Jesus ist Hohepriester in Ewigkeit

Hebräer 7,1 – 8,13
Leitvers 7,25

„Daher kann er auch für immer selig machen, die durch ihn zu Gott kommen; denn er lebt für immer und bittet für sie.“

Dies ist die vierte von sieben Lektionen des Hebräerbibelstudiums. In den vergangenen Lektionen hat der Autor Jesus als den Hohenpriester verkündet – den barmherzigen, treuen und großen Hohenpriester. Für die jüdischen Gläubigen war dies jedoch undenkbar. Es war gegen ihre wichtigste und heiligste Tradition, das Priestertum. Nach dem levitischen Gesetz konnte Jesus kein Priester sein, da er nicht aus dem Stamm Levi stammte und auch kein Nachkomme Aarons war. „Jesus ist der Hohepriester in Ewigkeit.“ Für die Juden ist diese Botschaft eine revolutionäre Wahrheit, die ihr Leben auf den Kopf stellt. Sie wird den „Versöhnungstag“ – einen der heiligen Tage des Jahres – überflüssig machen. Sie wird den gewaltigen und wundervollen Tempelbau überflüssig machen. Sie wird ihre Vorschriften und Traditionen überflüssig machen. Viele jüdische Gläubige stießen sich also an dieser Wahrheit. Um ihnen zu helfen, beweist der Autor in den Kapiteln 7 und 8 logisch anhand der biblischen Fakten, dass Jesus der Hohepriester ist. Außerdem lehrt er die Überlegenheit des Priestertums Jesu über das levitische Priestertum. Schließlich fordert er sie auf, eine Glaubensentscheidung zu treffen.

Durch dieses Bibelstudium können wir die Wahrheit, dass Jesus unser Hohepriester in Ewigkeit ist, annehmen. Wir haben einen solchen Hohenpriester, der in der Lage ist, uns vollständig zu retten; der den „neuen Bund“ mit den besseren Verheißungen garantiert. Das Wort Gottes kann den festen Halt der Sünde wie Stolz, Selbstgerechtigkeit, Heuchelei, Zweifel und Unglaube zerbrechen, sodass wir die rettende Kraft Jesu erfahren können, die all unsere Sünden vollständig und vollkommen für immer vergibt. Wir können unser sündiges, altes Selbst ablegen und mit einer neuen Identität als Königreich von Priestern für unsere Generation leben!

I. Jesus ist der Hohepriester nach der Ordnung Melchisedeks

Betrachten wir die Verse 1-10. Der Autor stellt zunächst den geheimnisvollen Priester Melchisedek vor, um das Priestertum Jesu vorzustellen. Aufgrund der ersten Begegnung mit ihm in Genesis 14 beweist der Autor, dass Jesus Hohepriester nach der Ordnung Melchisedeks ist. Doch wer ist Melchisedek? Melchisedek war keine imaginäre Person, sondern eine reale, biblisch belegte historische Person. Zunächst einmal war er ein König und ein Priester Gottes des Höchsten. Sehen wir uns die Verse 1 und 2 an. Er war „König von Salem“, was König des Friedens bedeutet. Sein Name „Melchisedek“ bedeutet „König der Gerechtigkeit“. Er war auch Priester Gottes des Höchsten; der erste Priester auf Erden, der in der Bibel erwähnt wird. Keiner diente gleichzeitig als König und als Priester, außer Melchisedek.

Außerdem bleibt Melchisedek ein Priester in Ewigkeit. Sehen wir uns Vers 3 an. „Er ist ohne Vater, ohne Mutter, ohne Stammbaum und hat weder Anfang der Tage noch Ende des Lebens. So gleicht er dem Sohn Gottes und bleibt Priester in Ewigkeit.“ Das bedeutet, dass wir seinen menschlichen Ursprung nicht zurückverfolgen können, denn es gab keinen Stammbaum von Melchisedek. Da die Priester in Aarons Familie nach dem Tod des vorherigen Priesters die Nachfolge antraten, war die Angabe des Todesdatums äußerst wichtig. Aber Melchisedek hatte keine Aufzeichnungen über seinen Anfang. Das bedeutet, dass er nicht durch sein Erbe Priester Gottes des Höchsten wurde, sondern dass Gott ihn dazu ernannte. Er hat auch keine Aufzeichnungen über seinen Tod, denn wenn er nie gestorben ist, wird er für lebendig erklärt, sodass er für immer Priester bleibt. Da diese Tatsachen aus der Bibel stammen, kann niemand leugnen, dass Melchisedek der Hohepriester des Allerhöchsten Gottes ist.

Betrachten wir die Verse 4-10. Hier betont der Autor, dass Melchisedek größer war als Abraham und damit auch größer als Levi, ein Nachkomme Abrahams. Für das hebräische Volk war es schockierend, dass jemand größer als Abraham war, der der Patriarch Israels war. Doch der Autor sammelt erneut Fakten aus der Bibel. Die erste Tatsache ist, dass der große Patriarch Abraham ihm einen Zehnten gab. (2.4.6) Das bedeutet, dass Abraham ihn anerkannte und ihn als Gottes Diener ehrte. Die andere Tatsache ist, dass Melchisedek Abraham segnete, weil der Größere immer den Kleineren segnet. Aufgrund dieser Tatsachen ist es wahr, dass Melchisedek größer war als Abraham und somit auch größer als Abrahams Urenkel Levi.

Warum erzählt der Autor von Melchisedeks Priestertum und seiner Größe über Abraham und den Leviten? Die Juden glaubten, dass es nur ein einziges, durch das Gesetz festgelegtes Priestertum gab. Der Autor will sie jedoch wissen lassen, dass es ein anderes Priestertum gibt, das Priestertum Melchisedeks, das größer und sogar überlegener ist als das levitische.

Der Autor begründet sein Argument: „Jesus ist Hohepriester nach der Ordnung Melchisedeks.“ Was hat Melchisedek mit dem Priestertum Jesu zu tun? Sehen wir uns die Verse 11-17 an. Zunächst einmal war ein neues Priestertum nötig, weil das levitische Priestertum keine Vollkommenheit aufweisen konnte. Sehen wir uns Vers 11 an. Hier müssen wir die Bedeutung von „Vollkommenheit“ verstehen. Sie bezieht sich auf die vollständige Versöhnung mit Gott, die vollständige Erfüllung von Gottes Heiligkeit und Gerechtigkeit. Wenn wir vollkommen, fehlerlos und makellos werden, haben wir Zugang zu Gott, der heilig und vollkommen ist. Die Vollkommenheit bezieht sich also auf unsere Errettung. Diese Vollkommenheit ist es, auf die wir hoffen. Sie ist das, was wir wirklich brauchen und wollen.

Durch das levitische Priestertum mit Tieropfern war niemand in der Lage, diese Vollkommenheit zu erreichen. Deshalb sollte ein neues Priestertum, das uns vollkommen macht, nicht auf Grundlage des Gesetzes, sondern auf eine andere Weise entstehen. Als die Zeit für das neue Priestertum gekommen war, sandte Gott seinen Sohn Jesus.

In welcher Hinsicht entspricht das Priestertum Jesu der Ordnung Melchisedeks? Wie Melchisedek König und Priester war, so war auch Jesus ein König des Friedens und ein König der Gerechtigkeit. Gleichzeitig war er Hohepriester für uns. Schauen wir uns die Verse 16 und 17 an. Da er von Gott eingesetzt wurde, hat Gott durch seinen Eid Jesus als Priester eingesetzt. Gott erklärte: „Du bist der Priester in Ewigkeit.“ Er war Hohepriester geworden, nicht aufgrund von Vorschriften, sondern aufgrund der Kraft der Auferstehung. Da er von den Toten auferweckt wurde, bleibt er für immer ein Priester, genau wie Melchisedek. Deshalb ist Jesus der Hohepriester nach der Ordnung Melchisedeks.

Der Autor sagt in Vers 3, dass Melchisedek dem Sohn Gottes gleicht, nicht umgekehrt. Er gibt dem Sohn Gottes, die volle Ehre und Herrlichkeit. Jesus ist bei weitem größer als Melchisedek, der größer war als Abraham und die Leviten. Jesus ist ein von Gott eingesetzter Hohepriester, der aufgrund seiner Auferstehungskraft in Ewigkeit Priester bleibt. Jesus ist also der Hohepriester nach der Ordnung Melchisedeks. Dagegen kann nun niemand mehr etwas einwenden.

II. Die Überlegenheit des Priestertums Jesu

Wie unterscheidet sich nun das Priestertum Jesu von dem alten? Einige Schlüsselwörter in diesem Abschnitt beantworten diese Frage. „Besser“, „vollkommen“, „vollständig“ oder „ewig“. Diese Worte sagen etwas über das Wesen des Priestertums Jesu aus. Im Gegensatz dazu sagen „schwach“, „nutzlos“, „Kopie“, „Schatten“ oder „Fehler“ etwas über das Wesen des levitischen Priestertums aus. Was ist das Wesen des Priestertums Jesu?

Erstens: Jesus ist der Hohepriester, der eine bessere Hoffnung bringt, durch die wir uns Gott nähern können. Lesen wir die Verse 18 und 19. „Denn damit wird das frühere Gebot aufgehoben – weil es zu schwach und nutzlos war; denn das Gesetz konnte nichts zur Vollendung bringen –, und eingeführt wird eine bessere Hoffnung, durch die wir uns zu Gott nahen.“ Das Gesetz hilft uns, die Sünde als Sünde zu erkennen, aber es hat keine Macht, uns von der Sünde oder dem Tod zu erretten. Das Gesetz verurteilt unsere Sünde, aber es reinigt nicht und vergibt nicht die Sünden. Egal, wie sehr sich die Juden bemühten, das Gesetz zu halten, verfehlten sie die Herrlichkeit Gottes. Sie mussten immer wieder Tieropfer darbringen, in der Hoffnung, dass ihnen vergeben würde und sie von ihren Sünden befreit werden würden. Doch sie blieben weiterhin unter der Macht der Sünde. Aus Scham und Schuldgefühlen versteckten sie sich vor Gott, genau wie Adam. Nichts konnte ihnen helfen, Gott näher zu kommen.
Wir wollen Gott als Quelle des Lebens unbedingt begegnen. So wie die Bäume nach einem langen, kalten Winter, wenn der Frühling kommt, wieder zum Leben erwachen, so werden auch unsere Seelen wiederbelebt, indem wir zu Gott kommen. Doch mit unseren schmutzigen, von Sünden befleckten Kleidern können wir nicht zu Gott kommen. Doch lasst uns den Herrn preisen! In Jesus haben wir eine bessere Hoffnung, zu Gott zu kommen, denn Jesus, unser Hohepriester, hat alle unsere Sünden mit seinem eigenen Blut reingewaschen. Wir haben Hoffnung, in Gottes Gegenwart zu kommen, denn Jesus nimmt unsere schmutzigen Kleider weg und zieht uns seine Gerechtigkeit an. Was für eine wunderbare Hoffnung haben wir in Jesus!

Zweitens: Jesus, unser Hohepriester, garantiert uns einen besseren Bund. Der „bessere Bund“ bezieht sich auf den neuen Bund des Blutes Jesu zur Vergebung der Sünden. Er ist nicht wie der alte Bund, der die Sünden nur vorübergehend durch das Blut von Tieren bezahlte. Stattdessen hat das Blut Jesu die Kraft, all unsere Sünden zu reinigen und uns vor Gott heilig zu machen. „Im Blut liegt die Kraft.“ Es reinigt unsere Herzen, unseren Geist, unsere Gedanken und unsere Wünsche. Jesus, unser Hohepriester, garantiert uns diesen „besseren Bund“, zur Vergebung der Sünden ohne Wenn und Aber.

Wie geschieht das? Schauen wir uns die Verse 20-22 an. Ganz einfach: Das Priestertum Jesu wurde durch einen Eid Gottes begründet. Gott hat einen Eid geschworen, dass Jesus für immer der Priester sein wird. Da Gottes Eid in seiner höchsten Autorität und allmächtigen Macht begründet ist, kann er weder rückgängig gemacht noch infrage gestellt werden. Unser Heil ist durch Gottes Eid mit Jesus garantiert. In Christus können wir uns des Heils sicher sein.

Drittens: Jesus, unser Hohepriester, rettet uns vollkommen. Sehen wir uns die Verse 23-25 an. Das Priestertum unter dem Gesetz änderte sich ständig und je nach dem Charakter des Priesters waren sie besser oder schlechter. Diese Priesterämter waren alle begrenzt, weil sie alle starben. Dem frühen jüdischen Geschichtsschreiber Josephus zufolge amtierten von Aaron bis zum Fall des Tempels im Jahr 70 n.Chr. 83 Hohepriester. Da Jesus jedoch ewig lebt, hat er ein dauerhaftes Priestertum. Schauen wir uns Vers 24 an. Was bedeutet „unvergängliches Priestertum“? Da Jesus ewig lebt, dient er uns ewig als Priester. Diese unveränderliche Natur des Priestertums Jesu besagt, dass sein Gebet und seine Opfer, die er für uns dargebracht hat, ebenfalls ewig und unvergänglich sind. Seine Liebe, Hingabe und sein Hirtenherz für uns sind ebenfalls ewig und unvergänglich. Infolge seines ewigen Priestertums ist auch die Erlösung, die er schenkt, ewig und unvergänglich. Das bedeutet, dass er uns vollständig rettet.

Sehen wir uns Vers 25 an: „Daher kann er auch für immer selig machen, die durch ihn zu Gott kommen; denn er lebt für immer und bittet für sie.“ Jesus, unser Hohepriester, ist in der Lage, uns vollständig zu retten. „Vollständig“ bedeutet hier, dass Jesus die Forderung Gottes nach Sühne vollständig erfüllt hat, als er am Kreuz für unsere Sünden starb. Es gibt absolut nichts, was nicht getan wurde. Jesus hat den Preis für unsere Sünden ein für alle Mal bezahlt, denn er hat sich selbst geopfert. Die Erlösung, die wir in Jesus haben, ist nicht nur eine teilweise, hoffnungsvolle oder mögliche Erlösung. Es ist die vollendete Erlösung. Alle unsere Sünden sind vollständig und für immer getilgt.

Ich weiß, dass dies schwer zu glauben ist, und viele Sünder nachfragen werden: „Wirklich?“ Unsere vergangenen Sünden scheinen zu groß zu sein, als dass sie vergeben werden könnten. Unsere sündigen Gewohnheiten scheinen immer wieder aufzutauchen und über unsere Entscheidung, uns von der Sünde abzuwenden, zu lachen. Meine Sünden der Begierde und der Heuchelei kommt immer wieder auf mich zurück. Diese sündigen Gewohnheiten scheinen sich tief in meinem Fleisch und Blut und sogar in meinen Knochen zu verankern. Doch Jesus, mein Hohepriester, rettet mich vollständig. Auch Paulus bekennt die erstaunliche Gnade Jesu, die er erfahren hat: „Wo aber die Sünde mächtig geworden ist, da ist doch die Gnade noch viel mächtiger geworden,“ (Römer 5,20b). Das ist die Gewissheit, die wir in Jesus, unserem Hohenpriester, haben. Dies ist möglich, weil Jesus immer lebt, um für uns einzutreten. Jedes Mal, wenn wir versagen, bittet Jesus mit seinen von Nägeln durchbohrten Händen Gott um unsere Vergebung! Selbst in diesem Augenblick bittet Jesus für mich und sagt: „Vater, vergib ihnen, denn sie wissen nicht, was sie tun!“ Durch das Gebet Jesu bin ich vollkommen gerettet.

Viertens: Jesus, unser Hohepriester, kommt unseren Bedürfnissen entgegen. Schauen wir uns die Verse 26-28 an. Was sind unsere Bedürfnisse? Wir, die Sünder, brauchen ein vollkommenes Opfer, mit dem wir alle unsere Sünden für immer reinigen können.

Wir brauchen einen Hohenpriester, der heilig, untadelig und rein ist, damit er in Gottes Gegenwart treten und für uns um Vergebung bitten kann. Wir brauchen einen Erlöser, der uns versteht, uns mit Mitgefühl betrachtet, die Wahrheit lehrt und uns Kraft gibt, den geistlichen Kampf zu kämpfen und den Sieg zu erlangen. Wo können wir einen solchen Hohenpriester finden?

Nur Jesus erfüllt alle unsere Bedürfnisse. Jesus ist der Sohn Gottes, der für immer vollkommen ist, alle Gesetze eingehalten hat, sich ein für alle Mal für unsere Sünden geopfert hat, von den Toten auferstanden ist und zur Rechten Gottes sitzt. Dieser Jesus erfüllt alle meine Bedürfnisse.

Gott sei Dank für Jesus, den Hohenpriester! Dieser Jesus rettet mich vollständig, indem er sich selbst opfert. Vor mehr als 30 Jahren war ich ein Sünder, der Götzen angebetet hat. Ich war ein Sünder, der sein Leben durch die wilde Lebensweise vergeudet hat, doch Jesus führte mich zum Bibelstudium und rettete mich aus dieser Sinnlosigkeit. Vor 20 Jahren war ich ein Sünder, der nach Arbeit und Geld strebte und dabei Jesu rettende Gnade vergaß. Jesus rettete mich, indem er mir die Worte des Lebens gab: „Mein Sohn, deine Sünden sind dir vergeben.“ Vor 10 Jahren war ich ein Sünder, der verzweifelt war, weil er in der Jüngerschaft versagt hatte. Doch Jesus rettete mich mit dem Wort Gottes „Habt Glauben an Gott!“, um die Campusmission herauszufordern. Vor 5 Jahren war ich immer noch ein Sünder, aber ich hatte die Entscheidung getroffen, mein Leben als ein Vollzeithirte zu führen. Dies geschah, weil seine unfehlbar rettende Gnade so erstaunlich war. Heute bin ich hier, denn Jesus hat mich vollständig gerettet. Aufgrund seiner wunderbaren Gnade bin ich in der Lage, dem Erlösungswerk Gottes zu dienen. Gott rettet mich vollständig durch seine unerschütterliche Liebe. Diese Liebe Jesu befähigt mich, als ein Sünder zu einem Hirten und Leiter für die Studenten am Campus zu werden. Seine rettende Gnade verändert unser Leben.

III. Jesus, der Hohepriester des neuen Bundes (8,1-13)

Betrachten wir die Verse 1 und 2: „Das ist nun die Hauptsache bei dem, wovon wir reden: Wir haben einen solchen Hohenpriester, der da sitzt zur Rechten des Thrones der Majestät im Himmel und ist ein Diener am Heiligtum und an der wahren Stiftshütte, die Gott aufgerichtet hat und nicht ein Mensch.“ Der Autor fasst den Hauptpunkt seines Briefes zusammen, indem er sagt: „Wir haben einen solchen Hohenpriester.“ Wir haben den Priester, der uns vollständig retten kann. Wie steht es dann mit dem Amt Jesu? Jesus, unser Hohepriester, dient im himmlischen Heiligtum, der wahren Stiftshütte, in der Gott wohnt und die der Herr errichtet hat.

Sehen wir uns Vers 6 an: „Nun aber hat er ein höheres Amt empfangen, wie er ja auch der Mittler eines besseren Bundes ist, der auf bessere Verheißungen gegründet ist.“ Das Amt Jesu besteht darin, den neuen Bund zu schließen, der auf besseren Verheißungen beruht.

Das Wort „Bund“ bedeutet hier eine Vereinbarung zwischen zwei Parteien. Als juristischer Begriff repräsentieren Mittler zwei Parteien. Wann immer es Streitigkeiten zwischen zwei Parteien gibt, brauchen wir einen Vermittler, der eine Vereinbarung treffen kann, die beide Seiten zufriedenstellt. Da jede Seite ihre eigenen Interessen verfolgt, ist es sehr schwierig, Vereinbarungen zu treffen und einen rechtsgültigen Vertrag abzuschließen. Oft führt das Scheitern von Verhandlungen zwischen zwei Parteien zu Streiks oder Krieg. Die Rolle des Vermittlers ist sehr wichtig.

Mose war der Vermittler des Alten Testaments zwischen Gott und den Menschen. Der alte (erste) auf Stein geschriebene Bund wurde Mose und dem Volk in der Wüste nach dem Auszug aus Ägypten gegeben. Gott versprach, Israel zu einem Königreich von Priestern und einem heiligen Volk zu machen, wenn sie ihm vollkommen gehorchen und seinen Bund halten würden (2. Mose 19,6). Was für ein wunderbarer Bund! Zwei Parteien waren sich also über den Bund einig. Warum brauchen wir dann einen neuen Bund? Schauen wir uns die Verse 7 und 8 an. An diesem Bund war nichts auszusetzen. Aber Israel versagte darin, Gottes Bund treu zu sein. Wegen ihrer Schwäche und Unfähigkeit sollten sie alle in ihren Sünden untergehen. Das lag daran, dass dieser Bund auf unserer Treue zum Gehorsam beruhte und wir versagten.

Dann lehrt der Autor über den neuen Bund, den Jesus uns vermittelt hat. Er bezieht sich dabei auf die Prophezeiung aus Jeremia 31,31-33. Inwiefern ist der neue Bund besser als der erste?

Erstens beruht dieser neue Bund auf Gottes Treue und Gnade, seine Versprechen zu halten. Da Gott treu ist und niemals versagt, können wir uns der besseren Verheißungen erfreuen, die mit diesem neuen Bund einhergehen. Zweitens würde Gott seine Gesetze in unseren Verstand und unsere Herzen schreiben. Der erste Bund war in Stein geschrieben. Aber dieses Mal schreibt Gott seine Gesetze in unseren Verstand und unser Herz, wenn wir einfach an Jesus glauben. Durch die Kraft des Heiligen Geistes werden wir wiedergeboren; wir bekommen ein neues Herz und werden zu einer neuen Kreatur. Wir werden das Wort Gottes von Herzen verstehen, ihm gehorchen und es von Herzen befolgen. Wir werden den Herrn mit ganzem Herzen, von ganzer Seele und mit all unserer Kraft lieben. Unsere Beziehung zu Gott wird wiederhergestellt und durch das Blut Jesu besiegelt sein. In dem neuen Bund wird Gott unser Gott sein und wir werden das Volk Gottes sein.

Drittens besteht dieser neue Bund darin, dass Gott all unsere Sünden vergibt und sich nicht mehr an unsere Sünden erinnert. Sehen wir uns Vers 12 an. Diese Vergebung ist für jeden zugänglich, aufgrund von Gottes Gnade, ohne Priester oder Rituale. Das ist eine gute Nachricht für alle, denn Gott wird sich nicht mehr an unsere Sünden erinnern. Welch eine gute Nachricht! Wenn wir annehmen und glauben, dass Jesus der Herr ist und für immer der Hohepriester ist, vergibt Gott uns alle Sünden und wird sich nicht mehr an unsere Sünden erinnern.

Wir sind wirklich für immer von aller Schuld und Verdammnis der Sünde befreit, denn Jesus, unser Hohepriester, hat sich selbst für unsere Sünden ein für alle Mal als Opfer dargebracht. Weil Jesus unser Hohepriester ist, können wir mutig zu Gott kommen und seinem Erlösungswerk durch das Zweierbibelstudium und dem Einladungswerk dienen. Weil Jesus unser Hohepriester ist, können wir als ein Königreich von Priestern und ein heiliges Volk leben. Weil Jesus unser Hohepriester ist, der uns vollständig rettet, können wir durch die Kraft des Heiligen Geistes als ein Königreich von Priestern und ein heiliges Volk gebraucht werden.

Hier ist die Gegenargumentation des Autors für die hebräischen Gläubigen. Sehen wir uns Vers 13 an: „Indem er sagt: »einen neuen Bund«, erklärt er den ersten für veraltet. Was aber veraltet und überlebt ist, das ist seinem Ende nahe.“ Jesus ist der große Hohepriester, der uns vollständig retten kann, indem er mit sich selbst ein vollkommenes Opfer für unsere Sünden bringt, und der den neuen Bund der Gnade Gottes bringt.

Was bedeutet das für einen gläubigen Juden? Was bedeutet das für uns?

Da Jesus für immer der Hohepriester ist, brauchen sie nicht mehr nach Jerusalem zu gehen, um ein weiteres Opfer zu bringen; sie müssen nicht mehr alle Rituale oder Vorschriften einhalten; sie brauchen keinen irdischen Hohepriester mehr, der das Blut von Tieren für ihre Sünden vergießt. Alles, was sie brauchten, war der Glaube an Jesus allein; alles, was sie brauchten, war, sich auf Jesus allein zu verlassen und nicht nach dem alten, sondern nach dem neuen Bund zu leben. Obwohl der alte Bund schön und mächtig aussah, war er schwach und nutzlos. Er war nur vorübergehend. Aber jetzt ist es an der Zeit, das alte System loszulassen. Stattdessen müssen sie sich an Jesus, dem Hohenpriester, festhalten.

Jesus ist der Hohepriester. Was bedeutet das für uns? Es bedeutet, durch den Glauben an Jesus zu leben, der uns vollständig rettet. Wir müssen unseren Stolz, unsere Selbstgerechtigkeit, unser Selbstvertrauen und unser Urteilsvermögen, ja sogar unsere Selbstverurteilung und unsere Minderwertigkeitsgefühle loslassen. Nur an einem sollten wir festhalten: an der rettenden Gnade Jesu!

Ich bin immer wieder erstaunt über die schöne Zusammenarbeit und das Zusammenleben in Bonn UBF. Wie ist das möglich? Wie kann man das in New Jersey erreichen? Ich erkenne, dass es wegen Gottes wunderbarer Gnade der Errettung ist. Wegen dieser rettenden Gnade demütigten sich die deutschen Hirten, legten allen Stolz und alle Selbstgerechtigkeit ab und arbeiteten mit den koreanischen Missionaren zusammen. Aufgrund seiner rettenden Gnade lehren und verkünden die Missionare mutig die Wahrheit und legen dabei alle Furcht und Selbstzweifel ab. Aufgrund der Gnade Jesu gehorcht die Nächste Generation dem Wort Gottes und arbeitet im Gehorsam gegenüber dem Wort Gottes zusammen.

Da Jesus der Hohepriester ist, sind die Judenchristen keine Judenchristen, sondern einfach Christen, die nach dem Wort Gottes leben. Da Jesus der Hohepriester in unserer Mitte ist, können wir alle als ein Königreich von Priestern und ein heiliges Volk leben; wir können unser sündiges altes Selbst ablegen.
Jesus ist der Hohepriester! Jesus ist der Herr. Jeder, der diese Wahrheit annimmt, wird die wunderbare Kraft der Veränderung in seinem Leben erfahren.

Heute haben wir gelernt, dass Jesus für immer unser Hohepriester ist und sein Hohepriesteramt auf dem neuen Bund beruht, der in seinem Blut besiegelt wurde. Jesus wurde durch seinen Tod am Kreuz und seine Auferstehung zum Mittler von Gottes neuem Bund. Weil Jesus unser Hohepriester ist, können wir durch unser Zweierbibelstudium, das induktive Bibelstudium und das Global Leadership Empowerment Forum 2022 mutig der Jüngerschaft dienen. Die rettende Gnade Jesu kann jeden von uns verändern, einschließlich der Nächsten Generation, um ein Königreich von Priestern für die nächsten Generationen zu sein.

Share