Sei getrost, du musst in Rom Zeuge sein

Apostelgeschichte 22,30 – 23,35
Leitvers 23,11

„In der folgenden Nacht aber stand der Herr bei ihm und sprach: Sei getrost! Denn wie du für mich in Jerusalem Zeuge warst, so musst du auch in Rom Zeuge sein.“

Dank sei dem Herrn, dass wir vor zwei Wochen den gesegneten 43. Jubiläumsgottesdienst feiern durften. Preis sei dem Herrn, dass wir durch den Glauben den Ratschluss Gottes ergreifen und Gottes Hoffnung für diesen Kontinent tragen dürfen. Lasst uns in jeder Lage getrost sein und uns als die übriggebliebenen geistlichen Leiter für diese Generation und als die verständigen Bibellehrer für die jungen Menschen am Campus wie Daniel entschlossen einsetzen. Unser Gott wird diesen Kontinent und diese Generation zu seinem Ratschluss geistlich wiedererwecken.

Im Kapitel 22 der Apostelgeschichte bezeugte Paulus, wie mächtig Gott in ihm wirkte und ihn von einem Verfolger zu seinem auserwählten Werkzeug für die Heidenmission veränderte. Er bezeugte Gottes unerforschliche Liebe und seine wunderbare Hoffnung durch seine Verteidigungsrede, indem er Gottes großartige Vergebungsgnade und Veränderungsmacht bezeugte. Lasst uns in jeder Situation Gottes Gnade und Gottes mächtiges Werk in uns und durch uns bezeugen, indem wir wie Paulus Gottes Liebe und Hoffnung in die Herzen der Hoffnungsträger am Campus einpflanzen.

Heute sehen wir, dass Paulus vor dem Hohen Rat der Juden steht und seinen Glauben bezeugt. Der auferstandene Herr besucht Paulus und tröstet ihn mit seinem Ratschluss, dass Paulus auch in Rom Zeuge sein würde, wie er in Jerusalem Zeuge für Jesus war. In einer geistlich verdorbenen Umgebung und auch in ungewisser und unsicherer der Zukunft wird man sehr leicht entmutigt und gerät in die Hilf- und Hoffnungslosigkeit. Zu Beginn des Wintersemesters dürfen wir wie Paulus den Trost Gottes hören und getrost und gestärkt Gottes Führung folgen. Gott möge Euch im kommenden Semester am Campus als mutige Zeugen Jesu Christi gebrauchen und seinen Ratschluss für jeden von uns erfüllen. Gott segne weiter unser Glaubensgebet für die Erschließung von 1700 Universitäten in Europa und wirke weiter durch unser Jüngererziehungswerk mächtig.

1. Paulus bezeugte sein gutes Gewissen vor Gott (22,30-23,10)

Lesen wir Kapitel 22,30: „Am nächsten Tag wollte er genau erkunden, warum Paulus von den Juden verklagt wurde. Er ließ ihn von den Ketten lösen und befahl den Hohenpriestern und dem ganzen Hohen Rat zusammenzukommen und führte Paulus hinab und stellte ihn vor sie.“ Der Oberst wollte herausfinden, warum wegen Paulus ein solch großer Aufruhr in der ganzen Stadt entstanden war. Der Oberst rief deshalb den ganzen Hohen Rat zusammen und stellte Paulus vor sie. Es war ein Verhör vor den religiösen Leitern der Juden. Paulus stand ganz allein vor dem Hohen Rat und vor der römischen Besatzungsmacht vor Gericht.

Sehen wir uns Vers 1 an: „Paulus aber sah den Hohen Rat an und sprach: Ihr Männer, liebe Brüder, ich habe mein Leben mit gutem Gewissen vor Gott geführt bis auf diesen Tag.“ Paulus sah den Hohen Rat an, ergriff die Initiative und sprach zuerst. Er bezeugte, dass er sein Leben mit gutem Gewissen bis auf diesen Tag geführt hatte.

Wie konnte Paulus sagen, dass er mit gutem Gewissen vor Gott gelebt hatte?

Als Gott den Menschen schuf, gab er ihm damit auch das Gewissen. Das Gewissen hilft uns, zu erkennen, was richtig und falsch ist. Solange jemand das Richtige tut, kann er vor Gott Frieden im Herzen haben. Aber wenn jemand etwas Schlechtes tut, wird sein Gewissen mit Schuld beladen, denn er weiß, dass er etwas tut, was nicht richtig ist. Das schlechte Gewissen verfolgt ihn sein Leben lang und gibt ihm keinen Frieden. Das Gewissen ist das angeborene Gesetz des Herzens. Seit dem Sündenfall ist der Mensch gefangen in dem Schuldbewusstsein, weil er das tut und tut, was er nicht tun will. Deshalb lebt der Mensch unter der Herrschaft der Sünde mit einem schlechten Gewissen.

Als Kain sah, dass Gott nur Abels Opfer gnädig ansah und es segnete, bekam er ein schlechtes Gewissen. Doch statt Buße zu tun und seine Herzenshaltung zu erneuern, wurde Kain von seiner Sünde des Neids und der Selbstgerechtigkeit beherrscht. Um sein schlechtes Gewissen zu unterdrücken, tötete er Abel und log Gott sogar an. Bis zum Ende seines Lebens quälte er sich wegen der Gewissensbisse und konnte aus Furcht vor der Rache keinen Frieden finden.

Paulus war auch einst ein fanatischer Christenverfolger, der Gefallen an dem Blut des Stephanus hatte. Es war der Ausdruck seines eigenen schlechten Gewissens. Das versuchte er zu unterdrücken, indem er die Christen umso härter verfolgte. Auch nach seiner Bekehrung hätte er sich quälen müssen wegen seines schlechten Gewissens aufgrund seiner Vergangenheit als Christenverfolger. Aber nun konnte er trotzdem sagen „Ich habe mein Leben mit gutem Gewissen vor Gott geführt bis auf diesen Tag“. Inwiefern konnte er dieses Zeugnis ablegen? Paulus hatte die Gnade Gottes aufgenommen, dass Gott alle seine Sünden durch das Blut Jesu ein für alle Mal vergeben hat.

Jesus ist das Lamm Gottes, das sein Blut am Kreuz stellvertretend für unsere Sünde vergoss. Hebräer 9,14 sagt: „Um wie viel mehr wird dann das Blut Christi, der sich selbst als Opfer ohne Fehl durch den ewigen Geist Gott dargebracht hat, unser Gewissen reinigen von den toten Werken, zu dienen dem lebendigen Gott!“ Das Blut Christi Jesu hat die Kraft Gottes, unsere Sünden zu vergeben und unser sündiges Gewissen vollkommen zu reinigen. Die Macht des Blutes Jesu bewirkt etwas, wozu das Blut von Böcken und Stieren nicht fähig war. Die Macht des Blutes Jesu ist stärker als die Macht der Sünde. Die Macht des Blutes Jesu hat nicht nur die Macht, unsere Sünden vergeben. Das Blut Jesu reinigt auch unser schlechtes Gewissen ein für alle Mal vollkommen. Das Blut Jesu reinigt unser dreckiges Gewissen von allem sündigem Verlangen und von allen toten Werken und macht ihn vollkommen rein. Das Blut Jesu befreit uns von allem schlechten Gewissen und befähigt uns, nun mit einem reinen und guten Gewissen dem lebendigen Gott zu dienen.

Paulus‘ Gewissen wurde durch das Blut Jesu vollkommen gereinigt. Nun empfing er das neue Leben, das mit dem vergangenen Leben nichts zu tun hat. Er wurde eine neue Kreatur mit der Berufung Gottes, als sein auserwähltes Werkzeug für Gottes Ratschluss für die Heiden- und Weltmission gebraucht zu werden. Mit dieser wunderbaren Gnade predigte Paulus entschlossen das Evangelium den Heiden auf drei Missionsreisen, die oft lebensgefährlich waren.

Durch die Macht des Blutes Jesu hatte Paulus vor Gott seinen inneren Frieden gefunden. Durch die Gottes Gnade hatte Paulus vor Gott sich selbst und seine Rolle im Werk Gottes völlig neu gefunden. Deswegen musste Paulus nichts vor den Menschen oder vor Gott verstecken. Vielmehr konnte er und durfte er mit gutem Gewissen mutig ein klares Glaubenszeugnis ablegen. Weil Paulus mit gutem Gewissen vor Gott lebte, konnte er sich vor den religiösen Leitern als einen schlimmen Sünder bekennen, der in der Vergangenheit die schuldlosen Christen auf grausame Weise verfolgt hatte.

Hier lernen wir, dass das gute Gewissen vor Gott daher kommt, dass ein Mensch sich
1. als einen Sünder vor Gott anerkennt und
2. dass er die Gnade Gottes für sein Leben annimmt und konsequent mit ihr lebt.

Die religiösen Leiter zeigten sich von Paulus‘ Zeugnis tief getroffen. Schauen wir uns Vers 2 an: „Der Hohepriester Hananias aber befahl denen, die um ihn standen, ihn auf den Mund zu schlagen.“ Als der Hohepriester Hananias hörte, dass Paulus Gott mit gutem Gewissen diente, verlor er seine Fassung. Die Oberen der Juden wussten ganz genau, was im Gesetz stand. Doch sie hielten es selbst nicht ein, weil sie lieber an ihren Privilegien und an ihrer Selbstgerechtigkeit festhalten wollten. Weil sie nicht guten Gewissens vor Gott leben konnten, verfolgte das schlechte Gewissen sie. Statt das Privileg der Buße zu ergreifen, versuchten sie das schlechte Gewissen zu verdrängen, indem sie krampfhaft die Wahrheit unterdrückten. So ließ Hananias Paulus auf den Mund schlagen.

Paulus wurde aber keineswegs eingeschüchtert. Er zeigte aufgrund der Schrift die Doppelmoral und Scheinheiligkeit der religiösen Oberen in Vers 3 auf: „Da sprach Paulus zu ihm: Gott wird dich schlagen, du getünchte Wand! Sitzt du da und richtest mich nach dem Gesetz und lässt mich schlagen gegen das Gesetz?“

Als Stephanus die Berufungsgnade Gottes als ein geistlicher Diakon in Apg. Kapitel 6 annahm, wurde er zum Zeugen Jesu voll Glaubens und des Heiligen Geistes. Auch Stephanus wurde vor den Hohen Rat gestellt. Doch weil er mit gutem Gewissen vor Gott lebte, hatte er keine Furcht. Vor den Juden legte er ein klares Zeugnis über den treuen und gnädigen Gott in der Geschichte des Volkes Gottes ab. Aufgrund dessen forderte Stephanus den Hohen Rat eindringlich zur Buße und Umkehr zu Jesus auf.

Polykarp von Smyrna wurde 155 n. Chr. von den Römern verhaftet. Der römische Statthalter forderte ihn auf, seinen Glauben zu widerrufen. Polykarp aber konnte mit dem guten Gewissen vor Gott ein herzbewegendes Zeugnis über Jesus ablegen: „86 Jahre diene ich ihm, und er hat mir nie ein Leid getan; wie könnte ich über meinen König und Erlöser lästern?“ Er lud den Statthalter sogar zum Bibelstudium ein. Beide starben als Märtyrer durch Steinigung und Verbrennung. Die ersten Christen fielen als Futter für die Löwen in der Arena wegen ihres tapferen Glaubenszeugnisses. Doch als sie mit dem guten Gewissen ohne Furcht bis zu ihrem Märtyrertod Jesu Gnade bezeugten und Gott Loblieder für seine Liebe und Gnade sangen, da konnte das ganze römische Reich in 300 Jahren geistlich erobert werden.

In meiner Sünde des Egoismus und der Begierde litt ich unter meinem schlechten Gewissen. Gott gab mir sein Wort aus Heb 5,8.9, dem Weg des Gehorsams Jesu und seinem Beispiel zu folgen und die Macht des Blutes Jesu zu erfahren. Das Blut Jesu reinigte mich vollkommen von meinem schlechten Gewissen, und veränderte mich von einem hoffnungslosen Egoisten zu Samuel Abraham, zu einem Mann des Glaubens. In seiner Gnade hat Gott mich von der Macht der Sünde befreit und mich gemäß seinem Ratschluss aus Genesis 12,2 und 1. Samuel 3,19 berufen, als Vater vieler geistlicher Völker und als globaler geistlicher Leiter gebraucht zu werden. Mit dem guten Gewissen vor Gott durfte ich zu Dan furchtlos ein klares Glaubenszeugnis von Jesus ablegen und das Evangelium verteidigen, sodass Gott beginnt, nun auch in seinem Herzen und Leben zu wirken.

Sehen wir uns nun Vers 6 an. Paulus erkannte, dass es im Hohen Rat zwei Parteien gab: Die Pharisäer und die Sadduzäer. Sie schienen eins zu sein trotz ihrer Gegnerschaft in ihrer geistlichen Rebellion gegen Gottes Ratschluss und gegen Paulus. In der Tat waren sie aber in den grundlegendsten Fragen zerstritten gewesen. Die Sadduzäer sagten, dass es keine Auferstehung, keine Engel und Geister gäbe, während die Pharisäer beides anerkannten (Vers 8). Paulus identifizierte sich selbst als einer der Pharisäer und bezeugte: „Ich werde angeklagt um der Hoffnung und um der Auferstehung der Toten Willen.“ Dies verursachte einen heftigen Streit, der den Hohen Rat im Chaos versinken ließ.

Auf den ersten Blick sah Paulus Identifikation als ein Pharisäer wie ein geschickter Schachzug von Paulus aus, um den Hohen Rat zu spalten und handlungsunfähig zu machen. Aber dies ist eine zu oberflächliche Betrachtungsweise. Tatsächlich meinte Paulus, was er sagte. Die Hoffnung der Auferstehung war der zweite Teil seines Zeugnisses, das er an diesem Tag vor dem Hohen Rat ablegte. Er bezeugte kompromisslos seine Hoffnung auf die Auferstehung von den Toten. Paulus machte die Hoffnung der Auferstehung zum Gegenstand der Diskussion, nicht sich selbst. Durch Paulus Zeugnis wurden viele Pharisäer ermutigt, zu ihren geistlichen Wurzeln zurückzukehren, sodass sie sich auf Paulus‘ Seite stellten: „Vielleicht hat ein Geist oder ein Engel mit ihm geredet.“ (Vers 9)

Der Streit wurde so heftig, dass der römische Oberst das Verhör abbrach. Das Verhör endete ohne Ergebnis, und der Oberst musste Paulus in Sicherheit zurück in die Burg bringen (Vers 10).

Viele aus der nächsten Generation und auch viele, die die Gemeinde besuchen, schämen sich in der Tat, ein Christ zu sein und die Macht des Evangeliums zu bezeugen. Sie haben ein schlechtes Gewissen vor Gott, weil sie zwar die Macht des Blutes Jesu angenommen haben; aber sie leben nicht mit der Gnade der Vergebung und Berufung, durch die Macht der Auferstehung Christi Jesu, dass sie mit der lebendigen Hoffnung Gottes leben, seine Zeugen zu sein. Doch wie Paulus dürfen wir mit dem guten Gewissen vor Gott leben. Wenn wir vor Gott stehen und mit dem Auferstehungsglauben auf Gott und der lebendigen Hoffnung Gottes leben, dürfen wir die Macht des Blutes Jesu, und den Ratschluss Gottes für uns, für diesen Kontinent und für diese Generation unter allen Umständen bezeugen.

In diesem Wintersemester 2023/2024 dürfen wir wie Paulus die Initiative ergreifen. Frei von Furcht, und erfüllt mit Mut dürfen wir Gott leben und bezeugen, was er in uns und durch uns getan hat und 12 Universitäten erschließen. So dürfen wir wie Paulus die großartigen geistlichen Siegesgeschichten aus dem Auferstehungsglauben fortschreiben: „H. Peter Ryu aber sah den Hohen Rat an der Uni Bonn an und sprach: „Ihr Männer, liebe Brüder, ich habe mein Leben mit gutem Gewissen vor Gott geführt bis auf diesen Tag!“

2. Du musst auch in Rom Zeuge sein! (23,11-35)

Paulus bezeugte inmitten der Einschüchterung durch die religiösen Oberen der Pharisäer und Sadduzäer und dem römischen Oberst sein gutes Gewissen vor dem Hohen Rat.

Doch Lesen wir Vers 11 gemeinsam: „In der folgenden Nacht aber stand der Herr bei ihm und sprach: Sei getrost! Denn wie du für mich in Jerusalem Zeuge warst, so musst du auch in Rom Zeuge sein.“

Aus der Sicht des auferstandenen Herrn brauchte Paulus Beistand und Ermutigung. Warum? Paulus hatte vor dem Hohen Rat in einer feindseligen Umgebung einen heldenhaften Glaubenskampf gekämpft. Doch während seiner Reise nach Jerusalem und nach seiner Ankunft in Jerusalem erfuhr er den großen Aufruhr um seine Person und die Wut der Juden, die ihn sogar töten wollten. Das Verhör vor dem Hohen Rat endete ohne Ergebnis. Der Gegenwind gegen den Ratschluss Gottes wurde nicht gebrochen, sondern hielt sich sehr hartnäckig. Die bösen religiösen Leiter wollten niemals aufgeben. Paulus war hilflos gefangen in einer römischen Burg. Er wusste nicht, was als nächstes passieren würde. Wir können uns vorstellen, dass Paulus in dieser Lage geistlich und körperlich erschöpft war. Seit er in seiner 3. Missionsreise in Ephesus gewesen war, betete Paulus für die Rom-Mission: „Wenn ich dort gewesen bin, muss ich auch Rom sehen“ (Apg 19,20). Doch nun war er sich ungewiss darin, ob dieser Ratschluss Gottes erfüllt werden könnte. Wie sollte es nun weitergehen? Er fürchtete, dass durch seine Gefangennahme Gottes Ratschluss für die Weltmission gefährdet werden würde. Er fragte sich, ob er Rom überhaupt noch erreichen würde.

In der nächsten Woche beginnt das Wintersemester 2023/2024. Der gottlose Humanismus, und der Zeitgeist scheinen zu stark in den Herzen der Studenten am Campus und auch im Leben der Menschen, die überall um uns herum sind, zu sein. Wir fragen uns auch inmitten der Verunsicherung und Ungewissheit, ob Gottes Ratschluss durch uns überhaupt noch erfüllt werden könnte, oder ob die Studenten überhaupt noch durch unser Bibelstudium mit dem Evangelium erreicht werden können.

In diesem Moment der Unsicherheit und der Ungewissheit besuchte der Herr Paulus, um ihn mit seinem Ratschluss zu stärken. Der auferstandene Herr stand bei Paulus und ermutigte ihn: „Sei getrost. Denn wie du für mich in Jerusalem Zeuge warst, so musst du auch in Rom Zeuge sein.“ Hier dürfen wir über drei Punkte nachdenken.

Erstens, Gott gab Paulus seinen Trost: „Sei getrost!“

Durch den menschlichen Trost können die Seelen der Menschen mehr oder weniger beruhigt werden, indem jemand sagt „Alles wird gut“ „Es ist auch okay, wenn du dein Ziel nicht erreichst. Du hast das getan, was möglich war“ oder „Ruh dich erstmal aus, um einen klaren Kopf zu bekommen“. Doch menschlicher Trost kann keine Gewissheit und keine wahre Hoffnung geben, denn alle Menschen sind hilf- und hoffnungslos vor der Macht des Todes.

Paulus aber empfing Gottes Trost. Gottes Trost ermutigt fundamental anders! Gottes Trost ist stärker, weil er auf Gottes Ratschluss basiert! Gottes Trost kommt nicht von Menschen, sondern von Gott, aus seiner unveränderlichen Liebe in Christus Jesus und aus Gottes unerforschlichem Ratschluss, der erfüllt werden muss. Gottes Trost gibt uns die beste Gewissheit, weil der allmächtige Gott seinen Plan für uns gemäß seinem souveränen Willen gewiss erfüllt. Durch die Worte Christi „Sei getrost!“ wurden die schwarzen Gewitterwolken der Ungewissheit und Unsicherheit, die Paulus‘ Herz überschattet hatten, vertrieben. Statt bedrückt auf den Boden zu schauen, durfte Paulus seine Augen aufheben und mit Siegeszuversicht vorne schauen, und Gottes Ratschluss, der bis hin nach Rom gewiss erfüllt werden musste, ergreifen.

Zweitens, Gott erkannte Paulus‘ Zeugnis in Jerusalem an: „Denn wie du für mich in Jerusalem Zeuge warst […]“. Obwohl Paulus furchtlos und entschlossen das Evangelium bezeugte und Gottes Hoffnung für die Heidenmission verteidigte, konnte er in Jerusalem nicht so viel ausrichten, wie er es sich eigentlich wünschte. Aber Gott bezeugte, dass Paulus durch sein Zeugnis in Jerusalem alles getan hatte, was er tun konnte. Gott hatte ihn dort schon vollmächtig gebraucht. Paulus sollte das weitere Werk in Jerusalem ganz Gott überlassen. Es war so, als ob der Herr sagen würde: „Paulus, das hast du sehr gut gemacht. Deine Mission hier ist nun vollendet und du kannst das Ergebnis ganz mir überlassen.“ Gott freute sich sehr über Paulus, der sein Leben dafür riskiert hatte, koste es was es wolle, das Evangelium in Jerusalem zu bezeugen und die geistliche Brücke zwischen den Juden- und Heidenchristen zu bauen. „Denn wie du für mich in Jerusalem Zeuge warst […]“ zeigt Gottes Anerkennung für Paulus und dass Gott sein Werk in Jerusalem angenommen hatte, das viele Leiden, Bedrängnisse, Verwerfungen und Verfolgungen beinhaltete.

Drittens, Gott ermutigte Paulus mit seiner Vision: „so musst du auch in Rom Zeuge sein.“ Hier bekräftigte Gott seine Vision, und seinen Ratschluss durch Paulus, das Evangelium bis hin nach Rom zu bringen. Er ermutigte Paulus, genau so, wie er in Jerusalem Zeuge des Evangeliums war, auch in Rom ein Zeuge Christi und Verteidiger des Evangeliums zu sein. Mit dieser Vision durfte Paulus wieder von Siegeszuversicht erfüllt werden und sich mit der neuen Vision und Kraft geistlich zurüsten. Da flammte Paulus‘ Eifer, das Evangelium in Rom zu verkünden, erneut auf. Gottes Ermutigung und Vision gab ihm die neue Kraft und eine beste Zuversicht.

In einer solch unsicheren Situation befand sich Daniel, der in der Trübsal der babylonischen Gefangenschaft lebte. Doch er hörte Gottes Trost aus Daniel 11,36 „Denn es muss geschehen, was beschlossen ist“ und Daniel 12,3 „Und die da lehren werden leuchten wie des Himmels Glanz, und die viele zur Gerechtigkeit führen, wie die Sterne immer und ewiglich“ Da wurde Daniel von neuer Zuversicht und mit Gottes Vision erfüllt. Durch den Glauben durfte er Gottes Ratschluss ergreifen, dass Gott die geistliche Wiederherstellung des Volkes Gottes bereits beschlossen hat. So durfte er seinem Volk in der ausweglosen Lage ermutigen, Gottes Hoffnung zu ergreifen. Gestärkt durch diesen Trost Gottes lebte Daniel bis zum Ende als einer der Übriggebliebenen, als ein verständiger Bibellehrer für sein übriggebliebenes Volk. Er legte beharrlich die Fürbitte für sein Volk vor Gott ein, und pflanzte Gottes Hoffnung und Errettungsplan in sie ein. Als Daniel Gottes Trost aufnahm, da war diese Zeit keine Zeit der Trübsal mehr für ihn; sondern eine Zeit, in der Gott sein Volk für sein Heilswerk erneuerte und wiedererweckte

Inmitten der Anfechtung und Bedrängnisse gegen seine Person und gegen das Jüngererziehungswerk hörte auch M. Dr. Peter Chang den Trost Gottes mit Phil 1,21 „Denn Christus ist mein Leben, und Sterben ist mein Gewinn!“ und Mk 11,22: „Habt Glauben an Gott!“ Geistlich gestärkt diente er der nächsten Generation durch das Taufe-Bibelstudium, Masterkurse und das GLEF. Da durfte auch die nächste Generation mit 1.Pet 4,13 Gottes Trost hören: „Sondern freut euch, dass ihr mit Christus leidet, damit ihr auch zur Zeit der Offenbarung seiner Herrlichkeit Freude und Wonne haben mögt.“ Sie durften eine Entscheidung treffen, sich im Leiden Jesu zu freuen und Jesu Beispiel zu folgen. Nun wachsen sie als exzellente Bibellehrer heran. So erbaute er die nächste Generation zum geistlichen Hause und zur heiligen Priesterschaft, durch Jesus Christus. Der Knecht Gottes zieht jetzt noch weiter, denn er hört Gottes Vision: „Sei getrost! Wie du für mich für die Campus-Studenten und der Nächsten Generation Zeuge warst, so musst du auch in der M-Welt Zeuge sein!“ Mit der Siegeszuversicht kämpft er entschlossen wie Paulus, um drei Missionsstützpunkte für die M-Mission aufzurichten und als Zeuge des Evangeliums die jungen Menschen in den M-Ländern zu erretten, um die geistlichen Opfer zu opfern, die Gott wohlgefällig sind (1.Pet 2,4.5; Röm 15,16) und von Gott kostbar gebraucht zu werden.

So gibt Gott auch mir heute seinen Trost: „Samuel, sei getrost! Denn wie du für mich vor Dan Zeuge warst, so musst du auch an der Medizinischen Fakultät und an 12 Universitäten Zeuge sein!“ Geistlich gestärkt darf ich wie Paulus nun noch entschlossener täglich der Campus-Mission an der Med. Fak. dienen. Mit der Vision Gottes darf ich koste es, was es wolle, das Evangelium zu den jungen Studenten durch das Zweierbibelstudium bezeugen und als Zeuge Jesu und Campushirte heranwachsen. Gott führt dadurch seinen Ratschluss fort, dass er durch mich angefangen von der Universität Bonn 120 Missionsstützpunkte für die Welt-Mission bis an das Ende der Erde aufrichtet.

Heute dürfen wir Gottes Trost für das kommende Wintersemester hören: „H. Peter Schweitzer, sei getrost!“ „H. Peter Ryu, sei getrost!“ „Denn wie ihr an der Uni Bonn Zeugen wart, so müsst ihr auch an 1700 Universitäten und Fakultäten in Europa, ferner in den M-Ländern und bis an das Ende der Erde meine Zeugen sein!“ Gottes Trost ist seine Vision, und seine Siegeszuversicht, die er uns durch die Macht der Auferstehung gibt. Lasst uns, getröstet und erfüllt mit dieser Siegeszuversicht, in diesem Wintersemester am Campus das Evangelium verkündigen und 10000 Zweierbibelstudium-Teams bilden. So erfüllt Gott seinen Ratschluss, dass Gott durch uns die geistliche Wiedererweckung in dieser Generation bewirkt.

Gott tröstete Paulus nicht nur, Gott beschützte auch Paulus.

Lesen wir Vers 12 gemeinsam: „Als es aber Tag wurde, rotteten sich einige Juden zusammen und verschworen sich, weder zu essen noch zu trinken, bis sie Paulus getötet hätten.“ Etwa 40 eifersüchtige Juden machten eine Verschwörung. Sie scheuten keine Skrupel, um Paulus möglichst schnell von dieser Welt zu beseitigen.

Gott deckte ihren Komplott aber durch den Neffen von Paulus auf. Der Oberst erkannte, dass Paulus in Jerusalem nicht mehr sicher war, und beschloss deshalb, ihn nach Caesarea zu Statthalter Felix zu senden. In der Nacht wurde Paulus wie ein Staatspräsident über Antipatris nach Caesarea eskortiert: 200 Soldaten und 70 Reiter schützten ihn vor Angriffen. Begleitet von insgesamt 470 Elitesoldaten wurde Paulus dem Statthalter Felix in Caesarea schließlich wohlbehalten und unbeschadet übergeben.

Gott gebrauchte gerade diesen Mordanschlag, um seinen Ratschluss für die Weltmission bis nach Rom weiterzuführen. Denn in Caesarea war Paulus dem Ziel Rom schon einen großen Schritt näher gekommen. Nun stand Paulus nämlich vor dem Statthalter Felix, der direkt dem römischen Kaiser unterstellt war. Felix‘ Nachfolger Festus beschloss „Auf den Kaiser hast du dich berufen, zum Kaiser sollst du ziehen“ (Apg 25,12). So kam Paulus bis hin nach Rom, und wie er in Jerusalem Zeuge gewesen war, so konnte er auch in Rom als Zeuge für Jesus gebraucht werden.

Heute lernen wir, wie wir wie Paulus die entschlossenen Zeugen Jesu sein dürfen. Lasst uns in jeder Lage aus gutem Gewissen vor Gott leben und Gottes Trost hören und uns an Gottes Ratschluss für die Weltmission festhalten. Gott selbst schützt uns und erfüllt seinen Ratschluss, wie er uns verheißen hat! Lasst uns mit der Siegeszuversicht im kommenden Semester entschlossene Zeugen Jesu sein und Zweierbibelstudium-Teams bilden. Gott stärke uns, mit dem guten Gewissen vor Gott zu leben, durch das Zweierbibelstudium Gottes Werk weiterzugeben und 1700 Universitäten und Hochschulen zu erschließen. Gott tröste jeden von Euch heute mit seinem Ratschluss.

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