William Penn: Pennsylvania, das „heilige Experiment“

William Penn (1644 – 1718)

Kindheit & Eltern

Geboren wurde William Penn 1644 in Tower Hill, bei London.

Er war der Sohn des anerkannten Admirals Sir William Penn, der für die Royal Navy, während des englischen Bürgerkriegs kämpfte, aus der die british commonwealth wurde. Als Anerkennung für seinen Mut und seine Erfolge wurden ihm einige Häuser in Irland geschenkt. Bei der Geburt von William war er 23 Jahre lang und war immer in Konflikten und Aufständen der katholischen Iren verwickelt. William verbrachte seine Kindheit manchmal in Essex bei London und manchmal in Irland.

Sein Vater war oft unterwegs auf See.

In seiner Zeit war auch der Einfluss der Puritaner stark in England. Von der puritanischen Kirchen beeinflusst, hatte William auch wenig Sinn für Humor und war relativ streng.

Jugend und Studium

Als er 15 war, erlitt sein Vater eine Niederlage und wurde entlassen und lebte auf seinem Grundstück in Irland. Damals mit 15 traf William Thomas Loe, einen Missionar der Quäker, der sowohl von Puritanern als auch Katholiken verleumdet wurde.

Die Penn’s nahmen ihn in ihr Haus auf. Loe sprach vom inneren Licht Gottes. Penn erinnerte sich später, dass der Herr ihn damals besucht und sich ihm offenbart habe.

1660 schrieb sich William Penn in Oxfort ein. Er erfuhr die Ausgrenzung der Quäker von aristokratischen Protestanten und Puritanen. Er zog sich in sich zurück und beschäftigte sich mit seinen Studien. Er wuchs zu einem scharfsinnigem Denker und Intellektuellen heran.

Sein Vater erhoffte sich sehr, dass er Karriere im Dienst des Königs machen könnte. Aber er war anderer Meinung und geriet mit seinem Vater aneinander. Sein Vater schrieb ihn fürs Jura-Studium ein, aber er musste bald abbrechen und seinem Vater aushelfen und nahm an einige Schlachten teil.

Bekehrung und Verfolgung

In dieser Zeit nahm er an Treffen der Quäker in der Nähe von Cork in Irland teil und traf dort wieder Thomas Loe. Für seine Teilnahme an diese Treffen wurde Penn bald verhaftet und ins Gefängnis gebracht. (Bild)

Aber statt zu leugnen, bekannte er sich öffentlich zu den Quäkern im Alter von 22 Jahren. Wegen seines Vater wurde er bald freigelassen und von seinem Vater getadelt, weil er sich persönlich beleidigt fühlte. Er schickte seinen Sohn von zu Hause weg.

Penn lebte von da an in Familien von Quäkern. Sie lebten streng. Sie hielten alle Menschen für gleich unter Gott und zahlten keine Steuern. Sie schworen auch keinen Eid. Penn wurde enger Freund von George Fox dem Gründer der Quäker. Er reiste mit George Fox durch England und Europa und verteidigte den Glauben der Quäker. Er wurde der Intellektuelle und Theologe, der den Glauben der Quäker verteidigte und systematisch niederschrieb.

In seinem ersten von vielen Pamphleten, die er geschrieben hat, „Truth Exalted“, verteidigte er die Quäker. Er nannte die katholische Kirche, die Hure Babylon und bezeichnete die Puritaner als  Heuchler. 1668 wurde er dann noch einmal ins Gefängnis geworfen und wurde mit dem Tod bedroht, worauf er antwortete: „My prison shall be my grave before I will budge a jot: for I owe my conscience to no mortal man.“

Hier schrieb Penn sein bekanntestes Buch: „Ohne Kreuz, keine Krone“, indem er 68 andere Autoren zitiert, ohne dass er eine Bibliothek gehabt hätte, weil er diese Stellen auswendig kannte. Er wollte vor den König treten und reden, aber das wurde ihm verweigert. Schließlich wurde er nach 9 Monaten Haft entlassen. William Penn kämpfte weiter ohne Kompromisse. Sein Vater ermutigte ihn in seinem Sterbebett, keinen Kompromiss zu schließen.

http://www.gospeltruth.net/Penn/nocrossnocrownIndex.htm

Pennsylvania, das „heilige Experiment“

Die Situation der Quäker war unerträglich geworden. Da kaufte er 1677 zusammen mit einigen anderen Quäkern, ein Stück Land in Amerika, die Hälfte vom heutigen Staat New Jersey. Penn schlug vor, dorthin mit englischen Quäkern zusammen auszusiedeln. Im gleichen Jahr siedelte er sich mit 200 Quäkern dort an und gründeten die Stadt Burlington. 1682 kauften sie auch den Rest von New Jersey und Delaware. Penn kaufte mit der Zeit immer mehr Land, um immer mehr Aussiedler aus Europa aufzunehmen. Mit der Zeit kamen immer mehr verfolgte Christen unterschiedlichster Richtungen zu ihm: Mennoniten, Täufer, böhmische Brüder, Schweckfelder, besonders viele aus Deutschland und auch Juden. Sein Land nannte Penn zunächst „New Wales“, dann „Sylvania“ (Latein für Wald) und schließlich wurde es, gegen seinen Willen, nach ihm Pennsylvania genannt.

Penn entdeckte in Amerika ganz neu die Liebe Christi, indem er die verfolgte Christen aller Art aufnahm und alles tat, um ihnen ein neues Leben in Freiheit und Gerechtigkeit zu erlauben und einen neuen Staat nach dem Wort Gottes aufzubauen.

Auszug aus seiner Begrüßung an alle, die nach Pennsylvania kamen:

http://www.philos-website.de/index_g.htm?autoren/penn_g.htm~main2

„Liebe Freunde, ihr müsst täglich euer Kreuz auf euch nehmen und Jesus nachfolgen, sonst könnt ihr nicht seine Jünger sein, seine Nachfolger, sein Volk, seine Freunde, diejenigen, an denen er Wohlgefallen hat.

Seine Lehre sind nicht so sehr die guten Worte, die ihr in Glaubensbekenntnissen und Katechismen lest, als vielmehr das Leben und das innere Lehren seines Geistes in euren Herzen. Und seine Religion ist nicht Meinung, sondern Erfahrung… Bekehrung, Wiedergeburt, kurz Unbeflecktsein und Heiligkeit, ohne die niemand den Herrn sehen wird (Hebr 12,14)…. Denn ein Glaube, der keine Frucht hervorbringt und weder die Welt überwindet noch durch Liebe und Gehorsam tätig ist, kann nicht wahrer Glaube sein…

Gebt euch nicht zufrieden mit Äußerlichkeiten, mit einem Namen, einem Bekenntnis, Kirchenmitgliedschaft! Denn es kommt nicht bloß auf das an, was ihr sagt, sondern vielmehr auf das, was ihr tut…

Gott fordert das Herz: Gib mir, mein Sohn, dein Herz! (Sprüche 23,26) Er hat den Meschen alles Übrige gegeben. Aber das Herz will Gott für sich selbst haben, wenn ein Mensch ihn zu seinem Gott und Freund haben will… Möge er euch mit der Macht seines Geistes ergreifen! Möge er euch euren Ungehorsam ihm gegenüber tief bewusst werden lassen… Möge er euch einen neuen rechten Geist geben, dass ihr heilig eifrig und mildtätig seid, dass ihr tut, was ihr sagt, und dass ihr die ewige Wahrheit nicht nur bekennt, sondern besitzt.“

 

 

William Penn überwand seine Erfahrungen im Gefängnis und in der Ausgrenzung mit der Liebe Christi. Nur so konnte er danach für alle Arten verfolgter Christen, ähnlich wie die Herrnhuter Brüder, eine neue Heimat und ein „heiliges Experiment“ für die ganze Welt aufrichten.

Nachdem er ein Gelehrter gewesen ist, musste er nun Städteplanung betreiben und governor für Pennsylvania sein. Indem er die Bibel als Grundlage für seine Verfassung legte, formulierte er die berühmte „charter of liberties“, die alle Grundrechte, die wir heute haben, zusicherten. Das war damals in Europa undenkbar und noch lange vor der blutigen französischen Revolution. Penn und seine Nachfolger waren auch die ersten, die anfingen gegen die Sklaverei in den Amerika zu kämpfen. Penn hielt auch gute Beziehungen zu allen Indianern und sprach sogar die Sprache einiger von ihnen.

Philadelphia

Obwohl Penn zwischen England und Amerika pendelte, blieb er 1682 bis 1684 in Pennsylvania, um eine neue Stadt Philadelphia (Brürderliche Liebe) aufzubauen. Danach musste er vor allem Frieden mit den Indianern schließen und mit den Indianerstämmen untereinander. Er lernte ihre Dialekte sprechen, damit er keinen Übersetzer braucht, um mit ihnen zu sprechen. Er machte ein Gesetz, dass wenn Indianer und Weiße über etwas vor Gericht stritten, dann ein gemischtes Gericht mit Richtern aus beiden Volksgruppen bilden sollten. So hatte Pennsylvania meistens Frieden mit allen Ureinwohnern. Voltaire pries seinen Penn’s Friedensverträge mit den Indianern.

Penn’s Vision für USA, EU und UNO

Es ist erstaunlich, wie Penn, der aus England fliehen musste, Mut gewann, Pläne zu entwickeln für seine Vision von Vereinigten Staaten von Amerika, von einem vereinigten Europa und sogar von einer Organisation wie die heutige UNO, zur Vermeidung von Kriegen durch Schiedsgerichtsbarkeit. In einer Zeit also, als noch Amerika Niemandsland war, welches man einfach kaufen konnte, hatte er Pläne für den Aufbau einer neuen Nation haben, auf der Grundlage des Wortes Gottes.

Fazit

Natürlich ging nach William Penn nach und nach Vieles vom Geist seiner Politik und Demokratie nach biblischen Werten verloren. Aber indem wir uns an diese Leute Gottes und an das Wirken Gottes durch sie erinnern, können wir auch heute Vision für die Zukunft empfangen. Gott will gewiss auch heute, durch solche globale geistliche Leiter großen geistlichen Einfluss und Deutschland und ganz Europa als Königreich von Priestern, als heiliges Land gebrauchen.

 

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