gottes klare Offenbarung zu ignorieren, war eine schwere Rebellion gegen den Ratschluss Gottes. Hier bedeutet „Gott versuchen” Gottes Geduld und Langmut aus Hochmut auf die Probe zu stellen und ihn zornig zu machen, indem man seine Schöpferliebe zu den Menschen willkürlich ablehnt. Es mutmaßliche Ablehnung gegen das, was Gott in seinem Ratschluss durch Christus Jesus für die Heiden und auch für uns vollbracht hat.

Sehen wir uns Vers 11 an: „Vielmehr glauben wir, durch die Gnade des Herrn Jesus selig zu werden, ebenso wie auch sie.“ Hier machte Petrus eine überzeugende Aussage, dass Menschen allein durch die Gnade Gottes errettet werden. Dies war nicht nur seine persönliche Stellungnahme, sondern auch seine theologische Aussage. Petrus selbst war allein durch die Gnade Gottes errettet worden. Nicht er hatte Jesus erwählt, sondern Jesus hatte ihn erwählt. Er war aus seiner wunderbaren Gnade. Petrus selbst war nur ein gewöhnlicher Fischer, der sein Leben damit verbracht hätte, im Galiläischen Meer stinkende Fische zu fangen. Abends saß er vor dem Fernseher oder stand neben dem Fenster einsam um den Meerblick zu genießen. Am Wochenende verbrachte er mit seiner Familie, indem er entlang der Küste sparzierte und an sein beschäftigtes Leben als Fischer und an seine weitere Zukunft dachte. Hätte er, schließlich von Gott getrennt, lebensmüde diese Welt verlassen, würde sein Leben nach dem Gericht in die ewige Verdammnis geworfen. Sein Leben ohne Jesus war ein mühseliges, verfluchtes Leben ohne Hoffnung und Bedeutung. Aber Jesus besuchte ihn und offenbarte seine göttliche Natur durch einen großen Fischfang, so dass Petrus nur sagen konnte: „Herr, geh weg von mir! Ich bin ein sündiger Mensch.” (Lk 5,8) Jesus öffnete seine geistlichen Augen für seine Liebe und für Gottes herrliche Berufung, ein Jünger Jesu zu sein. Trotz seiner wiederholten Fehler und Versagen nahm Jesus Petrus an, segnete seine Glaubensentscheidung und betete für ihn mit seiner wunderbaren Hoffnung. Am Ende des irdischen messianischen Wirkens, als Jesus wegen der Sünde der Menschen verurteilt und verdammt wurde, verleugnete Petrus ihn dreimal. Er hatte dieses mal in der Nachfolge Jesu völlig versagt. Aber trotzdem verdammte Jesus ihn nicht. Jesus starb auch für Petrus‘ Sünde und Missetat. Jesus wurde an Petrus‘ Stelle verwundet und trug allen Scham und alle Schuld von Petrus an seinem eigenen Leib. Später schrieb Petrus: „…der unsre Sünde selbst hinaufgetragen hat an seinem Leibe auf das Holz, damit wir, der Sünde abgestorben, der Gerechtigkeit leben. Durch seine Wunden seid ihr heil geworden.“ (1. Petr 2,24) Petrus wusste, dass er bloß ein Sünder und nichts mehr war. Petrus wünschte sich, dass Jesus alle seine Sünde vergab und ihm das ewige Leben und das Reich Gottes in seiner einseitigen Gnade gab und ihn für die erste Gemeinde sehr kostbar gebrauchte. Petrus wurde allein durch die Gnade Gottes selig und durch die einseitige Gnade Gottes wurde er der Lehrer der gesamten Menschheit genannt.

Genauso wie die gläubig gewordenen Juden alleine durch die Gnade Gottes errettet wurden, durften auch die Heiden alleine durch die Gnade Gottes errettet werden. Paulus kannte diese Tatsache und schrieb in Epheser 2,8.9: „Denn aus Gnade seid ihr selig geworden durch Glauben, und das nicht aus euch: Gottes Gabe ist es, nicht aus Werken, damit sich nicht jemand rühme.“ Wenn wir 1% zu unserer Errettung beigetragen hätten, würden wir uns rühmen, als ob wir 80% dazu beigetragen hätten. In seiner Weisheit errettet uns Gott allein durch seine Gnade. Die Ehre für das Errettungswerk gehört allein Gott. Wenn wir dies erkennen, können wir wahrhaftig glücklich sein und ein fruchtvolles Hirtenleben führen. Das griechische Wort für „Gnade” ist „Charis”, was auch „Dankbarkeit” und „Schönheit“ bedeutet. Diejenigen, die Gottes Gnade kennen können Gott danken und ein Hirtenherz für andere haben. Andererseits sind diejenigen, die mit ihrer Selbstgerechtigkeit und ihrem Stolz leben, oft voller Murren und gesetzlich gegenüber anderen, insbesondere ihren Geliebten. Das Geheimnis des Glücks eines Menschen liegt darin, Gottes Gnade zu erkennen und allein danach zu leben.

M. Sarah erfüllt tagtäglich viele verschiedene Aufgaben in Gottes Werk, aber sie erinnert sich stets an Gottes Gnade, dass sie eine ländliche Frau war, aber dass Gott sie zu einer verantwortlichen Glaubensmutter für die Weltmission aufgestellt hat. H. Jochen weidet unter uns entschlossen und hingebungsvoll Hoffnungsträger, aber er bezeugt immer, dass er nur ein Verkäufer von Glühlampen und Staubsaugern war, dass aber Gott ihn in einseitiger Gnade errettet und als Hirten für die intellektuellen Studenten aufgestellt hat. Die Prediger der Mai-Bibel-Konferenz wie Olaf, Wolfgang, auch H. Noah durften herzbewegende und authentische Botschaften aus dem Buch Daniel verkündigen, weil sie nicht auf sich selbst schauten, sondern an der Gnade Gottes festhielten. Gott möge jedem von uns helfen, über unsere Selbstgerechtigkeit und unseren falschen Stolz Buße zu tun und anzuerkennen, dass wir allein durch die Gnade Gottes errettet werden.

2. Die Beschlüsse der Apostelversammlung (12-35)

Petrus Glaubenszeugnis und seine Botschaft hatten Zweifelslos ein großes Gewicht in der Apostelversammlung in Jerusalem. Er lehrte die Kernbotschaft des Evangeliums, dass die Errettung allein durch die Gnade Gottes kommt. Die Seligkeit kommt nicht durch irgendwelche menschlichen Verdienste oder Qualifikation. Als die Menge die Kernbotschaft des Evangeliums des Petrus erfuhr, schieg sie ganz still und hörte weiter Paulus und Barnaba zu. Paulus und Barnabas erzählten von den großen Zeichen und Wundern, die Gott unter den Heiden getan hatte. Sie beschrieben wahrscheinlich die atemberaubende Glaubensgeschichte über die Heilung des Gelähmten in Lystra sehr detailliert. Sie erzählten, wie faszinierend und herzbewegend Ihre Missionsarbeit gewesen war, und ermutigten viele, für die Heidenmission zusammenzuarbeiten.

Nach ihren herzbewegenden Missionsbericht stand Jakobus, der der Bruder Jesu und der Leiter der Apostelversammlung in Jerusalem war. Er war zu jener Zeit ein sehr einflussreicher Mann des Glaubens, der seit Petrus‘ wundersamer Flucht aus dem Gefängnis als Leiter der Gemeinde in Jerusalem auftrat. Man sagt, dass er in Demut, Liebe, und Frömmigkeit und vor allem in seinem Gebetsleben Christus am ähnlichsten war. Nun verkündigte er die Beschlüsse gemäß der Entscheidung der Apostelversammlung.

Sehen wir uns die Verse 14 bis 18 an. Jakobus fing an und bezeugte was Gott unter ihnen getan hatte, indem er sich auf Petrus‘ Stellungnahme bezog. Danach zitierte Jakobus die Worte der Propheten: „Danach will ich mich wieder zu ihnen wenden und will die zerfallene Hütte Davids wieder bauen, und ihre Trümmer will ich weder aufbauen und will sie aufrichten, damit die Menschen, die übrig geblieben sind, nach dem Herrn fragen, dazu alle Heiden, über die mein Name genannt ist, spricht der Herr, der tut, was von alters her bekannt ist.“ Petrus war als ein Apostel, ein Vertreter des Neuen Testaments, während die Propheten das Alte Testament vertraten. Jakobus gründete die Beschlüsse der Gemeinde auf das Neue und Alte Testament. Die Beschlüsse der Apostelversammlung zeigen, dass das Wort Gottes allein die höchste Autorität hat. Die Beschlüsse über die Seligkeit der Heiden wurden allein aufgrund des Wortes verfasst.

Sehen wir uns Vers 19 an: „Darum meine ich, dass man denen von den Heiden, die sich zu Gott bekehren, nicht Unruhe mache.” Jakobus verkündete, dass die Gemeinde die Heiden, weil Gott sie allein durch den Glauben und durch die Gnade angenommen hatte, nicht unruhig machen sollte. Sie sollten die Heidenchristen nicht mit jüdischer Gesetzlichkeit belasten, sondern vielmehr sie in die christliche Gemeinschaft herzlich aufnehmen sollte. Jakobus ermutigte alle Gläubigen, Judenchristen und Heidenchristen, dass sie die allgemeine Voreingenommenheit, die sie gegenseitig gegenüber hatten, überwinden und geistliche Einheit in der Gemeinde bilden könnten. (22) Auf diese Weise wurde das Anliegen der Beschneidung friedlich und glücklich gelöst, welches in vielen gläubig gewordenen Juden- und Heidenchristen Zwietracht und Spaltung hervorrufen könnte.

Jakobus gab, den Heiden trotzdem einige Anweisungen. Sehen wir uns Vers 20 an: „sondern ihnen vorschreibe, dass sie sich enthalten sollen von Befleckung durch Götzen und von Unzucht und vom Erstickten und vom Blut.“ Jakobus nannte diese Punkte, um die Gemeinschaft zwischen Juden- und Heidenchristen, insbesondere die Essensgemeinschaft zu ermöglichen und zu fördern. So wurden alle Gläubigen, Juden- und Heidenchristen, in der Gemeinde glücklich vereint.

Die Apostel und Ältesten schrieben mit großem Respekt und Liebe einen Brief an die heidnischen Gemeinden, um über ihre Beschlüsse der Apostelversammlung zu informieren und sie zu ermutigen. Darüber hinaus sandten sie zwei ihrer einflussreichen Leiter, Judas und Silas zu den heidnischen Gläubigen, um ihre Beschlüsse zu überbringen und ihnen zu zeigen, dass sie sie mit großem Respekt und Liebe angenommen haben. Lesen wir die Verse 23b bis 29: „Wir, die Apostel und Ältesten, eure Brüder, wünschen Heil den Brüdern aus den Heiden in Antiochia und Syrien und Zilizien. Weil wir gehört haben, dass einige von den Unsern, denen wir doch nichts befohlen hatten, euch mit Lehren irre gemacht und eure Seelen verwirrt haben, so haben wir, einmütig versammelt, beschlossen, Männer auszuwählen und zu euch zu senden, mit unsern geliebten Brüdern Barnabas und Paulus, Männer, die Ihr Leben eingesetzt haben für den Namen unseres Herrn Jesus Christus. So haben wir Judas und Silas gesandt, die euch mündlich dasselbe mitteilen werden. Denn es gefällt dem heiligen Geist und uns, euch weiter keine Last aufzuerlegen als nur diese notwendigen Dinge: dass ihr euch enthaltet vom Götzenopfer und vom Blut und vom Erstickten und von Unzucht. Wenn ihr euch davor bewahrt, tut ihr recht. Lebt wohl!“ Sie erklärten auch, dass die Verfechter der Beschneidung ohne die Beauftragung der Jerusalemer Gemeinde willkürlich zu ihnen gegangen waren. Der Hauptpunkt des Briefes wird nicht explizit genannt, aber er besagt, dass die Apostel und die Ältesten der Gemeinde in Jerusalem mit großem Respekt das Werk Gottes in Antiochia anerkennen und die Heidenchristen herzlich in die christliche Gemeinschaft willkommen hießen. Als der Brief ihnen ausgehändigt wurde, wurden die Mitglieder der Gemeinde in Antiochia froh über diesen ermutigenden Brief. Sie waren auch sehr froh, mit Judas und Silas Gottes Wort zusammen zu studieren. Danach sandten sie Judas und Silas mit Frieden nach Jerusalem zurück. Aber Paulus und Barnabas blieben in Antiochia, lehrten und predigten fleißig das Wort des Herrn mit der Vision Gottes: „Zurück zur Bibel“.

Lesen wir Vers 11 noch einmal: „Vielmehr glauben wir, durch die Gnade des Herrn Jesus selig zu werden, ebenso wie auch sie.“ In heutigem Text haben wir gelernt, dass wir allein durch die Gnade Gottes errettet sind. Wir Johannes 3,16 sagt: „Denn also hat Gott die Welt geliebt, dass er seinen eingeborenen Sohn gab, damit alle, die an ihn glauben, nicht verloren werden, sondern das ewige Leben haben.“ Wenn wir an das Evangelium Christi Jesu glauben, vergibt Gott unsere Sünden, reinigt unsere Herzen und erfüllt uns mit dem Heiligen Geist, dass wir als eine neue Kreatur ein seliges Leben führen dürfen. Dank und Preis sei dem Herrn, der uns ohne unseren eigenen Verdienst allein durch seine Gnade die wahre Seligkeit geschenkt hat! Gott möge jedem von uns helfen in diesem Sommer mit der Gnade Gottes die Hoffnungsträger herzlich so wie sie sind aufzunehmen und durch das Bibelstudium zur Seligkeit zu führen. Gott segne die heutige Schulabschlussfeier mit der Gnade Gottes, dass wir fröhlich und von Seligkeit erfüllt, Gott die Ehre zurückgeben dürfen.

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