Die erste Gemeinde in Jerusalem

Apostelgeschichte 3,1 – 7,60
Leitverse 4,32.33

„Die Menge der Gläubigen aber war ein Herz und eine Seele; auch nicht einer sagte von seinen Gütern, dass sie sein wären, sondern es war ihnen alles gemeinsam. Und mit großer Kraft bezeugten die Apostel die Auferstehung des Herrn Jesus, und große Gnade war bei ihnen allen.“

Durch die ersten beiden Kapitel der Apostelgeschichte haben wir kennengelernt, wie die Apostel nach Jesu Himmelfahrt zusammen mit den anderen Gläubigen in Jerusalem ein heiliges Gebetsgefäß bildeten. Dann kam es, wie Jesus verheißen hatte, zur Ausgießung des Heiligen Geistes am Pfingsttag. Mit der Kraft des Heiligen Geistes predigten die Apostel das Wort Gottes. Alle gottesfürchtigen Männer aus allen Völkern unter dem Himmel konnten die Predigt der Apostel in ihrer eigenen Sprache hören. Petrus hielt eine vollmächtige Predigt, durch die er die Auferstehung Jesu von den Toten bezeugte und sein Volk zur Buße rief. Dreitausend Menschen kamen an diesem Tage zur Gemeinde hinzu. Im heutigen Abschnitt, den Kapiteln 3 – 7, erfahren wir nun das weitere mächtige Wirken Gottes durch den Heiligen Geist, angefangen von der Heilung eines Gelähmten im Namen Jesu Christi. Neben dem mächtigen Wirken Gottes sehen wir auch, dass der Satan versuchte, durch Einschüchterungen, Widerstand und Verfolgungen das Werk Gottes zu verhindern. Die Apostel lehren uns heute, nicht die irdischen Autoritäten, Mächte oder Gewalten zu fürchten, sondern Gott zu fürchten und an die Autorität seines Wortes und an die Kraft des Namens Jesu Christi von Nazareth absolut zu glauben. So dürfen wir auch hier und heute – wie die Gemeinde in Jerusalem – ein festes und einflussreiches Gebetsgefäß bilden, unsere geistliche Einheit bewahren und mit der Kraft des Heiligen Geistes das Wort Gottes mit allem Freimut verkündigen. Möge Gott dies für die geistliche Wiedererweckung in Deutschland, Europa und bis in die M-Welt kostbar gebrauchen.

I. Das Wirken des Heiligen Geistes in der ersten Gemeinde (3,1 – 5,42)

Erstens: Im Namen Jesu Christi von Nazareth (3,1-26)

Sehen wir uns Kap. 3,1.2 an: „Petrus aber und Johannes gingen hinauf in den Tempel um die neunte Stunde, zur Gebetszeit. Und es wurde ein Mann herbeigetragen, lahm von Mutterleibe; den setzte man täglich vor die Tür des Tempels, die da heißt die Schöne, damit er um Almosen bettelte bei denen, die in den Tempel gingen.“ Petrus und Johannes waren auf dem Weg in den Tempel, um zur neunten Stunde (15 Uhr nachmittags) ihre Gebetszeit zu halten. Vor der Tempelpforte war ein von Mutterleib an gelähmter Mann. Er bettelte und hoffte, von den Aposteln ein Almosen zu empfangen. Wie reagierte Petrus? Sehen wir uns Vers 6 an: „Petrus aber sprach: Silber und Gold habe ich nicht; was ich aber habe, das gebe ich dir: Im Namen Jesu Christi von Nazareth steh auf und geh umher!“ Petrus half dem Gelähmten nicht oberflächlich, indem er ihm ein paar Almosen gab. Das Problem dieses Mannes würde durch Silber oder Gold gar nicht gelöst. Petrus hatte etwas viel kostbareres und wertvolleres: den Namen Jesu Christi von Nazareth! Der Name Jesu Christi hatte auch das Leben von Petrus um 180 Grad verändert. Einst war Petrus voller Selbstvertrauen gewesen. Zugleich lähmte ihn innere Furcht, sodass er seinen Herrn Jesus zuvor dreimal vor einer kleinen Magd verleugnet hatte. Doch der auferstandene Herr Jesus besuchte Petrus und stelle ihn völlig wieder her. Und mit der Kraft des empfangenen Heiligen Geistes war Petrus nun ein mutiger Zeuge Jesu, der diesem Gelähmten mutig gebieten konnte: „Im Namen Jesu Christi von Nazareth steh auf und geh umher!“ Jesu Name hat Vollmacht, das Wesen und die Persönlichkeit eines Menschen vollkommen zu verändern. Durch den Namen Jesu wurde dieser Mann von seiner lebenslangen Behinderung geheilt. Doch das war nicht alles! Sehen wir uns Vers 8b an: „und ging mit ihnen in den Tempel, lief und sprang umher und lobte Gott.“ Ein noch größeres Wunder war seine Veränderung im Leben und im Geist. Er lobte und dankte Gott, weil er auch von seiner Sündenkrankheit des Murrens und der Bettlermentalität geheilt worden war. Es war das wunderbare Werk Gottes durch die Macht des Namens Jesu, dass ein gelähmter Bettler zu einem fröhlichen Diener und Anbeter Gottes verändert wurde.

Dieses Heilungswunder Jesu an dem Gelähmten gebrauchte Gott kostbar als einen Türöffner: die Menschen erkannten dadurch, dass es in dem Namen Jesu wahre Heilung, wahre Veränderung und ein völlig neues Leben gibt. Ausgehend von der Heilung des Gelähmten verkündigte Petrus nun dem Volk, das im Tempel versammelt war, durch eine vollmächtige Botschaft, wer Jesus Christus ist und was der Glaube an den Namen Jesu Christi zu tun vermag! Lesen wir Vers 13: „Der Gott Abrahams und Isaaks und Jakobs, der Gott unsrer Väter, hat seinen Knecht Jesus verherrlicht, den ihr überantwortet und verleugnet habt vor Pilatus, als der ihn loslassen wollte.“ Petrus‘ klare Botschaft behandelte auch das Sündenproblem des Volkes. Lesen wir dazu die Verse 15.16: „aber den Fürsten des Lebens habt ihr getötet. Den hat Gott auferweckt von den Toten, dessen sind wir Zeugen. Und durch den Glauben an seinen Namen hat sein Name diesen, den ihr hier seht und kennt, stark gemacht; und der Glaube, der durch ihn gewirkt ist, hat diesem die Gesundheit gegeben vor euer aller Augen.“ Schließlich mündete Petrus‘ Botschaft an sein Volk in einer klaren Aufforderung zur Buße. Sehen wir uns die Verse 19.20 an: „So tut nun Buße und bekehrt euch, dass eure Sünden getilgt werden, damit die Zeit der Erquickung komme von dem Angesicht des Herrn und er den sende, der euch zuvor zum Christus bestimmt ist: Jesus.“ Lasst uns auch in unserer Zeit ohne Furcht die Buße aufgrund des Evangeliums predigen, damit die Zeit der Erquickung komme und die jungen Menschen den wahren Segen des ewigen Lebens empfangen können.

Durch Kapitel 3 haben wir gelernt, dass der Glaube an den Namen Jesu Christi Heilung und Veränderung bewirkt! Gott tut auch heute sein wunderbares Werk durch diejenigen, die Glauben an die Macht des Namens Jesu Christi von Nazareth haben. Ein solches Heilungs- und Veränderungswerk sehen wir im Leben der Nächsten Generation. Im vergangenen Jahr durften vier junge Menschen getauft und fünf junge Leute als Hirten und Bibellehrer eingesetzt werden. Gott segnete den Glauben der Missionare und der Eltern an den Namen Jesu Christi. Ein junger Mann durfte im Namen Jesu Christi durch das Wort Gottes, Hebräer 5,8.9 die Heilungsmacht von seinem Rebellionsgeist erfahren. Jesus wurde zum Urheber des ewigen Heils in seinem Leben und gebraucht ihn nun als einen vollmächtigen Diener des Wortes Gottes und als Hirten und Bibellehrer für seine Freunde und Kommilitonen.

Wir erfahren, wie sehr sich gottloser Humanismus und Relativismus überall in Europa ausgebreitet und viele Menschen jegliche Gottesfurcht verloren haben. Zur Zeit denkt Europa, dass es einen starken politischen Leiter bräuchte. Der Name Scholz oder Merz hat aber keine Macht. Auch der Name Putin, Xi oder Trump wird irgendwann vergehen. Allein der Name Jesu Christi ist der Name, der über allen Namen ist und der ewig bleibt. Europa braucht den Namen Jesu Christi von Nazareth! Allein Jesus und das Wort Gottes vermögen Europa zu heilen und zu verändern. Darum beten wir, durch Zweierbibelstudiumteams an jeder der 1700 Universitäten das Wort Gottes mit den jungen Menschen zu teilen, sodass dieser Kontinent zurück zur Bibel kehrt. Beten wir für die geistliche Erneuerung und Wiedererweckung und dass in dem Namen Jesu ein überaus großes Heer von 100 Tsd. Bibellehrern und 5 Millionen Gebetsmitarbeitern aufgestellt wird.

Zweitens: Wir können’s ja nicht lassen, von dem zu reden, was wir gesehen und gehört haben (4,1-31)

Gott hatte durch Petrus und Johannes in dem Gelähmten mächtig gewirkt. Allen unter den Juden war dieses Heilungswunder offenbar geworden. Und durch Petrus‘ klare Predigt, wussten seine Zuhörer, dass sie umkehren und sich von ihrer Bosheit bekehren mussten. Doch die religiösen Oberen verdross es, dass die Apostel das Volk lehrten; und vor allem: dass sie an Jesus die Auferstehung der Toten verkündigten. Sehen wir uns Kap 4,3.4 an: „Und sie legten Hand an sie und setzten sie gefangen bis zum Morgen; denn es war schon Abend. Aber viele von denen, die das Wort gehört hatten, wurden gläubig; und die Zahl der Männer stieg auf etwa fünftausend.“ Eigentlich waren die Priester berufen, im Tempel Gott zu dienen. Doch sie wurden zu Werkzeugen des Bösen und arbeiteten gegen Gott. Obwohl die Apostel sich nichts hatten zu Schulden kommen lassen, legten die Oberen Hand an Petrus und Johannes und sperrten sie weg. Hier sehen wir: der Satan kämpft sehr aktiv, um die Verkündigung der frohen Botschaft von Jesu Auferstehung irgendwie zu verhindern.

Am nächsten Morgen kam der ganze Sanhedrin (also die Oberen, Ältesten und Schriftgelehrten) zusammen. Sie fragten Petrus und Johannes: „Aus welcher Kraft oder in welchem Namen habt ihr das getan?“ Sehen wir uns Verse 8-12 an: „Petrus, voll des Heiligen Geistes, sprach zu ihnen: Ihr Oberen des Volkes und ihr Ältesten! Wenn wir heute verhört werden wegen dieser Wohltat an dem kranken Menschen, durch wen er gesund geworden ist, so sei euch und dem ganzen Volk Israel kundgetan: Im Namen Jesu Christi von Nazareth, den ihr gekreuzigt habt, den Gott von den Toten auferweckt hat; durch ihn steht dieser hier gesund vor euch. Das ist der Stein, von euch Bauleuten verworfen, der zum Eckstein geworden ist. Und in keinem andern ist das Heil, auch ist kein andrer Name unter dem Himmel den Menschen gegeben, durch den wir sollen selig werden.“ Die vollmächtige und freimütige Rede von Petrus und Johannes traf diese religiösen Leiter ins Herz. Petrus und Johannes waren doch ungelehrte, einfache Leute, die mit Jesus gewesen waren. Ausgerechnet diese Apostel, die in den Augen der Oberen keine Legitimation hatten, bezeugten nun klipp und klar, dass dieses Wunder an dem Gelähmten im Namen Jesu Christi von Nazareth geschehen war, den die Oberen durch die Hand der Römer kreuzigten, den aber Gott von den Toten auferweckt hat. Diese Botschaft erregte ihre Gemüter aufs Äußerste. Wir können uns vorstellen wie sehr z.B. die Sadduzäer tobten, weil sie doch an keine Auferstehung glaubten. Sie lehnten auch Zeichen, Wunder, Engel und sogar – mit Ausnahme der 5 Bücher Mose – jegliches Wort Gottes ab! Alle ihre falschen Lehren wurden durch die Predigt der Apostel widerlegt! Nun versuchten die Oberen, Petrus und Johannes einzuschüchtern. Weil sie keine Argumente hatten, wurden die Autoritäten autoritär (V.17.18) „Aber damit es nicht weiter einreiße unter dem Volk, wollen wir ihnen drohen, dass sie hinfort zu keinem Menschen in diesem Namen reden. Und sie riefen sie und geboten ihnen, keinesfalls zu reden oder zu lehren in dem Namen Jesu.“ Wie reagierten die Apostel? Sie hatten klare geistliche Einsicht. Sie wussten, dass das Redeverbot der Oberen nur von Menschen kam. Sie wussten, dass ihr Auftrag und ihre Mission von Gott gekommen war. Sie wussten, dass man Gott mehr gehorchen muss als den Menschen. Darum ließen sie sich weder einschüchtern noch mundtot machen. Lesen wir die Verse 19b.20: „Urteilt selbst, ob es vor Gott recht ist, dass wir euch mehr gehorchen als Gott. Wir können’s ja nicht lassen, von dem zu reden, was wir gesehen und gehört haben.“ Hier lernen wir von Petrus und Johannes, dass sie nicht die irdischen Autoritäten, sondern den lebendigen und allmächtigen Gott fürchteten. So konnten sie alle Einschüchterungen und Bedrohungen überwinden und Gott mehr gehorchen als den Menschen. Unerschrocken und mit der Kraft des Heiligen Geistes konnten sie bezeugen, was sie selbst gesehen und gehört hatten. Lesen wir Vers 20 noch einmal gemeinsam: „Wir können’s ja nicht lassen, von dem zu reden, was wir gesehen und gehört haben.“

Wir erinnern uns an Martin Luther, der sich selbst beim Reichstag in Worms trotz der Anwesenheit von Kaiser und Kirchenführern nicht einschüchtern ließ. Luther war nur ein gewöhnlicher Mönch, aber angesichts der falschen Lehren der verdorbenen Amtskirche bezeugte er: „Wenn ich nicht durch Zeugnisse der Schrift … überzeugt werde …, so bin ich durch die von mir angeführten Schriftworte überwunden in meinem Gewissen und gefangen in dem Worte Gottes. Widerrufen kann und will ich nichts…. Hier stehe ich, ich kann nicht anders. Gott helfe mir. Amen.“ Martin Luther und auch die Apostel im heutigen Text bezeugten, dass es für sie nur eine einzige Autorität gab, nämlich Gott selbst und Gottes Wort, die Heilige Schrift. Dies gilt auch für unser persönliches Leben. Weder der Zeitgeist, noch die demokratische Mehrheit, sondern Gott und Gottes Wort sind die höchste Autorität in unserem Leben!

Sehen wir uns 4,23 an: „Und als man sie hatte gehen lassen, kamen sie zu den Ihren und berichteten, was die Hohenpriester und Ältesten zu ihnen gesagt hatten.“ Sie kamen zur Gemeinde Gottes. Sie wussten, dass dort ohne Unterlass für sie gebetet wurde und dass sie ohne diese geistliche Unterstützung gar nichts hätten tun können. Dies lehrt uns die Wichtigkeit des Gebetsgefäßes in der Gemeinde Gottes. Eine Gemeinde, in der das Gebet den höchsten Stellenwert hat, ist eine Gemeinde in der und durch die Gott mächtig wirkt. Umgekehrt ist eine Gemeinde ohne Gebet nichts anderes als eine kulturelle Einrichtung. Danken wir Gott für das Privileg des gemeinsamen Gebets.

Wie reagierte die Gemeinde auf den Bericht der Apostel? Sehen wir uns die Verse 24-29 an: „Als sie das hörten, erhoben sie ihre Stimme einmütig zu Gott und sprachen: Herr, du hast Himmel und Erde und das Meer und alles, was darin ist, gemacht, du hast durch den Heiligen Geist, durch den Mund unseres Vaters David, deines Knechtes, gesagt Ps 2,1-2: »Warum toben die Heiden, und die Völker nehmen sich vor, was umsonst ist? Die Könige der Erde treten zusammen, und die Fürsten versammeln sich wider den Herrn und seinen Christus.« Wahrhaftig, sie haben sich versammelt in dieser Stadt gegen deinen heiligen Knecht Jesus, den du gesalbt hast, Herodes und Pontius Pilatus mit den Heiden und den Stämmen Israels, zu tun, was deine Hand und dein Ratschluss zuvor bestimmt hatten, dass es geschehen solle. Und nun, Herr, sieh an ihr Drohen und gib deinen Knechten, mit allem Freimut zu reden dein Wort; strecke deine Hand aus, dass Heilungen und Zeichen und Wunder geschehen durch den Namen deines heiligen Knechtes Jesus.“

Das einmütige Gebet der Gemeinde war die Quelle der Kraft, der Ermutigung und auch die feste Basis für das weitere Wirken Gottes. Ihr Gebet, Gott möge inmitten aller Drohungen den Aposteln, den Knechten Gottes, beistehen und ihnen Freimut schenken, das Wort Gottes zu reden und auch Heilungen, Zeichen und Wunder im Namen Jesu geschehen lassen, ist wirklich großartig. Das Gebetsgefäß der Gemeinde Gottes ist das Entscheidende, ob Gott durch eine Gemeinschaft mächtig wirkt oder nicht! Von Pastor Olaf Latzel haben wir kennengelernt, dass – obwohl er hart verleumdet und verklagt wurde – seine Gemeinde geschlossen hinter ihm stand und für ihn beharrlich betete. So durfte Pastor Latzel alle Bedrängnisse durch die liberale Amtskirche überwinden und gebraucht Gott ihn und seine Gemeinde wie einen Fels mitten in der Brandung. Angefangen vom Frühgebet dürfen auch wir generationenübergreifend ein heiliges Gebetsgefäß im Hause Gottes bilden. Gott erlaubt uns, für die geistliche Erneuerung und Wiedererweckung in Deutschland, Europa und in der M-Welt vom frühen Morgen an, zu ihm zu kommen. So dürfen wir Gottes Vision und Hoffnung für die Erschließung der 1.700 Unis in Europa sehen. Wir dürfen auch die Fürbitte einlegen für den Knecht Gottes, für unsere Prediger, für das Leitungsteam und für Nächste Generation und Hoffnungsträger. Durch das Gebet wirkt Gott mächtig, um an jedem Campus einen Abraham, eine Sarah des Glaubens und 12 Jünger Jesu aufzustellen.

Sehen wir uns Vers 31 an: „Und als sie gebetet hatten, erbebte die Stätte, wo sie versammelt waren; und sie wurden alle vom Heiligen Geist erfüllt und redeten das Wort Gottes mit Freimut.“ Das Gebet der Urgemeinde hatte Kraft! Es war so vollmächtig, dass sogar die Stätte erbete, wo sie versammelt waren. Durch dieses Beben ermutigte Gott die Gemeinde, dass ihr Gebet nicht vergeblich, sondern zu den Ohren Gottes durchgedrungen war. Habt ihr die Kraft des einmütigen und gemeinsamen Gebets erfahren? Ich denke, jeder von uns hat ein solches Zeugnis zu erzählen, wie wir die Macht des Gebetes erfahren haben. Hirte Josua bezeugt, wie die Kraft des Gebets in ihm wirkte, als er mit 4 Jahren noch nicht sprechen konnte. Als seine Eltern und viele Mitarbeiter für ihn beteten, wirkte Gott mächtig und gab ihm die Sprache und gebraucht ihn nun als einen mutigen Zeugen und Bibellehrer für viele junge Menschen am Campus. Die Kraft des Gebetes haben viele von uns erfahren, als wir in den 1980er Jahre für die Aussendung von Missionaren in die damalige UdSSR beteten. Gott wirkte mächtig, indem er den Eisernen Vorhang nach ganz Osteuropa einriss und Missionare in die Länder Osteuropas aussandte. Darüber hinaus haben wir auch die friedliche Wende in Ostdeutschland durch das Gebet der Christen erfahren. Gott hat Deutschland ohne Blutvergießen wiedervereinigt, um unser Land als eine Hirtennation und Europa als einen Missionare sendenden Kontinent für die Weltmission zu gebrauchen. Doch als die Bedingungen der Menschen verbessert waren, haben sogar viele Christen ihr Glaubensleben dem Zeitgeist angepasst oder es an den Nagel gehängt. Sogar viele Christen haben ihre Mission verlassen und sich mehr um Geld und Karriere als um Mission und Jüngererziehung gekümmert. Und nun ist Europa zu einem Kontinent verkommen, der Gott verlassen, ja ihn für tot und überflüssig deklariert hat. Die Kirchen verwalten weiter fleißig ihr Vermögen, statt es für die Mission einzusetzen. An diesem Wochenende haben wir erlebt, wie Europa mit Amerika gebrochen hat. Wenige Minuten nach dem Eklat postete die EU-Außenbeauftragte und EU-Vizepräsidentin Kaja Kallas (Estland): „Today, it became clear that the free world needs a new leader. It’s up to us, Europeans, to take this challenge.“ „Heute ist klar geworden, dass die freie Welt einen neuen Führer braucht. Es liegt an uns, den Europäern, diese Herausforderung anzunehmen“. Hier sehen wir, dass der Antichrist in Europa schon auf der Fußmatte steht! Was Europa wirklich braucht ist nicht ein neuer Führer, sondern Europa und seine Leiter brauchen Jesus Christus! Europa braucht Politiker die Gott fürchten und Jesus ehren. Europa braucht Bibellehrer und Hirten, Dich und mich, die hingehen, den jungen Menschen das Wort Gottes als Gottes gute Botschaft zu verkündigen.

Durch Kapitel 4 haben wir die Macht des einmütigen Gebetes kennengelernt. Lasst uns unser gemeinsames Gebet, angefangen vom Frühgebet, verstärken und intensivieren, dass Deutschland und Europa geistlich erbeben und zu einem Königreich von Priestern und zum Missionare sendenden Kontinent für die Weltmission wiederhergestellt werden. Wo wir mit klaren Gebetsanliegen zu Gott kommen und wo wir ernsthaft und aufrichtig zu Gott beten, wird Gott auch heute sein „Amen“ sprechen. Gott wird die Herzen der jungen Menschen erbeben lassen, dass viele sich zu dem HERRN ihrem Gott bekehren, hier in Bonn, in Rhein-Sieg, in Deutschland, in Europa und auch in der M-Welt.

Drittens: Gottes Wirken und die Anfechtung des Satans (4,32 – 5,42)

Kap 4,32-37 beschreibt die Gütergemeinschaft, die unter den ersten Christen praktiziert wurde. Die Gläubigen waren ein Herz und eine Seele. Niemand unter ihnen sagte, dass seine Güter ihm gehörten, sondern es war ihnen alles gemeinsam. Und mit großer Kraft bezeugten die Apostel die Auferstehung des Herrn Jesus, und große Gnade war bei ihnen allen. Der Heilige Geist offenbarte den Gläubigen, dass der Herrschaftswechsel durch die Sündenvergebungsgnade Jesu und das neue Leben unter seiner Führung auch beinhaltete, dass es eine neue Einstellung gegenüber den materiellen Dingen brauchte. Natürlich verkauften nicht alle gleichzeitig ihre Häuser und Äcker, aber doch hatte jeder das Bewusstsein dafür, dass es nicht mehr ihm oder ihr allein gehörte, sondern allen gemeinsam. Josef, der von den Aposteln Barnabas genannt wurde – Sohn des Trostes – verkaufte seinen Acker und brachte das Geld zu den Aposteln, damit diese es recht verwalten würden.

Inmitten dieses wunderschönen Werkes Gottes, dieser Gemeinschaft der reinen Liebe und Hingabe für den Herrn, gab es die listige Attacke des Satans. Diese innere Anfechtung auf die Gemeinde geschah durch Hananias und seine Frau Saphira. Sie verkauften ihren Acker, brachten aber nur einen Teil des Geldes als Opfergabe zu den Aposteln. Dennoch gaben sie vor, den gesamten Erlös gebracht zu haben. Ihr Handeln war nicht nur ein Betrug an Menschen, sondern vielmehr auch ein Versuch, Gott zu täuschen. Sie heuchelten völlige Hingabe, und wollten als großzügige und fromme Mitglieder der Gemeinde angesehen werden. Gott gab Petrus klare Einsicht, sodass er ihr unlauteres Motiv aufdeckte und klar tadelte. Wir müssen wissen, dass Gott die Herzen der Menschen kennt und dass Ehrlichkeit in der Gemeinschaft der Gläubigen ein sehr kostbares Gut ist.

Saphira sollte für ihren Mann eine gute Gehilfin sein. Sie machte bei dem betrügerischen Plan von Hananias einfach mit, statt ihm geistlich zu helfen. Die Bibel lehrt uns, dass die Frau den Mann geistlich unterstützen und guten Einfluss auf ihn ausüben soll. Z. B. unterstützte Priszilla ihren Mann Aquila und arbeitete mit ihm gut zusammen (Apg 18). So konnten sie gemeinsam im Dienst für das Evangelium gebraucht werden, um sogar Apollos, einem bedeutenden Prediger zu dienen und ihm den Weg Gottes noch genauer zu lehren.

In 1.Samuel 25 wird erzählt, dass David und seine Männer von Nabal respektlos behandelt wurden. David war daraufhin so erbost, dass er plante Nabal anzugreifen. Nabals Frau, Abigail, erfuhr von der Situation und handelte schnell und weise. Sie bereitete Geschenke vor und ging David entgegen, um ihn zu besänftigen. Mit ihren klugen und demütigen Worten überzeugte sie David, von seinem Vorhaben abzusehen und Frieden zu bewahren. Abigail war eine Frau, die – obwohl ihr Mann unklug und töricht gehandelt hatte – mit ihrer Weisheit und ihrer Besonnenheit guten Einfluss ausübte und den Zorn Davids abzuwenden wusste.

Hananias und Saphira warnen uns, geistlich wachsam zu bleiben und uns nicht vom Satan betrügen zu lassen, den Heiligen Geist zu belügen. Vielmehr dürfen wir geistlich wachsam bleiben und uns vom Heiligen Geist leiten lassen, dass wir eine einmütige, erbauliche Gemeinschaft bilden, die Gott fürchtet und durch die Gott mächtig wirkt.

Wie reagierte die Gemeinde auf die Begebenheit um Hananias und Saphira? Sehen wir uns Vers 11 an: „Und es kam eine große Furcht über die ganze Gemeinde und über alle, die das hörten.“ Gott gebrauchte diese traurige Begebenheit, um heilige Gottesfurcht in der Gemeinde und darüber hinaus aufzurichten. Als die Gläubigen mit Gottesfurcht lebten, geschah weiter ein mächtiges Werk Gottes durch sie. Die Apostel verkündigten die Auferstehung des Herrn Jesus mit großer Kraft und es geschahen viele Wunder. Kranke wurden aus den umliegenden Städten gebracht und Menschen mit unreinen Geistern; alle wurden geheilt. Gott wirkte auf diese Weise mit den Aposteln zusammen und bekräftigte, die Kraft und Macht des auferstandenen Christus und sein lebengebendes Werk in und durch die Apostel. Sehen wir uns die Verse 17.18 an: „Es erhoben sich aber der Hohepriester und alle, die mit ihm waren, nämlich die Partei der Sadduzäer, von Eifersucht erfüllt, und legten Hand an die Apostel und warfen sie in das öffentliche Gefängnis.“ Nun setzte der Satan seine nächste Angriffswelle in Bewegung. Insbesondere die Partei der Sadduzäer war von Eifersucht erfüllt und legte Hand an die Apostel. Die Sadduzäer lehnten nicht nur die Auferstehung Jesu ab, sie waren eigentlich nur eine politisch gesinnte Partei. Sie genossen ihre Privilegien rund um den Tempel, des Hauses Gottes. Schon unser Herr Jesus hatte die Sadduzäer wegen ihres unsinnigen Glaubens, der jegliche Auferstehung ablehnte getadelt und sie wegen ihrer Geschäfte im Tempel durch die Händler und Geldwechsler ermahnt, Gottes Haus nicht zu einer Räuberhöhle zu machen.

Im Gefängnis war Gott mit den Aposteln und ließ in der Nacht durch einen Engel die Türen des Gefängnisses auftun. Gottes Orientierung für die Apostel war es aber nicht, sich nun zu verstecken, sondern im Gegenteil. Lesen wir die Verse 20.21a: „Geht hin und tretet im Tempel auf und redet zum Volk alle Worte des Lebens. Als sie das gehört hatten, gingen sie frühmorgens in den Tempel und lehrten.“ Direkt am nächsten Morgen setzen die Apostel ihre Mission im Tempel fort. Sie verloren keine Zeit und nutzten jede Minute, um Gottes Auftrag auszuführen.

Als die ersten Christen mit diesem Geist in so vielen Verfolgungen mit Freude Gott bezeugten, konnten sie niemals besiegt werden, sondern breiteten sich immer weiter aus. Die Apostel hörten nicht auf, das Evangelium von Jesus alle Tage im Tempel und in den Häusern zu lehren und zu predigen. Es entstanden geistliche Hausgemeinschaften, in denen die Apostel alle Worte des Lebens redeten. Es ist sehr einfach, wegen der Verfolgung aufzuhören. Aber wir dürfen uns in der Zeit der Verfolgung sogar freuen und das mächtige Wirken Gottes erfahren. Gott machte die religiösen und staatlichen Autoritäten gänzlich hilflos, weil all ihre Mittel und Methoden, das Wirken der Apostel zu verhindern, scheiterten. Schließlich ging der Hauptmann des Tempels mit seinen Knechten hin in den Tempel und brachte die Apostel erneut vor den Hohen Rat. Der Hohepriester fragte (28): „Haben wir euch nicht streng geboten, in diesem Namen nicht zu lehren? Und seht, ihr habt Jerusalem erfüllt mit eurer Lehre und wollt das Blut dieses Menschen über uns bringen.“ Dieses Wort zeigt, dass der Hohepriester voller Furcht und Todesangst war, dass das vergossene Blut Jesu Christi nun über ihn kommen könnte. Sehen wir uns die Reaktion der Apostel an. Lesen wir die Verse 29-32: „Petrus aber und die Apostel antworteten und sprachen: Man muss Gott mehr gehorchen als den Menschen. Der Gott unsrer Väter hat Jesus auferweckt, den ihr an das Holz gehängt und getötet habt. Den hat Gott durch seine rechte Hand erhöht zum Fürsten und Heiland, um Israel Buße und Vergebung der Sünden zu geben. Und wir sind Zeugen dieses Geschehens und mit uns der Heilige Geist, den Gott denen gegeben hat, die ihm gehorchen.“ Sie bezeugten mutig und furchtlos den herrlichen Sieg Jesu Christi. Und sie luden alle Zuhörer ein, diesen Sieg Jesu anzuerkennen und durch Buße und Vergebung der Sünden einen Herrschaftswechsel in ihrem Leben zu vollziehen. Die Apostel bezeugten auch klar, wem Gott den Heiligen Geist verleiht, nämlich denen, die ihm gehorchen. Die Hohenpriester waren zwar religiöse Leute und sogar Leiter – aber ihnen fehlte das entscheidende: der Heilige Geist. Wer den Geist Christi nicht hat, der ist nicht sein. Darum waren die Oberen letztlich die Spielbälle des Teufels und sie fungierten als Widersacher und Verhinderer des Wirkens Gottes!

Die Oberen hätten mit Buße zu Gott kommen dürfen. Stattdessen aber blieben sie selbstgerecht. Sehen wir uns Vers 33 an: „Als sie das hörten, ging’s ihnen durchs Herz und sie wollten sie töten.“ In dieser Lage aber gebrauchte Gott einen Pharisäer aus dem Hohen Rat mit Namen Gamaliel. Er war ein Schriftgelehrter, der vom ganzen Volk in Ehren gehalten wurde. Dieser sprach zu den Oberen (35-39): „Ihr Männer von Israel, seht genau zu, was ihr mit diesen Menschen tun wollt. Denn vor einiger Zeit stand Theudas auf und gab vor, er wäre etwas, und ihm hing eine Anzahl Männer an, etwa vierhundert. Der wurde erschlagen und alle, die ihm folgten, wurden zerstreut und vernichtet. Danach stand Judas der Galiläer auf in den Tagen der Volkszählung und brachte eine Menge Volk hinter sich zum Aufruhr; und der ist auch umgekommen und alle, die ihm folgten, wurden zerstreut. Und nun sage ich euch: Lasst ab von diesen Menschen und lasst sie gehen! Ist dies Vorhaben oder dies Werk von Menschen, so wird’s untergehen; ist es aber von Gott, so könnt ihr sie nicht vernichten – damit ihr nicht dasteht als solche, die gegen Gott streiten wollen.“

Der Hohe Rat folgte dieser Empfehlung, lies die Apostel geißeln und ihnen wurde geboten, nicht mehr im Namen Jesu zu reden. Die Apostel gingen aber fröhlich vom Hohen Rat fort, weil sie würdig gewesen waren, um Jesu Namen willen Schmach zu leiden. Weil Gott durch den Heiligen Geist mit ihnen war, waren die Apostel voller Siegeszuversicht und voller Freude. Sie ließen sich nicht mundtot machen. Sie ließen sich nicht vom Tempel fernhalten. Sie ließen sich nicht abbringen, das Evangelium alle Tage zu predigen. Sie zogen frisch und fröhlich hinaus auf ihr Missions- und Erntefeld und predigten das Evangelium von Jesus!

In diesem Abschnitt (Kap. 3 – 5) haben wir das mächtige Werk und Wirken des Heiligen Geistes in und durch die Apostel, darüber hinaus in der ganzen Urgemeinde zu Jerusalem kennengelernt. Als die Apostel im Namen Jesu Christi von Nazareth wirkten und die ganze Gemeinde einmütig im Gebet zusammenstand, konnten sie alle äußeren und inneren Angriffe des Satans zurückweisen. So wurde die Gemeinde nicht schwächer, sondern noch stärker, mutiger und klarer und die Zahl der Gläubigen stieg! Wir dürfen lernen, in allen Dingen Gott mehr zu gehorchen als den Menschen, damit wir die Kraft des Heiligen Geistes empfangen, der uns als mutige Zeugen des Evangeliums gebrauchen will. Lasst uns Jesu Erlösungswerk am Kreuz und den auferstandenen lebendigen Herrn Jesus mit der Kraft des Heiligen Geistes an allen Hochschulen in Deutschland, Europa und in der M-Welt verkündigen.

II. Die Anfechtungen und Bedrängnisse in der ersten Gemeinde (6,1 – 7,60)

Als die Zahl der Jünger zunahm, gab es eine weitere Anfechtung aus dem Inneren der Gemeinde heraus. Kapitel 6 berichtet, dass es offenbar zwei Gruppen von Gläubigen gab, die sich als hebräische Juden und griechische Juden identifizierten. Erstere waren im Land Israel aufgewachsen, sprachen aramäisch und pflegten ihre jüdische Tradition. Die griechischen hingegen stammten hauptsächlich aus der Diaspora, waren im Ausland geboren und hatten viele Elemente der damals vorherrschenden griechischen Kultur übernommen. Nun wird berichtet, dass die griechischen Witwen bei der täglichen Versorgung übersehen worden waren. Bisher hatten sich die Apostel um die Verteilung von Material und Mahlzeiten sorgfältig gekümmert. Sicher hatten sie keine Absicht gehabt, irgendjemanden zu bevorzugen oder zu vergessen. Auf jeden Fall fühlten sich einige benachteiligt und begannen über die hebräischen Juden zu murren.

Keine Gemeinde kann perfekt sein, weil die Menschen nie perfekt sind. Darum kam und kommt es immer wieder zu solchen oder ähnlichen Differenzen oder Anliegen in einer Gemeinde. Satan ist sehr listig darin, ein Anliegen für sich auszunutzen und Unzufriedenheit, Murren und schließlich sogar Spaltung in eine Gemeinde zu bringen. In diesem Fall war es nicht eine Frage der Lehre oder des Inhalts der Verkündigung, sondern es ging um ein ganz praktisches Anliegen, nämlich um die Lebensmittelversorgung. Die zwölf Apostel beriefen daraufhin alle Jünger zu einer Versammlung ein. Sehen wir uns die Verse 2b-4 an: „Es ist nicht recht, dass wir für die Mahlzeiten sorgen und darüber das Wort Gottes vernachlässigen. Darum, ihr lieben Brüder, seht euch um nach sieben Männern in eurer Mitte, die einen guten Ruf haben und voll Heiligen Geistes und Weisheit sind, die wir bestellen wollen zu diesem Dienst. Wir aber wollen ganz beim Gebet und beim Dienst des Wortes bleiben.“ Die größte Sorge der Apostel war nicht das Essen, sondern dass sie das Wort Gottes vernachlässigen könnten. Dies zeigt ihre klare Priorität und Orientierung, sich auf das Gebet und das Wort Gottes zu konzentrieren. Darum wollten sie sich von nun an auf ihre eigentliche Aufgabe fokussieren, nämlich auf die Verkündigung des Wortes Gottes, während sie für die Essenverteilung und sozialen Dienste sieben Diakone aufstellen wollten. Dies gefiel der ganzen Menge gut. Und so wählte man sieben Diakone, die sich um diese tägliche Versorgung kümmern sollten: Stephanus, einen Mann voll Glaubens und Heiligen Geistes, Philippus, Prochorus, Nikanor, Timon, Parmenas und Nikolaus, den Judengenossen aus Antiochia. Die Apostel legten daraufhin die Hände auf sie und beteten für sie. Vers 7 sagt: „Und das Wort Gottes breitete sich aus und die Zahl der Jünger wurde sehr groß in Jerusalem. Es wurden auch viele Priester dem Glauben gehorsam.“

Hier zeigt sich erneut, dass durch die gute Führung des Heiligen Geistes eine weise und kluge Entscheidung getroffen wurde. Die Apostel konzentrierten sich ganz auf das Wort Gottes. Gott segnete dies, sodass die Zahl der Jünger sehr groß wurde. Sogar viele Priester wurden dem Glauben gehorsam. Eine Gemeinde braucht das Wort Gottes als ihren festen Anker und Grundlage ihres Wachstums. Die Versammlungen der Urgemeinde waren vor allem Wortgemeinschaften, bei denen das Bibelstudium im Mittelpunkt stand. Der wichtigste Punkt auch für uns heute ist nicht die Gemeinschaft an sich, sondern das Bibelstudium und unser gemeinsames Gebet für die geistliche Wiedererweckung und für die Weltmission. Weil der Mensch nicht allein vom Brot lebt, sondern von jedem Wort Gottes, darf das Bibelstudium immer die höchste Priorität in unserem Leben haben.

Gott schenkte seinem Knecht Missionar Peter eine kostbare Entscheidung des Glaubens, sodass er nach dem Erwerb seines Doktor-Titels nicht eine weltliche Karriere anstrebte, sondern sich entschied, dem Werk Gottes vollzeitig zu dienen und ganz bei dem Wort Gottes zu bleiben. Unter dieser Entscheidung durften wir einheimische Hirten wie die Diakone als Hirten, Bibellehrer und Laien-Prediger des Wortes Gottes heranwachsen. Gott gab seinem Knecht auch in der Zeit von Anfechtungen und Verfolgungen die Entscheidung durch Leadershipseminare, Masterkurse und durch GLEF die Mitarbeiter und Hoffnungsträger geistlich mit dem Wort Gottes zu erbauen und zuzurüsten. Unsere Nächste Generation wuchs zu den selbständigen und vollmächtigen Dienern des Wortes und zu kundigen Bibellehrern heran, die lernt, trotz Schule und Studium ihren Fokus auf das Wort Gottes zu setzen und als einflussreiche geistliche Leiter und Leiterinnen heranzuwachsen.

Einer der einflussreichsten Diakone war Stephanus. Er wird als Mann des Glaubens und voll des Heilige Geistes beschrieben, der voll Gnade und Kraft Wunder und große Zeichen unter dem Volk tat. Wir können uns vorstellen, wie der Satan tobte, als Gott so mächtig durch einen einzelnen Diakon wirkte. Es wird in Vers 9 berichtet, dass einige von der Synagoge der Libertiner und der Kyrenäer und der Alexandriner und einige von denen aus Zilizien und der Provinz Asien aufstanden und mit Stephanus stritten. Doch sie vermochten nicht zu widerstehen der Weisheit und dem Geist, in welchem Stephanus redete. Schließlich stifteten diese mit ihren verdorbenen Herzen andere Männer an, zu behaupten, dass sie Stephanus hätten Lästerworte gegen Mose und gegen Gott reden hören. So brachten sie das Volk und die Ältesten und Schriftgelehrten gegen ihn auf und führten ihn vor den Hohen Rat. Sehen wir die Verse 14.15 an: „Denn wir haben ihn sagen hören: Dieser Jesus von Nazareth wird diese Stätte zerstören und die Ordnungen ändern, die uns Mose gegeben hat. Und alle, die im Rat saßen, blickten auf ihn und sahen sein Angesicht wie eines Engels Angesicht.“ Inmitten dieser heftigen Attacke des Satans ruhte der Frieden Gottes und der Geist Gottes auf seinem treuen Diener Stephanus. Alle seine Widersacher im Rat sahen Stephanus‘ Angesicht wie eines Engels Angesicht. Dies zeugt dafür, dass seine Widersacher keinen Frieden in Ihrem Tun hatten. Sie mussten innerlich zutiefst erschrocken gewesen sein und sahen das Angesicht von Stephanus wie eines Engels Angesicht!

Als Stephanus so heftig verklagt wurde, fragte ihn der Hohepriester schließlich „Ist das so?“ Statt nun aufgebracht gegen die falschen Anklagen zu reden, sprach Stephanus über das mächtige Wirken Gottes und über den Heilsplan Gottes für sein Volk, angefangen bei den Glaubenspatriarchen Abraham, Mose und Jakob. Gottes wunderbarer Plan für Israel wurde durch Stephanus‘ Rede allen Versammelten offenbar. Als Stephanus das mächtige Wirken Gottes durch die Geschichte hindurch so detailliert schilderte, wurde er umso mehr vom Geist Gottes erfüllt und redete mutig und kühn zu seinen Landsleuten. Sehen wir uns die Verse 51-53 an: „Ihr Halsstarrigen, mit verstockten Herzen und tauben Ohren, ihr widerstrebt allezeit dem Heiligen Geist, wie eure Väter, so auch ihr. Welchen Propheten haben eure Väter nicht verfolgt? Und sie haben getötet, die zuvor verkündigten das Kommen des Gerechten, dessen Verräter und Mörder ihr nun geworden seid. Ihr habt das Gesetz empfangen durch Weisung von Engeln und habt’s nicht gehalten.“ Statt diese Worte zu Herzen zu nehmen und Buße zu tun, knirschten die Verkläger mit den Zähnen. Sehen wir uns die Verse 55-56 an: „Er aber, voll Heiligen Geistes, sah auf zum Himmel und sah die Herrlichkeit Gottes und Jesus stehen zur Rechten Gottes und sprach: Siehe, ich sehe den Himmel offen und den Menschensohn zur Rechten Gottes stehen.“ Gott schenkte seinem Diener Stephanus die sehenden geistlichen Augen. Er sah Jesus, den Menschensohn, zur Rechten Gottes stehen. Wie reagierten die Verkläger? Sie schrien laut und hielten sich ihre Ohren zu und stürmten einmütig auf ihn ein! (57) Sie waren wie von Dämonen besessen. Wenn jemand nicht Buße tut und umkehrt, wird es mit ihm am Ende schlimmer als je zuvor. Die Widersacher stießen Stephanus zu Stadt hinaus und steinigten ihn!

Menschlich gesehen eine schreckliche Stunde für die junge Gemeinde. Aber geistlich gesehen gab es hier in der heftigen Verfolgung bereits den Anfang für ein neues mächtiges Wirken Gottes. Vers 58b sagt: „Und die Zeugen legten ihre Kleider ab zu den Füßen eines jungen Mannes, der hieß Saulus,“ Saulus, der damals noch ein fanatischer Pharisäer war und die Christen verfolgte, wurde Augenzeuge des Todes von Stephanus. Er vernahm auch das Gebet, welches Stephanus in seiner Todesstunde kniend schrie: (60) „… Herr, rechne ihnen diese Sünde nicht an!“ Dieses vergebende Gebet von Stephanus erinnert uns an das Gebet unseren Herrn Jesu am Kreuz: „Vater, vergib ihnen, denn sie wissen nicht, was sie tun!“ Saulus erinnerte sich später an diese Begebenheit. Gott bereitete hier die Umgebung vor, dass Saulus Buße tat und zu Apostel Paulus, dem einflussreichsten Missionar und auserwählten Werkzeug Gottes für die Weltmission verändert wurde. Lasst uns die Feindesliebe und den Märtyrergeist von Stephanus lernen und mit seinem Glauben, Geist und Hirtenherzen dem Werk Gottes auch in dieser Generation dienen. Lasst uns dafür beten und wirken, durch 10.000 Zweierbibelstudiumteams unserem Volk und dieser Generation die ganze Wahrheit des Wortes Gottes zu verkündigen und das mächtige Wirken Gottes durch den Heiligen Geist zu erfahren. Der Märtyrertod von Stephanus war nicht das Ende des Wirkens Gottes, sondern vielmehr der Startschuss für die Weltmission. Mit solcher Vision und Hoffnung dürfen auch wir mit Märtyrergeist alle Worte des Lebens mit den Hoffnungsträgern am Campus teilen und die jungen Menschen zur entschlossenen Nachfolge Jesu einladen.

Heute haben wir durch die Kapitel 3 bis 7 das mächtige Evangeliumswerk durch die erste Gemeinde in Jerusalem, kennengelernt. Der Heilige Geist wirkte in den Aposteln und in der jungen Gemeinde sehr mächtig, als diese sich nicht von den irdischen Autoritäten einschüchtern oder furchtsam machen ließen. Als die Apostel im Namen Jesu Christi von Nazareth wirkten und die ganze Gemeinde das heilige Gefäß des Gebets bildete, wirkte Gott sehr mächtig, sodass die Zahl der Gläubigen täglich zunahm. Lasst uns dem Beispiel der Apostel und der Urgemeinde folgen, indem wir allein Gott fürchten und den Namen Jesu Christi mit der Kraft des Heiligen Geistes unter den jungen Menschen durch Zweierbibelstudiumteams verkündigen. Beten wir, dass Gott uns gebraucht, sein Wort an den 1700 Universitäten in Deutschland, Europa und der M-Welt mit Freimut zu verkündigen und Jünger Jesu an jedem Campus aufzustellen.

Lesen wir die Leitverse (4,32.33) gemeinsam: „Die Menge der Gläubigen aber war ein Herz und eine Seele; auch nicht einer sagte von seinen Gütern, dass sie sein wären, sondern es war ihnen alles gemeinsam. Und mit großer Kraft bezeugten die Apostel die Auferstehung des Herrn Jesus, und große Gnade war bei ihnen allen.“

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