Wenn Gottes Liebe bezweifelt wird (1.Mose 3,15) Bonn ubf

WENN GOTTES LIEBE BEZWEIFELT WIRD

1. Mose 3,1 – 11,9

Leitvers 3,15

„Und ich will Feindschaft setzen zwischen dir und der Frau und zwischen deinem Nachkommen und ihrem Nachkommen; der soll dir den Kopf zertreten, und du wirst ihn in die Ferse stechen.“

„Am Anfang schuf Gott Himmel und Erde.“ Durch dieses Wort aus Genesis 1 haben wir erfahren, dass Gott existiert und dass er durch seine Macht und Weisheit die Welt aus Nichts erschuf. Er brachte Ordnung in die Unordnung. Die Schöpfung offenbart die Kraft und die Weisheit Gottes und den Sinn und Zweck unserer menschlichen Existenz, nämlich Gott zu ehren und über seine Schöpfung zu herrschen. In Genesis 2 haben wir erfahren, dass Gott den Garten Eden für das Glück des Menschen geschaffen hat. Ein Schlüssel zum Glück des Menschen war dabei das Gebot Gottes. Wenn die Menschen nur dieses eine Gebot respektieren und gehorchen würden, hätten sie vollkommenes Glück und ewiges Leben. „Du darfst essen von allen Bäumen im Garten, aber von dem Baum der Erkenntnis des Guten und Bösen sollst du nicht essen; denn an dem Tage, da du von ihm isst, musst du des Todes sterben.“ (Gen 2,16.17)

Aber in Genesis 3, hat der Mensch, von Satan versucht, diesem Befehl nicht gehorcht. Das Ergebnis war für den Menschen der Verlust des Paradieses und Gottes Fluch über die Menschheit und die ganze Schöpfung. Die Ordnung Gottes wurde verletzt und relativiert. Die Konsequenzen waren schrecklich. Die Welt wurde eine Welt unter der Macht des Todes. Im heutigen Abschnitt wollen wir über Satan nachdenken, dessen Versuchung die Menschen zum Ungehorsam gegenüber dem Wort unseres Gottes geführt hat. Wir wollen den Menschen der ungehorsam wurde näher betrachten. Aber am wichtigsten ist, dass wir Gott kennenlernen wollen, der seine ewige und unveränderliche Liebe offenbart, für die Menschen, die ungehorsam wurden und verflucht sind, in einer Welt unter dem Fluch leben zu müssen.

I. Adam aß die verbotene Frucht (3,1-24)

Genesis 1-3 ist grundlegend für die ganze Bibel. In 3,1-5 erfahren wir etwas über Satan und seine Möglichkeiten, Menschen zu verlocken. In 3,6-24 erfahren wir etwas über den Ungehorsam Adams und die tragischen Folgen seiner Tat.

Erstens: Der Satan. „Aber die Schlange war listiger als alle Tiere auf dem Felde, die Gott der Herr gemacht hatte.“ (3,1a) Hier repräsentiert die listige Schlange den Satan. Satan ist ein geschaffenes Wesen. Wir können aus der Heiligen Schrift (Offb 12,7-9; Judas 6) ableiten, dass Satan einst ein Engel Gottes war. Er wollte aber nicht in der Position bleiben, die ihm von Gott zugewiesen worden war und er rebellierte gegen Gott. So wurde er aus dem Himmel hinausgeworfen. So wurde er Satan und ist mit seinen Kohorten zusammen der Feind Gottes, der Herrscher der Finsternis, und steht in anhaltendem Konflikt mit Gott.

Satan ist sehr schlau. Er hat viel Lebensweisheit. Wir können ihn mit menschlicher Weisheit und Einsicht niemals besiegen. Er ist viel zu klug und geschickt und betrügerisch für uns. Es ist überflüssig, aber wahr zu sagen, dass Satan extrem teuflisch ist. Schauen wir uns an, wie er die Frau aufsuchte, als sie allein und ungeschützt war. Sie war verletzlich und sollte geliebt und beschützt werden. Aber Satan kam und fand sie, um sie für seine bösen Zwecke zu verwenden. Dies zeigt seine teuflische Natur. In Johannes 8 taten die Pharisäer das Gleiche mit einer schwachen Frau, die beim Ehebruch erwischt worden war. Es ist Böse schwächere Menschen zu verführen und für die eigenen Zwecke zu nutzen.

Satan ist auch ein Lügner. Wenn man der Wahrheit einzelne Wörter hinzufügt oder abzieht, dann entsteht daraus eine Lüge. Solche Lügen klingen manchmal wie die Wahrheit. Satan sagte zu der Frau: „Ja, sollte Gott gesagt haben: ihr sollt nicht essen von allen Bäumen im Garten?“ (3,1) Gott hatte gesagt: „Du darfst essen von allen Bäumen im Garten, aber von dem Baum der Erkenntnis des Guten und Bösen sollst du nicht essen.“ (2,16.17) Durch Übertreibung verleitete Satan sie dazu, an Gottes Motiv zu zweifeln. Er verleitete sie dazu, an der Liebe Gottes als sein Motiv zu zweifeln und ersetzte dadurch die Dankbarkeit mit Unzufriedenheit. Sie antwortete auf Satans Über­treibung des Gebots mit einer weiteren Übertreibung und wurde selbst eine Lügnerin. Sie sagte: „Wir essen von den Früchten der Bäume im Garten; aber von den Früchten des Baumes mitten im Garten hat Gott gesagt: Esset nicht davon, rühret sie auch nicht an, dass ihr nicht sterbet!“ Gott hatte in Wirklichkeit gesagt: „Esset nicht“, aber gemäß ihrer Gefühlslage fügte sie dem hinzu: „Rühret sie auch nicht an!“. Sie drückte dadurch ihre Unzufriedenheit und Zweifel am Gebot Gottes aus und zweifelte an seiner Konsequenz. In seinen nächsten Worten sagte Satan: „Du wirst nicht sterben.“

Das eigentliche Problem der Frau war, dass sie anfing den absoluten Befehl Gottes relativ zu betrachten. Sie entwickelte einen kritischen Geist auf Gottes Befehl. Sie öffnete ihrer Seele eine andere Möglichkeit. Plötzlich war alles in ihrem Herzen und Leben relativ. Ihr Leben könnte von großer Bedeutung und sehr gut sein oder nicht. Gottes Wort könnte manchmal wahr sein, aber vielleicht zu anderen Zeiten oder an anderen Orten nicht unbedingt. Eine relativistische Denkweise scheint rational zu sein und ein Zeichen von Stärke und Eigenverantwortlichkeit. Aber die Folgen einer solchen Denkweise über das Wort Gottes sind schrecklich. Unser Leben hat auf diese Weise keinen Sinn und keine Werte mehr. Der Relativismus mag für menschliche Angelegenheiten angebracht sein, aber in unserer Beziehung zu Gott ist er ein schlimmes Übel.

Satan sprach danach wieder eine Lüge. „Du wirst nicht sterben“ (4). Satan forderte das Wort Gottes heraus. Er sagte, Gott habe gelogen. Er fuhr fort: „Gott weiß: an dem Tage, da ihr davon esset, werden eure Augen aufgetan, und ihr werdet sein wie Gott und wissen, was gut und böse ist.“ (5)

Er pflanzte in das Herz der Frau den Samen des Stolzes, den Gedanken, dass sie Gott gleich sein könnte. Statt, dass ihr Herz von dem Wort Gottes erfüllt war, war es jetzt von Stolz und Hochmut erfüllt. Stolz und Hochmut sind die Wurzeln der Sünde. Die Frau gehorchte ihrem Stolz und wurde Gott ungehorsam und verführte auch ihren Mann zum Ungehorsam. Die ganze Welt geriet dadurch unter dem Fluch Gottes.

Satan ist der Versucher. Niemand ist stark genug, um Satans Versuchung zu überwinden. Was also können wir tun, wenn wir versucht sind? Wir dürfen nicht ins Gespräch mit Satan gehen. Satan infiziert uns durch die Krankheiten des Zweifels und des Stolzes. Satan ist der Versucher. Sein schrecklichstes Bild ist nicht das des schrecklichen Monsters mit zehn Hörnern, oder des Mörders und Lügners, sondern das Bild des Versuchers.

Die Methode der Versuchung Satans ist sehr einfach. „Hat Gott wirklich gesagt?“ Eine solche Frage scheint harmlos zu sein; sie zwingt uns schließlich zu nichts, oder? Aber Satan ist sehr listig. Als ich z.B. ein junger, frisch-bekehrter und begeisterter Christ war, konnte ich nicht genug davon kriegen, anderen von Jesus zu erzählen. Meine Überzeugungskraft war nicht zu verachten. Einmal begegnete ich einem ebenfalls von seinen Ideen überzeugten jungen Mann. Ich gab noch einmal alles und verließ das Schlachtfeld als Sieger, zumindest nach meiner Überzeugung. Doch später am gleichen Tag wurde ich von Zweifeln erschüttert. „Glaube ich wirklich an das Wort Gottes? Bin ich wirklich Gott begegnet?“ Schließlich musste ich mich demütigen und auf die vergebende Liebe Gottes zu mir zurückbesinnen. Satan ist der Versucher, dem wir durch menschliche Kraft nicht beikommen können und der unseren Schwachpunkt sehr genau kennt und auszunutzen weiß. Darum dürfen wir uns mit seinen Fragen und mit den Zweifeln an der Liebe Gottes und mit den relativen Gedanken gegenüber seinem Wort nicht beschäftigen, sondern diese sofort mit dem Wort Gottes und mit der Gnade der Errettungsgnade Gottes zurückweisen.

Zweitens: Der Fall. In diesem Abschnitt sehen wir die schrecklichen Folgen von Adams Sünde, als er die Schöpfungsordnung verließ und dem Befehl Gottes ungehorsam wurde. Zunächst war die Frau von Lust beherrscht und verführte auch ihren Mann ins Versagen und in die Zerstörung. Sie wurde Satans Werkzeug. Doch dann passierte etwas Unerwartetes: Sie wurden weder zu Göttern, noch zu Intelligenz-Kanonen. Sie wurden bloß gewahr, dass sie nackt waren und schämten sich. Gott hatte sie nicht mit Scham geschaffen. In den Augen Gottes waren sie sehr gut. Ihre Scham war die Vorstufe zum Selbsthass. Danach wurde ihnen ihr Unrecht bewusst; sie gerieten in Panik, fürchteten, dass Gott sie töten würde und versteckten sich, wie die Diebe. Ihr Vertrauen auf die Liebe Gottes war verschwunden.

Gott drängte Adam, Buße zu tun, weil er ja schon über seine Sünde Bescheid wusste: „Wer hat dir gesagt, dass du nackt bist? Hast du nicht gegessen von dem Baum, von dem ich dir gebot, du solltest nicht davon essen?“ (11) Aber Adam konnte nicht mehr zu Gott kommen. Die Sünde entfernt uns von Gott. Die Sünde baut riesige, unüberwindbare Mauern zwischen Gott und uns. Unfähig Buße zu tun, wurde Adam erfinderisch und erfand die erste Ausrede: „Die Frau, die du mir zugesellt hast, gab mir von dem Baum, und ich aß.“ Menschen unserer Zeit sind sehr geübt darin, Ausreden zu finden. Aber ihre Ausreden zeugten nur davon, dass ihre Liebe zu Gott und untereinander zerstört ist.

Sehen wir uns den Fluch Gottes an Adam an (3,17b-19): „Verflucht sei der Acker um deinetwillen! Mit Mühsal sollst du dich von ihm nähren dein Leben lang. Dornen und Disteln soll er dir tragen, und du sollst das Kraut auf dem Felde essen. Im Schweiße deines Angesichts sollst du dein Brot essen, bis du wieder zu Erde werdest, davon du genommen bist. Denn du bist Erde und sollst zu Erde werden.“ Adam wurde verflucht, nunmehr ohne Daseinsbedeutung, hart zu arbeiten, um nicht zu sterben, um am Ende doch sterben zu müssen. Dieser Tod bezieht sich aber nicht nur auf den physischen Tod, sondern auch auf den ewigen Tod, den die versündigten Seelen erleiden werden. Der physische Tod ist nicht das Ende. Die Seelen derer, die unter dem Fluch der Sünde sterben, können nicht mehr ins ewige Paradies Gottes kommen, sondern müssen in der Hölle ewige Strafe erleiden (Offb 21,8).

Gott vertrieb Adam und Eva aus dem Garten Eden, aus dem Paradies, weil sie die verbotene Frucht gegessen hatten. Der heilige Gott kann nicht mit den sündigen Menschen zusammen sein. Aber Gott zerstörte den Garten nicht. Lesen wir Vers 24: „Und er trieb den Menschen hinaus und ließ lagern vor dem Garten Eden die Cherubim mit dem flammenden, blitzenden Schwert, zu bewachen den Weg zu dem Baum des Lebens.“ Adam wäre vielleicht schnell zum Paradies zurückgekehrt, nachdem er das verfluchte Leben in der Welt gesehen hatte. Aber er konnte nicht mehr. Die Bibel verurteilt Humanisten, die sündigen Menschen den Rat geben, in einer Welt unter dem Fluch, das Glück zu suchen. Die Bibel sagt, dass ihre Pläne die Pläne von Narren (Ps 2,1) sind. Die Bibel betont die Tatsache, dass es keine wirkliche Ruhe in dieser verfluchten Welt für den Menschen gibt. Echte Erholung und Glück für unsere Seele gibt es im Reich Gottes. Unsere wahre Hoffnung ist die Niederlage Satans und die Wiederherstellung der Herrschaft Gottes.

II. Kains Sünde und Strafe (4,1-26)

In Kapitel 4 lernen wir die Geschichte von Kain kennen, einem Mann, der von der Sünde beherrscht wurde. Wir sehen darin die Tragik und das Leid, das jeder trägt, der sündigt.

Nach der Ausweisung aus dem Paradies, gebar Eva zwei Söhne, Kain und Abel. Kain wurde ein Landwirt, der den Boden bebaute, Abel wurde ein Schäfer (4,1.2). Im Laufe der Zeit, brachte Kain dem Herrn ein Opfer von den Früchten des Feldes und Abel brachte die Erstlinge seiner Herde. Gott nahm Abel und sein Opfer an. Wir wissen nicht genau, warum Abels Opfer Gott gefiel. Aber aus dem Gesichtspunkt des Autors der Genesis war es ein Ausdruck der Souveränität Gottes. Als Mensch, der noch dazu in die Sünde gefallen war, hatte Kain kein Recht und keinen Grund sich darüber zu beschweren, sondern er hätte in sich gehen und seine Beziehung zu Gott überprüfen sollen. Aber er stellte sich stattdessen auf die Position Gottes und wollte über Gott urteilen. Das ist Sünde. Gott warnte Kain vor seiner Sünde, aber er wurde ein Sklave der Sünde. Seine Rebellion gegen Gottes Souveränität mündete in Neid und schließlich Mord an seinen Bruder Abel.

Die Konsequenzen seiner Tat waren schrecklich. Kain musste stets als Flüchtling und Wanderer auf der Erde leben. Er sagte zu dem Herrn: „Meine Strafe ist zu schwer, als dass ich sie tragen könnte. Siehe, du treibst mich heute vom Acker, und ich muss mich vor deinem Angesicht verbergen und muss unstet und flüchtig sein auf Erden. So wird mir’s gehen, dass mich totschlägt, wer mich findet.“ (13.14) Seine Strafe war hart. Sein Leiden würde darin bestehen, hart und ohne bleibende Früchte arbeiten zu müssen und als ein Flüchtling leben zu müssen. Das Leiden eines sündigen Lebens, ist nicht physisch, sondern es ist ein Leiden des inneren Menschen. Manchmal beschweren sich Kinder: „Warum muss ich so viel lernen? Warum muss ich mein Zimmer aufräumen oder meinen super-strengen Eltern gehorchen?“ Aber sehen wir, das Leiden unter der Sünde ist wirklich unerträglich. Dagegen ist das Leiden der Kinder Gottes, die ein heiliges Leben führen wollen, nicht der Rede wert.

Unter Kains Nachkommen breitete sich die Sünde unaufhaltsam auf der Erde aus. Unter ihnen gab es Lamech, der über seine Sünde dichtete und mit seiner Sünde prahlte. Kain litt noch unter der Sünde, aber Lamech spürte dieses Leiden seiner Seele gar nicht mehr. Wenn unser Körper krank ist, fühlen wir Schmerzen. Aber wenn unsere Seele krank ist, verlieren wir jedes Gefühl. In diesem Sinne ist die Sünde in unserer Seele wie Lepra. Sie ist ansteckend, sie entstellt das Bild Gottes in unserer Seele und sie lässt uns abstumpfen, sodass wir kein Gefühl beim Sündigen verspüren.

III. Gottes Gericht – die Flut (6,1 – 10,32)

Erstens: Der Mensch wurde Fleisch. Der Mensch wurde am 6.Tag zusammen mit allen Tieren geschaffen und zusätzlich mit dem Bild Gottes gesegnet. Aber in Genesis 6 finden wir, dass Gott sehr traurig war, weil der Mensch Fleisch geworden war. Er hatte sein geistliches Leben verloren. Die Menschen interessierten sich nicht mehr für Gott und seine Mission, sondern nur noch für die Schönheit des anderen Geschlechts und heirateten nach ihrer Begierde. Sie verloren ihre wahre Humanität. Sie hatten die Schöpfungsordnung Gottes verlassen und lebten wie die Tiere, über die sie eigentlich herrschen sollten.

Die Menschen, die wie Fleisch geworden waren, machten Gott sehr traurig. Wenn Gott herunter auf die Welt schaut, in der solche Menschen leben, sieht er eine Welt voller Sünde. Er sieht Menschen, derer Gedanken den ganzen Tag nur böse sind. Gleich, wie kultiviert und fortgeschritten unsere Zivilisation aussieht, egal wie mächtig und tüchtig die Menschen zu sein scheinen, ist ein Mensch oder eine Gesellschaft ohne Gott, böse. Nur wenn Gott mit den Menschen wohnt, kann etwas Güte Gottes in seine böse Natur hineingemischt werden. Nur Gott ist gut. Der Mensch, durch die Sünde Adams verunreinigt, ist böse.

Zweitens: Das Gericht Gottes, die Flut. Als Gott sah, dass der Mensch von der Sünde beherrscht wurde und sein Feind geworden war, beschloss er, die Erde durch eine Flut zu vernichten. Doch Gott, der Richter, ist auch Gott, der rettet. Alle Menschen der damaligen Zeit lebten in Sünde und machten Gott traurig. Aber da war ein Mann, Noah, der mit Gott wandelte. Wegen eines Gerechten Noah, gab Gott den Befehl zum Bau der Rettungsarche. Gott sprach zu Noah: „Das Ende allen Fleisches ist bei mir beschlossen, denn die Erde ist voller Frevel von ihnen; und siehe, ich will sie verderben mit der Erde. Mache dir einen Kasten von Tannenholz und mache Kammern darin und verpiche ihn mit Pech innen und außen.“ (6,13.14) Gott war betrübt über die Sünde und das Böse, so sehr, dass er die Welt zerstörte. Aber er ist ein Gott, der rettet. Er gab genaue Anweisungen, die Arche des Heils vorzubereiten, um einen rechtschaffenen Mann, Noah zu retten.

Wir sehen hier die Heiligkeit Gottes und die Gnade Gottes. Gott sah auch eine Möglichkeit vor, das tierische Leben auf der Erde, wegen eines frommen Mannes, Noah, zu bewahren. In unserer Zeit verdient auch die Welt das Gericht Gottes, aber es gibt viele versteckte Noahs in der Welt. Und weil Gott geduldig, langmütig und barmherzig ist, will er uns retten und nicht richten (Rö 2,4).

Kurz bevor die Flut begann, befahl Gott Noah, in die Arche zu gehen. Noah tat, wie Gott ihm befohlen hatte und nahm seine Familie und ein Paar von jedem der Tiere auf der Erde und ging in die Arche. Gott schloss die Tür der Arche und heftige Regenfälle und Überschwemmungen begannen. Alle hohen Berge wurden bedeckt, aber die Arche schwamm auf dem Wasser. Jedes Lebewesen, welches Odem hatte, starb (7,21). Nur der gerechte Noah und die mit ihm in die Arche gegangen waren, wurden gerettet. „Da gedachte Gott an Noah und an alles wilde Getier und an alles Vieh, das mit ihm in der Arche war, und ließ Wind auf Erden kommen, und die Wasser fielen.“ (8,1) Nachdem die Wasser zurückgegangen waren und das trockene Land wieder erschien, kam Noah und die mit ihm waren aus der Arche. Noah baute einen Altar und opferten Gott zum Dank für die Gnade der Erlösung (8,20). Gott freute sich über das aufrichtige Opfer Noahs und sagte: „Ich will hinfort nicht mehr die Erde verfluchen um der Menschen willen; denn das Dichten und Trachten des menschlichen Herzens ist böse von Jugend auf. Und ich will hinfort nicht mehr schlagen alles, was da lebt, wie ich getan habe.“ Gott rettete den gerechten Mann Noah durch die Arche. Aber Gott sah, dass auch Noah und seine Familie von der Sünde befleckt waren.

Aus der Sicht der Heiligkeit Gottes, verdiente auch Noah und seine Familie das Urteil und den Tod in den Fluten. So beschloss Gott nie wieder die Erde durch eine Flut zu vernichten. Gott änderte seinen Plan von einem Gerichts- und Verderbensplan zu einem Erlösungsplan. Er segnete Noah (9,1). Die Herrschaft der Menschen über die Schöpfung wurde wiederhergestellt. Aber Gott verbot dem Menschen rohes Fleisch zu essen, denn Blut bedeutet Leben. Gott wollte den Menschen den Wert und die Kostbarkeit des menschlichen Lebens beibringen, weil der Mensch nach dem Bilde Gottes geschaffen ist.

Drittens: Ein rechtschaffener Mann, Noah. Der Autor der Genesis sagt über Noah: „Noah war ein frommer Mann und ohne Tadel zu seinen Zeiten; er wandelte mit Gott.“ (6,9) Gemäß Hebräer 11,7 erkannte Gott seinen Glauben an. Er war moralisch nicht perfekt, aber er glaubte an Gott und wandelte mit ihm. Das bedeutet er hörte Gottes Worten zu, nahm sie an und gehorchte. Gott befahl Noah eine 3-stöckige Rettungsarche aus Tannenholz zu bauen. Sie sollte nicht nur groß genug für ihn selbst oder seine Familie sein, sondern auch für ein Paar aus allen Tieren, ohne Ausnahme. Es war eine schier unmögliche Aufgabe. Der Autor beschreibt Noahs Gehorsam in diesen Worten: „Und Noah tat alles, was ihm der Herr gebot“ (7,5). Die Fleischklumpen von Zeitgenossen Noahs müssen ihn und seine Kinder gehörig verspottet und ihr Leben nach Möglichkeit schwierig gemacht haben. Aber Noah relativierte nicht Gottes Wort, um es seiner Zeit anzupassen. Er gehorchte mit ganzem Herzen bis ins Detail. Man muss Gottesfurcht haben, um Gott auf solche Weise zu gehorchen. In einer Zeit, in der alle Menschen Gott leugneten und ignorierten, glaubte Noah absolut an Gott und gehorchte seinem Wort. „Durch den Glauben hat Noah Gott geehrt und die Arche gebaut zur Rettung seines Hauses, als er ein göttliches Wort empfing über das, was man noch nicht sah;…“ (Hebr 11,7a). Er gehorchte Gottes Wort bis zu dem Punkt, dass er als dumm beschimpft wurde. Er allein wurde gerettet. Für Noah, war der Gehorsam gegenüber Gottes Wort so schwierig wie den Bau der Arche selbst, aber er gehorchte und wurde gerettet.

Der Gott der Schöpfung, Gott, der am Anfang die Himmel und die Erde schuf, zerstörte seine Welt wegen der Sünden der Menschen. Gottes Gericht über die Welt war wie die Tat eines Töpfers, der ein Gefäß macht, es dann sinnlos findet, es zerbricht und beiseite wirft. Gott ist in seinen Urteilen gerecht. Der Mensch hatte Satans Versuchung nachgegeben, gesündigt und sich zum Feind Gottes gemacht. So richtete Gott die Welt. Aber inmitten des furchtbaren Gerichts goss Gott seine erlösende Liebe aus. Erinnern wir uns noch einmal zum Schluss an die Bekenntnisse der Liebe Gottes.

Nach der Sünde quälten sich Adam und Eva unter der Scham und suchten ihre Scham mit Feigenblättern zu bedecken. Gott verstand ihr Herz und bedeckte ihre Scham, indem er dafür ein unschuldiges Tier tötete. Ferner zerstörte Gott den Baum des Lebens und das Ganze Paradies, welche für den Menschen geschaffen worden waren, nicht. Er hat die Hoffnung auf unsere Umkehr nie verloren und pflanzt noch immer seine Hoffnung auf die Wiederherstellung und Erlösung und auf das ewige Leben in die rebellischen und sündigen Menschen. Als die Menschen nur noch Fleisch geworden waren, hätte er die Schöpfung ganz vernichten können, aber er segnete den Glauben und Gehorsam eines Menschen, Noah und rettete ihn und die Schöpfung durch die Arche. Er schickte durch Noah eine starke Botschaft des Gerichtes und der Rettung in eine Welt, die dem Untergang geweiht war.

Schließlich verfluchte Gott die Schlange in 3,15: „Ich will Feindschaft setzen zwischen dir und der Frau und zwischen deinem Nachkommen und ihrem Nachkommen; der soll dir den Kopf zertreten, und du wirst ihn in die Ferse stechen.“ Dies wird auch das Evangelium, die frohe Botschaft, der Genesis genannt. Mitten in der schicksalhaftesten Begebenheit der Bibel, verkündigte Gott eine Botschaft der Hoffnung und der Freude. Satan ist der Feind Gottes und der Menschen größter Feind, denn er brachte dem Menschen Tod und Zerstörung. Satan kämpft immer noch gegen Gott und greift nach den schwachen und wehrlosen Menschen. Aber Gott gab uns ein Versprechen, dass eines Tages ein Nachkomme der Frau den Kopf des Satans vernichten wird. Das ist Gottes Verheißung des Sieges. Das ist die große Hoffnung, die Gott in die Herzen der zerschlagenen Menschen pflanzt.

Lob und Preis sei Gott, der seine Verheißung erfüllt hat und Jesus Christus in die Welt gesandt hat. Er hat an unserer Stelle die Strafe für unsere Sünden getragen und wurde wie der schlimmste Verbrecher gekreuzigt. Aber Gott erweckte ihn von den Toten auf und machte ihn zum König der Könige. Er hat für alle, die an ihn glauben, den Tod und die Sünde besiegt und den Kopf der alten Schlange vernichtet. Wir dürfen nun mit Zuversicht zu Gott mit unseren Sünden kommen, mit unserer unverbesserlichen fleischlichen Natur, denn er hat die Sünde vollständig besiegt und gibt uns vollkommene Vergebung, Frieden mit Gott und die lebendige Hoffnung auf das Reich Gottes.

Durch diesen Abschnitt haben wir die Konsequenzen der Sünde der Menschen und besonders des Zweifels an der Liebe Gottes kennengelernt. Zweifel an der Liebe Gottes und Relativismus macht uns schutz- und hilflos vor den Versuchungen des Satans. Wenn wir aber zu Gott kommen und durch Jesus Christus in der Schöpfungsordnung, in der Ordnung der Liebe Gottes bleiben, dann können wir Sieger sein, Sieger über den Satan, und in unserer Generation zu einem Siegeszug Gottes der geistlichen Erneuerung in Deutschland und Europa ansetzen. Möge Gott die bevorstehende Young Leader’s Conference segnen und alle Teilnehmer als geistliche Leiter aufstellen, die wie Noah Gottes Befehl gehorchen und die Welt in ihrer Generation verändern.

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