Wer überwindet, der wird es alles ererben
Offenbarung 21,1-27
Leitvers 21,7
„Wer überwindet, der wird es alles ererben, und ich werde sein Gott sein und er wird mein Sohn sein.“
Dank und Preis sei dem Herrn, der uns durch sein Wort der Offenbarung seinen Ratschluss offenbart hat, den Überwindern die Krone des Lebens und das neue Jerusalem zu schenken. Lasst uns inmitten aller Leiden treu bis zum Tod überwinden, die lebendige Hoffnung auf das neue Jerusalem festhalten und den Namen Jesu mutig bezeugen.
Kapitel 21 ist der Höhepunkt der Offenbarung, denn es offenbart die ultimative Hoffnung und die Vollendung des Ratschlusses Gottes. Durch dieses Kapitel zeigt Gott uns, dass die Überwinder inmitten aller Bedrängnisse getrost und gestärkt sein können. Denn sie werden den neuen Himmel und die neue Erde ererben und im herrlichen neuen Jerusalem wohnen. Gott erfülle unsere Herzen mit dieser lebendigen Hoffnung, damit wir in jeder Lage treu bis zum Tod überwinden und seine Verheißung empfangen: „Ich werde sein Gott sein und er wird mein Sohn sein.“
I. Ein neuer Himmel und eine neue Erde (1-8)
Lesen wir Vers 1 gemeinsam: „Und ich sah einen neuen Himmel und eine neue Erde; denn der erste Himmel und die erste Erde sind vergangen, und das Meer ist nicht mehr.“ Am Ende seiner Offenbarung sah Apostel Johannes die Vision, dass diese Welt vergangen ist. Die ersten Christen erlitten viel Schmach, da sie den Namen Jesu bezeugten und sich weigerten, den Kaiser anzubeten. Wie groß war da die Ermutigung, dass Gott den jetzigen Himmel und die gegenwärtige Erde, die voller Leid, Schmerzen und Tod sind, durch einen neuen Himmel und eine neue Erde ersetzt! Auch das Meer, das im Buch der Offenbarung und im Buch Daniel als Ort der Feinde Gottes und der Toten beschrieben wird, existiert nicht mehr (13,1; 20,13; Daniel 7,2.3). Alle Feinde Gottes, die die Christen jener Zeit bis in den Tod verfolgten, sind verschwunden. Das ist die wahre Hoffnung der seligen Überwinder.
Betrachten wir Vers 2: „Und ich sah die heilige Stadt, das neue Jerusalem, von Gott aus dem Himmel herabkommen, bereitet wie eine geschmückte Braut für ihren Mann.” Die Braut steht für die heilige Stadt, in die die Überwinder hineinkommen, deren Namen im Buch des Lebens geschrieben sind (21,2.27). Die ersten Christen wurden durch die Vision des vom Himmel herabkommenden neuen Jerusalems groß ermutigt, weil sie wussten, dass sie nicht für immer in dieser von Leid und Schmerz geprägten Welt leben mussten, sondern in der ewigen Stadt Gottes ihre wahre Heimat finden würden. Die Gemeinde der ersten Christen trug bereits die Hoffnung auf das himmlische Jerusalem in sich, wo sie als Braut Christi ewig mit Gott wohnen würden. Darum lebten sie in Gemeinschaft und teilten alles miteinander. In Apostelgeschichte 2 wird beschrieben, wie sie alles gemeinsam hatten, ihre Güter und Habe verkauften und jedem gaben, der in Not war. Sie trafen sich täglich im Tempel, brachen das Brot in den Häusern, nahmen mit reinem und fröhlichem Herzen an der Essensgemeinschaft teil und sangen Lobgesänge (Apostelgeschichte 2,44-47). Seit 45 Jahren bildet eine Hausgemeinde mit uns die geistliche Lebensgemeinschaft mit der Vision: „Bibel Türkei, Bibel Deutschland, Bibel Europa, Weltmission!“ Gott stärkt uns täglich durch sein Wort aus Hesekiel 37,10, alle Angriffe des Satans zu überwinden. Durch die tägliche Lebensgemeinschaft bereiten wir uns als Braut für unseren wahren Bräutigam, Jesus, vor. Durch die Gnade Gottes dürfen wir für die Aufstellung geistlicher Leiter der nächsten Generation und für das Erweckungswerk in Deutschland und Europa mit ganzem Herzen zusammenarbeiten.
Sehen wir uns die Verse 3 und 4 an: „Und ich hörte eine große Stimme von dem Thron her, die sprach: Siehe da, die Hütte Gottes bei den Menschen! Und er wird bei ihnen wohnen, und sie werden sein Volk sein und er selbst, Gott mit ihnen, wird ihr Gott sein; und Gott wird abwischen alle Tränen von ihren Augen, und der Tod wird nicht mehr sein, noch Leid noch Geschrei noch Schmerz wird mehr sein; denn das Erste ist vergangen.” Das ist die größte Verheißung Gottes und die endgültige Erfüllung der Immanuelsverheißung: „Gott mit uns“ (Matthäus 1,23). Gott wird bei den Menschen wohnen, und sie werden in tiefer und ewiger Gemeinschaft mit ihm leben. Wenn Gott mit uns ist, wird er jede Träne von unseren Augen abwischen, und es wird weder Leid noch Schmerz noch Tod mehr geben. Diese wunderbare Hoffnung dürfen wir schon heute erfahren.
Lesen wir Vers 5a: „Und der auf dem Thron saß, sprach: Siehe, ich mache alles neu!” Welch eine wunderbare Verheißung Gottes für die Überwinder! Gott macht alles neu, nicht nur die Schöpfung und die Natur, sondern auch unseren Leib. Als Paulus auf seinen alten, schwachen und sündigen Leib schaute, rief er verzweifelt: „Ich elender Mensch, wer wird mich erlösen von diesem todverfallenen Leibe?“ Doch er lebte mit Dank und Siegeszuversicht, als er auf den neuen Leib in Christus blickte: „Dank sei Gott durch Jesus Christus, unsern Herrn!“ (Römer 7,24.25) Diese Verheißung der Erneuerung ist nicht nur eine Hoffnung für die Zukunft. Sie ist auch eine gegenwärtige Realität für alle, die in Christus sind. Wir erfahren die Schöpfungsmacht Gottes, der alles neu macht, bereits heute durch das Wirken des Wortes Gottes. Paulus bezeugt in 2. Korinther 5,17: „Ist jemand in Christus, so ist er eine neue Kreatur; das Alte ist vergangen, siehe, Neues ist geworden.“ Wer Jesus als seinen Retter und Herrn angenommen hat, lebt bereits jetzt durch die Kraft der Auferstehung. Das Alte, unser Ego und unsere sündigen Gewohnheiten, haben keine Macht mehr über uns. Unser Leib in dieser Welt ist noch anfällig für Krankheit, Tod und Verwesung. Doch wir dürfen aus unserer neuen Identität in Christus jetzt schon als neue Kreatur und Überwinder leben! Gott wird alles neu machen und uns einen herrlichen, unvergänglichen und kräftigen Auferstehungsleib geben (1.Korinther 15,42-44.51).
Betrachten wir Vers 6: „Und er sprach zu mir: Es ist geschehen. Ich bin das A und das O, der Anfang und das Ende. Ich will dem Durstigen geben von der Quelle des lebendigen Wassers umsonst.“ Gott ist der souveräne Herr, der am Anfang seinen Ratschluss erfüllt hat und am Ende seinen Plan vollenden wird. Am Anfang schuf Gott die Welt, und gemäß seinem Ratschluss wird er auch einen neuen Himmel und eine neue Erde schaffen. Unser Gott ist treu, denn er erfüllt seine Verheißung, dem Durstigen von der Quelle des lebendigen Wassers zu geben. Das Wasser dieser Welt ist vergänglich und kann uns nicht vor dem Tod bewahren. Aber das Wasser, das Gott uns umsonst gibt, ist lebendig und führt zum ewigen Leben.
Wer wird diesen neuen Himmel und diese neue Erde ererben? Lesen wir Vers 7: „Wer überwindet, der wird es alles ererben, und ich werde sein Gott sein und er wird mein Sohn sein.” Die Verse 7 und 8 können als Zusammenfassung der Offenbarung bezeichnet werden. Dieses Buch ist das Buch der Überwinder. Die Offenbarung zeigt, wie Gott selbst seine Nachfolger sieht: nicht als Verfolgte und Heimatlose, sondern als „Überwinder“ und „Eroberer“ (ESV). Die Gemeinschaft der Christen ist keine niveaulose Gemeinschaft. Es ist die Gemeinschaft der wahren Überwinder und Eroberer. Sie sind das auserwählte Geschlecht, die königliche Priesterschaft, das heilige Volk, das Volk des Eigentums, das in dieser Welt mit der Berufung Gottes lebt (1. Petrus 2,9). Ihre Berufung ist es, die Wohltaten Gottes zu verkündigen, indem sie Zeugen Jesu bis ans Ende der Erde sind und alle Völker zu seinen Jüngern machen. Es ist die größte Ehre, zu dieser Gemeinschaft zu gehören. Die Christen, die als Überwinder und Eroberer leben, sind von Gott gekannt, und sie werden den neuen Himmel und die neue Erde erben.
Die Verheißung Gottes „…ich werde sein Gott sein und er wird mein Sohn sein” ist der größte Lohn Gottes. Deshalb sagte Gott zu Abraham: „Ich bin dein sehr großer Lohn.“ (1.Mose 15,1) Diesen größten Lohn Gottes empfangen diejenigen, die sich als würdig erwiesen haben. Darum sagt der Verfasser des Hebräerbriefes: „Darum schämt sich Gott ihrer nicht, ihr Gott zu heißen.“ (Hebräer 11,16b). Das größte Privileg und unser höchster Lohn ist, dass Gott durch seine Gnade unser Gott ist. Wir dürfen seine Söhne und Töchter sein, in dieser Welt und in Ewigkeit.
Sehen wir uns Vers 8 an: „Die Feigen aber und Ungläubigen und Frevler und Mörder und Unzüchtigen und Zauberer und Götzendiener und alle Lügner, deren Teil wird in dem Pfuhl sein, der mit Feuer und Schwefel brennt; das ist der zweite Tod.” Die Verse 7 und 8 gehören inhaltlich zusammen und zeigen durch ihre gegensätzlichen Aussagen, wer ein Überwinder ist. In der Offenbarung gibt es zwei Arten von Menschen: Auf der einen Seite stehen die Überwinder, die den neuen Himmel und die neue Erde erben und Gottes Kinder genannt werden. Auf der anderen Seite stehen diejenigen, die nicht überwunden haben und in den feurigen Pfuhl geworfen werden.
In der Liste der Nicht-Überwinder stehen an erster Stelle die Feigen. Sie leben nicht konsequent nach der Wahrheit und Berufung Gottes, weil sie sich nicht dem Missverständnis, möglichem Leiden oder Verlust stellen wollen. Doch sie können keine Überwinder sein, sondern gehen in den feurigen Pfuhl. Ein Beispiel dafür ist Judas, der lieber 30 Silbergroschen verdiente, anstatt mit Jesus zu leiden. Ein weiteres Beispiel ist Pontius Pilatus. Auch Apostel Petrus war zunächst feige und verleugnete Jesus vor einer Magd dreimal. Aber im Unterschied zu Judas tat er Buße. Er wurde ein Überwinder, stark wie ein Fels, der Jesus mutig bezeugte und die Christen herausforderte: „Freut euch, dass ihr mit Christus leidet!“
Auch die Unzüchtigen und Lügner können den neuen Himmel und die neue Erde nicht ererben. Die Lügner kennen die Wahrheit, aber sagen trotzdem die Unwahrheit, um ohne die Kraft und Zucht des Evangeliums und der Gottesfurcht weiter in der Sünde leben zu können. Auf diese Weise verhindern sie, dass die Menschen, die ihre Lüge und Irrlehre hören, als Überwinder leben können. Die Lügen des Humanismus, des Relativismus, des Genderismus sind sehr verführerisch. Aber sie werden im feurigen Pfuhl enden.
Wer sind dann die Überwinder? Das ganze Buch der Offenbarung zeigt uns, wer die Überwinder sind. In den Kapiteln 2 und 3 lehrte Jesus seine Gemeinden mit ermahnender Liebe, wie sie Überwinder sein konnten. In den Botschaften an die Gemeinden finden wir wiederholt den Aufruf: „Tue Buße“ (2,5.16), „Halte es fest und tue Buße!“ (3,3), „So sei nun eifrig und tue Buße!“ (3,19). Jesus ermutigt seine Gemeinden zum Privileg der Buße, durch die sie zu Überwindern werden können. Nicht durch eigene Kraft oder Selbstrechtfertigung, sondern allein durch Buße dürfen wir Überwinder sein und so den neuen Himmel und die neue Erde ererben sowie als Gottes Kinder anerkannt werden. König David sündigte schwer, aber er wurde ein Überwinder, weil er aufrichtig Buße tat. Auch der Apostel Johannes lehrt: „Wenn wir sagen, wir haben keine Sünde, so betrügen wir uns selbst und die Wahrheit ist nicht in uns. Wenn wir aber unsere Sünden bekennen, so ist er treu und gerecht, dass er uns die Sünden vergibt und reinigt uns von aller Ungerechtigkeit.“ (1. Johannes 1,8.9) Überwinder sind auch diejenigen, die bis zum Ende an ihrer ersten Liebe zu Jesus festhalten und die ersten Werke weiterhin tun (2,5a). Sie bleiben ihm treu bis in den Tod (2,10), bewahren sein Wort trotz aller Leiden und Bedrängnisse und bezeugen seinen Namen (3,8), ohne ihn zu verleugnen.
Augustinus von Hippo war ein bedeutender Kirchenvater des 4. und 5. Jahrhunderts. Durch Gottes Wort aus Römer 13,13.14 bekehrte er sich von seinem ausschweifenden Leben zur völligen Hingabe zu Jesus. Unter der gnädigen Führung Gottes traf er eine Glaubensentscheidung, sich für die christliche Wahrheit einzusetzen und falsche Lehren wie den Manichäismus zu bekämpfen. Nachdem er die Irrtümer dieser Lehre in seinen Werken aufzeigte, wurde er von seinen ehemaligen Freunden und Glaubensbrüdern verleumdet. In Nordafrika, wo der Manichäismus weit verbreitet war, diffamierten sie ihn als Verräter. Trotz dieser Verleumdungen blieb Augustinus durch die lebendige Hoffnung auf den neuen Himmel und die neue Erde standhaft im Glauben. Er betrachtete die Widerstände gegen seine Kämpfe für die Verbreitung des Namens Jesu nicht als etwas Vergebliches, sondern als Teil von Gottes Ratschluss, ihn und alle Überwinder zum neuen Himmel und zur neuen Erde zu führen.
Obwohl ich als ein Missionarskind aufwuchs und in der Gemeinde fürsorgliche Liebe erhielt, war ich ein Unzüchtiger durch sündige Beziehungen zu Frauen und Glücksspiele. Doch Gottes Wort aus 5. Mose 6,5 führte mich zur Buße für mein geteiltes Herz und Doppelleben. Ich preise Jesus, der mir durch sein Blut die wunderbare Vergebungsgnade gab und mich zu einer neuen Kreatur gemacht hat. Es ist Gottes wunderbare Gnade, dass ich in Jesu bedingungsloser Liebe von einem verlorenen Sohn zu einem Sohn Gottes wiedergeboren werden durfte: „Ich bin dein, o Herr, ich vernahm dein Wort, deine Liebe wohnt in mir; doch es fühlt mein Herz noch immerfort, es bedarf noch mehr von dir. Zieh mich näher, näher, näher, treuer Herr, zu dem Kreuz, woran du starbst! Zieh mich näher, näher, näher, treuer Herr, an dein treues Jesusherz.“ Aufgrund dieser Gnade traf ich mit 5. Mose 6,5 eine Lebensentscheidung, Gott von ganzem Herzen, von ganzer Seele und mit all meiner Kraft zu lieben. Durch die einseitige Gnade Gottes gründete ich eine Glaubensfamilie für den Ratschluss Gottes zur Weltcampusmission. Doch die Frau hatte ein verborgenes, eigenes Ziel, für ihr eigenes Glück zu leben. Sie verließ mich. Sie verleumdete die Gemeinde Gottes. Sie versuchte, mich zu überreden, ihr zu folgen. Doch ich entschied mich für Gottes Gnade, Jesus nachzufolgen. Mein Glaube wurde von vielen missverstanden und verleumdet. Doch Römer 8,18 gab mir Frieden und Zuversicht, dass das Leiden dieser Zeit nicht ins Gewicht fällt gegenüber der Herrlichkeit des neuen Himmels und der neuen Erde, die Gott für mich bereitet hat.
Christen sind Überwinder, die für das Zeugnis Jesu alle Bedrängnisse überwinden und mit ihrem Glauben diese Welt erobern. Corrie ten Boom war eine niederländische Christin, die während des Zweiten Weltkriegs ihr Leben riskierte, um jüdische Flüchtlinge zu schützen. Als Folge dessen wurde ihre Familie in ein Konzentrationslager deportiert. Aber sie lebte dort als eine Überwinderin. Sogar im KZ studierte sie die Bibel und hielt Gebetszeiten mit vielen Frauen ab. Sie überwand den Hass durch die vergebende Liebe Gottes, sodass der KZ-Wärter, der sie damals misshandelt hatte, zum Glauben kam.
Die Hugenottin Marie Durand saß seit ihrem 19. Lebensjahr in einem dunklen Gefängnis, weil sie ihren Glauben nicht aufgeben wollte. Aber sie lebte nicht als Gefangene, sondern als Eroberin, indem sie ihre Mitgefangenen sogar ermutigte, auch im dunklen Gefängnis an Gottes wunderbarer Verheißung und größtem Lohn festzuhalten und ihren Glauben mutig zu bezeugen. Sie hielt 38 Jahre bis zu ihrer Freilassung an ihrem Glauben fest und gab als Überwinderin Gott die Ehre.
Dank sei dem Herrn, der uns in diesem Abschnitt ermutigt hat, seiner Berufung würdig zu leben und als seine Söhne und Töchter anerkannt zu werden. Gott hat uns nicht als Feige berufen, sondern als Überwinder und Eroberer, die die Wahrheit seines Wortes und die Buße in Deutschland und Europa mutig verkündigen. Lasst uns durch den Glauben alle Anfechtung und Bedrängnisse überwinden und an jedem Campus durch 10.000 Zweierbibelstudien viele Hoffnungsträger aktiv mobilisieren, die Verheißung Gottes erfüllt zu bekommen und Gottes Kinder zu sein.
II. Das neue Jerusalem (9-27)
In diesem Abschnitt wird uns die Herrlichkeit des neuen Jerusalems beschrieben. Die Stadt besitzt zwölf Tore, und auf jedem Tor steht der Name eines der zwölf Stämme Israels geschrieben. Auf den Toren befinden sich außerdem zwölf Engel, und die Tore sind so angeordnet: drei im Osten, drei im Norden, drei im Süden und drei im Westen. Die Stadt hat eine große und hohe Mauer, die auf zwölf Grundsteinen ruht. Auf diesen Grundsteinen stehen die Namen der zwölf Apostel des Lammes (12-14). Die Maße der Stadt werden ebenfalls beschrieben: Ihre Länge, Breite und Höhe betragen jeweils 12.000 Stadien (16). Ein Stadion entspricht 185 Metern, was bedeutet, dass die Stadt eine Länge, Breite und Höhe von 2.220 Kilometern hat. Sie ist wie ein gewaltiger Würfel geformt, der sich in jeder Dimension über 2.220 Kilometer erstreckt. Diese Länge entspricht in etwa der Nord-Süd-Ausdehnung der USA von der kanadischen bis zur mexikanischen Grenze. Die Grundfläche der Stadt umfasst rund 5 Millionen Quadratkilometer. Das ist mehr als doppelt so groß wie die Fläche Grönlands. Das höchste Gebäude der Welt, der Burj Khalifa, erreicht eine Höhe von etwa 1 Kilometer. Flugzeuge fliegen in einer Höhe von 10 Kilometern. Die Internationale Raumstation umkreist die Erde in einer Höhe von 400 Kilometern. Das neue Jerusalem hingegen überragt alles mit einer Höhe von 2.220 Kilometern! In dieser großartigen und herrlichen Stadt werden die Überwinder gemeinsam mit Gott wohnen. Jesus selbst hat diese herrliche Zukunft angedeutet, als er zu seinen Jüngern sagte: „In meines Vaters Haus sind viele Wohnungen.” (Johannes 14,2) Dank sei dem Herrn für seine wunderbare Gnade, dass er diese Fülle und Pracht des neuen Jerusalems für uns vorbereitet hat!
Sehen wir uns Vers 17 an. Die Mauer der heiligen Stadt ist ebenfalls groß und prächtig, ihre Höhe wird mit 144 Ellen angegeben, was etwa 65 Metern entspricht. Die Grundsteine der Mauer sind mit kostbaren Steinen aller Art geschmückt: „Der erste Grundstein war ein Jaspis, der zweite ein Saphir, der dritte ein Chalzedon, der vierte ein Smaragd, der fünfte ein Sardonyx, der sechste ein Sarder, der siebente ein Chrysolith, der achte ein Beryll, der neunte ein Topas, der zehnte ein Chrysopras, der elfte ein Hyazinth, der zwölfte ein Amethyst.” (19.20)
Betrachten wir die Verse 22 bis 27. Johannes sieht keinen Tempel im neuen Jerusalem, denn Gott, der Allmächtige, und das Lamm sind der Tempel der Stadt (22). Das neue Jerusalem benötigt weder Sonne noch Mond, denn die Herrlichkeit Gottes ist ihre Lichtquelle, und das Lamm ist ihre Leuchte (23). Wie herrlich ist es, dass es in dieser Stadt weder Trübsal noch Bedrängnis geben wird, sondern dass sie von Gottes unwandelbarem Licht erfüllt sein wird.
Zahlreiche einflussreiche Christen in der Geschichte Gottes widmeten ihr Leben dem Weltheilswerk Gottes, indem sie die Hoffnung auf die herrliche Stadt Jerusalem im Herzen bewahrten. Viele von ihnen konnten ihren Glauben nicht öffentlich praktizieren, wie es auch den frühen Christen im Römischen Reich erging, die in privaten Häusern oder in den Katakomben Gottesdienste feierten. Doch mit der lebendigen Hoffnung auf das neue Jerusalem, in dem Gottes Herrlichkeit ewiglich leuchtet und Gott und das Lamm der Tempel sind, nahmen sie fröhlich am Leiden Jesu teil. Sie vertrauen darauf, die ewige Herrlichkeit Gottes im neuen Jerusalem zu empfangen.
In der heutigen Lektion haben wir gelernt, dass die Überwinder den neuen Himmel und die neue Erde ererben werden. Gott wird bei den treuen Zeugen Jesu wohnen und alle Tränen von ihren Augen abwischen. Gottes Herrlichkeit wird sie von Ewigkeit zu Ewigkeit erleuchten. Freust du dich schon darauf, dass Gott dein Gott sein wird und du sein Sohn und seine Tochter sein wirst? Willst du zu den Überwindern gehören, die in das herrliche neue Jerusalem eintreten? Lasst uns mit der Berufung Gottes als Hirten, Bibellehrer und Überwinder leben, damit durch uns der Name Jesu an 1700 Universitäten, in der M-Welt und bis ans Ende der Erde bezeugt wird.