Jesus beruft die Jünger

Markus 1,1 – 3,35
Leitverse 3,13.14

„Und er ging auf einen Berg und rief zu sich, welche er wollte, und die gingen hin zu ihm. Und er setzte zwölf ein, die er auch Apostel nannte, dass sie bei ihm sein sollten und dass er sie aussendete zu predigen.“

Wir danken Gott für das Studium des Johannesevangeliums vom Februar letzten Jahres bis zu diesem April. Johannes bezeugte, dass Jesus Gott ist und dass alle, die an ihn glauben, das ewige Leben haben (Johannes 1,1.14; 3,16). Jesus offenbarte sich seinen Jüngern als Gottes Sohn und nannte sie seine Freunde (Johannes 15,14). Dann half er ihnen, ihre Liebe zu ihm zu bekennen und wies sie an, seine Schafe zu weiden (Johannes 21,15). Danken wir Gott für die Dienerschaft des Knechtes Gottes und der Prediger, durch die wir unsere Liebesbeziehung zu Jesus vertiefen durften und nun wie Johannes den Glauben an Jesus, den Sohn Gottes verteidigen und verbreiten dürfen.

In diesem Sommer studieren wir das Markusevangelium in fünf Lektionen. Markus betont in seinem Evangelium Jesu geistliche Vollmacht und Dienerschaft. Markus 10,45 sagt: „Denn auch der Menschensohn ist nicht gekommen, dass er sich dienen lasse, sondern dass er diene und sein Leben gebe als Lösegeld für viele.“ Wir werden sehen, dass Jesu Vollmacht aus seiner Hoffnung, seinem Hirtenherzen, seiner Lebenshingabe, seinem Glauben an Gott und seinem Gehorsam bis zum Tod am Kreuz kommt.

In Markus 1 – 3 berichtet Markus vom Beginn des Wirkens Jesu, angefangen von der Verkündigung Johannes‘ des Täufers, der Taufe Jesu und der Versuchung (1,1-13) über Jesu Wirken in Galiläa (1,14-2,12) bis zur Einsetzung der Zwölf (3,13-19) und Jesu Zeugnis gegenüber den Schriftgelehrten und seinen Verwandten (3,20-35). Wir sehen in diesem Abschnitt, wie Jesus mit Vollmacht leitete, nämlich das Evangelium vom Reich Gottes predigte und zahlreiche Menschen wiederherstellte und heilte. Wir sehen auch, wie er die Jünger berief und die Zwölf einsetzte. Seine Vollmacht kam aus seiner Hoffnung und Vision. Wir möchten heute Jesu Hoffnung und Vision kennenlernen, mit der er diente und die Jünger als Menschenfischer berief und zwölf von ihnen als Apostel einsetzte.

1. Der Anfang des Wirkens Jesu (1,1-45)

Sehen wir uns Vers 1 an: „Dies ist der Anfang des Evangeliums von Jesus Christus, dem Sohn Gottes.“ „Evangelium“ heißt frohe Botschaft oder gute Nachricht. Markus nennt den Bericht von Jesu Leben und Wirken eine gute Nachricht. Es ist die frohe Botschaft, dass der Sohn Gottes gekommen ist, um sein Leben zu geben als Lösegeld für viele. Betrachten wir Vers 2. Jesu Wirken wurde – wie es Jesaja vorausgesagt hatte – durch Johannes den Täufer vorbereitet. Johannes war in der Wüste und predigte die Taufe der Buße zur Vergebung der Sünden. Viele kamen zu ihm, und er taufte sie im Jordan und zeugte dann von Jesus (1,7.8): „Es kommt einer nach mir, der ist stärker als ich; und ich bin nicht wert, dass ich mich vor ihm bücke und die Riemen seiner Schuhe löse. Ich taufe euch mit Wasser; aber er wird euch mit dem Heiligen Geist taufen.“ So wurde Jesu Wirken vorbereitet: Dass die Sünder lernten, Buße zu tun, um durch den Glauben an Jesus Vergebung der Sünden und den Heiligen Geist zu empfangen.

Sehen wir uns die Verse 9-13 an. Jesus kam nun aus Nazareth an den Jordan und ließ sich von Johannes taufen. Jesus brauchte keine Taufe der Buße. Doch er setzte so das Werk Gottes, das Gott durch Johannes vorbereitet hatte, fort und bezeugte seine Entscheidung, der Berufung als das Lamm Gottes im Gehorsam anzunehmen. Da kam der Heilige Geist sichtbar wie eine Taube auf ihm. Gott bestätigte durch eine Stimme vom Himmel: „Du bist mein lieber Sohn, an dir habe ich Wohlgefallen.“ Durch seinen Gehorsam empfing Jesus Vollmacht, sein messianisches Werk zu beginnen. Gleich nach seiner Einsetzung wurde Jesus vom Geist in die Wüste geführt und vom Satan verführt, doch er überwand die Versuchung mit dem Wort Gottes.

Die Verse 14ff berichten davon, wie Jesus das Evangelium von Reich Gottes predigte, die ersten Jünger berief.

Erstens: Jesus predigte die gute Nachricht vom Reich Gottes. Lesen wir 1,14.15: „Nachdem aber Johannes gefangengesetzt war, kam Jesus nach Galiläa und predigte das Evangelium Gottes und sprach: Die Zeit ist erfüllt, und das Reich Gottes ist herbeigekommen. Tut Buße und glaubt an das Evangelium!“

Jesus bezeugte, dass das Reich Gottes herbeigekommen war, und forderte die Zuhörer auf, Buße zu tun und an das Evangelium zu glauben. In Jesus ist das Reich Gottes herbeigekommen. Indem sie Buße tun und an diese Tatsache des Evangeliums glauben, werden die Sünder von der Herrschaft der Sünde befreit und dürfen unter Jesu Herrschaft ein neues Leben beginnen. Kapitel 1 spricht wiederholt davon, dass es in jener Zeit viele Kranke und Besessene gab. Sogar in der Synagoge gab es diejenigen, die vom unreinen Geist besessen waren (1,23). Die religiösen Oberen hatten keine Vollmacht (1,22). Jesus aber hatte Vollmacht. Als Jesus predigte, fuhren sogar die bösen Geister aus (1,27). Die Menschen hörten ihm mit Freude zu und wunderten sich sehr und riefen: „Was ist das? Eine neue Lehre in Vollmacht!“ Jesu Vollmacht kam aus dem Wort Gottes.

Ein Leiter braucht die Vollmacht des Wortes Gottes. Ein junger Leiter kam als ein studentischer Missionar in ein fremdes Land, das als Hochburg des Humanismus bekannt war. Nicht einmal die Kirche predigte mehr das Evangelium. Der Missionar sah, wie die jungen Menschen wegen der falschen Lehren, besonders des Relativismus, unter der Macht der Sünde und des Todes litten. Mit dem Wort Gottes aus Markus 11,22 entschied er sich, sich dem Bibelstudium zu widmen und ihnen mit dem Wort Gottes zu dienen. Durch den Glauben an Gott zog er Gottes Vollmacht an und kämpfte Tag und Nacht gegen die Lügen des gottlosen Humanismus. Seine Bibelschüler hörten durch ihn das Wort Gottes in Vollmacht. Er erfuhr viele Wunder, wie die bösen Geister ausfuhren, die Herzen der stolzen Menschen berührt wurden und Deutschland von einer Hochburg des Humanismus zu einer Hirtennation verändert wurde. Jesus begann sein Werk mit der Predigt des Evangeliums in Vollmacht: „Die Zeit ist erfüllt und das Reich Gottes ist herbeigekommen. Tut Buße und glaubt an das Evangelium!“ Ohne das Wort Gottes sind die Menschen wie verlorene Schafe und hilflos unter der Macht der Sünde. Sie brauchen einen Hirten, der das Wort Gottes in Vollmacht predigt. Jesus war dieser Hirte, der ihnen die frohe Botschaft brachte, damit sie durch Buße und Glauben an das Evangelium das Reich Gottes empfingen.

Zweitens: Jesus begann sein Wirken, indem er Jünger berief. Lesen wir die Verse 1,16-18: „Als er aber am Galiläischen Meer entlangging, sah er Simon und Andreas, Simons Bruder, wie sie ihre Netze ins Meer warfen; denn sie waren Fischer. Und Jesus sprach zu ihnen: Folgt mir nach; ich will euch zu Menschenfischern machen! Sogleich verließen sie ihre Netze und folgten ihm nach.“ Etwas später sah Jesus auch Jakobus und Johannes im Boot mit ihrem Vater Zebedäus, wie sie ihre Netzte flickten, und rief auch sie in die Nachfolge. Kapitel 2 berichtet davon, dass er Levi, den Sohn des Alphäus am Zoll sitzen sah und ihn berief: „Folge mir nach!“ Sofort zu Anfang seines Wirkens berief Jesus diese Jünger als Menschenfischer. Seine Auswahl erstaunt uns. Sollte er nicht die besten Absolventen der Pharisee High School berufen? Jesus begann sein Werk mit Fischern und Zöllnern, scheinbar einfachen Leuten, Verlierern und Außenseitern. Er machte auch nicht zuerst einen Charaktertest. Wusste Jesus nicht, wie egoistisch, hochmütig, kalt und engherzig sie waren? Doch Jesus berief sie und sagte: „Folgt mir nach; ich will euch zu Menschenfischern machen!“ Als sie Jesu Ruf hörten, reagierten sie sofort. Sie standen auf und verließen alles und folgten ihm nach.

Jesus berief seine Jünger mit Vollmacht. Er konnte dies tun, weil er Gottes Hoffnung für sie hatte. Er offenbarte ihnen gleich am Anfang die Gnade Gottes und das Ziel der Berufung: sie zu Menschenfischern zu machen. In ihrem Herzen wussten diese Männer, dass Fischer zu sein nicht ihr eigentliches Lebensziel sein konnte. Natürlich mussten sie sich selbst und ihre Familien ernähren. Aber Fische zu fangen war nicht ihre Daseinsbedeutung. Gemäß Genesis 1,28 hat Gott den Menschen für die Mission geschaffen. Darum wird ein Mensch auch erst dann selig, wenn er ein fruchtbares Leben für Gott führen kann. Bisher hatte zu ihnen noch niemand von diesem, ihrem eigentlichen Lebensziel gesprochen. Doch Jesus sprach sie an mit der Hoffnung Gottes. Darüber hinaus erkannten sie in ihm ihren guten Hirten. Jesus wollte sich um sie kümmern und ihnen helfen, das neue selige Leben gemäß der Gnade Gottes zu führen: „Folgt mir nach; ich will euch zu Menschenfischern machen!“ Als Jesus sie so berief, wurden sie von der Hoffnung Gottes bewegt. Seine Berufung mit der Hoffnung Gottes hatte Vollmacht, sie zu einer unmittelbaren Lebensentscheidung zu führen. Sie verließen alles und folgten ihm nach.

Wir sehen Gottes Hoffnung in Levi. Er war ein hoffnungsloser Mensch. Er hatte seine Identität als Israelit verraten, um Geld zu verdienen. Obwohl er aber viel Geld verdiente, war er so unglücklich, dass er jede Nacht schrie. Aber Jesus sah ihn mit der Hoffnung Gottes, ihn zum Hirten und Evangelisten zu verändern. Levi nahm die Immanuelsgnade Jesu persönlich an. Jesu Gnade heilte ihn und veränderte ihn zu Matthäus, der unzähligen Menschen Jesu Worte des Lebens brachte. Jesus ist der Gott der Hoffnung und der geistliche Arzt. Für ihn gibt es keinen hoffnungslosen Fall.

Ich hatte als Student beste Bedingungen und einen guten Studienplatz. Aber ich konnte keinen Sinn und kein Ziel erkennen. Ich zog mich mehr und mehr auf mein Zimmer zurück und ging anderen Menschen aus dem Weg und ging schließlich nicht einmal mehr zu den Vorlesungen. Geistlich war ich tot und menschlich gesehen ein Aussteiger. Mein Bibellehrer aber predigte über Paulus‘ Lebensziel aus Philipper 3,10, Jesus zu erkennen, und berief mich mit der Hoffnung Gottes und lud mich zur Nachfolge als Hirte und Gebetsmitarbeiter in der Weltcampusmission. Wegen der Hoffnung Gottes durfte ich eine unmittelbare Entscheidung treffen, Jesus nachzufolgen, angefangen vom Frühgebet und der Lebensgemeinschaft. Es ist Gottes Gnade, dass ich einen Hirten treffen durfte, der Gottes Hoffnung hatte und mit Vollmacht die jungen Menschen berief, sodass ich Jesus nun als ein Hirte seiner Herde, Bibellehrer und geistlicher Vater für unzählige Nachkommen nachfolgen darf!

Unser Gott ist der Gott der Hoffnung. Gott sprach zu Abram, einen fünfundsiebzigjährigen, kinderlosen Mann (1. Mose 12,2): „Ich will dich zum großen Volk machen und will dich segnen und dir einen großen Namen machen, und du sollst ein Segen sein“. Gott erzog ihn 25 Jahre lang und machte ihn zum Vater vieler Völker. Jesus sah die Fischer, die ihre Netze ins Meer warfen und den Zöllner, der sein Geld zählte, als Menschenfischer und berief sie in die Nachfolge. Wir fragen uns manchmal, wie Jesu Werk unter den jungen Studenten dieser Generation geschehen kann. Doch es geschieht immer dort, wo jemand die jungen Menschen mit der Hoffnung Gottes sieht und sie anspricht und zur Nachfolge einlädt, um sie zum seligen Leben als Menschenfischer zu führen. Jesus, der Gott der Hoffnung, wird auch in diesem Jahr gemäß Nehemia 2,17 ein neues Werk unter den Studenten an jeder Fakultät der Bonner Uni, der Hochschule Bonn-Rhein-Sieg und der Uni Koblenz beginnen.

Wir dürfen Gottes Hoffnung auch für die nächste Generation haben. Manche wundern sich, dass wir die Kinder und Jugendlichen einladen, Vorträge zum induktiven Bibelstudium zu halten, zu predigen oder durch das Frühgebet mitzukämpfen. Sie sagen, sie seien zu jung oder an anderen Dingen interessiert. Aber Jesus hat Hoffnung, sie als seine lebendigen Zeugen und als globale geistliche Leiter zu gebrauchen. Die Hoffnung Gottes gab uns Eltern und Mitarbeitern Vollmacht und mobilisierte die Mitarbeiter der nächsten Generation zur Zusammenarbeit, und der Heilige Geist wirkte in ihnen. Samuel Abraham macht in diesen Tagen sein Abitur mit hervorragender Note, vielleicht sogar als einer der Stufenbesten. Aber weil seine Eltern und Großeltern mit der Hoffnung Gottes leben, darf er mit der unvergleichbaren Gnade leben, ein Diener des Wortes Gottes wie der Prophet Samuel und ein Segen und Glaubensvater wie Abraham zu sein.

Wir leben in einer Zeit, in der einige Gemeinden ihre Jugend fast ganz verloren haben. Doch unter den Jugendlichen vom Gideon-, Hesekiel- und Josiateam wirkt Gott mit seiner Hoffnung. Sie stellen sich nicht mehr dieser Welt gleich oder sind wie Spreu, die der Wind verweht, sondern folgen Jesus als Menschen der Mission und wachsen in der Gnade Gottes zu Bibellehrern für Europa, zu Verfassern des Täglichen Brots und zu Glaubensvätern und -müttern bis in die muslimischen Länder, nach Kambodscha und Nordkorea.

Lesen wir noch einmal 1,17: „Und Jesus sprach zu ihnen: Folgt mir nach; ich will euch zu Menschenfischern machen!“ Jesu Vollmacht kam aus der Hoffnung Gottes. Die Hoffnung Gottes erweckte geistlich toten Gebeine und ließ sie alles verlassen und Jesus als Menschenfischer nachfolgen. Möge Gott uns Gottes Hoffnung für die Studenten, Mitschüler, Kinder und Jugendlichen geben.

2. Jesu Einsetzung der Apostel (2,1 – 3,35)

Betrachten wir 2,1-2: „Und nach einigen Tagen ging er wieder nach Kapernaum; und es wurde bekannt, dass er im Hause war. Und es versammelten sich viele, so dass sie nicht Raum hatten, auch nicht draußen vor der Tür; und er sagte ihnen das Wort.“ Kapitel 2 und 3 berichten über das mächtige Wirken Gottes durch Jesu Leiterschaft. Gleichzeitig sehen wir die zunehmende Konfrontation mit den religiösen Oberen.

In Kapernaum machte Jesus das Leben eines Gelähmten neu, indem er seine Sünden vergab (2,5): „Mein Sohn, deine Sünden sind dir vergeben.“ Einige kritisierten das als Gotteslästerung, weil sie Jesu Vollmacht als der Sohn Gottes nicht erkannten. Jesus aber offenbarte seine Vollmacht, Sünden zu vergeben auf Erden, indem er den Gelähmten aufstehen und gehen ließ.

Anschließend saß er mit Levi und vielen Sündern und Zöllnern zu Tisch. Die Pharisäer kritisierten ihn. Sie kannten selber keine Barmherzigkeit und waren darum keine Hirten, sondern Verhinderer. Jesus tadelte sie: „Die Starken bedürfen keines Arztes, sondern die Kranken. Ich bin gekommen, die Sünder zu rufen und nicht die Gerechten.“ Danach kritisierten die Pharisäer seine Jünger voller Selbstgerechtigkeit, weil sie nicht so viel fasteten wie sie selbst, und weil sie am Sabbat Ähren ausrauften. Die Pharisäer kannten weder die Freude der Gemeinschaft mit Jesus noch verstanden sie die Schrift. Stattdessen setzten sie ihre eigenen Regeln über das Wort Gottes. Schließlich lauerten sie sogar in der Synagoge darauf, ob er am Sabbat einen Mann mit einer verdorrten Hand heilen würde. Jesus sah sie ringsum an mit Zorn und heilte dieses verlorene Schaf. Die Pharisäer hielten nun Rat darüber, wie sie ihn umbrächten. Jesus entwich mit seinen Jüngern, doch immer noch kamen viele zu ihm, und Jesus heilte sie.

Jesus leitete das Volk mit Vollmacht als der gute Hirte, indem er sich um jedes einzelne Schaf kümmerte und sie heilte. Die Pharisäer dagegen leiteten aus eigener Gerechtigkeit. Sie hatten kein Herz für das Volk, sondern nutzten sie sogar für ihren eigenen Vorteil aus. So wurden sie schließlich zu den Feinden Gottes. Wahre Leiterschaft geschieht mit der Liebe und der Vollmacht des Heiligen Geistes. Wo es solche Leiter gibt, ist das Volk glücklich und folgt ihnen, wohin sie auch gehen.

Lesen wir 3,13: „Und er ging auf einen Berg und rief zu sich, welche er wollte, und die gingen hin zu ihm.“ Jesus stieg auf einen Berg um zu beten. Lukas sagt, dass er die ganze Nacht über betete (Lukas 6,12). Nach dem Gebet rief er zu sich, welche er wollte, und die gingen hin zu ihm. Vers 14 sagt: „Und er setzte zwölf ein, die er auch Apostel nannte.“ Von denen, die ihm nachfolgten, rief er zwölf zu sich und setzte sie als Apostel ein. Warum zwölf, warum nicht 120 oder 500? Jesus setzte zwölf ein, weil er ihnen seine ganze Aufmerksamkeit schenken wollte. Für ihn war jeder der zwölf ein ganzes Volk. Er rief die, die er wollte, jeden mit Namen. Gottes Werk ist nicht nur das Werk der großen Zahlen, sondern auch das Werk der intensiven Jüngererziehung. Jesus sah jeden dieser zwölf als Leiter für die Weltmission. Er setzte zwölf ein mit der Vision für die Weltmission, dass das Evangelium vom Reich Gottes aller Kreatur gepredigt werden würde (Markus 16,15). Wegen der Vision Gottes für jeden einzelnen von ihnen war zwölf schon eine große Zahl.

Bei jedem der bisherigen Global Leadership Empowerment Foren 2018 bis 2020 setzten Gottes Knechte viel ein, um einigen jungen Leuten intensiv zu helfen, dass jeder von ihnen als selbstmotivierter verantwortlicher Bibellehrer wächst, der in der Lage ist, seinerseits Jünger zu erziehen. Sie halfen einem jungen Mann, inmitten verschiedener Herausforderungen und Anfechtungen die Vorbereitungen zu koordinieren, das Factual Study und verschiedene Vorträge vorzubereiten, Fragebögen zu erstellen, das Bibelstudium zu leiten und ein Follow-Up-Programm aufzusetzen. Der junge Mann lernte dadurch Glauben und Leiterschaft wie Nehemia. Es geschah mit der Vision für die Weltmission. Die Vision ließ Gottes Knechte erkennen, wie kostbar eine Person ist. Für Gott ist eine Person die ganze Welt. Ein junger Leiter oder eine Hausgemeinde, die von Jesus lernt, ist wie ein ganzes Volk oder eine ganze Armee. GLEF wurde so ein Werk wie die Einsetzung der Zwölf, durch die sich die Campusmission durch UBF im Geist der Vorgängergeneration bis ans Ende der Erde ausbreitet.

Lesen wir 3,13-15: „Und er ging auf einen Berg und rief zu sich, welche er wollte, und die gingen hin zu ihm. Und er setzte zwölf ein, die er auch Apostel nannte, dass sie bei ihm sein sollten und dass er sie aussendete zu predigen und dass sie Vollmacht hätten, die bösen Geister auszutreiben.“ Jesus setzte die zwölf ein, um sie auszusenden zu predigen und böse Geister auszutreiben. Jesus wollte durch sie sein Heilswerk fortsetzen. Dazu sollten sie bei ihm sein. Praktisch nahm er sie zu sich, damit sie ihm nahe waren und von ihm lernten. Er teilte sein Leben mit diesen zwölf Jüngern, obwohl es alles andere als einfach war. Sie waren bei ihm, vom frühen Morgen bis zum späten Abend. In diesen dreieinhalb Jahren bei Jesus lernten sie Jesu Herz, Jesu Gesinnung und Jesu Hoffnung und Vision. Sie lernten Jesu Leben mit dem Wort Gottes kennen. Sie sahen, wie er mit der Hoffnung und Liebe Gottes diente und leitete. Schließlich sahen sie sein Leben mit dem Glauben. Gottes Geist wirkte in ihnen. Sie wurden von selbstzentrierten, egoistischen, fleischlich gesinnten Menschen zu geistlich gesinnten Menschen und Leitern verändert. Am Ende hatten sie eine persönliche Liebesbeziehung zu Jesus. Nun waren sie selber befähigt, Jünger zu erziehen. In diesen dreieinhalb Jahren bei Jesus lernten sie unvergleichlich mehr, als sie in hundert Jahren an den besten Universitäten der Welt hätten lernen können. Durch diese Zwölf hat Gott die Welt verändert. Das Jüngererziehungswerk ist Gottes Gnade für die gefallenen Sünder. Es ist auch Gottes Weisheit, alle Sünder zu erreichen, sogar bis an die Enden der Welt.

Von Jesus lernen wir, mit der Vision für die Weltmission einen Menschen einzusetzen und unser Leben mit ihm zu teilen. Wie Jesus dürfen wir unser Herz, unsere Wohnung, unseren Geldbeutel, unseren Terminkalender öffnen und unsere Fantasie und Kreativität und Mühe dafür einsetzen, denen, die uns anvertraut sind, zu helfen, in der seligen Beziehung zu wachsen, sodass Gottes Werk der Weltmission durch sie geschieht. Eine Hirtin nahm einen jungen Muslimen, der voller Fragen und Zweifel war, bedingungslos an und half ihm mit der Vision, dass durch ihn viele fragende Muslime Jesus als den Weg, die Wahrheit und das Leben erkennen. Er zog in ein anderes Land, erinnert sich aber noch immer an ihre Dienerschaft und hat schon vielen Muslimen bezeugt, wer Jesus ist und was er getan hat. Die Vision Gottes gibt uns Vollmacht, Jünger nicht nur zu berufen, sondern ihnen auch in Zweierbibelstudium-Teams und durch die Lebensgemeinschaft und das Leitertraining auf täglicher Basis zu helfen, mit dem Wort Gottes, mit der Liebe Gottes und dem Glauben zu leben. Kurz gesagt: durch das Bibelstudium in der Lebensgemeinschaft. Auch wenn wir nur einem Menschen darin helfen können, das Leben Jesu zu lernen, dienen wir der Weltmission.

Sehen wir uns die Verse 22-30 an. Jesu vollmächtiges Wirken ließ auch den Widerstand stärker werden. Die Schriftgelehrten warfen Jesus vor, die bösen Geister durch ihren Obersten auszutreiben. Sie konnten Jesu Vollmacht nicht leugnen, darum verleumdeten sie ihn als Beelzebul. Damit lästerten sie den Heiligen Geist. Jesus tadelte sie klar und warnte sie, dass diese Sünde nicht vergeben werden kann. Jesu Werk erfuhr von Anfang an Widerstand. Von der Versuchung durch den Satan über die Anfeindungen der Pharisäer bis zur böswilligen Verleumdung wurde Jesu Werk ständig gehindert. Jesus kämpfte mit der Geduld und der Wahrheit des Wortes Gottes, um Gott zu ehren.

Betrachten wir die Verse 31-35. Auch die Erwartung der Verwandten hinderte sein Werk. Auch seine Verwandten mussten lernen, seine Mission zu verstehen. Jesus sagte es: Diejenigen, die den Willen Gottes tun, waren seine wahren Verwandte. Später wurden seine Brüder gute Gebetsmitarbeiter unter den ersten Christen.

Heute lernen wir den Beginn des Wirkens Jesu kennen. Jesus begann sein Werk, indem er inmitten des Widerstands und der Hinderungen das Wort Gottes predigte und die Jünger berief und zwölf von ihnen als Apostel einsetzte. Jesu Vollmacht kam aus seiner Hoffnung und Vision. Möge Gott uns Gnade schenken, Jünger Jesu einzusetzen und zu erfahren, wie Gott Deutschland als Hirtennation und Europa als Missionare aussendenden Kontinent gebraucht.

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