Weihnachtslektion 4: Das Baby in der Krippe (Lk 2,7)

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DAS BABY IN DER KRIPPE

Lukas 2,1-14
Leitvers 2,7

„Und sie gebar ihren ersten Sohn und wickelte ihn in Windeln und legte ihn in eine Krippe; denn sie hatten sonst keinen Raum in der Herberge.“

Heute feiern wir den 4. Advent. Indem wir den Text aus dem zweiten Kapitel des Lukasevangeliums betrachten, wollen wir uns auf die Geburtstagsfeier unseres Herrn Jesus vorbereiten. Jesu Geburt geschah vor ca. 2000 Jahren in Bethlehem. Überall auf der Welt wird dieser Geburtstag auf die ein oder andere Weise gefeiert. In der Nacht aber, in der Jesus geboren wurde, gab es keine Weihnachtsfeier. Es gab kein Theater, kein Konzert und keine Weihnachtsplätzchen. Vielmehr war alles ganz still und leise, und das neugeborene Baby wurde in einem Tierstall in eine Futterkrippe gelegt. Es waren eher die Tiere statt Menschen, die das Kommen Jesu in diese Welt bemerkten. Diese Nacht auf Erden war ganz still, aber im Himmel ging es laut her. Eine großer Engelchor brach in Lobpreis aus und sang: „Ehre sei Gott in der Höhe und Frieden auf Erden bei den Menschen seines Wohlgefallens.“ Lasst uns heute darüber nachdenken, wer das neugeborene Baby Jesus in der Krippe ist und warum dadurch Gott in der Höhe geehrt wird.

1. Zur Zeit der Geburt Jesu (1-7)

Betrachten wir die Verse 1-3: „Es begab sich aber zu der Zeit, dass ein Gebot von dem Kaiser Augustus ausging, dass alle Welt geschätzt würde. Und diese Schätzung war die allererste und geschah zur Zeit, da Quirinius Statthalter in Syrien war. Und jedermann ging, dass er sich schätzen ließe, ein jeder in seine Stadt.“ Diese Verse weisen darauf hin, dass die damalige Welt eine römische Welt war. Die ganze Welt wurde von Rom beherrscht und Kaiser Augustus war der mächtigste Mann der Welt. Für die Menschen gab es nur noch zwei Dinge, die ihnen wichtig waren, nämlich „panem et circenses“, zu deutsch: „Brot und Zirkusspiele“. Gemäß dem politischen Slogan „Pax Romana“, was „Römischer Friede“ bedeutete, herrschte der Kaiser mit militärischer Macht. Um den luxuriösen Lebensstil und den äußeren politischen Frieden in seinem Reich aufrechtzuerhalten, brauchte der Kaiser Geld und Soldaten. Dies geschah durch die Eintreibung von hohen Steuern von den unterworfenen Völkern und durch die Rekrutierung von jungen Männern. Zur Stabilisierung und Optimierung seiner Macht ordnete der Kaiser eine Volkszählung an. Aufgrund seines Befehls musste ein jeder sich zählen lassen. Dies galt für das ganze Reich, egal ob jemand in einer nordafrikanischen Provinz wohnte, in der Provinz Britannien oder in der Provinz Syrien. Ohne Ausnahme musste jeder gehorchen. Selbst Joseph und Maria mussten von Nazareth in Galiläa nach Bethlehem in Judäa reisen, denn Bethlehem war die Stadt Davids und Josef war ein Nachkomme des Königs Davids. Auf diese Weise wurde Jesus in Bethlehem geboren, so wie es Gott durch den Propheten Micha vorhergesagt hatte (Mi 5,2). Es schien so, als ob der Kaiser Augustus die Welt beherrschte, aber tatsächlich war es der souveräne Gott, der den Befehl des Kaisers nutzte, um den verheißenen Messias zur rechten Zeit und am rechten Ort in die Welt zu senden. Die Entfernung von Nazareth nach Bethlehem betrug über 100 km. Es war eine lange und beschwerliche Reise, weil man sie nur zu Fuß oder auf einem Esel zurücklegen konnte. Wie viele Kilometer konnte man der hochschwangeren Maria täglich zumuten? Es gab weder eine Krankenschwester, die sie begleiten konnte, noch irgendwelche medizinische Versorgung für Maria. Schließlich kamen sie doch in Bethlehem an, da begannen auch schon die Geburtswehen. Josef musste eifrig nach einem geeigneten Ort gesucht haben, wo Maria das Baby entbinden konnte. Aber wegen der angeordneten Volkszählung waren alle Unterkünfte belegt. Letztlich fand Josef in seiner Not einen Tierstall. Als das Baby kam, schrie Maria ihren Schmerz in die Nachthimmel hinaus, aber niemand bemerkte etwas davon. Dann wickelte man das Neugeborene in Windeln und legte es in eine Krippe.

Lesen wir den Vers 7: „Und sie gebar ihren ersten Sohn und wickelte ihn in Windeln und legte ihn in eine Krippe; denn sie hatten sonst keinen Raum in der Herberge.“ Auf den heutigen Weihnachtskarten sieht diese Szene oft sehr romantisch und friedvoll aus. Aber die Realität war damals ganz anders. Die Menschen waren so lieblos, kalt und engherzig. Sie beschäftigten sich nur mit ihren eigenen Angelegenheiten und waren nicht bereit, Maria einen Raum oder auch nur ein Bett zur Verfügung zu stellen. Wie schicksalhaft, wie traurig und wie schmutzig waren die Umstände, unter denen Jesus auf die Welt kam! Keine Mutter auf der ganzen Welt wünscht sich, dass ihr Kind auf diese Weise geboren wird. Warum aber wurde Jesus auf diese Weise geboren?

Jesus kam in in solcher Niedrigkeit und Demut, um ein Freund der Sünder zu werden. Wenn unser Bundespräsident einen Staatsbesuch in einem anderen Land abhält, dann wird ihm ein eigenes Flugzeug der Bundesluftwaffe zur Verfügung gestellt. Mit ihm reist eine ganze Mannschaft von Beratern, Fachleuten und Sekretären, dazu Leibwächter, die täglich 24 Stunden sein Umfeld beobachten und sein Leben schützen. Ferner ist es nur ganz bestimmten Leuten erlaubt, den Bundespräsidenten bei seiner Reise zu treffen und mit ihm zu sprechen. Gott aber, der der Schöpfer von Himmel und Erde ist, kam ohne Leibwächter und ohne Gefolgschaft ganz demütig als ein Baby in einer Krippe in einem Stall auf die Welt. Das Baby war klein, hilflos, verwundbar und arm. Niemand fühlte sich durch dieses Baby bedroht. Vielmehr konnte ein jeder sich ihm nähern und es berühren. Zu diesem demütigen Jesus können alle Menschen kommen. Aber nicht nur das, sondern Jesus hat auch für jedermann Verständnis. Jeder Mensch trägt in seinem Herzen innere Wunden und Leiden, die kein anderer Mensch verstehen kann. Wir versuchen oft jemanden zu finden, der uns doch versteht und trösten kann, aber da gibt es niemanden. Seid ihr innerlich verwundet worden? Jesus ist auch verwundet worden. Seid ihr misshandelt worden? Jesus ist auch misshandelt worden? Seid ihr einsam, seid ihr traurig? Jesus weiß auch, was Einsamkeit und Traurigkeit bedeutet. Jesus ist derjenige, der uns wirklich versteht.

Aber Jesus versteht uns nicht nur, sondern er tröstet und heilt uns auch, ganz gleich wie tief die Wunden in unserem Herzen sind oder wie ernsthaft unser Anliegen ist (Hebr 2,17.18). Jesus trug alle unsere Wunden auf seinem Leibe und bringt uns Heilung. Er ist auch die Quelle aller Weisheit und kann uns in jeder Situation die wahre Hilfe sein (1. Petr 2,24; 1. Kor 1,30). Um als unser Freund in diese Welt zu kommen, verließ Jesus alle Herrlichkeit des Himmels. 2. Kor 8,9 sagt: „Denn ihr kennt die Gnade unseres Herrn Jesus Christus: obwohl er reich ist, wurde er doch arm um euretwillen, damit ihr durch seine Armut reich würdet.“ Als Jesus in diese Welt kam und in eine Krippe in einem Stall gelegt wurde, da offenbarte Gott dadurch seine Demut und Barmherzigkeit. Gott ist heilig und der Mensch ist sündig. Zwischen dem heiligen Gott und den sündigen Menschen gibt es eine große Kluft, die kein Mensch von sich aus überwinden kann. Aber Gott demütigte sich selbst und wurde Mensch. Phil 2,7 sagt: „Sondern entäußerte sich selbst und nahm Knechtsgestalt an, ward den Menschen gleich.“ Diese Erniedrigung Gottes geht über unser Vorstellungsvermögen hinaus. Jesus gab alle seine Privilegien, seine Ehre und Herrlichkeit im Himmel als Gott auf und wurde Mensch, um sich von uns beleidigen, verspotten, ja sogar schlagen und schließlich töten zu lassen. Als ein Mensch war Jesus nicht reich oder privilegiert, sondern er lebte als ein demütiger Diener der anderen. Der Prophet Jesaja sagte von Jesus voraus: „Er hatte keine Gestalt und Hoheit. Wir sahen ihn, aber da war keine Gestalt, die uns gefallen hätte.“ (Jes 53,2b) Wir neigen dazu, Ehre und Anerkennung bei den Menschen zu suchen. Wir streben danach, zu den Wohlhabenden und zu den Mächtigen dieser Welt zu gehören. Aber Gott offenbarte sich in Jesus durch seine Demut und Niedrigkeit. Diese Demut und Niedrigkeit finden wir in dem Baby Jesus in der Krippe. In diesem Baby Jesus gibt es das Leben, den Frieden Gottes und die wahre Freude, die niemals vergeht. Sündige Menschen trachten danach, über andere zu herrschen. Aber Gott erniedrigte sich selbst und wurde ein Baby, um mit uns den stolzen und sündigen Menschen zu sein und unsere Beziehung zu Gott wiederherzustellen.

Gott wirkte nicht durch den prunkvollen und politisch-militärisch mächtigen Kaiser Augustus, sondern durch das demütige Baby in der Krippe. Der Kaiser und sein Reich sind schon längst untergegangen, aber das Krippenwerk Gottes existiert noch immer und das Reich Gottes wächst unaufhaltsam weiter. Wie können dann wir heutzutage dem Krippenwerk Gottes dienen? Wir können ihm dienen, indem wir uns wie unser Herr Jesus selbst erniedrigen, indem wir mit den sündenkranken Hoffnungsträgern sind und die uns geschenkte Gnade Gottes durch das Bibelstudium mit ihnen teilen. Mutter Sarah Barry diente diesem Krippenwerk, indem sie auf den amerikanischen Wohlstand und auf ihre Bequemlichkeit verzichtete und im armen Nachkriegskorea mit den Studenten ihr Leben teilte und die Bibel studierte. Bis heute ist dieses Werk gewachsen. Weit über 2000 Missionare sind aufgestellt worden, die nun in allen Kontinenten der Welt in ihrem jeweiligen Missionsfeld dem Krippenwerk auf gleiche Weise demütig dienen. James O. Fraser, ein junger Ingenieur aus England, gab Anfang des 20. Jahrhunderts unmittelbar nach seinem Studienabschluss seine vielversprechende Karriere auf und folgte dem Ruf Gottes, als Missionar in die abgeschiedenen Regionen Chinas zu gehen. Unter ärmlichen Bedingungen diente er dort dem Krippenwerk Gottes, scheinbar vergeblich über viele Jahre hinweg. Aber schließlich wirkte Gott doch sehr mächtig, nachdem sich ein Gebetskreis von einigen Frauen entschlossen hatte, dieses Krippenwerk mit dem Gebet von England aus zu unterstützen. Das Bibelstudium von H. Xenofon mit H. Martin, das Bibelstudium von Matthäus mit Peter-Josef, das Bibelstudium von H. Jochen mit Hft. Olaf, von H. Danke-Peter mit Hft. Mersina, von H. Peter mit Hft. Sujan ist das Krippenwerk Gottes, durch das Gott wirkt. Im Angesicht der weltpolitischen Ereignisse scheint dieses Bibelstudium, unsere Täglich-Brot-Gemeinschaft, unser Frühgebet und unser Gruppenbibelstudium bedeutungslos zu sein. Aber das ist nicht wahr, weil dies alles das Krippenwerk Gottes ist, durch das der allmächtige Gott wirkt. Dieses Werk wird weiter wachsen und den Kurs der Geschichte von Deutschland und Europa ändern. Lasst uns weiter mit aller Demut, Liebe und Hingabe diesem Krippenwerk Gottes entschlossen dienen und dadurch Gottes mächtiges Wirken erfahren.

2. Große Freude, die allem Volk widerfahren wird (8-14)

Jesu Geburt war das große Ereignis, welches die Weltgeschichte in zwei Teile, nämlich in die Zeit vor Christi und in die Zeit nach Christi geteilt hat. Wer waren die Zeugen dieses großen Ereignisses? Waren es die Berühmten und Mächtigen jener Zeit? Nein, es waren einfache Hirten, die bescheiden und demütig lebten. Sie befanden sich ganz in der Nähe des Stalls und hüteten des Nachts ihre Schafherden. Ihnen erschien der Engel des Herrn und die Klarheit des Herrn umleuchtete sie und sie fürchteten sich sehr. Der Engel aber sprach zu ihnen: „Fürchtet euch nicht! Siehe, ich verkündige euch große Freude, die allem Volk widerfahren wird, denn euch ist heute der Heiland geboren, welcher ist Christus, der Herr, in der Stadt Davids.“ (10.11)

Warum war die Geburt Jesu ein Anlass großer Freude für alle Völker? Um dies zu verstehen, müssen wir wissen, wer genau das Baby Jesus ist. Das Baby Jesus in der Krippe ist unser Erretter. Es ist der der Messias. Es ist der Herr. Wie konnte dieses hilflose Baby der Retter der Welt sein? Dies konnte so sein, weil dieses Baby Gott selbst war. Das Leben in ihm war Gottes unzerstörbares Leben. Es begann klein wie ein Senfkorn, aber es wuchs zu einem großen Baum heran, in dessen Zweigen viele müde und beladene Menschen Errettung und Frieden finden konnten. So wie ein Baum langsam aber stetig wächst, so wuchs auch das Baby Jesus heran.

Obwohl Jesus der Schöpfer aller Dinge ist, wurde er in eine arme Familie hineingeboren. Diese Familie lebte in einer unbedeutenden Gegend, in Galiläa. Jesu Kindheit und Jugend waren ganz einfach. Jesus gehorchte seinen Eltern und lernte von seinem Vater den Beruf des Zimmermanns. Jesu öffentliches Wirken war alles andere als glamourös. Finanziell wurde er durch eine handvoll hingebungsvoller Frauen unterstützt (Lk 8,3). Während viele Rabbiner jeweils die Topstudenten als ihre Jünger beriefen, erwählte Jesus zu seinen Jüngern gewöhnliche, ungebildete Fischer sowie einen Steuereintreiber, der als öffentlicher Sünder angesehen wurde. Jesus verbrachte so viel Zeit mit den Sündern, dass er als ein Freund der Sünder, als ein Fresser und Weinsäufer gebrandmarkt wurde. Aber Jesus war mit solchen Leuten, um uns allen Gottes Barmherzigkeit und Mitleid zu offenbaren. Jesus lehrte den Menschen das Wort Gottes, damit ihnen die Augen für das Reich Gottes geöffnet würden. Jesus kümmerte sich um viele kranke Menschen: Er gab den Blinden das Augenlicht, er heilte Gelähmte, reinigte die Aussätzigen und trieb die bösen Geister aus. Auf diese Weise offenbarte Jesus Gottes Barmherzigkeit.

Als er Jünger aufstellte, führte er sich nicht wie ein autoritärer Staatschef auf, sondern er demütigte sich selbst und diente seinen Jüngern. Er sprach: „Denn auch der Menschensohn ist nicht gekommen, dass er sich dienen lasse, sondern dass er diene und sein Leben gebe als Lösegeld für viele.“ (Mk 10,45) Und in Joh 13,4.5 heißt es: „Da stand er vom Mahl auf, legte sein Obergewand ab und nahm einen Schurz und umgürtete sich. Danach goss er Wasser in ein Becken, fing an, den Jüngern die Füße zu waschen, und trocknete sie mit dem Schurz, mit dem er umgürtet war.“ Wie konnte der Schöpfer des Universums sich so sehr erniedrigen und die schmutzigen Füße der sündigen Menschen waschen? Er tat es, um seinen Geschöpfen seine große Demut, seine Barmherzigkeit und Liebe zu offenbaren.

Durch die Geschichte hindurch haben die Menschen es immer wieder versucht, ihre Probleme selbst in den Griff zu bekommen. Viele haben dazu beigetragen, die Lebensbedingungen der Menschen zu verbessern. Einerseits ist vieles bewundernswert, was sie geleistet und bewirkt haben. Andererseits jedoch, hatte jeder von ihnen auch seine dunklen Seiten, die anderen Schmerzen und Scham zugefügt haben. Kein Mensch hat das grundlegende Problem der Sünde und des Todes lösen können. Alle großartigen Leute, die jemals gelebt haben, mussten doch vor der Sündenmacht und vor dem Tod in die Knie gehen. Jesus aber zerbrach die Ketten der Sünde und befreite die Menschen von ihrer Macht durch seinen Sühnetod am Kreuz. In den Augen der Menschen sah Jesu Tod nicht herrlich, sondern schmerzhaft und schmachvoll aus. Es sah wie eine Niederlage und ein Versagen aus. Aber für diejenigen, die gerettet werden, ist das Kreuz die Kraft und die Weisheit Gottes (1. Kor 1,18.24). Am Kreuz betete Jesus: „Vater, vergib ihnen, denn sie wissen nicht, was sie tun.“ (Lk 23,34) Durch seinen Sühnetod am Kreuz erwirkte Jesus für uns die Vergebung der Sünden und zerbrach den endlosen Kreislauf gegenseitiger Vergeltung. Jesus versöhnte uns mit Gott. Nun sind wir durch den Glauben an Jesus Gottes Kinder geworden. Jesus offenbarte uns unverbesserlichen Sündern Gottes unendliche Liebe und wunderbare Gnade der Errettung. Als Jesus dem Willen Gottes bis zum Tod am Kreuz gehorsam war, ließ Gott ihn nicht im Grab, sondern erweckte ihn von den Toten und machte ihn zum Herrn und Christus (Apg 2,36). Gott hat ihn erhöht und hat ihm den Namen gegeben, der über alle Namen ist, dass in dem Namen Jesu sich beugen sollen aller derer Knie, die im Himmel und auf Erden und unter der Erde sind, und alle Zungen bekennen sollen, dass Jesus Christus der Herr ist (Phil 2,9-11). Damit hat Gott bewiesen, dass er der mächtige Gott ist, der den ewigen Sieg über Sünde, Tod und Teufel gewonnen hat. Wenn Jesus das zweite Mal in diese Welt kommen wird, wird er mit großer Macht als der König der Könige und als der Richter aller Menschen wiederkommen (Mk 13,26; Jd 1,14.15). Vers 11 sagt: „Denn euch ist heute der Heiland geboren, welcher ist Christus, der Herr, in der Stadt Davids.“ Lasst uns Jesus als unseren Herrn und Retter in unserem Herzen willkommen heißen und dadurch überfließende Freude und wahren Frieden bekommen.

Betrachten wir Vers 12: „Und das habt zum Zeichen: Ihr werdet finden das Kind in Windeln gewickelt und in einer Krippe liegen.“ Wie wir gesehen haben, wurde Gottes Herrlichkeit durch das hilflose und unscheinbare Baby in der Krippe offenbart. Nicht jedem jedoch wurde diese Herrlichkeit offenbart. Diejenigen, die stolz sind, ignorieren und lehnen das Baby Jesus in der Krippe als ihren Erretter ab. Jesus wurde auch während seines Wirkens in Galiläa und bei seinem Kreuzestod abgelehnt. Wer sind dann diejenigen, die ihn erkennen? Es sind diejenigen, die sich demütigen. Diejenigen, die sich vor dem Baby Jesus in der Krippe als hilflose und verlorene Sünder bekennen, die Buße über ihre Sünden tun und Jesus als ihren Erretter im Glauben annehmen, empfangen das neue Leben von Gott. Dies ist Gottes unerforschliche Weisheit und sein Wille. Einst sagte Jesus in Mt 11,25.26: „Ich preise dich, Vater, Herr des Himmels und der Erde, weil du dies den Weisen und Klugen verborgen hast und hast es den Unmündigen offenbart. Ja, Vater; denn so hat es dir wohlgefallen.“ Und Paulus sagte: „und das Geringe vor der Welt und das Verachtete hat Gott erwählt, das, was nichts ist, damit er zunichte mache, was etwas ist, damit sich kein Mensch vor Gott rühme.“ (1. Kor 1,28)

Betrachten wir die Verse 13 und 14: „Und alsbald war da bei dem Engel die Menge der himmlischen Heerscharen, die lobten Gott und sprachen: Ehre sei Gott in der Höhe und Friede auf Erden bei den Menschen seines Wohlgefallens.“ Plötzlich tauchten bei dem Engel die himmlischen Heerscharen auf, die lobten Gott und priesen ihn. Das Baby Jesus in der Krippe ist unsere Retter, unser Heiland und unser Herr. Dass wir errettet worden sind, dass wir Kinder Gottes geworden sind, dass wir das Reich Gottes als unser ewiges Erbe empfangen werden, haben wir allein der Gnade Gottes zu verdanken. Darum gebührt Gott in der Höhe allein die Ehre. Er hat uns nicht nur errettet und unsere Beziehung zu ihm wiederhergestellt, sondern er schenkt uns auch seinen Frieden. Wenn das Evangelium unsere Herzen berührt hat, dann fangen wir auch an, andere mit der Liebe Gottes zu lieben. Wir können anderen vergeben, so wie auch Jesus uns vergeben hat. Indem wir uns uns untereinander vergeben, können wir wahren Frieden haben. Es sind nur noch ein paar Tage, dann geht das Jahr 2013 zu Ende. Was sollen wir in dieser Zeit tun? Wir sollen einander vergeben und uns neu entscheiden, einander mit der Liebe Gottes zu lieben und Frieden untereinander haben. Die Geburt Jesu ist die froheste Botschaft, die unser Leben wirklich lebenswert macht. Möge das Baby Jesus neu in eure Herzen kommen und euch den tiefen Frieden Gottes und große Weihnachtsfreude schenken. Lesen wir zum Schluss nochmal den Leitvers 7: „Und sie gebar ihren ersten Sohn und wickelte ihn in Windeln und legte ihn in eine Krippe; denn sie hatten sonst keinen Raum in der Herberge.“

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