Die Wahl der sieben Diakone

Apostelgeschichte 6,1-16
Leitverse 6,3.4

„Darum, ihr lieben Brüder, seht euch um nach sieben Männern in eurer Mitte, die einen guten Ruf haben und voll Heiligen Geistes und Weisheit sind, die wir bestellen wollen zu diesem Dienst. Wir aber wollen ganz beim Gebet und beim Dienst des Wortes bleiben.“

Danke sei dem Herrn für das Studium der Apostelgeschichte. In der vergangenen Woche haben wir gelernt, dass die Apostel sich nicht einschüchtern ließen, sondern trotz der Drohungen der Mächtigen mutig im Tempel auftraten und alle Worte des Lebens verkündigten. Wir wurden ermutigt, uns nicht vor dem gottlosen Zeitgeist zu beugen, sondern Gott mehr zu gehorchen als den Menschen. Gott möchte durch das Bilden von Zweierbibelstudium-Teams Deutschland und Europa noch einmal geistlich erwecken und für das Weltheilswerk Gottes, besonders für die M-Mission kostbar gebrauchen.

In der heutigen Lektion lernen wir, dass die Apostel mit der klaren Priorität für das Gebet und das Wort Gottes lebten. Durch die Aufstellung der sieben Diakonen sehen wir, wie die Apostel dem Jüngererziehungswerk einflussreich gedient und Mitarbeiter für das Werk Gottes aufgestellt und mobilisiert haben. Lasst uns unsere Priorität auf das Wort Gottes und Bibelstudium setzten und die geistliche Einheit bilden, in der Gott tüchtige Mitarbeiter wie Stephanus aufstellen kann, die trotz aller Widerstände das Evangelium mit Geist und Kraft bezeugen.

1. Die Entscheidung der Apostel (1-7)

Sehen wir uns Vers 1 an: „In diesen Tagen aber, als die Zahl der Jünger zunahm, erhob sich ein Murren unter den griechischen Juden in der Gemeinde gegen die hebräischen, weil ihre Witwen übersehen wurden bei der täglichen Versorgung.“ Dieser Vers berichtet über ein Problem, welches in der wachsenden Gemeinde auftrat. Es gab offenbar zwei Gruppen von Gläubigen, die sich als hebräische Juden und griechische Juden identifizierten. Erstere waren im Land Israel aufgewachsen, sprachen aramäisch und pflegten ihre jüdische Tradition gewissenhaft. Die griechischen hingegen stammten hauptsächlich aus der Diaspora, waren also im Ausland geboren, sprachen griechisch als Muttersprache und hatten viele Elemente der damals vorherrschenden griechischen Kultur aufgenommen. Nun wird berichtet, dass die griechischen Witwen bei der täglichen Versorgung übersehen worden waren. Bisher hatten sich die Apostel um die Verteilung von Material oder Mahlzeiten sorgfältig gekümmert. Sicher hatten sie keine Absicht gehabt, irgend jemanden zu bevorzugen oder zu vergessen. Aber sie hatten die Witwen von griechischen Juden unabsichtlich übersehen. Vielleicht waren sie einfach zu beschäftigt oder hatten ein Kommunikationsproblem. Auf jeden Fall fühlten sich einige benachteiligt und begannen über die hebräischen Juden zu murren.

Keine Gemeinde kann perfekt sein, weil die Menschen nie perfekt sind. Darum kam und kommt es immer wieder zu solchen oder ähnlichen Differenzen oder Anliegen in einer Gemeinde. Satan ist sehr listig darin, ein Anliegen für sich auszunutzen, nämlich um Unzufriedenheit, Murren und schließlich Spaltung in eine Gemeinde zu bringen. In diesem Fall war es nicht eine Frage der Lehre oder des Inhalts der Verkündigung, sondern es ging um ein ganz praktisches Anliegen, nämlich um das Essen.

Sehen wir uns Vers 2 an: „Da riefen die Zwölf die Menge der Jünger zusammen und sprachen: Es ist nicht recht, dass wir für die Mahlzeiten sorgen und darüber das Wort Gottes vernachlässigen.“ Obwohl es nicht so ein großes Anliegen zu sein schien, nahmen die zwölf Apostel es doch ernst und beriefen eine Jünger-Versammlung ein. Dort sagten sie, dass es nicht recht ist, wenn sie sich um die Mahlzeiten kümmerten. Bisher hatten sie diese Aufgabe treu wahrgenommen, aber es schien ihnen nicht recht, dafür nun alle Kraft einzusetzen. Darum wollten sie sich von nun an auf ihre eigentliche Aufgabe fokussieren, nämlich auf die Verkündigung des Wortes Gottes, während sie für die Essenverteilung und soziale Dienste sieben Diakone aufstellen wollten.

Die größte Sorge der Apostel war nicht das Essen, sondern das sie das Wort Gottes vernachlässigen könnten. Dies zeigt ihre klare Priorität und Orientierung, sich auf das Bibelstudium zu konzentrieren. Warum ist das Bibelstudium so wichtig? Weil nur das Wort Gottes uns den Weg zum ewigen Leben zeigt. Jesus sagte in Joh 6,63b: „Die Worte, die ich zu euch geredet hat, die sind Geist und sind Leben.“ Und in Joh 5,24 sagte er: „Wer mein Wort hört und glaubt dem, der mich gesandt hat, der hat das ewige Leben und kommt nicht in das Gericht, sondern er ist vom Tode zum Leben hindurchgedrungen.“ Eine Gemeinde braucht das Wort Gottes als ihren festen Anker und Grundlage ihres Wachstums. Weil der Mensch nicht nur vom Brot lebt, sondern von jedem Wort Gottes, sollte das Bibelstudium immer unsere höchste Priorität bleiben.

Angenommen, die Apostel hätten sich auf die Armenversorgung konzentriert, so wäre die Gemeinde über kurz oder lang zu einer Wohlfahrtsorganisation geworden. Aber weil sie ihre Priorität festhielten, konnte Gott sie gebrauchen, das Wort Gottes auszubreiten, den Weltmissionsbefehl zu erfüllen, nämlich hinzugehen und das Evangelium aller Kreatur zu predigen (Mk 16,15). Paulus sagte in 2.Tim 3,15: „und dass du von Kind auf die Heilige Schrift kennst, die dich unterweisen kann zur Seligkeit durch den Glauben an Christus Jesus.“ Lasst uns die Priorität für das Bibelstudium und das Wort Gottes stets festhalten, sowohl in der Gemeinde als auch in unserem persönlichen Leben, damit wir geistlich wachsen und für Gottes Heilswerk gebraucht werden dürfen. Sonntagsgottesdienst, Zweierbibelstudium und Tägliches Brot sind die festen Pfeiler unseres geistlichen Lebens und unseres Wachstums, die wir nicht vernachlässigen dürfen.

Lesen wir Vers 3: „Darum, ihr lieben Brüder, seht euch um nach sieben Männern in eurer Mitte, die einen guten Ruf haben und voll Heiligen Geistes und Weisheit sind, die wir bestellen wollen zu diesem Dienst.“ Hier sehen wir, dass die Apostel dem Jüngererziehungswerk dienten. Die Christen werden in diesem Abschnitt dreimal „Jünger“ genannt. Sie waren nicht einfache nominelle Gläubige, sondern diejenigen, die Jesus mit ganzer Hingabe und Selbstverleugnung nachfolgten und bereit waren, das Kreuz der Nachfolge zu tragen. Gottes Werk ist ein Werk der Jüngererziehung. Jesus erzog 12 Jünger und nannte sie Apostel. Die Apostel wiederum erzogen viele Gläubige und stellten sie als Jünger auf. Unter ihnen waren die sieben Diakone. Die Apostel suchten nicht einfach irgendjemanden, der sie in den praktischen Aufgaben unterstützen könnte. Es sollten explizit sieben Männern „aus ihrer Mitte“ sein. Sie sollten entschlossene Jünger Jesu sein. Darüber hinaus sollten sie einen guten Ruf haben, voll Heiligen Geistes und voll Weisheit sein.

Es gibt nicht wenige Gemeinden, die versuchen, Helfer von außen einzustellen. Sie machen dann eine Stellenanzeige und suchen sich diejenigen aus, die besonders fähig sind, vielleicht Theologie studiert haben. Aber in der ersten Gemeinde sehen wir ein ganz anderes Bild. Es war eine Gemeinde, die durch Jüngererziehung wuchs. Sie haben diejenigen aufgestellt und befähigt, die in der Gemeinde gewachsen waren, nun ein höheres Amt zu bekleiden. Diese hatten nicht unbedingt große Fähigkeiten und keine spezielle Ausbildung. Aber sie hatten den gleichen Geist und den gleichen Glauben. Sie kannten die Gemeinde ganz genau und konnten sich darum am Besten um deren Anliegen kümmern. In diesem Sinne ist es wichtig, dass unsere Hirten und unsere nächste Generation zu den verantwortlichen Leitern wachsen, zu Hirten, Bibellehrern, Prediger und globalen geistlichen Leitern aufgestellt werden. Unsere nächste Generation, hat durch GLEF den Geist und Glauben ihrer Eltern, ihrer Hirten und ihrer Glaubensvorfahren kennengelernt und wurde mobilisiert und zugerüstet. Es ist ermutigend zu sehen, wie z.B. H. Peter R., Dr. Petrus, Daniel G., Samuel Abraham oder Lydia P. angefangen haben, dem Werk Gottes mit dem gleichen Glauben und Geist der ersten Generation zu dienen.

Sehen wir uns Vers 4 an: „Wir aber wollen ganz beim Gebet und beim Dienst des Wortes bleiben.“ Hier lernen wir, was der Fokus und die Priorität der Apostel war. Sie wollten sich vor allem auf das Gebet und auf den Dienst des Wortes Gottes konzentrieren. Gebet bedeutet dabei die Fürbitte und den geistlichen Kampf. Außerdem empfingen sie im Gebet die Orientierung des Herrn. Satan versucht immer, das Gebet der Leute Gottes zu verhindern, weil er um die Macht des Gebets weiß. Mose betete während des Kampfes gegen die Amalekiter auf dem Hügel und solange er die Arme des Gebets emporhielt, solange siegten auch die Israeliten unter der Leitung Josuas. Auch Paulus bezeugte, dass er bei Tag und Nacht für Timotheus betete (2.Tim 1,3).

Zum anderen ist der Dienst des Wortes Gottes die Grundlage für die Gemeinde. Die Gemeinde ist kein Verein oder Interessengemeinschaft, sondern die Gemeinschaft derjenigen, die an Jesus glauben und durch das Wort Gottes verändert worden sind. Darum ist das Wort Gottes die feste Basis für ihr Leben und auch für ihre geistliche Gemeinschaft. Jede ihrer Versammlungen war vor allem eine Wortgemeinschaft, bei der das Bibelstudium im Mittelpunkt stand. Jesus selbst sagte, als viele kranke Menschen zu ihm kamen, dass er gekommen ist, das Wort Gottes zu predigen (Mk 1,38). Esra war ein Leiter, der sich auf das Wort Gottes fokussierte und so für die geistliche Wiedererweckung nach der babylonischen Gefangenschaft gebraucht werden konnte. In Apg 20,20 bezeugte Paulus, dass er den Christen in Ephesus alle Worte Gottes gelehrt hatte.

Wir dürfen auch eine Gemeinschaft des Gebets und des Wortes Gottes zu bilden. Der wichtigste Punkt ist nicht die Gemeinschaft, sondern das Bibelstudium und unser gemeinsames Gebet für die geistliche Wiedererweckung und die Weltmission. Dies dürfen wir durch Tägliches Brot mit Frühgebet, durch Gottesdienst, Jüngerschaftsabend, Bibelseminar und auch Masterkurs praktizieren. Wenn für eine Gemeinde nur die Menschen oder die schöne Gemeinschaft im Mittelpunkt steht, so verliert sie ihren Geist. Auch die Hilfe für die Armen sollte nicht der Mittelpunkt sein, sondern ist ein Werkzeug für die eigentliche Aufgabe, das Evangelium zu verkündigen. Der Mittelpunkt einer geistlichen Gemeinschaft muss das Gebet und das Wort Gottes sein, welches die Apostel lehrten. Aktuell dürfen wir durch das Bibelstudium, nämlich durch das Daniel-Bibelstudium zusammen mit New Jersey-UBF, die Umgebung für das nächste GLE-Forum 2023 vorbereiten.

In der ersten Gemeinde wurde nicht die Leitung der Apostel in Frage gestellte. Stattdessen wurden sieben Helfer aus den eigenen Reihen aufgestellt, die mit den Aposteln hingebungsvoll zusammenarbeiteten, damit alle Aufgaben auf die beste Weise erfüllt werden konnten. Das griechische Wort „Diakon“ bedeutet Diener oder Helfer. Die Diakone wurden also als besondere Helfer für die Apostel bestimmt. Dadurch dass die Aufgaben auf viele Schultern verteilt wurden, konnte sowohl das Murren in der Gemeinde beseitigt werden, als auch die Gemeinde selbst weiter wachsen.

Die Apostel hatten klare Kriterien und Voraussetzungen für die Diakone aufgestellt, nämlich ihren guten Ruf und dass sie voll Heiligen Geistes und Weisheit sein sollten. In 1.Tim 3,8 finden wir eine noch ausführlichere Liste, nämlich dass sie ehrbar sein sollten, nicht doppelzüngig, keine Säufer, nicht schändlichen Gewinn suchen, das Geheimnis des Glaubens bewahren und untadelig sind. Die Gemeinde stellte nun sieben Männer auf. Lesen wir Vers 5 gemeinsam: „Und die Rede gefiel der ganzen Menge gut; und sie wählen Stephanus, einen Mann voll Glaubens und Heiligen Geistes, und Philippus und Prochorus und Nikanor und Timon und Parmenas und Nikolaus, den Judengenossen aus Antiochia.“ Die ausgewählten Männer wurden dann vor die Apostel gestellt, die für sie beteten und ihnen die Hände auflegten.

Wegen der griechischen Namen können wir davon ausgehen, dass sie überwiegend griechische Juden waren. Nikolaus war sogar ein ehemaliger Heide, der zum Judentum übergetreten war. Stephanus wurde als erster Märtyrer der Christen in Kapitel 7 bekannt. Phippus war später Missionar in Samarien. Dies zeigt, wie segensreich und einflussreich diese sieben Diakone in der Gemeinde wirkten und als globale geistliche Leiter gebraucht wurden.

Der Knecht Gottes M. Peter hat dem Werk Gottes niemals alleine gedient, sondern dafür gekämpft, viele Mitarbeiter zu mobilisieren und aufzustellen, damit diese dem Werk Gottes verantwortlich und hingebungsvoll dienen. Zur Zeit sehen wir, dass unsere nächste Generation aktiv mitarbeitet, indem sie durch die Musik, aber auch durch Video- und Online-Arbeit die gute Umgebung vorbereiten, dass Gottes Werk weiter wachsen und von Gott kostbar gebraucht werden kann. Durch GLEF hat Gott die tüchtigen Helfer oder Diakone für das Werk Gottes mobilisiert und aufgestellt, die mit einem Herzen und einem Geist für die geistliche Wiedererweckung als SEBTs zusammenarbeiten. Nun beten wir dafür, auch die Hoffnungsträger geistlich zu mobilisieren und sie als die Diener des Wortes aufzustellen. Möge Gott Wolfgang, Olaf und H. Noah helfen, jeweils eine klare Botschaft für die Frühlingsbibelkonferenz vorzubereiten und sie als tüchtige Diener des Wortes Gottes gebrauchen.

Das geistliche Wachstum einer Gemeinde geschieht immer durch das Wort Gottes, nämlich durch das Bibelstudium. Dort wo die Gemeinde und besonders die Leiter sich auf das Wort Gottes konzentrieren, wo sie lebendige Wortgemeinschaften bilden und Jünger Jesu aufstellen, da geschieht das kräftige Wachstum. Lasst uns die Wortgemeinschaft durch das Studium von Apostelgeschichte und Daniel tiefgehend bilden, auch unsere Hoffnungsträger zu den tüchtigen Bibellehrern aufstellen. Möge Gott unsere Bibelforschung zur Vorbereitung von GLEF 2023 reichlich segnen.

2. Stephanus vor dem Hohen Rat (8-15)

In den Versen 8 bis 15 erfahren wir, wie die Diakone dem Werk Gottes gedient haben und dann insbesondere Stephanus vor dem Hohen Rat angeklagt wurde. Lesen wir Vers 8: „Stephanus aber, voll Gnade und Kraft, tat Wunder und große Zeichen unter dem Volk.“ Die spezielle Aufgabe der Diakone war die Verteilung der Mahlzeiten gewesen. Aber wir sehen hier, dass sie sich nicht darauf beschränkten, eine Sozialarbeit zu leisten. Offenbar haben sie diese Aufgabe fleißig erfüllt, denn es gab kein Murren mehr in der Gemeinde. Aber hier berichtet uns Lukas, wie Stephanus als ein Prediger voll Heiligen Geistes das Wort Gottes verkündigte und dass viele Wunder durch ihn bewirkt wurden. Er diente vielen Hoffnungsträgern, die durch sein Bibelstudium und seine Dienerschaft verändert wurden und das mächtig Wirken Gottes in ihrem Leben erfuhren.

Lesen wir die Verse 9 und 10: „Da standen einige auf von der Synagoge der Libertiner und der Kyrenäer und der Alexandriner und einige von denen aus Zilizien und der Provinz Asien und stritten mit Stephanus. Doch sie vermochten nicht zu widerstehen der Weisheit und dem Geist, in dem er redete.“ Es gab einige Juden, besonders aus den Diasporagemeinden in Nordafrika und Kleinasien, die mit Stephanus zu streiten begannen. Vielleicht war für sie der Tempel besonders wichtig. Auf jeden Fall stritten sie sehr heftig mit Stephanus. Aber sie konnten seinem Geist und seiner Weisheit nicht widerstehen. Stephanus war ein Verteidiger der Wahrheit Gottes, der sich auch durch die verbalen Angriffe dieser Juden nicht erschrecken ließ. Er war nicht nur in praktischen Aufgaben geschickt, sondern voll von Heiligem Geist und ein exzellenter Bibellehrer, der die Wahrheit Gottes kräftig verteidigte.

Als Stephanus das Evangelium so kräftig verteidigte, wurde er die neue Zielscheibe für die Feinde des Evangeliums, die nun versuchten, ihn mit allen Mitteln auszuschalten. Lesen wir Vers 11: „Da stifteten sie einige Männer an, die sprachen: Wir haben ihn Lästerworte reden hören gegen Mose und gegen Gott.“ Weil sie Stephanus argumentativ nicht besiegen konnten, begannen sie nun damit, einige Leute gegen ihn aufzuhetzen, die schlimme Verleumdungen über ihn verbreiteten. Die Blasphemie-Anschuldigung ist bis heute eine beliebte Anschuldigung gegen die Christen in vielen Ländern dieser Erde, um ohne fundierte Aussagen Stimmung gegen sie zu machen.

Tatsächlich konnten sie so einen Aufruhr im Volk und unter den Ältesten erzeugen, so dass man Stephanus ergriff und ihn vor den Hohen Rat brachte. Der Hohe Rat war jenes höchste Gremium der Juden, welches schon Jesus zum Tode verurteilt hatte. Und auch diesmal waren die Anschuldigungen gegen Stephanus ähnlich. Gemäß Vers 13 stellte man falsche Zeugen auf, die behaupteten, dass Stephanus gegen Gesetz und Tempel gesprochen hätte. Vers 14 sagt: „Denn wir haben ihn sagen hören: Dieser Jesus von Nazareth wird diese Stätte zerstören und die Ordnungen ändern, die uns Mose gegeben hat.“ Es war ganz ähnlich wie die falschen Zeugen, die man gegen Jesus aufgestellt hatte. Ihre Aussage war, dass Stephanus beabsichtige, den Tempel zu zerstören und die Ordnungen zu ändern. Dass er wie Jesus angeklagt wurde, war für Stephanus wahrscheinlich ein großes Privileg und eine Anerkennung seines Glaubens gewesen, dass er würdig war, mit Christus zusammen zu leiden.

Die Feinde dachten, dass sie Stephanus auf diese Weise zerstören könnten. Aber ganz im Gegensatz zu ihrer Absicht und Hoffnung, war Stephanus nicht kleinlaut oder furchtsam geworden. Vielmehr leuchtete sein Angesicht nun wie das Angesicht eines Engels. Vers 15 sagt: „und alle, die im Rat saßen, blickten auf ihn und sahen sein Angesicht wie eines Engels Angesicht.“

Hier können wir Stephanus‘ entschlossenen geistlichen Kampf kennenlernen. Er ließ sich nicht von den Anfeindungen des Judaismus überwältigen, sondern kämpfte geistlich gegen die Irrlehren und den Zeitgeist. Er war so kräftig, dass ihm niemand widerstehen konnte. Wir kennen das Beispiel von Martin Luther. In einer Zeit, in der die katholische Kirche das absolute Monopol auf Wahrheit und Macht beanspruchte, verteidigte er die Gerechtigkeit Gottes, die alleine aus der Gnade Gottes durch unseren Glauben an das Opfer Jesu kommt. Obwohl er so viel angefeindet und von den Autoritäten eingeschüchtert und verdammt wurde, kämpfte er mit Weisheit und Geist für die biblische Wahrheit. So konnte die Reformation schließlich ganz Europa erfassen. Überall begannen die Menschen, die Bibel zu lesen und die Wahrheit Gottes zu erforschen. Luther war ein geistlicher Kämpfer für das Evangelium, der sich nicht unterkriegen ließ.

In den letzten Jahren haben wir erfahren, dass Pastor Olaf Latzel so viele Widersprüche erfahren hat. Weil er die Wahrheit des Evangeliums ungeschminkt verkündigt und dabei auch vor heißen Eisen wie dem Genderismus nicht zurückschreckt. Er wurde stark angefeindet und immer wieder attackiert. Er musste sogar mehrfach vor Gericht erscheine und aktuell wird der letzte Prozess, bei dem er freigesprochen wurde, noch einmal aufgerollt. Möge Gott ihn weiter als Kämpfer des Glaubens wie Stephanus gebrauchen, der mutig die biblischen Wahrheiten bezeugt.

Auch wir haben erfahren, dass besonders das Werk der Jüngererziehung stark kritisiert und angefeindet wurde. Aber M. Peter hat in dieser Lage keinen Kompromiss geschlossen, sondern entschlossen auf der biblischen Wahrheit gestanden, auch wenn nicht selten mit Verleumdungen gegen ihn gearbeitet wurde. In diesem Sinne dürfen wir wie Stephanus auch das Wort Gottes mit Weisheit und Geist verteidigen, so dass Gottes mächtiges Werk der geistlichen Wiedererweckung weiter fortgesetzt werden kann, bis wir 10.000 Bibellehrer aufstellen und 100.000 Missionare für die Weltmission ausgesandt werden.

Heute haben wir gelernt, dass die Apostel ganz beim Gebet und beim Dienst des Wortes Gottes geblieben sind. Sie haben auch dem Werk der Jüngererziehung gedient und sieben Diakone als geistliche Mitarbeiter aufgestellt, die Gottes Werk sehr einflussreich gedient haben. Lasst uns unsere Priorität immer auf das Bibelstudium setzen, so dass wir geistlich wachsen können. Lasst uns die Hoffnungsträger und nächste Generation weiter fördern und mobilisieren, dass sie als die zukünftigen geistlichen Leiter aufgestellt werden und als Hauptpersonen für das geistliche Wiedererweckungswerk gebraucht werden. Gott gebrauche jeden von uns als einen Verteidiger des Evangeliums wie Stephanus, der in dieser gottlosen und antichristlichen Generation die biblische Wahrheit mit Weisheit und Geist verteidigt.

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