Sie werden leuchten wie die Sterne immer und ewiglich

Daniel 12,1-13
Leitvers 12,3

„Und die da lehren, werden leuchten wie des Himmels Glanz, und die viele zur Gerechtigkeit weisen, wie die Sterne immer und ewiglich.“

Kapitel 12 ist die Schlussfolgerung der dritten und letzten Vision des Propheten Daniel. Man kann es auch als Schlussfolgerung des ganzen Buches Daniel betrachten. In Kapitel 11 hatte Gott Daniel das Wirken des Antichristen sehr detailliert vorausgesagt. Die Zeit des Antichristen ist für die Gläubigen eine Zeit der Trübsal. Aber es ist auch eine Zeit des großen Wirkens Gottes. Gerade in der Zeit der Trübsal werden die Bibellehrer, die Gottes Wort lehren und die viele zur Gerechtigkeit weisen, als Hauptpersonen und Leiter gebraucht werden. Schließlich geht es um die Zukunft und die wahre Hoffnung. Wann wird das Ende sein und was wird am Ende sein? Das ist ein großes Geheimnis. Entscheidend ist, wie wir leben, indem wir auf die Zeit des Endes warten. Einfach gesagt: Das Evangelium muss zuvor gepredigt werden unter allen Völkern. Lasst uns heute durch das letzte Kapitel des Buches Daniels geistliche Einsicht für das Wirken Gottes bekommen und in dieser turbulenten Zeit als Bibellehrer, geistliche Leiter und Eroberer leben, die wie des Himmels Glanz und wie die Sterne immer und ewiglich leuchten.

1. Die da lehren, werden leuchten wie des Himmels Glanz (1-4)

Sehen wir uns Vers 1a an: „Zu jener Zeit wird Michael, der große Engelfürst, der für dein Volk eintritt, sich aufmachen. Denn es wird eine Zeit so großer Trübsal sein, wie sie nie gewesen ist, seitdem es Menschen gibt, bis zu jener Zeit.“ Die Zeitangabe „zu jener Zeit“ wird in Vers 1 drei Mal wiederholt. „Zu jener Zeit“ bezeichnet eine dunkle Zeit der Trübsal für die Gläubigen. Solche Zeiten kommen in der Geschichte immer wieder vor: Im Buch Daniel wurde die Zeit der Unterdrückung unter dem Seleuzidenkönig Antiochus IV. Epiphanes als solch eine Zeit vorausgesagt, als der Gottesdienst im Tempel pervertiert wurde und unzählige treue Gläubige, Männer, Frauen und sogar Kinder, als Märtyrer starben. Solch eine Zeit war auch die Zeit der Christenverfolgungen unter den römischen Kaisern Diokletian und Galerius. „Zu jener Zeit“ war auch die Zeit vor der Reformation, als von der Kirche das Wort Gottes von dem Volk verschlossen und Ablasshandel betrieben wurde. „Zu jener Zeit“ war für die Christen in Korea die Zeit der japanischen Besatzung, als die Christen gezwungen wurden, den Kaiser anzubeten oder Verfolgung und Folter zu erfahren, bzw. für die Christen in Deutschland die Zeit des 2. Weltkrieges, als die Kirche für das Nazi-Regime instrumentalisiert und gleichgeschaltet wurde. „Zu jener Zeit“ ist in gewisser Hinsicht auch heute, in der die Lebensbedingungen zwar hervorragend sind, aber das Wort Gottes relativiert und sogar umgeschrieben, nämlich genderisiert wird und an den theologischen Fakultäten v.a. Bibelkritik und der christliche Glaube v.a. als ein Ethik-Framework gelehrt wird.

Sehen wir uns die Verse 1b und 2 an: „Aber zu jener Zeit wird dein Volk errettet werden, alle, die im Buch geschrieben stehen. Und viele, die unter der Erde schlafen liegen, werden aufwachen, die einen zum ewigen Leben, die andern zu ewiger Schmach und Schande.“ Viele Theologen beziehen diese Verse auf das Wirken Gottes in der „letzten Zeit“, indem sie auf die sehr ähnlich klingenden Worte unseres Herrn Jesus aus Joh 5,28b.29 verweisen: „Wundert euch darüber nicht. Denn es kommt die Stunde, in der alle, die in den Gräbern sind, seine Stimme hören werden und werden hervorgehen, die Gutes getan haben, zur Auferstehung des Lebens, die aber Böses getan haben, zur Auferstehung des Gerichts.“ Jesus sagte hier, dass am Ende der Zeit Gott sein Wort sprechen wird. Dann werden alle auferstehen. Hier gibt es aber einen Unterschied. Diejenigen, die Gutes getan haben, werden zum ewigen Leben auferstehen. Aber diejenigen, die Böses getan haben, werden zum jüngsten Gericht auferstehen. Jesus sagt hier, dass der Tod nicht das Ende ist, sondern dass am Ende die Auferstehung des Lebens oder andernfalls das Gericht Gottes kommt. Das Gericht Gottes und das ewige Leben wird heute sogar von der Kirche relativiert, genau wie von den Sadduzäern damals, weil es nicht zu der humanistischen Gedankenwelt passt. Aber gerade dadurch verhindern sie, dass die Menschen zum Leben kommen. Wenn wir die Textstelle aus dem Johannesevangelium Joh 5,24-29 genau lesen, ist die Hauptaussage Jesu, dass der Menschensohn das Leben und auch die Vollmacht hat, das Gericht zu halten. Darum ist es entscheidend, auf die Worte Jesu zu hören. Denn wer auf die Worte Jesu hört, „der hat das ewige Leben und kommt nicht in das Gericht, sondern er ist vom Tode zum Leben hindurchgedrungen“. (Joh 5,24) Die Botschaft von der Auferstehung des Lebens bzw. des Gerichtes Gottes führt uns dazu, die Worte Gottes bzw. die Worte Jesu zu erforschen, auf sie zu hören und zum ewigen Leben hindurchzudringen.

Wer die Worte aus dem Buch Daniel ausschließlich mit dem Wirken Gottes am letzten Tage aufgrund der Worte Jesu aus Joh 5,24-29 erklären will, der darf auch das Wort Jesu aus derselben Textstelle aus Joh 5,25 berücksichtigen. Hier sagt Jesus: „Wahrlich, wahrlich, ich sage euch: Es kommt die Stunde und ist schon jetzt, dass die Toten hören werden die Stimme des Sohnes Gottes, und die sie hören werden, die werden leben.“ Jesus sagt hier, dass schon jetzt das lebendig machende Werk Gottes geschieht, nämlich durch diejenigen, die das Wort Gottes hören.

Sehen wir uns noch einmal die Verse 1b und 2 an: „Aber zu jener Zeit wird dein Volk errettet werden, alle, die im Buch geschrieben stehen. Und viele, die unter der Erde schlafen liegen, werden aufwachen, die einen zum ewigen Leben, die andern zu ewiger Schmach und Schande.“ Was Gott zu Daniel eigentlich sagen will, ist dass gerade in der Zeit der Trübsal ein großes Werk der Errettung geschieht; wie ein Sprichwort sagt, dass wenn die Nacht am dunkelsten ist, die Dämmerung am Nächsten ist. Gerade wenn die Nacht am dunkelsten ist, geschieht das hoffnungsvolle Werk der Errettung und der Wiedererweckung durch diejenigen, die Gottes Wort weissagen, wie Hesekiel 37,10 offenbart: „Und ich weissagte, wie er mir befohlen hatte. Da kam der Odem in sie und sie wurden wieder lebendig und stellten sich auf ihre Füße, ein überaus großes Heer.“ Wir wissen aus der Geschichte, dass dieses Prinzip zutreffend ist. Gerade in der Zeit der unerträglichen Unterdrückung durch Antiochus IV Epiphanes erweckte Gott den Geist der Makkabäer. Sie waren nur ein alter Vater, der Priester Mattathias und seine fünf Söhne. Aber sie wuchsen zu einem großen Heer, dass viele viel größere seleuzidische Armeen besiegte und den Gottesdienst und das Königreich Juda wiederherstellte. Am Ende des Mittelalters, als die Kirche verdorben war und alle Reformatoren umbrachte, erweckte Gott den Geist von Martin Luther und bewirkte in Europa eine geistliche Erneuerung durch die Reformation. Wir durften auch gerade in der Zeit der unerträglichen Verfolgung und Corona das Werk der Errettung erfahren. Unsere Jugendlichen, die geistlich schlafend lagen, durften durch das intensive Weissagen und Hören des Wortes Gottes durch Taufe-Bibelstudium, Factual-Study, Internationales Bibelseminar, GLEF, Geschichtevorträge, usw. geistlich mobilisiert werden. Sie erwachten von einem rein biologischen Leben zu einem ewigen Leben mit der klaren Entscheidung für die Vision und Mission Gottes. Andererseits ist „zu jener Zeit“ auch immer eine Zeit des Scheidewegs, in der einige den Weg der Schande und Schmach einschlagen.

Sehen wir uns Vers 3 an: „Und die da lehren, werden leuchten wie des Himmels Glanz, und die viele zur Gerechtigkeit weisen, wie die Sterne immer und ewiglich.“ Dieser Vers lehrt uns, welche großartige Rolle die Bibellehrer in jeder Zeit haben. „Die da lehren“ und „die viele zur Gerechtigkeit weisen“ sind die Bibellehrer, die gerade in der dunklen Zeit das Wort Gottes erforschen, ihm gehorchen und es lehren. Wie die Sterne, die man nur in der Nacht sieht, sind die Bibellehrer das Licht für eine dunkle Zeit, die wie des „Himmels Glanz“ und „wie die Sterne immer und ewiglich“ leuchten. Es gibt viele Beispiele, z.B. Daniel selbst. Esra setzte sein Herz darauf, das Gesetz des Herrn zu erforschen, danach zu tun und Rechte und Gebote in Israel zu lehren. In seiner Zeit in Babylon sammelte er die verschiedenen Schriften der Juden und setzte sie zur hebräischen Bibel zu sammeln. Er bewirkte die geistliche Wiedererweckung und die geistliche Neugründung einer ganzen Nation. Jesus ist das beste Bespiel. Er kam in diese Welt, als die Zeit am dunkelsten war. Er hatte keine Armee und keinen Reichtum, aber er lehrte das Wort Gottes, als die Pharisäer und Sadduzäer dazu nicht mehr in der Lage waren. Er bewirkte durch seinen Kreuzestod schließlich unsere Errettung. Durch seine Jünger wurde das Licht des Evangeliums innerhalb einer Generation bis an das Ende der Erde ausgebreitet. Die Zeit fehlt mir heute, noch von anderen Bibellehrern wie Zacharias und Elisabeth, Apostel Petrus & Paulus, Martin Luther, Dietrich Bonhoeffer und unzähligen anderen zu reden, die in ihrer Zeit leuchteten und viele zur Gerechtigkeit wiesen und die Weltveränderer für ihre Generation waren. Aber über ein Beispiel möchte ich noch reden: Durch den Waffenstillstand 1953 wurde Korea durch den 38° Breitengrad geteilt. Beide Koreas hatten jeweils 2 Millionen Tote zu beklagen. Südkorea war zum ärmsten Land der Welt geworden. „Zu jener Zeit“ erweckte Gott den Geist von Dr. Lee und M. Sarah Barry. Ihr Bibelstudium, v.a. ihr Genesis-Bibelstudium und Englisch-Bibelstudium brachte das Licht des Evangeliums zu den intellektuellen aber verzweifelten Studenten und wiesen unzählige zur Gerechtigkeit. Diese wurden durch die Hoffnung Gottes „Bibel Korea, Weltmission!“ geistlich erweckt und dienten als Gottes überaus großes geistliches Heer von Laienmissionaren der Campusmission in mehr als 90 Ländern der Erde bis nach Russland, China und in die muslimische Welt bis auf den heutigen Tag. Das ist die bemerkenswerteste Geschichte der Mission im 20. Jahrhundert. Ich danke Gott, dass er uns beim Internationalen Wednesday-Bibelseminar erlaubt, das Genesis-BS von Dr. Lee kennenzulernen. Dr. Lee war nur ein kleiner Mann mit schwarzen Haaren, der in seiner Kindheit seine Mutter verlor und als ein Halbwaise lebte. Aber er liebte nicht Frauen oder Geld oder Ehre oder Macht, sondern seine Liebe war das Wort Gottes. Seine Liebe zum Wort Gottes und sein induktives Bibelstudium erweckte eine ganze Generation. Ich bete, dass Gott durch das Genesis-Bibelstudium von Dr. Lee beim Internationalen Wednesday-Bibelseminar unter unserer Nächsten Generation Bibellehrer erweckt, die Gottes Wort lieben, lehren, viele zur Gerechtigkeit weisen. Ich danke Gott, der meine Eltern wie Daniel trotz ihres Alters als Bibellehrer gebraucht, die wie die Sterne leuchten, gerade in der Zeit der Anfechtung. In der Zeit der erneuten Verfolgung und Corona lehrten sie Gottes Wort aus 1. Petr 4,13 „Freut euch, dass ihr mit Christus leidet“ und aus Hesekiel 37,3 „Du Menschenkind, meist du wohl, dass diese Gebeine wieder lebendig werden?“. Damit führen sie viele zur Gerechtigkeit. Unsere Nächste Generation entschied sich, in ihrer Jugendzeit mit der Freude am Leiden Christi teilzunehmen und für die O- und M-Mission zusammenzuarbeiten, anstatt den Genuss der Sünde zu haben. Ich konnte auch von meiner geistlichen Niedergeschlagenheit aufstehen und Gottes Vision und Hoffnung anziehen und Gottes Werk für die Mobilisierung der NG und auch der M-Mission und O-Mission annehmen. Ich bete, dass ich nun auch als ein Bibellehrer an der medizinischen Fakultät gebraucht werden darf.

Sehen wir uns Vers 4 an: „Und du, Daniel, verbirg dieses Wort und versiegle dies Buch bis auf die letzte Zeit. Viele werden es dann durchforschen und große Erkenntnis finden.“ (Luther 1984) Daniel sollte das Wort Gottes versiegeln, damit viele es durchforschen und Erkenntnis finden können. Das ist wirklich wahr. Wenn wir heute das Buch Daniel lesen, wundern wir uns, wie präzise die Vorhersagen Gottes in der Geschichte der intertestamentarischen Zeit waren. Durch das Buch Daniel können wir geistliche Einsicht über das souveräne Wirken Gottes durch die treuen Menschen bekommen, so dass wir als einflussreiche geistliche Leiter in unserer Zeit leben können. In der Tat sind die Vorhersagungen des Buches Daniel so treffend, dass Bibelkritiker zu allen Zeiten sagten, dass das Buch Daniel nicht von Daniel selbst im 6. Jahrhundert, sondern in der Mitte des 2. Jahrhunderts vor Christus von einer anderen Person unter dem Namen von Daniel geschrieben worden sei. Aber schon der heilige Hieronymus hat in seinem Kommentar zum Buch Daniel die Voreingenommenheit dieser Behauptung aufgezeigt. Hieronymus kommentierte, dass diejenigen, die einen forschenden Geist haben und geistliche Einsicht haben, das Buch Daniel verstehen und daraus große Erkenntnis gewinnen werden. Hier kommt das Wort „durchforschen“ vor. Dies meint im wörtlichen griechischen Sinne, dass man ein Buch von Anfang bis zum Ende durcharbeitet. Wenn man ein Buch vom Anfang bis zum Ende durcharbeitet, manchmal mehrmals, findet man große Erkenntnis. Aber heutzutage ist bei vielen Christen, die Bibelforschung sehr amateurhaft. Viele nehmen sich nur ein paar Verse aus der Bibel, die ihnen gefallen. Einige ignorieren das Alte Testament. Ich danke Gott, dass er uns und unserer Nächsten Generation durch GLEF erlaubt hat, den Hebräerbrief und das Buch Daniel zu studieren und zu erforschen. Diese Bücher sind wahrscheinlich die herausforderndsten Bücher der Bibel, die selbst für Theologen oft ein Buch mit sieben Siegeln sind. Ohne das Alte Testament und die Geschichte, konkret das Buch Levitikus bzw. die Geschichte der intertestamentarischen Zeit kennenzulernen, ist es vermutlich kaum möglich, diese Bücher zu verstehen. Ohne den Hebräerbrief von Anfang bis zum Ende, mindestens drei Mal, zu studieren, ist es auch kaum möglich auch nur ein Kapitel davon zu verstehen. Aber unsere Nächste Generation konnte durch Factual Study der ersten fünf Bücher Moses und durch Geschichtevorträge von der Schöpfung bis zur Apostelgeschichte und ferner Kirchengeschichte die gute Grundlage legen und durch das mehrmalige Studieren des Hebräerbriefes durch Factual-Study, Botschaft, Stellungnahmeschreiben das Wort Gottes „durchforschen“. Dadurch können sie bereits in ihrer Jugendzeit erstaunliche Erkenntnis und Einsicht gewinnen. Dadurch wachsen sie als globale geistliche Leiter, geistliche Eroberer und Weltveränderer heran. Ht. Samuel durfte in seiner Jugendzeit durch einen 17-seitigen Aufsatz über das Wesen Jesu im Neuen Testament aufgrund von Hebr 5,8 das Wort Gottes durchforschen und große Erkenntnis gewinnen. Dann konnte er sein Tick-Problem überwinden und als Stufenbester beim Abitur Gott verherrlichen. Darum dürfen wir das Wort Gottes bewahren und es durch das induktive Bibelstudium und durch das Schreiben der persönlichen Stellungnahme so lehren wie es ist und es in den Bibelschülern für immer und ewig versiegeln. Gottes Wort ist kein leeres oder totes Wort, sondern ein lebendiges und kräftiges Wort wie ein scharfes und zweischneidiges Schwert. Gott gebraucht das Werk der Zweierbibelstudium-Teams sehr mächtig, so dass die jungen Menschen Gottes Wort verstehen und große Erkenntnis gewinnen und als globale Leiter, Eroberer und Weltveränderer aufgestellt werden. Lasst uns weiter die wichtige Aufgabe ergreifen, 10.000 Zweierbibelstudium-Teams und geistliche Lebensgemeinschaften mit der Nächsten Generation und den Studenten am Campus zu bilden.

2. Der endgültige Sieg Gottes und der Heiligen (5-13)

Sehen wir uns die Verse 5 bis 8 an. Wir kehren nun zur Ausgangslage der Vision Daniels zurück, als Daniel am Ufer des großen Strom Tigris war (10,4.5). Am Ufer des Flusses standen nun noch zwei andere da, einer auf der einen Seite, der andere auf der anderen Seite des Flusses. Vielleicht waren es zwei Engel. Sogar die Engel waren nun neugierig geworden, als Gott Daniel über die Zukunft weissagte. Einer von ihnen fragte, wann die Wunder, die vorausgesagt worden waren, geschehen sollten. Der Mann in den leinenen Kleidern antwortete, dass es eine Zeit, zwei Zeiten und eine halbe Zeit dauern würde, bis die Zerstreuung des heiligen Volkes ein Ende haben würde. Jesus selbst kommentierte, dass niemand, selbst die Engel auch der Sohn nicht die Stunde des Vaters kennen (Mt 24,36). Sehen wir uns Vers 8 an: „Und ich hörte es, aber ich verstand nicht und sprach: Mein Herr, was wird das Letzte davon sein?“ Daniel verstand die Antwort des Mannes mit den leinenen Kleidern auch nicht. Aber Daniel interessierte sich, was das Ergebnis bzw. das Ende dieser Ereignisse sein würde.

Sehen wir uns Vers 10 an: „Viele werden gereinigt, geläutert und geprüft werden, aber die Gottlosen werden gottlos handeln; alle Gottlosen werden’s nicht verstehen, aber die Verständigen werden‘s verstehen.“ Das Geheimnis des Endes wird bis auf die letzte Zeit verborgen sein. Am Ende gibt es zwei Arten von Menschen, nämlich die Gottlosen und die Verständigen. Die Gottlosen sind diejenigen, die das Wort Gottes und das Wirken Gottes nicht verstehen, obwohl sie es mit ihren eigenen Augen lesen und sogar sehen. Sie handeln immer weiter gottlos, indem sie ihre eigenen Gedanken über das Wort Gottes stellen. Sie gehen den Weg der Gottlosen, Sünder und Spötter. Ihr Weg vergeht einfach. Die Verständigen sind diejenigen, die ihre Lust am Gesetz des Herrn haben und darüber Tag und Nacht nachsinnen. Sie werden den Weg und den Willen Gottes verstehen und die Rettung von der Macht der Sünde und des Todes haben. Sie gehen durch mancherlei Schwierigkeiten und Leiden, sogar durch das Tal des Todes, aber sie werden dadurch gereinigt, geläutert und bewährt. Das wird nicht einfach sein, aber diejenigen, die mit Geduld auf die Zeit Gottes warten, sind gesegnet. Hier meint „warten“ nicht ein Verstecken, sondern ein aktives Handeln. Jesus sagte seinen Jüngern, dass gerade in der Zeit der Endzeit das Evangelium zuvor unter allen Völkern verkündigt werden muss (Mk 13,10). Gott segne uns, in der Endzeit durch das Bibelstudium als verständige Menschen zu leben und mit der Hoffnung und Vision Gottes das Evangelium zuvor an 1700 Hochschulen in Deutschland und Europa, ferner in der Online-Welt und in der M-Welt zu verkündigen und Jünger Jesu bis an das Ende der Erde aufzustellen.

Wie können die Verständigen in der Endzeit leben? Sehen wir uns die Verse 9 und 13 an: „Du aber, Daniel, geh hin, bis das Ende kommt, und ruhe, bis du auferstehst zu deinem Erbteil am Ende der Tage!“ In beiden Versen wird die Anweisung „Daniel, geh hin, bis das Ende kommt“ verwendet. „Hingehen“ bedeutet hier nicht wegzugehen, sondern den Lauf des Glaubens bis zum Ende laufen, bis Gott uns ruhen lässt. Die Missionsbewegung von UBF ist letztes Jahr 60 Jahre alt geworden. Viele Missionare der 1. Generation, auch meine Eltern, sind jetzt in ihren Siebzigern. Sie sind damals als junge Menschen als Missionare ausgesandt worden. Meine Mutter ist vor fünfzig Jahren im Alter von 22 Jahren nach Deutschland gekommen, um der Mission unter den Campusstudenten zu dienen. Es ist so ermutigend, dass sie – und nicht nur sie, sondern unsere auch unsere einheimischen Hirten und Pioniermissionarinnen – nicht in Rente gehen, sondern dass sie immer noch „hingehen“, um am Campus dem Einladungswerk und Zweierbibelstudiums-Werk zu dienen, die geistliche Lebensgemeinschaft zu führen, Jünger Jesu aufzustellen, das Frühgebet zu halten, die nächste Generation geistlich zu mobilisieren und sogar die Online-Mission und die M-Mission durch die Errichtung von Missionsstützpunkten herauszufordern.

Was ist das Ende? Lesen wir noch einmal den Vers 13: „Du aber, Daniel, geh hin, bis das Ende kommt, und ruhe, bis du auferstehst zu deinem Erbteil am Ende der Tage!“ Der Tod ist unausweichlich, aber er ist nicht das Ende. Der Tod ist eine Zeit der Ruhe. Dann kommt die Auferstehung. Als Erstling Christus, danach alle, die ihm angehören. Wir werden zum ewigen Erbteil wiederauferstehen. Wir werden schließlich zu unserem Vater, Gott, und zu unserer wahren Heimat, dem ewigen Erbteil, zurückkehren. Das ist unsere wahre Hoffnung. Preis sei Gott!

Durch den heutigen Text bzw. durch das Buch Daniel konnten wir lernen, dass in jeder Zeit die Bibellehrer, die Gottes Wort lehren und viele sogar Könige zur Gerechtigkeit weisen, die Hauptpersonen und geistlichen Leiter der Geschichte sind. Gott wird durch die treuen Bibellehrer seinen Weltheilsplan bis an das Ende der Erde erfüllen, während der Antichrist vergeht. Gott gebrauche euch als Bibellehrer, geistliche Leiter und geistliche Eroberer wie des Himmels Glanz und wie die Sterne immer und ewiglich für die Bildung von 10.000 Zweierbibelstudium-Teams, für das Pionierungswerk an den 1700 Universitäten, für die Mobilisierung der Nächsten Generation und für die Online- und M-Mission bis an das Ende der Erde und bis zum Ende bis Jesus wiederkommt.

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