Die Mission in Judäa und Samarien
Apostelgeschichte 8,1 – 12,25
Leitverse 9,15.16
„Doch der Herr sprach zu ihm: Geh nur hin; denn dieser ist mein auserwähltes Werkzeug, dass er meinen Namen trage vor Heiden und vor Könige und vor das Volk Israel. Ich will ihm zeigen, wie viel er leiden muss um meines Namens willen.“
Wir danken dem Herrn für das Studium der Apostelgeschichte. Wir lernen dadurch den Ratschluss Gottes für die Weltmission kennen. Durch die Kraft des Heiligen Geistes stellte er die Apostel als die Zeugen Jesu bis an das Ende der Erde auf. In der vorhergehenden Lektion haben wir die erste Gemeinde in Jerusalem kennengelernt, die unabhängig von der Lage und den Widerständen das Evangelium freimütig verkündigte und eine wunderschöne geistliche Einheit bildete, so dass immer mehr Menschen dem Evangelium gehorsam wurden. Aber angefangen von der Steinigung des Stephanus kam eine gewaltige Verfolgungswelle über die Gemeinde, so dass sie Jerusalem verlassen mussten. War dies das Ende der Gemeinde?
In der heutigen Lektion erfahren wir, wie der Heilige Geist die Verfolgung nutzte um das Evangelium nach Samarien und ganz Judäa und darüber hinaus zu allen Heiden zu bringen. Gott gebrauchte alle Gläubigen dort wo sie waren als Missionare. Als die Gläubigen Gottes Führung 100% gehorchten und ihre fixierten Vorstellungen oder Vorurteile überwanden, wurden sie wichtige Akteure für die Weltmission. So konnte das Evangelium bis nach Antiochia gelangen. Wir danken Gott, dass er auch uns für die Ausbreitung des Evangeliums und die geistliche Wiedererweckung in Deutschland, in Europa und bis in die M-Welt kostbar gebrauchen möchte.
1. Die Samarienmission und die Bekehrung des Saulus (8,1 – 9,43)
1. Das Pionierungswerk in Samarien (8,1-25)
Lesen wir Vers 1: „Saulus aber hatte Gefallen an seinem Tode. Es erhob sich aber an diesem Tag eine große Verfolgung über die Gemeinde in Jerusalem; da zerstreuten sich alle in die Länder Judäa und Samarien, außer den Aposteln.“ Bisher hatte die Gemeinde nur in Jerusalem gewirkt. Die Apostel verkündigten das Evangelium mit Freimut und es gab eine wunderbare Einheit. Doch nach dem Märtyrertod des Stephanus setzte eine große Verfolgung ein. Als Resultat verstreute sich die Gemeinde in die Länder Judäa und Samarien. Der große Protagonist dieser Verfolgungswelle war Saulus, der von Haus zu Haus zog, Männer und Frauen fortschleppte und sie ins Gefängnis warf. Er war wie ein extremistischer Pharisäer, der alle Andersdenkenden mit Brutalität beseitigen wollte.
Menschlich gesehen war es für die Gläubigen eine extrem schwierige Situation. Aber der Heilige Geist gebrauchte die Verfolgung, um sein Werk weiterzuführen und die zweite Phase der Apostelgeschichte zu beginnen, nämlich die Pionierung der Länder Judäa und Samarien. Die Gemeinde blieb nicht das Opfer einer Verfolgung. Ganz im Gegenteil war nun jeder Gläubige ein Missionar. Wo auch immer sie hinkamen, verkündigten sie das Evangelium. Sie kämpften um ihr tägliches Überleben. Aber gleichzeitig waren sie voller Leben, weil sie die frohe Botschaft, die sie persönlich erfahren hatten, nicht für sich behalten konnten. Es war ähnlich wie das UBF-Weltmissionswerk, welches durch die Krankenschwestern-Missionarinnen begann, die überall wo sie waren, die Hoffnungsträger zum Wort Gottes einluden und als Jünger Jesu aufstellten. Wir erfahren hier, dass das Werk Gottes nicht durch Verfolgung zerstört werden kann. Im Gegenteil wird dadurch das Evangelium noch weiter ausgebreitet, weil jeder Gläubige ein Missionar für seine Umgebung ist.
Die Verse 4-25 berichten über die Geschichte des Diakon Philippus. Er kam im Zuge der Verfolgung in die Hauptstadt von Samarien und begann dort das Evangelium zu predigen. Wie wir in Johannes 4 erfahren haben, gab es unter den Juden sehr große Vorbehalte gegenüber den Menschen in Samarien. Aber Philippus überwand alle Vorurteile gegen die Samariter und verkündigte ihnen mit dem Hirtenherzen von Christus. Als die Menschen durch Philippus die frohe Botschaft hörten und viele von geistlichen und körperlichen Krankheiten gesund wurden, nahmen sie das Evangelium an und es entstand eine große Freude in der Stadt. Es zeigte sich, dass die Macht Jesu viel stärker war, als die menschliche Macht des Zauberers Simon, der bisher die Leute verführt und an sich gebunden hatte. Nun glaubten viele an Jesus. Sogar der Zauberer Simon geriet in Staunen über die Macht Jesu, mit der seine menschlichen Zaubertricks nicht mithalten konnten.
Es gab ein sehr mächtiges Werk Gottes in Samaria, aber es bestand auch die Gefahr, dass ein einseitig Wunder-orientiertes Werk entstehen könnte. Die Gemeinde in Jerusalem sandte Petrus und Johannes, die das Werk in Samaria segneten und unterstützten. Vor allem beteten sie für die neuen Gläubigen, dass sie den Heiligen Geist empfangen könnten. Es war ein wunderschönes Werk der Zusammenarbeit, so dass viele der jungen Gläubigen den Heiligen Geist empfingen. Gott gebrauchte die Apostel, um die Gläubigen in Samaria auf die richtige Grundlage zu stellen, so dass der Heilige Geist in ihnen mächtig wirken konnte.
Als der Zauberer Simon diese mächtige Werk Gottes sah, wollte er den Aposteln Geld geben, damit sie ihm auch solch eine Gabe Gottes gäben. Sein Motiv war es nicht, Gottes Werk zu tun, sondern wie früher die anderen in seinen Bann zu ziehen. Doch Apostel Petrus durchschaute die Bestechung und tadelte ihn hart: „Dass du verdammt werdest mitsamt deinem Geld, weil du meinst, Gottes Gab werde durch Geld erlangt.“ (20) Menschen mit einem unreinen oder selbstsüchtigen Motiv, können nicht von Gott gebraucht werden, sondern werden vielmehr den Fluch Gottes erfahren. Wir lernen hier, dass geistliche Leiter klar sein müssen und nicht pragmatisch gemäß dem Vorteil handeln dürfen, damit Gottes Gemeinde gesund wachsen kann.
2. Die Bekehrung des ersten Afrikaners (8,26-40)
Lesen wir Vers 26: „Aber der Engel des Herrn redete zu Philippus und sprach: Steh auf und geh nach Süden auf die Straße, die von Jerusalem nach Gaza hinabführt und öde ist.“ Trotz dieses großen Werkes in Samaria wurde Philippus bald abberufen. Nun sandte der Engel des Herrn Philippus, um einer suchenden Seele zu helfen. Für Gott war diese eine Seele kostbarer als eine ganze Stadt.
Der äthiopische Kämmerer hatte einen weiten Weg zurückgelegt, um in Jerusalem im Tempel anzubeten und war nun auf der Rückreise. Er hatte sich auch eine Bibel, nämlich eine Abschrift des Propheten Jesaja gekauft und las eifrig darin. Trotzdem konnte er es nicht verstehen. Er brauchte einen Bibellehrer. Als Philippus den Wagen sah, lief er neben ihm her. Philippus fragte, ob er wohl auch verstehe, was er da liest. Da öffnete der Äthiopier sein Herz und bat ihn, aufzusteigen und ihm das Wort Gottes zu erklären. Philippus erklärte angefangen von Jesaja 53 das Evangelium von Jesus, der wie ein Schaf für unsere Sünden zur Schlachtbank geführt wurde, der für unser Heil sein Blut vergoss und der auferstand und allen, die an ihn glauben das ewige Leben gibt. Der Kämmerer nahm Gottes Wort mit großer Freude an und fragte sofort, ob er getauft werden könnte. Und als er getauft worden war, wurde Philippus entrückt. Der Kämmerer aber zog fröhlich nach Hause. Gott gebrauchte ihn, die Tür für die Afrika-Mission zu öffnen und den ersten Stützpunkt für die Afrika-Mission zu errichten.
Der Heilige Geist ist der Leiter der Weltmission und er gebraucht diejenigen, die bereit sind, seiner Orientierung einfach zu gehorchen. Gott sendet uns auch zu den durstigen Seelen der Hoffnungsträger, die nach einem Bibellehrer suchen. Gott hat viele Studenten aus verschiedenen Ländern nach Deutschland geführt und wirkte durch das Bibelstudium in ihren Herzen, wie etwa in Sujan oder Emmanuel. Ich kenne einen jungen Mann, der nach Gott suchte, aber er konnte ihn im Islam nicht finden; durch das Bibelstudium empfing er das lebendige Wasser, das seine Seele wahrhaft zufriedenstellt. Ein junger Mann durfte durch das treue Campusgebet lernen, seine Furcht zu überwinden und Hoffnungsträger einzuladen und seine Freunde zur Lebensgemeinschaft führen. Gott wirkt durch das Zweierbibelstudium. Lasst uns Bibellehrer sein, die Gottes Berufung gehorchen und zu den suchenden Hoffnungsträgern gehen und ihnen Gottes Wort verkündigen. „H. Warmherz, steh auf und geh auf die Adenauer Allee! H. Samuel Abraham, steh auf und geh auf den Venusberg Campus! H. Jochen, steh auf und geh auf die Grantham Allee!“
3. Die Bekehrung eines Verfolgers Saulus (9,1-31)
In Kapitel 9 erfahren wir, wie die Liebe Jesu den Hass eines Verfolgers, Saulus, überwand und ihn zu einem Missionar, Paulus, veränderte. Saulus schnaubte mit Drohen und Moden gegen die Jünger des Herrn. Er hielt die Christen für eine gefährliche Sekte und ließ sie ins Gefängnis werfen. Die Hohenpriester ernannten ihn zum Beauftragten für die Christenverfolgung in Damaskus. Er wurde ein internationaler Christenverfolger. Alle Christen zitterten vor ihm, als er sich nach Damaskus in Bewegung setzte. Aber Jesus sah ihn nicht als einen Feind, sondern als verlorenes Schaf. Jesus erschien ihm in einem hellen Licht und fragte ihn: „Saul, Saul, was verfolgst du mich?“ Jesus umarmte ihn mit seiner Liebe, so dass er Buße tun, geistlich erweckt werden und sich zu Jesus umkehren konnte. Dies war Jesu suchendes Herz und vergebende Liebe für einen schlimmen Sünder.
Hananias lebte in Damaskus. Er war erschrocken, als Jesus ihn zu Saulus senden wollte. Aber er gehorchte der Anweisung Jesu absolut, als er Gottes Hoffnung sehen konnte. Lesen wir die Verse 15 und 16 zusammen: „Doch der Herr sprach zu ihm: Geh nur hin; denn dieser ist mein auserwähltes Werkzeug, dass er meinen Namen trage vor Heiden und vor Könige und vor das Volk Israel. Ich will ihm zeigen, wie viel er leiden muss um meines Namens willen.“ Für Jesus war Saulus nicht einfach ein Feind oder ein böser Mensch. Jesus sah, was Saulus in der Zukunft sein würde, nämlich Gottes Werkzeug, um das Evangelium zu Heiden und zu Königen zu predigen. Durch die Vergebungsgnade Jesu hatte Saulus eine große Zukunft, einer der Hauptakteure für die Weltmission zu sein. Hananias überwand seine Furcht und seine Vorurteile, umarmte Saulus, indem er ihn einen „lieben Bruder“ nannte. Daraufhin fiel es Saulus wie Schuppen von den Augen, er wurde wieder sehend, ließ sich taufen und nahm Speise zu sich und stärkte sich.
Es ist Jesu wunderbare Gnade, dass er einen Verfolger der Gemeinde als sein Werkzeug für die Weltmission auserwählt und gebraucht hat. Bei Jesus gibt es keine hoffnungslosen Fälle. Wir kennen die Geschichte von John Newton, der als Jugendlicher nach Afrika ging, um frei sündigen zu können. Er arbeitete lange Zeit als Sklavenhändler. Aber auf einer Überfahrt bekehrte er sich in einem Sturm zu Jesus. Von da an wurde sein Leben 180° verändert und er wurde zu einem Pastor. Er schrieb das bekannte Lied: „O Gnade Gottes wunderbar“. Es ist sein persönliches Zeugnis, dass er ein schrecklicher Sünder war, der Verdammnis verdient hatte, der aber durch die wunderbare Gnade Jesu zu einem Verteidiger des Evangeliums verändert wurde.
Ohne Jesus lebte ich als ein kaltherziger und verletzender Egoist. Ich kümmerte mich nicht einmal um einen Freund, der beinahe an Magersucht gestorben wäre. Aber Jesus besuchte mich am Anfang meines Studiums mit Johannes 5,6 und fragte mich: „Willst du gesund werden?“ Als ich Jesu Gnade persönlich annahm, durfte ich Gottes wunderbare Veränderungsmacht in meinem Leben erfahren. Er sah mich mit der Hoffnung, mich als sein Werkzeug und einen Segen und Menschenfischer für sein Werk der Campusmission zu gebrauchen. So durfte ich in der Gnade Jesu als ein Hirte und Bibellehrer für meine Kommilitonen gebraucht werden.
In Damaskus wurde Saulus zu einem der kräftigsten Verteidiger des Evangeliums, was die dortigen Juden so ärgerte, dass sie Saulus lynchen wollten. Doch Gott rettete ihn, indem er in einem Korb an der Stadtmauer heruntergelassen wurde. In Jerusalem hatten die Christen verständlicher Weise zunächst große Angst und Misstrauen gegen ihn. Doch Barnabas nahm ihn auf und führte ihn in die Gemeinde ein. Auch hier wurde er bald von den Juden angefeindet, so dass die Gemeinde ihn in seine Heimat Tarsus schickte. So bereitete Gott den nächsten geistlichen Leiter vor, um das Evangelium bis ans Ende der Erde zu bringen.
Weil wir Gottes Veränderungsmacht in unserem Leben erfahren haben, dürfen wir auch die Hoffnungsträger mit der Hoffnung Gottes sehen und zu ihnen gehen. Hananias überwand seine Vorurteile und gehorchte einfach Jesu Befehl: „Geh nur hin, denn dieser ist mein auserwähltes Werkzeug.“ Er betrachtete Saulus mit der Hoffnung Gottes als Gottes auserwähltes Werkzeug. Lasst uns alle vorgefasste Meinung gegenüber unseren Kommilitonen, Mitschülern oder Hoffnungsträgern überwinden und die jungen Menschen mit der Hoffnung und Vision Gottes betrachten, dass Jesus sie als seine Zeugen für die Auferstehungsmacht Jesu gebrauchen möchte. Lasst uns mutig hingehen und ihnen das Wort Gottes geben, indem wir ZBS-Teams mit ihnen bilden, so dass sie diesem Jesus persönlich begegnen und als Gottes Werkzeuge für die Weltmission aufgestellt werden können.
4. Gottes Werk durch Petrus in Judäa (9,32 43)
In den Versen 32-43 erfahren wir über Petrus Werk in Judäa. In der Stadt Lydda heilte er einen Gelähmten, indem er zu ihm sagte: „Äneas, Jesu Christus macht dich gesund.“ Auch in der Stadt Joppe, dem heutigen Jaffa, wandelte er in den Fußtapfen Jesu. Tabita war eine junge Christin, die gerade gestorben war. Aber Petrus überwand die Trauer und Todesmacht, und weckte sie zu einem neuen Leben auf, so wie Jesus die Tochter von Jairus erweckt hatte. Auf diese Weise wurde das Evangeliumswerk in Judäa stark verbreitet. Obwohl Petrus lange in Joppe blieb, trieb der Heilige Geist ihn an, sein Herz auch für die Heidenmission zu öffnen.
2. Gottes Ratschluss zur Heidenmission und das erste Missionszentrum (10,1 12,25)
1. Petrus und Kornelius und der Beginn der Heidenmission (10,1-11,18)
In Kapitel 10 sehen wir, dass der Heilige Geist gezielt darauf hin wirkte, die Tür für die Heidenmission zu öffnen. Dafür arrangierte er ein Treffen zwischen dem römischen Hauptmann Kornelius und dem jüdischen Bibellehrer Petrus. Kornelius war ein römischer Hauptmann in der Hafenstadt Cäsarea. Er war fromm und gottesfürchtig und betet immer zu Gott. Einmal erschien ihm ein Engel und sagte, er solle Petrus rufen lassen. Er gehorchte sofort und organisierte das Treffen mit Petrus.
Das größere Hindernis war im Herzen von Petrus, der sehr mit den jüdischen Traditionen verhaftet war. Während seiner Gebetszeit offenbarte Gott ihm durch eine Erscheinung, dass er alle Arten von unreinen Tieren durchaus schlachten und essen durfte. Er sah ein großes Tuch, in dem alle Arten von unreinen Tieren versammelt waren und dann hörte er eine Stimme: „Schlachte und iss!“ Es widerstrebte Petrus, weil er an die strenge jüdische Reinheit gewohnt war. Doch diese dreimalige Erscheinung half ihm schließlich zu erkennen, dass Gott ihm helfen wollte, seine instinktive Ablehnung gegen alle Heiden zu überwinden und konkret das Haus des Römers Kornelius zu betreten.
Petrus staunte nicht schlecht, als er dort, wo er von sich aus niemals hingegangen wäre, eine ganze Versammlung von Leuten vorfand, die durstig nach dem Wort Gottes waren. Sie nahmen Petrus als einen Boten Gottes auf. Ihre Herzen waren vorbereitet, so dass sie noch während seiner Predigt mit dem Heiligen Geist erfüllt wurden. Petrus erkannte das Wirken Gottes und taufte die neuen Gläubigen. Welch eine große Freude und mächtiges Wirken Gottes war das! Als Petrus einfach der Führung Gottes gehorchte, wurden seine geistlichen Augen geöffnet: (Verse 34.35) „Nun erfahre ich in Wahrheit, dass Gott die Person nicht ansieht, sondern in jedem Volk, wer ihn fürchtet und recht tut, der ist ihm angenehm.“
Diese Begebenheit war eine wichtige Voraussetzung, durch die die ganze Gemeinde ihre Vorurteile überwinden und anfangen durfte, die Heiden als gleichwertige Brüder aufzunehmen. Anfangs wurde Petrus in Jerusalem sogar getadelt, weil er in das Haus eines Heiden gegangen war und dort gegessen hatte. Aber als sie davon hörten, wie mächtig Gott unter diesen Heiden gewirkt hatte, erkannten auch sie die Gnade Gottes und konnten Gott nur noch für seine Führung und sein mächtiges Wirken loben.
2. Das erste Missionszentrum in Antiochia (11,19-30)
Antiochia am Orontes war damals die drittgrößte Stadt der Welt. Gottes Werk in Antiochia wurde zuerst von einigen der Diaspora-Christen begonnen, die wegen der Verfolgung dorthin kamen. Obwohl sie anfangs nur zu den dort lebenden Juden gingen, fingen einige an, auch mit den Griechen über Jesus zu sprechen. Gott wirkte unter den Griechen und so wurde die erste multi-kulturelle Gemeinde geboren. Als die Gemeinde in Jerusalem davon hörte, sandte sie Barnabas dorthin, der Gottes Wirken sah und die jungen Christen ermutigte und stärkte. Nicht nur das, sondern er lud Saulus ein, dorthin zu kommen, der ein hervorragender Bibellehrer war. Lesen wir Vers 26: „Und als er ihn fand, brachte er ihn nach Antiochia. Und sie blieben ein ganzes Jahr bei der Gemeinde und lehrten viele. In Antiochia wurden die Jünger zuerst Christen genannt.“ Barnabas und Saulus dienten den jungen Gläubigen mit dem tiefgehenden Bibelstudium. Dadurch wuchs die Gemeinde nicht nur zahlenmäßig, sondern konnte auch in der Tiefe ihres Glaubens wachsen. So konnten sie als das neue Weltmissionszentrum gebraucht werden.
Als die Gläubigen so fleißig Gottes Wort studierten, blieben die Konsequenzen nicht aus. Sie sprachen mit vielen Ungläubigen über den Glauben und wahrscheinlich bezeugten sie dabei immer wieder die Tatsache, dass Jesus der Christus ist. Dies mag der Grund gewesen sein, warum viele sie abschätzig als „Christen“ bezeichneten. Doch bald verwendeten sie auch selber diese Bezeichnung, indem sie sich als „Verrückt für Christus“ identifizierten. Sie zeigten auch ihre Verbundenheit mit den Christen in Jerusalem, indem sie diese angesichts einer bevorstehenden Hungersnot unterstützen.
Wir danken dem Herrn, dass er GLEF als ein Werkzeug zur geistlichen Zurüstung und Mobilisierung unserer nächsten Generation durch das tiefgehende Bibelstudium reichlich gesegnet hat. Wir durften uns auf das tiefgehende Bibelstudium konzentrieren und durch Botschaft, Sondervorträge, Factual-Studies und Workshops Gottes Wort tiefgehend erforschen. Dadurch wurden viele nächste Generationen mobilisiert. Nun arbeiten sie selber als hervorragende Bibelforscher und sie dienen ihren Kommilitonen mit dem Wort Gottes und beten für die Weltmission. Auf diese Weise bereitet Gott uns vor, als ein Weltmissionszentrum gebraucht zu werden.
3. Die Verfolgung durch Herodes Agrippa (12,1-25)
In Kap. 12 geht es um die Verfolgung, die unter König Agrippa einsetzte. Dieser ließ Jakobus, einen der Leiter der Gemeinde verhaften und mit dem Schwert hinrichten. Als er eine positive Reaktion der Juden erfuhr, ließ er auch Petrus ins Gefängnis werfen, um auch ihn hinzurichten. Es war eine sehr kritische Situation für die Gemeinde, weil ihre Leiter beseitigt wurden. Aber sie kamen gerade in dieser Lage im Gebet zu Gott. Die ganze Gemeinde betete für Petrus, der schwer bewacht im Gefängnis schlief. Gott war gnädig und sandte einen Engel, der Petrus befreite und aus dem Gefängnis führte. Dies war ein Wunder Gottes, so dass die Christen es gar nicht glauben konnten, als Petrus plötzlich wieder vor der Tür stand. Aber Gott hatte ihn errettet, weil er ihn noch für sein Heilswerk gebrauchen wollte. Der König Herodes Agrippa aber wurde für seinen Hochmut und Feindschaft gegen Gott bestraft, indem er von Würmern aufgefressen starb.
In der heutigen Lektion haben wir das Werk des Heiligen Geistes kennengelernt, der die ersten Christen dazu führte, das Evangelium nach Judäa und Samarien zu bringen, und sie für die Weltmission vorbereitet hat. Der Heilige Geist wirkte durch die Verfolgung, so dass sie nicht in Jerusalem blieben, sondern überall hin verstreut wurden und dort als Missionare wirken konnten. Der Heilige Geist führte Philippus, dass er als Bibellehrer für einen äthiopischen Kämmerer gebraucht wurde und durch ihn die Evangeliumsbotschaft nach Afrika sandte. Der Heilige Geist half Petrus, seine fixierten jüdischen Vorstellungen zu überwinden und führte ihn mit Kornelius zusammen, so dass auch die Heiden den Heiligen Geist empfangen durften. Der Heilige Geist wirkte in einem Verfolger Saulus, dass er Jesus begegnen konnte. Weil Hananias Jesu Befehl absolut gehorchte, konnte er als Hirte für Saulus gebraucht werden. Der Heilige Geist wirkte auch durch Petrus, Johannes und Barnabas, die von der Gemeinde in Jerusalem ausgesandt wurden, so dass Gottes Werk in Samaria und später in Antiochia auf die feste Grundlage gestellt wurden. Schließlich wurde Antiochia sogar zu einem Weltmissionszentrum.
Der Heilige Geist möchte auch in unserer Zeit das Evangelium ausbreiten, dass die Studenten an allen Fakultäten geistlich erweckt werden. Er möchte einen Bundeskanzlerkandidaten am Juridicum aufstellen, er möchte 120 Mediziner als Bibellehrer aufstellen und auch die Rhein-Sieg-Hochschule als einen Missionare-sendenden Campus gebrauchen. Wir glauben, dass Gott 10.000 Bibellehrer für die geistliche Wiedererweckung aufstellen und 100.000 Missionare für Weltmission aussenden möchte. Gott möchte auch die 120 Stützpunkte für die M-Mission errichten. Der Heilige Geist gebrauchte die Gläubigen, die bereit waren, seiner Führung einfach zu gehorchen und seine Liebe auszuüben. Lasst uns den Gehorsam des Glaubens lernen, „Geh nur hin…“, unsere menschliche Berechnung und Vorurteile überwinden, und mit der Kraft des Heiligen Geistes als seine Zeugen bis an das Ende der Erde gebraucht werden.
Wir lernen heute das Wirken des Heiligen Geistes für die Weltmission kennen. Durch den Gehorsam von Philippus wurde Äthiopien pioniert. Durch den Gehorsam von Petrus kam das Evangelium zu einem römischen Hauptmann. Durch den Gehorsam von Hananias wurde Saulus zum Werkzeug für die Weltmission verändert. Lasst uns durch den Gehorsam des Glaubens hingehen, dass wir ZBS-Teams mit den Studenten bilden und so die geistliche Wiedererweckung erfahren. Gott hat auch unser MR-Team gesegnet, den Gebetsaltar zu bauen und einen Stützpunkt für die M-Mission vorzubereiten. Gott hat überall Seelen vorbereitet, die auf einen Bibellehrer warten. Er bereitet unsere nächste Generation vor, damit sie als hervorragende Bibellehrer für die Weltmission gebraucht werden können. So dürfen wir sehen, dass Deutschland und Europa geistlich erweckt noch einmal als eine Hirtennation für die Weltmission gebraucht werden.