Gott machte ein Zeichen an Kain

1. Mose 4,1 – 5,32
Leitverse 4,7

„Ist’s nicht also? Wenn du fromm bist, so kannst du frei den Blick erheben. Bist du aber nicht fromm, so lauert die Sünde vor der Tür, und nach dir hat sie Verlangen; du aber herrsche über sie.“

Dank sei dem Herrn für das gesegnete Genesis-Bibelstudium. In der letzten Woche haben wir Gottes suchende und unveränderliche Liebe zu den in Sünde gefallenen Menschen kennengelernt. Gott suchte Adam trotz seiner Sünde und rief ihn: „Wo bist du?“ Vor allem gab Gott ihm die Verheißung des Retter-Nachkommens, der den Kopf des Satans zertreten würde. Diese Verheißung erfüllte Gott durch Jesu stellvertretenden Tod am Kreuz und seine Auferstehung. Wir dürfen an die absolute Liebe Gottes glauben und durch das dankende Leben und durch das Wort Gottes die listigen Versuchungen des Satans zurückweisen und ein siegreiches, glückliches Leben als Gottes Volk führen.

In der heutigen Lektion geht es darum, wie die Sünde sich weiter ausbreitete und was deren Konsequenz ist. Kain brachte seinen Bruder Abel aus Neid um. Er musste die schlimmen Folgen der Sünde erfahren. Er wurde ein ruheloser Wanderer, der in Furcht lebte. Trotzdem liebte Gott diesen Kain und machte ein Zeichen an ihn, damit er Gottes Liebe erkennen und mit Buße zurückkehren könnte. Lasst uns heute darüber nachdenken, wie wir über die Sünde herrschen können, anstatt von der Sündenmacht beherrscht zu werden. Lasst uns nicht als ein ruheloser Wanderer leben, sondern die unveränderliche Liebe Gottes zu den sündenkranken Menschen kennenlernen und mit Buße zu Gott zurückkehren. Vergebung und Rettung geschieht nicht durch unsere vage menschliche Erwartung, sondern mit Buße und Glauben.
1. Der Herr sah gnädig an Abel und sein Opfer (4,1-5)

Nachdem Adam und Eva das Paradies wegen ihrer Sünde verlassen mussten, wurden ihnen zwei Söhne geboren: Kain und Abel. Vielleicht gab ihnen diese Geburt die Hoffnung auf den Sieg über den Satan. In Vers 1 jubelt Eva noch: „Ich habe einen Mann gewonnen mit Hilfe des Herrn.“ Aber auch Kain war nur ein gewöhnlicher Sünder. So nannte sie ihren zweiten Sohn Abel, was „Hauch“ oder „Nichtigkeit“ bedeutet. Kain und Abel wuchsen gesund heran. Abel wurde ein Schäfer, Kain ein kräftiger Ackermann.

Betrachten wir die Verse 3 und 4a: „Es begab sich aber nach etlicher Zeit, dass Kain dem Herrn Opfer brachte von den Früchten des Feldes. Und auch Abel brachte von den Erstlingen seiner Herde und von ihrem Fett.“ Kain und Abel brachten beide dem Herrn ein Opfer dar. Das Opfer war der Weg, wie die versündigten Menschen wieder zu Gott kommen und die Beziehung zu ihm anknüpfen könnten. Äußerlich gesehen taten die beiden sehr ähnliche Dinge. Aber tatsächlich gab es einen großen Unterschied. Die Verse 4b und 5a berichten: „Und Gott sah gnädig an Abel und sein Opfer, aber Kain und sein Opfer sah er nicht gnädig an.“ Gott freute sich sehr über Abel und über sein Opfer, aber das Opfer von Kain nahm Gott nicht gnädig an. Warum?

1. Gott ist souverän in seiner Gnade

Heutzutage denken viele hochmütige Menschen, dass Gott einen Fehler gemacht habe. Aber Gott ist der Souverän. Er kann ein Opfer annehmen oder ablehnen. Es ist Gottes Gnade, wenn er es annimmt. Er ist nicht verpflichtet, so zu handeln, wie wir Menschen es uns wünschen oder vorstellen. Gott nahm Abel und sein Opfer durch seine Gnade an.

2. Kains Haltung gegenüber Gott war nicht in Ordnung

Der Unterschied zwischen Kain und Abel bestand nicht im materiellen Wert des Opfers, sondern in der Haltung der Opfernden. Vers 4 sagt: „Gott sah an Abel und sein Opfer“. Gott sah also zuerst die Person und dann das Opfer als Ausdruck ihres inneren Lebens. Abel brachte die ersten Tiere seiner Herde und auch von dem Fett, also dem begehrtesten Teil. Dies zeigt, dass er Gott als Gott hochachtete. Er wusste, dass er als Sünder kein Recht hatte, zu Gott zu kommen und tat sein Bestes, um Gott zu erfreuen.

Im Gegensatz dazu wird Kains Opfer als ein gewöhnlicher Teil seiner Ernte beschrieben. Das Opfer war für ihn vielleicht eine Verpflichtung. Er dachte, dass Gott zufrieden sein müsste mit dem, was er brachte. Er erkannte nicht, dass er ein Sünder war, der Gottes Gnade brauchte. Vielleicht war er wie die Gewohnheits-Christen, die denken, dass Gott sehr zufrieden mit ihnen sein muss, weil sie Kirchensteuer bezahlen und sonntags im Gottesdienst sitzen. Hebräer 11,4 sagt, dass Abel durch den Glauben Gott ein besseres Opfer dargebracht hat als Kain.

Psalm 51,19 sagt: „Die Opfer, die Gott gefallen, sind ein geängsteter Geist, ein geängstetes zerschlagenes Herz wirst du, Gott, nicht verachten.“ Mit anderen Worten sieht Gott vor allem unsere Herzenshaltung. Abel kam mit demütigem Herzen zu Gott und fand seine Gnade. Kain kam mit einem selbstgerechten Herzen, was Gott nicht erfreute.

3. Kain stand nicht vor Gott

Als Gott sein Opfer nicht annahm, hätte Kain in sich gehen und darüber nachdenken sollen, ob bei ihm etwas nicht in Ordnung war. Er hätte Buße tun und seine Haltung erneuern können. Stattdessen aber reagierte er sehr selbstgerecht. Er verglich sich mit seinem Bruder und begann ihn zu beneiden und ihm zu grollen. Dies zeigt, dass er nicht Gott suchte, sondern sich selbst darstellen wollte.

Hier dürfen wir darüber nachdenken, mit welcher Haltung wir unser Opfer zu Gott bringen, bzw. mit welcher Haltung wir Gott dienen. Komme ich mit einem zerschlagenen Herzen wie Abel zu Gott, indem ich um seine Gnade bitten? Oder denke ich, dass ich eine Leistung zu Gott bringen würde, wie Kain? Manche Menschen arbeiten äußerlich fleißig für Gott, aber sie werden sauer und unglücklich, wenn Gott sie nicht sofort segnet. Einige reagieren verärgert, wenn sie scheinbar nicht genug Anerkennung bekommen, oder wenn Gott ihre Aufgabe jemand anderem anvertraut. Wir sind Sünder, die aus Gottes einseitiger Gnade errettet sind und mit ihm zusammenarbeiten dürfen. Darum dürfen wir wie Abel unser Bestes mit großer Dankbarkeit auf seinen Altar legen.

Apostel Paulus diente der Mission Gottes am fleißigsten, indem er das Evangelium bis nach Europa, bis nach Rom und Spanien brachte. Aber er dachte nicht, dass er viel gearbeitet hätte, sondern sagte in 1. Korinther 15,10: „Aber durch Gottes Gnade bin ich was ich bin…nicht aber ich, sondern Gottes Gnade, die mit mir ist.“ Paulus lebte mit einem demütigen und zerschlagenen Herzen als unwürdiger Sünder und gab aus der Dankbarkeit sein neues Leben als ein lebendiges, heiliges Opfer ihm zurück.

2. Du aber herrsche über sie (4,6-14)

Betrachten wir Vers 6: „Da sprach der Herr zu Kain: Warum ergrimmst du? Und warum senkst du deinen Blick?“ Gott erkannte sofort, was im Herzen von Kain vorging. Darum hielt er ihm einen Spiegel vor und fragte ihn nach dem Grund. Vers 7 sagt: „Ist’s nicht also? Wenn du fromm bist, so kannst du frei den Blick erheben. Bist du aber nicht fromm, so lauert die Sünde vor der Tür und nach dir hat sie Verlangen; du aber herrsche über sie.“ In Kains Herz gab es ein sündiges Gefühl voller Unzufriedenheit, Groll, Rebellion, Murren und Hader. Gott wusste schon, was los war, und warnte ihn, dass die Sünde vor seiner Tür lauert und ihn beherrschen wollte. Doch anstatt den Fehler bei sich selbst zu suchen, hegte Kain weiter Neid und Hass auf seinen gerechten Bruder. Eigentlich war es die beste Gelegenheit für Kain, über seine Sünde nachzudenken und mit dem bußfertigen Herzen zu Gott zu kommen, aber stattdessen nährte er seine Selbstgerechtigkeit und suchte den Fehler bei Gott und bei den andern.

Welche Ermahnung gab Gott dem Kain? Sehen wir uns noch einmal Vers 7b an: „Du aber herrsche über sie.“ Hier sehen wir, dass Gott Kain sehr ernsthaft warnte, dass er über seine Sünde herrschen sollte, statt von ihr beherrscht zu werden. In der heutigen Zeit denken die Menschen, dass es gesund sei, gemäß dem eigenen Gefühl zu handeln. „Sei nur du selbst! Vertraue deinem Gefühl!“ Der Satan redet den Menschen ein, dass ihr Gefühl eine absolute Wahrheit sei, die von niemandem angezweifelt werden darf. Diejenigen, die ihr Gefühl frei ausleben, die rücksichtlos ihre Interessen verfolgen und mit ihren Sünden prahlen, werden von den Menschen bewundert, während man diejenigen, die einen harten inneren Kampf kämpfen, eher belächelt. Heutzutage werden Menschen, die ihre Homosexualität offen zur Schau stellen, als mutige und aufrichtige Menschen beklatscht. Andererseits werden diejenigen, die ihr Leben rein bewahren, indem sie gemäß dem Gebot Gottes leben, z.B. auf Sex vor der Ehe verzichten, als rückständig, sogar als gefährlich dargestellt.

Unser Gefühl ist keine Wahrheit. Seit dem Sündenfall ist unser Gefühl von der Macht der Begierde verleitet. Darum kann das Gefühl auch nicht der absolute Maßstab aller Dinge sein. Der Mensch ist zum Bilde Gottes geschaffen, darum hat er ein Verlangen nach der Heiligkeit und Gerechtigkeit Gottes. Seit dem Sündenfall aber gibt es im Herzen des Menschen auch ein Verlangen, dass ihn zur Sünde zieht. Goethe beschrieb diesen Kampf, der im Inneren eines jeden Menschen tobt, im Faust: „Zwei Seelen wohnen, ach! In meiner Brust.“ Lasst uns anerkennen, dass unser Gefühl von der Sünde betrogen ist. Lasst uns nicht auf die Lüge des sündigen Gefühls hören, sondern vielmehr unser Handeln am Wort Gottes ausrichten. So dürfen wir den siegreichen geistlichen Kampf gegen die Sünde kämpfen.

Wie können wir aber über die Sünde herrschen? In Vers 7 finden wir zwei Punkte.

Zum ersten sollen wir fromm vor Gott leben. Fromm zu leben bedeutet, dass man in der richtigen Beziehung zu Gott lebt. Viele Menschen bemühen sich, vor den Augen der Menschen einen guten Eindruck zu machen. Aber sobald sie niemand sieht, handeln sie anders. Wer mit verborgenen Sünden lebt, der kann seinen Blick nicht frei erheben. Josef im Neuen Testament wird als fromm vor Gott beschrieben, weil er vor Gott lebte und ihm gehorchte, auch wenn es für ihn persönliche Nachteile bedeutete.

Zum zweiten sollen wir auf das Wort Gottes hören. Gott gab Kain alles, was er brauchte, um die Sünde zu besiegen. Was war das? Es war das Wort Gottes: „Du aber herrsche über sie.“ Wenn er Gottes Wort festhielt und gehorchte, konnte er den Sieg erlangen. Es gibt viele Christen, die sagen, dass sie sich ja bemühen würden, aber zu schwach wären. Sie entschuldigen sich: „Ich kann nicht anders!“ Aber das ist die Lüge des Satans. Wir brauchen Gottes Kraft, die aus dem Wort Gottes kommt. Darum sagt Psalm 119,9: „Wie wird ein junger Mann seinen Weg unsträflich gehen? Wenn er sich hält an deine Worte.“ Jesus selbst kämpfte gegen die Versuchung des Satans und zitierte dreimal das Wort Gottes: „Es steht geschrieben“, womit er den Satan in die Flucht schlug.

Leider ignorierte Kain das Wort Gottes. Als er Gott ignorierte, folgte er nur seinem sündigen Gefühl und das Unglück nahm seinen Lauf. Er lud seinen Bruder Abel zu einem Spaziergang aufs Feld ein, dann erhob er sich gegen seinen Bruder und schlug ihn tot. Als sein Herz von Neid, Murren und Rebellion erfüllt war, wurde er schließlich von der Sünde beherrscht und beging den ersten Mord. Jakobus 1,15 sagt: „Danach, wenn die Begierde empfangen hat, gebiert sie die Sünde; die Sünde aber, wenn sie vollendet ist, gebiert den Tod.“ Mit anderen Worten ist ein Leben unter der Herrschaft der Sünde eine Todesspirale.

Sehen wir uns Vers 9 an: „Da sprach der Herr zu Kain: Wo ist dein Bruder Abel? Er sprach: Ich weiß nicht, soll ich meines Bruders Hüter sein?“ Hier sehen wir, dass Kain auf Gottes Frage sehr rebellisch und trotzig reagierte. Er sieht wie ein Psychopath aus. Er wollte gar nicht mehr von Gott hören und in Ruhe gelassen werden. Obwohl Gott ihn direkt auf seine Sünde ansprach, wollte er gar nicht hören. Die Folge des ersten Mordes war, dass Gott ihn verfluchen musste. Von nun an konnte er keine Frucht mehr vom Acker bekommen. Er musste ein unstetes und flüchtiges Leben führen. Er verlor seine Heimat und wurde zu einem ruhelosen Wanderer. Er musste sich ständig fürchten, dass irgendjemand ihn einfach erschlagen könnte, so wie er es getan hatte.

Hier lernen wir, dass die Sünde sehr ernsthaft ist und schlimme Folgen nach sich zieht. Es ist lebenswichtig, dass wir einen geistlichen Kampf kämpfen, über die Sünde zu herrschen. Gefühl ist keine Wahrheit, sondern verleitet uns oft. Unsere menschliche Vorstellung wie menschliche Liebe, Pläne oder Ehrgeiz sind kein guter Ratgeber. Indem wir einem Wort Gottes gehorchen, z.B. Matthäus 6,33, können wir ein gesegnetes Leben führen. Ohne Gehorsam gegenüber Gottes Wort und ohne Buße wird die Sünde unser Leben beherrschen.

Ich kenne einen jungen Mann, der immer wieder seinem Gefühl folgte. Auf diese Weise wurde er zu einem gefährlichen Mann. So konnte er von der Sünde beherrscht sein ganzes Leben ruinieren. Aber durch das Bibelstudium hörte er Gottes Wort 5. Mose 6,5: „Du sollst den Herrn, deinen Gott, lieb haben, von ganzem Herzen, von ganzer Seele und mit all deiner Kraft.“ Als er Gottes Wort annahm und sein Herz Gott gab, durfte er anfangen über die Sünde zu herrschen. Gott veränderte ihn zu einem verantwortlichen Hirten für die nächste Generation. Lasst uns Gottes Wort hören, sodass wir über die Sünde herrschen und ein segensreiches Leben im Gehorsam zu dem Wort Gottes führen.

3. Gott gab Kain ein Zeichen (4,15.16)

Wie wir gesehen haben, musste Kain nun sein ganzes Leben lang die Schuld mit sich herumtragen. Brudermord ist eines der schlimmsten Verbrechen und wir denken, dass es gerecht wäre, wenn er schlimm bestraft wird. Tatsächlich müssen die Sünder in schrecklicher Furcht leben, weil das Gewissen sie niemals alleine lässt. Gemäß der Aussage von Kain, war seine Strafe so schlimm, dass er sie nicht tragen konnte (13).

Doch sehen wir uns an, wie Gott mit Kain verfuhr. Lesen wir Vers 15 gemeinsam: „Aber der Herr sprach zu ihm: Nein, sondern wer Kain totschlägt, das soll siebenfältig gerächt werden. Und der Herr macht ein Zeichen an Kain, dass ihn niemand erschlüge, der ihn fände.“ Gott stellte Kain unter seinen besonderen Schutz, indem er ein Zeichen an Kain machte. Es ist Gottes wunderbare Liebe, dass er Kain nicht in die Verdammnis laufen ließ, sondern ihn sogar noch unter seinen Schutz stellte. So konnte er Gottes Liebe zu ihm erkennen, die ihn zur Buße leitet. Diese Begebenheit zeigt, dass Gott die Sünde hasst und bestrafen muss, aber dass er den Sünder unverändert liebt. Gott hasst die Sünde, aber er liebt den Sünder.

Auch wir haben eigentlich nichts als die Strafe Gottes verdient. Vielleicht haben wir niemanden umgebracht. Aber Jesus sagte in Matthäus 5,22, dass Zorn oder Hass genauso schlimm sind wie Mord: „Wer mit seinem Bruder zürnt, der ist des Gerichts schuldig; wer aber zu seinem Bruder sagt: Du Nichtsnutz!, der ist des hohen Rats schuldig; wer aber sagt: Du Narr!, der ist des höllischen Feuers schuldig.“ Wir haben Gottes Gebote und Ordnung wieder und wieder übertreten und zerstört und nur gemäß unserem sündigen Ego gehandelt. Es ist aber die wunderbare Gnade Gottes, dass er uns liebt und auf unsere Buße und Umkehr wartet. Gott hat uns ein Zeichen der Liebe gegeben. Dieses Zeichen der Vergebung, das Gott aufgerichtet hat, ist das Kreuz Jesu. Am Kreuz trug der Sohn Gottes die Strafe für unsere Sünde, die wir selber verschuldet haben. Dadurch hat er für uns den Weg der Buße, der Vergebung und des neuen Lebens geöffnet. Jeder, der mit bußfertigem Herzen zum Kreuz Jesu kommt, seine Sünden bekennt, empfängt seine Vergebung und darf ein neues Leben beginnen. Das Kreuz Jesu ist das Zeichen der absoluten Liebe Gottes zu den Sündern.

Saulus war ein gnadenloser Verfolger der ersten Christen, der Angst und Schrecken verbreitete. Die ersten Christen fürchteten ihn, wie die Menschen in Afghanistan nun die Taliban fürchten. Er blieb aber nicht nur in Jerusalem, sondern wollte seinen Terror auch nach Damaskus exportieren. Aber Jesus rief diesen Verfolger in seiner Liebe: „Saul, Saul, was verfolgst du mich?“ Als er Buße tat und mit seiner Sünde zum Kreuz Jesu kam, wurde er zu einem neuen Menschen, Paulus, verändert.

Das Kreuz Jesu ist Gottes Zeichen für uns, dass es einen Weg zurück gibt. Durch die Buße und den Glauben an den stellvertretenden Opfertod Jesu für unsere Sünde darf jeder zu Gott zurückkommen, seine Vergebung empfangen und einen neuen Anfang machen. Lasst uns die absolute Liebe Gottes persönlich annehmen, mit dem bußfertigen Herz zu Gott kommen und mit der Hilfe Gottes über die Sünde herrschen.

4. Kains Nachkommen und Sets Nachkommen (4,17 – 5,32)

Die Verse 17 bis 24 berichten uns von dem Stammbaum der Nachkommen Kains, nachdem dieser weggezogen war. In seinem Stammbaum finden wir einige hervorragende Leute. Sie entwickelten die Stadtkultur, die Viehzucht, die Musik und sogar die erste Eisenindustrie. Gleichzeitig aber wuchs die Sünde unter den Nachkommen Kains. Lamech lebte polygam und prahlte vor seinen Frauen damit, dass er zwei Menschen aus niedrigen Gründen umgebracht hatte. Hier sehen wir, dass die Sünde immer mehr Sünde hervorbringt. Menschliche Errungenschaften bedeuten nicht viel, wenn die Menschen dabei verdorben werden. Schließlich mussten die Nachkommen Kains alle in der Sintflut ertrinken.

Im Gegensatz dazu finden wir im Stammbaum von Set das fromme Leben seiner Nachkommen. Zur Zeit von Enosch fing man an, den Namen des Herrn anzurufen. Henoch war der Gegenentwurf zu Lamech. Er wandelte mit Gott. Gott hat ihn entrückt, damit er nicht den Tod durch die Hand der sündigen Menschen erfahren sollte. Schließlich war Noah derjenige, der die Arche der Rettung baute und mit dem Gott einen neuen Anfang machen konnte.

Hier dürfen wir darüber nachdenken, welches Erbe wir weitergeben wollen. Große menschliche Errungenschaften oder Material haben keine Bedeutung. Aber das geistliche Erbe kann den Segen Gottes auch zu künftigen Generationen weitertragen, sodass Gottes Heilsgeschichte durch sie weiterfließen kann.

Wir haben durch die Glaubensväter in UBF ein großartiges geistliches Erbe empfangen, die mit der Lebenshingabe dem Weltmissionswerk gedient haben. Dr. Samuel Lee hinterließ uns ein Wort: „Zurück zur Bibel“, welches ein Leitstern für uns wurde, nämlich das Wort Gottes tief zu studieren. Durch das Global Leadership Empowerment Forum (GLEF) dürfen wir auch dieses geistliche Erbe weitertragen, indem wir die nächste Generation mobilisieren, Gottes Wort zu studieren und als globale geistliche Leiter zu leben.

Wir haben ein großartiges geistliches Erbe empfangen gemäß Markus 11,22: „Habt Glauben an Gott!“ Mit diesem Wort kämpfte der Knecht Gottes M. Peter den humanistischen Zeitgeist zu überwinden und dem Jüngererziehungswerk zu dienen. Nun hat Gott uns durch Nehemia 2,17 die Vision gegeben, die geistlichen Mauern in Deutschland und Europa wieder aufzubauen. Lasst uns gemäß der Vision Gottes leben und das gute geistliche Erbe für unsere Nachkommen hinterlassen.

Heute haben wir gelernt, dass die Sünde schlimme Folgen hat und die Menschen immer tiefer in die Sünde führt.
Gott ermahnt uns, über die Sünde zu herrschen. Gott hat uns das Kreuz Jesu als das Zeichen seiner Liebe zu den Sündern gegeben, welches uns auf dem Weg der Buße und des Glaubens führt, sodass wir zu ihm zurückkehren dürfen. Lasst uns Gottes unveränderliche Liebe annehmen. Lasst uns Gottes Wort ergreifen und mit Gottes Hilfe über die Sünde herrschen.

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