Gottes gerechtes Gericht

Römer 2,17 – 3,20
Leitvers 3,20

„weil kein Mensch durch die Werke des Gesetzes vor ihm gerecht sein kann. Denn durch das Gesetz kommt Erkenntnis der Sünde.“

Wir danken dem Herrn, für das Römerbrief-Bibelstudium, durch das wir die Gerechtigkeit alleine aus dem Glauben an das seligmachende Evangelium Jesu kennenlernen. In der vorigen Lektion hat Gott uns gezeigt, dass sowohl die gottlosen Menschen als auch wir selbst völlig verdorben und unter Gottes Gericht sind. Menschen, die Gott absichtlich abgelehnt haben, sind zu Narren geworden und haben sich in Lüge, Unreinheit und widernatürliche Begierden verstrickt. Doch auch die selbstgerechten Menschen werden Gottes Zorn erfahren, weil sie die anderen gerichtet haben, aber selber das Gleiche tun.

In unserer heutigen Lektion setzt Paulus seine schonungslose Anamnese einer gefallenen Welt fort, indem er auf die Sünde der Juden eingeht, also derjenigen, die eigentlich an Gott glauben. Sie hatten viele Privilegien Gottes empfangen, aber nicht als ein Königreich von Priestern gelebt. Vielmehr wurde Gottes Name durch ihr Doppelleben verlästert. Paulus kommt schließlich zu der Schlussfolgerung, dass sich alle Menschen, Juden wie Griechen, unter der Sünde befinden. In einem Rundumschlag stellt er noch einmal fest, dass keiner gerecht ist und keiner Gutes tut. Lasst uns unsere völlige Verlorenheit unter der Sünde demütig anerkennen, so dass wir Jesu Vergebungsgnade ergreifen, die Rechtfertigung durch Jesu stellvertretendes Opfer annehmen, und alleine aus dem Glauben an Jesus leben.

I. Die Sünde der Juden (2,17-3,8)

Sehen wir uns Vers 17 an: „Wenn du dich aber Jude nennst und verlässt dich auf Gesetz und rühmst dich Gottes…“ Die Juden waren stolz darauf, dass auserwählte Volk Gottes zu sein. Sie waren vor allem auf ihr abgesondertes Leben gemäß dem Gesetz stolz und dachten, dass sie damit allen anderen Völkern an Weisheit und Einsicht überlegen wären. Es gab damals viele zivilisierte Völker, wie die Ägypter, die Griechen, die Römer oder die Chinesen. Doch alle diese Völker beteten eine Vielzahl von Götzen an, die oft Menschen oder Tieren nachempfunden waren. Nur die Juden beteten den einen ewigen Schöpfergott an.

Die Verse 18 bis 20 sagen: „…und kennst seinen Willen und prüfst, weil du aus dem Gesetz unterrichtet bist, was das Beste zu tun sei, und maßt dir an, ein Leiter der Blinden zu sein, ein Licht derer, die in Finsternis sind, ein Erzieher der Unverständigen, ein Lehrer der Unmündigen, weil du im Gesetz die Richtschnur der Erkenntnis und der Wahrheit hast.“ Sie hielten sich für Leiter der Blinden und für das Licht der Menschen in Finsternis. Dies war eigentlich nicht so falsch, denn tatsächlich hatte Gott sie gemäß Exodus 19,5 als ein Königreich von Priestern und ein heiliges Volk berufen. Gott wünschte sich durch sie die Erkenntnis Gottes zu allen Völkern zu bringen. Jesaja 2,2.3 sagen: „Es wird zur letzten Zeit der Berg, da des Herrn Haus ist, fest stehen, höher als alle Berge und über alle Hügel erhaben, und alle Heiden werden herzulaufen, und viele Völker werden hingehen und sagen: Kommt, lasst uns auf den Berg des Herrn gehen, zum Hause des Gottes Jakobs, dass er uns lehre seine Wege und wir wandeln auf seinen Steigen! Denn von Zion wird Weisung ausgehen und des Herrn Wort von Jerusalem.“

Wir haben in der deutschen Geschichte erfahren, dass es eine Zeit gab, in der die Deutschen sich voller Hochmut „besser“ als alle anderen fühlten. So dachten sie, die Lehrmeister der Welt sein zu können. Aber ihr grenzenloser Hochmut führte nur in einen schrecklichen Krieg und viele Gräueltaten. Am Ende standen u. a. Millionen Tote, völlige Zerstörung, Hunger, Vertreibung und ein für die nächsten 40 Jahre geteiltes Land. Ein Sprichwort sagt: „Hochmut kommt vor dem Fall.“

Was war das Problem der Juden? Sehen wir uns Vers 21 an: „Du lehrst nun andere, und lehrst dich selber nicht? Du predigst, man solle nicht stehlen, und du stiehlst?“ Ihr Problem war, dass sie nicht praktisch dem Wort Gottes gehorchten, sondern es nur für ihren Stolz und ihre Überheblichkeit gegenüber anderen Völkern ausnutzten. Sie wollten andere lehren und sie zurechtweisen, aber sie lehrten nicht zuerst sich selber. Sie predigten fleißig, dass man nicht stehlen sollte. Aber wenn sie gerade kein Geld hatten, dann kauften sie eben umsonst ein oder sie nahmen heimlich den Joghurt der anderen aus dem Kühlschrank. Sie verdammten diejenigen, die Ehebruch begingen erbarmungslos; aber heimlich besuchten sie verdorbene Internetseiten oder genossen in ihrem Herzen begierliche Phantasien. Sie verabscheuten die heidnischen Götzen; aber wenn es einen Vorteil zu holen gab, dann bestahlen sie sogar Götzentempel. Sie begingen genau die gleichen Sünden wie die Heiden, nur dass sie es heimlich taten. Eigentlich sollten sie Gott durch ihr Leben in der Welt verherrlichen und dadurch viele Menschen zum Reich Gottes einladen. Aber als die Heiden ihr praktisches Doppelleben beobachteten, verloren sie den Wunsch, den Glauben kennenzulernen und lästerten über den Namen Gottes (24). Sie sagten: „Schaut euch diese Gläubigen an: Am Sonntag sind sie fromm, aber sobald sie aus der Kirche raus sind, sind sie noch schlimmer als die Ungläubigen.“ In diesem Sinne ist das Doppelleben der Christen eine große Sünde, weil sie nicht nur das Himmelreich für sich selbst, sondern auch für andere zuschließen. Wenn wir in der Muslimischen Welt fragen, dann sehen wir, dass sie nicht die christliche Botschaft ablehnen, sondern das gottlose Leben der Christen, dass sie im Westen sehen.

Wie konnte es dazu kommen, dass die Juden zu schrecklichen Heuchlern wurden? Vers 21 sagt: „Du lehrst nun andere, und lehrst dich selber nicht?“ Ihr Problem war, dass sie zwar andere lehrten, aber sich selber gar nicht lehrten. Sie schrieben keine oder nur oberflächliche Stellungnahmen. In der Tat ist es unsagbar schwierig, sich selbst zu lehren und kein Doppelleben zu führen. Es erfordert einen harten geistlichen Kampf. In 1.Korinther 9,27 sagte Paulus: „Sondern ich bezwinge meinen Leib und zähme ihn, damit ich nicht andern predige und selbst verwerflich werde.“ Bevor wir über andere reden, dürfen wir uns selbst fragen: Wie würde Gott mein Leben sehen? Jeder Christ wird ein Heuchler, wenn er es vernachlässigt, sich selbst mit dem Wort Gottes zu lehren.

Kain war genauso wie Abel ein Sohn Adams gewesen. Er war voller Selbstsicherheit, dass Gott sein schönes Opfer annehmen müsse. Als dies nicht geschah, wurde er voll finsterer Gedanken, Hader und Neid. Gott ermahnte ihn durch sein Wort, aber er wollte nicht hören und beging stattdessen einen Brudermord. Als Gott ihn zur Buße führen wollte, lehnte er Gottes Wort wieder ab. Als Folge dessen wurde er ein ruheloser Wanderer, der sich sein Leben lang vor der Strafe fürchten musste. Hier lernen wir, dass es sehr wichtig ist, das Wort Gottes, das Gott uns gegeben hat, persönlich anzunehmen und ihm zu gehorchen. Lasst uns den geistlichen Kampf mit einem Wort Gottes aufrichtig kämpften. Dann werden wir Gottes Segen in allen Bereichen erfahren.

Lesen wir Vers 25: „Die Beschneidung nützt etwas, wenn du das Gesetz hältst; hältst du aber das Gesetz nicht, so bist du aus einem Beschnittenen schon ein Unbeschnittener geworden.“ Hier setzt sich Paulus mit der falschen Selbstsicherheit der Juden auseinander, die sich auf die Beschneidung verließen. Ursprünglich war die Beschneidung Abraham und seinen Nachkommen gegeben worden als ein Kennzeichen, dass sie zu Gottes Volk gehören. Es war ein Akt des Gehorsams, mit dem sie sich Gott unterordneten. Aber im Laufe der Zeit wurde es bloß zu einem Ritual. Paulus schließt den Nutzen der Beschneidung nicht aus: Wenn man das Gesetz hält, nützt sie etwas; aber dieses äußerliche Zeichen darf kein Ruhekissen des Glaubens sein. Wenn man das Gesetz nicht hält, d.h. wenn man Gott nicht gehorcht, ist man aus einem Beschnittenen schon ein Unbeschnittener geworden.

Vor Gott ist nicht die äußerliche Beschneidung entscheidend, sondern ob man in seinem Herzen beschnitten ist. „Sondern der ist ein Jude, der es inwendig verborgen ist, und das ist die Beschneidung des Herzens, die im Geist und nicht im Buchstaben geschieht.“ Wir dürfen über unser falsches Lebensziel und falsche Lebensvorstellung Buße tun und Gott unser ganzes Herz geben.

Lot hatte sein Glaubensleben zusammen mit Abraham gut begonnen, aber er fand das Leben in Sodom schöner und interessanter als das Glaubensleben. Als er Gottes Berufung relativierte und gemäß seinem eigenen Plan lebte, musste er am Ende viele Schmerzen erfahren. Beim Untergang von Sodom verlor er seine Frau. Seine Töchter wurden unzüchtig und machten ihm viele Schmerzen. Am Ende waren seine Nachkommen Feinde des Volkes Gottes. Ein Leben gemäß eigenem Maßstab scheint verlockend zu sein, aber am Ende werden wir viele Schmerzen erfahren. Lasst uns unsere Herzen beschneiden, so dass wir Gott von ganzem Herzen gehorchen und das gesegnete Leben als die Kinder Gottes in dieser Generation führen können.

Nun stellt sich die Frage: Was nützt es überhaupt noch, ein Jude bzw. für uns ein Christ zu sein? Vers 2 sagt: „Viel in jeder Weise! Zum Ersten: ihnen ist anvertraut, was Gott geredet hat.“ Es ist das größte Privileg für die Gläubigen, dass Gott ihnen sein Wort anvertraut hat. Es ist für unsere Jugendlichen ein großes Privileg, schon in ihrer Jugendzeit Jesus durch das tiefgehende Bibelstudium kennenzulernen. Durch GLEF und Masterkurs sind sie zu hervorragenden Bibellehrern geworden. Sie haben ein immenses Potential, als geistliche Leiter für diese Generation gebraucht zu werden. Es ist ein großer Segen und ein großes Privileg, dass wir jede Woche Gottes Wort durch den Sonntagsgottesdienst, durch Zweierbibelstudium, durch IWBS und Jüngerschaftsabend tiefgehend studieren und uns in der Stellungnahme persönlich damit auseinandersetzen dürfen.

Warum aber wurden die Juden trotz dieses Segens Gottes untreu? Anstatt für die Gnade Gottes zu danken und Gottes Herrschaft anzunehmen, wurden sie so rebellisch wie die bösen Weingärtner im Gleichnis und schlugen Jesus an ein Kreuz. Die Untreue der Juden ist eine Warnung für uns Christen, Gottes Gnade nicht wegen unserem falschen Stolz zu verlieren, sondern mit Dankbarkeit Gottes Willen demütig zu erfüllen.

Sehen wir uns Vers 3 an: „Dass aber einige nicht treu waren, was liegt daran? Sollte ihre Untreue Gottes Treue aufheben?“ Das Problem war nicht Gott, sondern das Problem waren die Menschen. Menschen sind immer untreu und mangelhaft. Letztlich sind alle Menschen Lügner. Aber unser Gott ist wahrhaftig. Er erfüllt seine Verheißung trotz der Untreue der Menschen. Wenn Gottes Treue von unseren Werken oder Taten abhängig wäre, dann wären wir längst wie Sodom und Gomorra im Feuerregen vernichtet worden.

Dann stellten einige die Frage, ob denn Gott überhaupt die Untreue der Menschen richten darf, wenn dadurch doch Gottes Treue noch herrlicher wird. Es ist die alte Frage derjenigen, die Gottes Treue und seine Vergebung für ihren eigenen Zweck ausnutzen wollen, um weiter in der Sünde zu bleiben. Aber Paulus Antwort in Vers 8b ist kurz und klar: „Deren Verdammnis ist gerecht.“ Es gibt immer diejenigen, die mit komplizierten Argumenten ihre Sünde relativieren wollen. Aber Tatsache ist, dass Gottes Gericht gerecht ist.

David war der vorbildliche König von Israel. Aber einmal sündigte er schwer, indem er Ehebruch beging. In der Folge verlor er allen Frieden aus seinem Herzen. Aber als er aufgrund von Nathans Tadel über seine Sünde aufrichtig Buße tat, stellte Gott ihn vollkommen wieder her. Er lobte und pries Gott, der die Sünder gerecht macht. In unserer Generation des gottlosen Humanismus denken die Menschen, dass es ein Eingriff in die persönliche Freiheit wäre, jemanden zur Buße aufzufordern. Aber tatsächlich ist Buße das Privileg der Gläubigen. Last uns nicht in Selbstgerechtigkeit und Verstocktheit bleiben, sondern durch die Buße unsere Sünden zu Gott bekennen, so dass wir von Gottes Vergebung und Heilung erfahren und dem Gericht Gottes entkommen können. Lasst uns wahre geistliche Leiter für diese Generation sein, die die jungen Menschen mit dem Wort Gottes zur Buße und Umkehr führen.

II. Alle Welt ist vor Gott schuldig (3,9-20)

Betrachten wir nun die Schlussfolgerung von Apostel Paulus in Vers 9: „Was sagen wir denn nun? Haben wir Juden einen Vorzug? Gar keinen. Denn wir haben soeben bewiesen, dass alle, Juden wie Griechen, unter der Sünde sind.“ Paulus gebrauchte zum ersten Mal in seinem Brief den Begriff Sünde. Unter der Sünde zu sein bedeutet, sich unter der Gewalt bzw. unter der Herrschaft der Sünde zu befinden. Sünde ist nicht nur Schuld oder Fehlverhalten, Sünde ist eine gewaltige Macht, die das Leben der Menschen gefangen nimmt und sie zu ihren Sklaven macht. In der Welt gibt es keinen einzigen Menschen, der diese Macht der Sünde überwinden könnte.

Paulus nennt eine ganze Liste von Zitaten aus dem Alten Testament, die die Sünde der Menschen offenbaren. Lesen wir die Verse 10 bis 18 gemeinsam: „Da ist keiner der gerecht ist, auch nicht einer. Da ist keiner, der verständig ist; da ist keiner, der nach Gott fragt. Sie sind alle abgewichen und allesamt verdorben. Da ist keiner der Gutes tut, auch nicht einer. Ihr Rachen ist ein offenes Grab; mit ihren Zungen betrügen sie, Otterngift ist unter ihren Lippen; ihr Mund ist voll Fluch und Bitterkeit. Ihre Füße eilen, Blut zu vergießen; auf ihren Wegen ist lauter Schaden und Jammer, und den Weg des Friedens kennen sie nicht. Es ist keine Gottesfurcht bei ihnen.“

Dies ist die verheerende Schlussfolgerung von Paulus. Die Menschen haben meistens eine hohe Meinung von sich selber. Sie denken, dass sie einigermaßen OK sind. Aber Gott sieht tiefer. In Gottes Augen sind das Trachten, die Worte, die Taten und auch das innere Wesen der Menschen vollkommen verdorben und es ist nichts Gutes an ihnen. Betrachten wir die Sünde der Menschen im Einzelnen.

1. Das Trachten der Menschen
Lesen wir die Verse 10 und 11: „Da ist keiner der gerecht ist, auch nicht einer. Da ist keiner, der verständig ist; da ist keiner, der nach Gott fragt.“ Manche Menschen behaupten, dass sie doch Gott suchen würden und bereit wären, dem Willen Gottes zu gehorchen. Aber Gott kennt die Herzen der Menschen besser, als sie sich selber kennen. In der Tat suchen sie nicht Gott und Gottes Willen, sondern wollen durch Gott ihre Meinung bestätigen oder sich selber verbessern. Die Bibel sagt klar: „Da ist keiner, der nach Gott fragt.“ Nicht wir sind es, die Gott suchen. Es ist vielmehr Gott, der uns zuerst gesucht hat und uns aus lauter Gnade zu sich zieht. Hier lernen wir, dass alle Menschen ohne Ausnahme das Evangelium brauchen, weil sie alleine durch den Glauben an Jesus errettet werden können.

2. Die Worte der Menschen.
Betrachten wir die Verse 13 und 14: „Ihr Rachen ist ein offenes Grab; mit ihren Zungen betrügen sie, Otterngift ist unter ihren Lippen; ihr Mund ist voll Fluch und Bitterkeit.“ Gott hat den Menschen den Mund gegeben, damit sie Gott damit loben und preisen können. Aber in der Tat sind die Worte der Menschen voll Bitterkeit. Es gibt viele, die hinter dem Rücken der anderen schlechte Dinge über sie verbreiten. Manche kopieren die Eigenarten oder Geräusche der anderen. Wenn ein Mensch sich verletzt fühlt, verletzt er oder sie viele andere mit unbedachten Worten. Das Otterngift, das sie aussprühen, bleibt in den Herzen der anderen. Niemand ist in der Lage, seine Zunge wirklich zu kontrollieren. Wir brauchen Gottes Gnade. Wir dürfen Jesus den Herrn auch über unsere Worte und über unser Reden sein lassen.

Ich war auch unter der Macht der verletzenden Worte. So verletzte ich viele Menschen in meiner Umgebung mit meinen spitzen Worten. Später stellte ich meistens fest, dass es gerade meine eigenen Fehler und Schwachheiten waren, die ich bei anderen kritisierte. Doch ich hatte viele gute Beziehungen zerstört. Letztlich musste ich als ein einsamer und kaltherziger Einzelgänger leben. Es ist Gottes wunderbare Gnade, dass er mich durch Jesus besucht und verändert hat, so dass ich zu einem Bibellehrer und Diener seines Wortes heranwachsen durfte. Sogar durfte ich eine gesegnete Hausgemeinde mit einer liebevollen Frau des Glaubens gründen. Last uns über unsere giftigen Worte Buße tun und die gnädigen und lebengebenden Worte des Lebens fleißig weitergeben.

3. Die Taten der Menschen.
Die Verse 15 und 16 sagen: „Ihre Füße eilen Blut zu vergießen; auf ihren Wegen ist lauter Schaden und Jammer.“ Obwohl wir vielleicht niemanden umgebracht haben, müssen wir anerkennen, dass alle unsere Taten dazu angelegt sind, die anderen zu verletzen und zu Schaden zu bringen. Auch Gleichgültigkeit und Kaltherzigkeit sind eine schlimme Sünde, die Schaden und Jammer hervorbringt.

Wenn wir in die Geschichte schauen, dann sind die Menschen immer den Pfad des Schadens und des Jammers gegangen. Deutschland hat im vergangenen Jahrhundert zweimal kräftig aufgerüstet, nur um viel Blut zu vergießen. Jetzt sehen wir, dass sogar diejenigen, die früher für Frieden demonstriert haben, am lautesten nach neuen Waffen schreien. Überall in der Welt gehen die Menschen den Weg des Blutvergießens. In dieser Woche erfuhren wir wieder eine ungeahnte Eskalation im Nahen Osten. Wir dürfen anerkennen, dass wir auch nicht besser sind. Wir dürfen zu Jesus kommen, weil nur er wahren Frieden schaffen kann.

4. Das innere Wesen der Menschen
Vers 17 sagt: „… und den Weg des Friedens kennen sie nicht.“ Die Menschen haben keinen Frieden in ihrem Herzen, sondern sind immer unruhig und getrieben, weil sie sich unter der Macht der Sünde und der Anklage des Satans befinden. Obwohl sie alles tun, was sie wollen, sind sie so friedlos, dass sie in der Nacht nicht schlafen können. Einige versuchen ihre Friedlosigkeit durch Alkohol, durch Drogen oder viele Aktivitäten zu überspielen. Wahren Frieden kann unsere Seele nur in Gott finden. Wenn wir über unsere Sünde Buße tun, Jesu Herrschaft für unser Leben annehmen, empfangen wir Gottes wahren Frieden.

Lesen wir die Verse 19 und 20 gemeinsam: „Wir wissen aber: was das Gesetz sagt, dass sagt es denen, die unter dem Gesetz sind, damit allen der Mund gestopft werde und alle Welt vor Gott schuldig sei, weil kein Mensch durch die Werke des Gesetzes vor ihm gerecht sein kann. Denn durch das Gesetz kommt Erkenntnis der Sünde.“ Die Schlussfolgerung der letzten beiden Lektionen lautet: Alle Welt ist vor Gott schuldig und kein Mensch kann durch die Werke des Gesetzes vor Gott gerecht werden. Die Bedeutung des Gesetzes besteht vielmehr darin, die Menschen zur Erkenntnis ihrer Sünden zu führen.

Paulus lehrt uns heute, dass wir anerkennen dürfen, dass wir verlorene Sünder sind, die nichts anderes, als die Strafe Gottes, nämlich die ewige Verdammnis in der Hölle verdient haben. Nach dem Maßstab des Gesetzes befinden wir uns wirklich in der Verlorenheit. Die Folgen der Sünde erfahren wir in unserem Leben und beim Gericht Gottes. Aber die gute Nachricht ist, dass wir Buße tun und zu Jesus kommen dürfen. Weil Jesus sein Blut für uns am Kreuz vergossen hat, haben wir in ihm Vergebung, Errettung und das ewige Leben. Darum betete Jesus am Kreuz für die Sünder: „Vater, vergib ihnen, denn sie wissen nicht, was sie tun!“ (Lk 23,34) Lasst uns unsere hilflose Lage unter der Sünde anerkennen und durch den Glauben die frohe Botschaft des Evangeliums Jesu ergreifen und ein neues, seliges Leben in Jesus beginnen.

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